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Dipol
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- RFT-Meister und VDE-geprüfte Blitzschutzfachkraft im Unruhestand
- Bild von Blitzschlagwirkung
- #21
Wenn es die gäbe, wären sie bei Türmen mit Forschungseinrichtungen wie auf dem Hohenpeißenberg oder dem Gaisberg publiziert worden. Allerdings werden dort meistens Aufwärtsblitze registriert.Fernsehtürme wie der in Berlin haben im Jahr mehrere Einschläge und ich hab bisher noch nie gehört, das bei so einem Turm größere Schäden durch Blitze entstanden sind.
Auch Blitzstromaufteilung auf zwei oder mehr Ableitungen hält Mächenertzähler nicht von der Behauptung ab, dass wenn "der Blitz" einschlägt von den Fang- und Ableitungen nix mehr übrig bleiben würde.
Ich werde bei DKE-Mitarbeitern von Mobilfunkfirmen und der Deutschen Funkturm nach Ausfallquoten von Mobilfunkstationen bzw. verglühten Leitern anfragen.Den Sendebetrieb hat jedenfalls noch keiner eingestellt.
Es würde mich wundern, wenn das Phänomen verglühter Leiter dort eine Rolle spielt.
Antennenerdungen haben gewöhnlich nur einen Erdungsleiter und der nahezu querschnittsunabhängige induktive Widerstand gestreckter Leiter einen weit höheren Widerstand.Zudem ist es eher selten, das der Blitz nur durch einen Leiter abfließt, der teilt sich in der Regel ja auf und das muss er ja auch, denn 350kA können ja nur fließen, wenn der Widerstand und die spannung zusammen passen. Wenn ich 2 Ohm Erdübergangswiderstand habe fallen da ja schon 700kV ab
Keine Blitzschutzfachkraft wird (hoffentlich) eine Ableitung so verlegen wie in der Demo des WDR-Videos. Massivdrähte sind leichter zu fixieren als mehrdrähtige Leiter aber selbst Klasse H-zertifizierte Verbinder weisen nicht zwingend 900 Nm Zugkraft auf.
Bis sich auch im Antennenbau die Binsenweisheit herumgesprochen hat, dass jede Kette nur so stark wie das schwächste Glied ist und Leiter und Verbinder normkonform Klasse H aufweisen müssen, wird es noch dauern. Bis der nächste User behauptet, dass irgendwo Ableitungen oder Erdungsleiter von Antennen rückstandslos verglüht wären oder solche Behauptungen ohne jedweden Nachweis verteidigt, kann man abwarten.
Zu den verschiedenen Blitz-Messsystemen in Deutschland ein historischer Beitrag aus der etz Heft 2/2005.