FI Selektivität
Ich möchte etwas Grundlegendes Falsches nicht einfach so stehen lassen !
Hierbei bitte nichts verwechseln !
Bei den Leitungsschutzschaltern zu den vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtungen (meistens Schmelzsicherungen) oder selektiven Schutzschaltern im Zählervorbereich kommt auch als Beispiel (nach Norm-Bedingungen) ein vollständiger Kurzschluß (L-N oder L-PE) zum Tragen !
(Deshalb auch die Kennlinienbetrachtung über I²t - Durchlaßenergie und nicht nur LS16A/B zu 32A/C Charakteristik, denn
dies klappt definitiv nicht!!)
Es bezieht sich auch auf die zu installierende Selektivität bei Fehlerstromschutzschaltern, d.h. es werden Fehlerbemessungsströme hoher Zahl erwartet (vollständige Erd- oder Schutzleiterverbundene Körperschlüße).
Dann soll nur einer der Fehlerstromschutzschalter auslösen !
Daß dies nur über den Faktor Zeit erreichbar ist sollte klar sein !
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Quelle: Hager/Gretel vom 20.09.2004 ->
Selektive Fehlerstrom-Schutzschalter sind gekennzeichnet mit einem grossen S in einem Quadrat.
Sie besitzen ein, gegenüber den Standardtypen, um mehrere Perioden der Netzspannung verzögertes Auslöseverhalten und sind stromstoßfest bis 5000 A.
Sie arbeiten durch die Auslöseverzögerung zeitlich selektiv zu nachgeschalteten Fehlerstrom-Schutzschalter herkömmlicher Bauart. Damit sind sie als Haupt-Fehlerstromschutzschalter einsetzbar. Um bei jeder Fehlerstromhöhe eine optimale Selektivität zu gewährleisten, sollten die Empfindlichkeit der nachgeschalteten Fehlerstromschutzschaltern 30 mA oder 10 mA betragen.
Damit ergibt sich folgendes Schaltbild mit Phase an FI deltaN 300mA (S), der zwei FI's mit IdeltaN 30mA vorgeschaltet wird.
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Weitere Empfehlung :
Um zu verhindern, dass der FI-Schalter durch verbrauchsseitie Kurzschlüsse beschädigt wird , wird er speisungsseitig durch Kurzschluss-Schutzeinrichtungen geschützt (Back-Up Schutz)
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Zusätzliche Information :
Daneben kommen noch "Kurzzeitverzögerte" Fehlerstrom-Schutzschalter mit Symbol grosses G in einem Quadrat.
Sie bestizen ein um etwa 10 ms verzögertes Auslöseverhalten und sind erhöht Stromstossfest bis 3000 A.
Die Geräte sind damit gegen Auslösung durch impulsförmig auftretende Fehlerströme bei denen Fehlerstromschutzschalter herkömmlicher Bauart auslösen, geschützt.
Impulsförmige Fehelrströme können auftreten bei Schaltvorgängen oder kurzzeiteiger Überspannung durch atmosphärische Entladung durch Betriebsmittel mit einer Kapazität gegen Erde. z.B. grosse Leitungslängen oder Beleuchtunganlagen mit EVGs.
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Was spricht VDE 0100 Teil 420:
413.1.4.2 Die folgende Bedingung muß erfüllt sein: RA * Ia KleinerGleich 50V
Dabei sind:
RA Summe der Widerstände des Erders und des Schutzleiters der Körper;
Ia Strom, der das automatische Abschalten der Schutzeinrichtung bewirkt. Wenn die Schutzeinrichtung
eine RCD ist, entspricht Ia dem Bemessungs-Differenzstrom IdN.
Um Selektivität zu erreichen, dürfen zeitverzögerte RCDs, z. B. Bauart S**), in Reihe mit RCDs der allgemeinen
Bauart verwendet werden. In Verteilungsstromkreisen ist zum Erreichen der Selektivität mit RCDs eine Abschaltzeit
1 s erlaubt.
Wenn die Schutzeinrichtung eine Überstrom-Schutzeinrichtung ist, muß entweder:
- bei einer Einrichtung mit einer Charakteristik kürzere Auslösezeit mit steigendem Strom“ Ia der Strom sein,
der die automatische Abschaltung innerhalb einer Zeit von maximal 5 s bewirkt oder
- mit einer unverzögerten Ausschalt-Charakteristik Ia der Strom sein, der eine unverzögerte Abschaltung bewirkt.
413.1.4.3 Wenn die Bedingung des Unterabschnittes 413.1.4.2 nicht erfüllt werden kann, ist ein zusätzlicher
Potentialausgleich nach Unterabschnitt 413.1.2.2 erforderlich.
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ABB Stotz :
http://library.abb.com/GLOBAL/SCOT/SCOT ... 03kap2.pdf
Seite 19 ....und arbeitet zeitlich selektiv zu nachgeschalteten Fehler- und Differenzstrom-Schutzeinrichtungen....
!
Seite 28 mit den Aulösenkennwerten (Strom + Zeit)!
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Bitte Dieses bei weiteren Aussagen beachten !
Es lohnt sich darüber nachzudenken und die Begriffe nicht einfach durcheinanderzuwerfen , oder gar irgendwie aus dem Zusammenhang herauszugreifen !
Gruß,
Gretel