Ja, das ist heute typisch. .....
Die Projektleitung will möglichst bald produzieren. Was in elektrischer Hinsicht, Erdung, EMV, Blitzschutz, ATEX usw. zu beachten ist, scheint Sie nicht zu interessieren. Wenn vor dem Bau kein Konzept erstellt wurde oder es keine Planungsrichtlinien gibt,
ist es zum Inbetriebsetzungstermin viel zu spät.
Lieferung, Montage und IBS werden an einzelne Firmen vergeben, welche u.U. Branchenfremd sind und keine Ahnung haben.
Schaltschränke
Einzeln in der Anlage?
Erdungsleiter (Seil, Flachstahl ect) zum nächsten Erdunspunkt oder zum Stahlbau. Die Stahlträger sollten ja Verbindung zum Fundamenterder haben ( Explosions, Brandschutz: damit evtl Blitzstrom über die Träger läuft und nicht über die Rohre)
Sternförmige Verlegung, Keine Reihenschaltung von verteilten Schränken. Erdung von Umrichter anlagen, Energieanlagen, großen Antrieben separat von der Erdung der PLT Zentralen halten.
Alle in Schalträumen?
Hoffentlich habt ihr einen vernünftigen Kabelboden. Hochgeständerte Stahlprofile mit Korrosionsschutz
Die Schränke mit den Bodenträgern und untereinander verschrauben.
Da das nicht als elektrische Verbindung gilt, die Schrankrahmen! untereinander verbinden (Erdungsband) und die Köpfe der Reihen entweder zum Fundamenterder oder mit einem dicken Erdungsseil verbinden, welches dann an beiden Enden zum Fundamenterder geht.
<Ringförmiger Fundamenterder
Das Thema ist Buchfüllend !
Steuerleitungen, Busleitungen zwischen Gebäuden durch Stahlrohre mit Korrosionsschutz ziehen, wo bei die Rohre beim Gebäudezutritt mit dem Fundamenterder verbunden werden. Das verhindert zuverlässig das Störströme (Kurzschluss Blitz) über die Schirme der Kabel laufen und diese unbemerkt in der Erde abfackeln. LAN und Steuerbusse zwischen Gebäuden und ggf. auch zu weit entfernten Schränken als Glasfaser legen. Teuer aber sicher. Kommt immer darauf an, was ein ungeplanter Anlagenausfall kostet.
Ist die Anlage ATEX ?
! Rohre mit
Inliner müssen an den Flanschen leitend verbunden werden. Farbe abkratzen, Bolzen anschweißen, mindest 6qmm CU Leiter anschrauben.
! IDM muss genauso erdungstechnisch überbrückt werden. Schirm der Signalleitung nicht im IDM auflegen, da das Gehäuse ja das örliche Potential hat. Sonst gibt es Schirmströme, deren Rauschen sich im Signal wiederfindet. In jedem Fall gilt die Montagevorschrift des Herstellers.
Geschirmte Signalkabel für 4-20mA?
Schirm nur einseitig auflegen. i.d.R. im Schaltraum
Hat der Klemmkasten eine Erdungsschiene für die Schirme der Stichkabel, diese örtlich erden.
Der Schirm des Stammkabels darf keine Verbindung zur örtlichen Erde haben. Grund wie vor.
Analog Eingänge
Hier gilt gundsätzlich: Stromkreise, die am Geber geerdet werden (manche IDM, Analysengeräte, Exoten) gehören auf eine potentialfreie AE Baugruppe. sonst ggf Trennverstärker einsetzen.
Nicht Potentilfreie AE erden i.d.R. den Minus des Messkreises. (alle üblichen !erdfreien! 4-20mA Geber, die durch den Messkreis gespeist werden)
Nochwas zu ATEX
ATEX ist eine EU-Richtlinie. Diese wird national in bestehende Vorschriften runtergebrochen. ATEX ist damit Bundesgesetz und keine DIN, die man ggf. ignorieren kann. Verstöße gegen ATEX werden im Einzelfall mit bis zu 50 000 Euronen bestraft.
Wobei mir unklar ist, was die unter Einzelfall verstehen
Ihr merkt: ich bin aus der mA Fraktion.