Doppelte Erdung in Anlage?

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guy0001

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Hallo,

wir hatten letztens ein Projekt bei dem die Kundenanlage TN-C-S (80er Jahre ehem Landwirtschaft) im HAK mit 25 qmm PE (nennen wir ihn PE 1) geerdet war, so weit alles normal. Der PE verschwand irgendwo in der Wand und die Leitung war ab da nicht mehr auffindbar, auch keine Klemmstelle zur Erde. Messung mit 2,8 Ohm aber OK.

Aber: der Fundamenterder (nennen wir ihn PE 2, der übliche Flachstahl-Stummel aus dem Betonboden) saß direkt neben dem HAK mit Potischiene, daran war aber nichts angeklemmt. Komplett leer.

Kennt das einer dass die Anlagen mehrfach und getrennt voneinander geerdet sind?

Wäre es zulässig, nun z.B. Überspannungsschutz (kürzester Weg eben) oder ne Gehäuseerdung dann auf PE 2 zu klemmen (Messwerte auch da OK) ohne dass PE 1 und PE 2 gebrückt sind? PE 1 ist ja gar nicht auffindbar.

Normal sind ja immer alle Erdungen zu verbinden. Könnte man ja im HAK zusammen auf ne Klemme legen. Aber was machste wenn der HAK keine freie Klemmstelle mehr hat? Ist eine PE 1 <-> PE 2 Brücke über die PE-Sammelschiene im Zählerschrank zulässig oder muss im / vor dem HAK gebrückt werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde PE1 mit auf die HES legen und dann eine Brücke HES-HAK.

Aber warte mal, bis DIPOL auftaucht, der wird dir noch Einiges erklären.
 
Erder sind alle mit dem PA zu verbinden und ein vermaschter Potentialausgleich her zu stellen, auch der PE ist daran an zu schließen.
Im TN Netz kommt der PE NICHT vom Erder sondern vom Trafosternpunkt direkt, bzw vom PEN des öffentlichen Netzes.

Der PE ist in der gleichen Leitung zu führen wie N und die Phasen.

Da es sich um ehemalige Landwirtschaft handelt ist es vielleicht kein TN sondern ein TT Netz?
Für ein TN Netz wäre 2,8Ohm schon ein ziemlich mieser Wert, oder soll das der Wert des Erders sein?
 
Erder sind alle mit dem PA zu verbinden und ein vermaschter Potentialausgleich her zu stellen, auch der PE ist daran an zu schließen.
Genau das hat er doch vor.
Der PE ist in der gleichen Leitung zu führen wie N und die Phasen.
Darum geht es doch gar nicht.
Da es sich um ehemalige Landwirtschaft handelt ist es vielleicht kein TN sondern ein TT Netz?
Seit wann ist in einem TT-Netz der N anlagenseitig geerdet?
Für ein TN Netz wäre 2,8Ohm schon ein ziemlich mieser Wert, oder soll das der Wert des Erders sein?
Ja. was denn sonst?
 
Wer weiß was da gemurkst wurde.
ehemaliges TT Netz irgendwie auf ein Pseudo TN gemurkst?

2,8 Ohm könnte genau so gut der Schutzleiterwiderstand zum PA sein oder zum PEN Trennpunkt.
 
Aber: der Fundamenterder (nennen wir ihn PE 2, der übliche Flachstahl-Stummel aus dem Betonboden) saß direkt neben dem HAK mit Potischiene, daran war aber nichts angeklemmt. Komplett leer.
Auch wenn der Schutzpotentialausgleich teilweise über einen erdfühligen Fundamenterder oder einen Funktionspotentialausgleichsleiter in isolierten Bodenplatten (CBN) erfolgt, würde ich mit und ohne Blitzschutzsystem weitere Anschlussfahnen so nicht bezeichnen.
Kennt das einer dass die Anlagen mehrfach und getrennt voneinander geerdet sind?
Mehrfach über verschiedene Anschlussfahnen mit der Erdungsanlage verbunden ist das Gegenteil zu voneinander getrennt geerdet.

Wie du doch selbst schreibst sind alle Erder in den (Blitzschutz-)Potentialausgleich einzubeziehen und folglich nicht getrennt.
Wäre es zulässig, nun z.B. Überspannungsschutz (kürzester Weg eben) oder ne Gehäuseerdung dann auf PE 2 zu klemmen (Messwerte auch da OK) ohne dass PE 1 und PE 2 gebrückt sind? PE 1 ist ja gar nicht auffindbar.
Verbindungen über einen fachgerecht verlegten Fundamenterder oder eine CBN in isolierten Bodenplatten sind allemal niederimpedanter als PA-Leiter. Siehe DIN 18014:2023-06 und Präsentationen und Leitfäden dazu von ZVEH und den Blitzschutzherstellern.

Bei undokumentierten Erdungsanlagen bleibt deren Tauglichleit meist fraglich und es unterliegt der beauftragten EFK nach Messung der Durchgangswiderstände zu entscheiden ob eine weitere Verbindung zwischen den Anschlussfahnen sinnvoll ist.

Diese Entscheidung kann dir niemand aus der Distanz abnehmen und Spekulationen, was an dem Bandstahl möglicherweise angeschlossen war, ergeben auch keinen Persilschein.
 
Erder sind alle mit dem PA zu verbinden und ein vermaschter Potentialausgleich her zu stellen, auch der PE ist daran an zu schließen.
Im TN Netz kommt der PE NICHT vom Erder sondern vom Trafosternpunkt direkt, bzw vom PEN des öffentlichen Netzes.
Nichts gegen vermaschten Schutzpotentialausgleich oder Vermaschung von Erdungsanlagen mehrerer Gebäude wie im DEHN Blitzplaner in Bild 5.5.6.1 oder dem Bild 3.3 der ZVEH Anwendungshilfe

Hier geht es doch nicht um den von dir oft eingeworfenen Begriff, sondern darum ob von @guy0001 eine HES für einen zugänglichen Schutzpotentialausgleich nachgerüstet werden sollte oder ob nach Wunschdenken ein solcher als leider unsichtbar unterstellt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
in Neuanlagen wird der PEN nicht mehr geerdet, sondern grundsätzlich der PE ! Das bedeutet der lokale Erder ist im TN-Netz mit dem PE verbunden und da PEN in PE und N aufgeteilt wird ist auch der PEN mit dem PE verbunden. Noch etwas ein PE hat mit dem PA nichts zu tun! Die Trennung von PA und PE wurde durch Einführung des Schutzpotentialausgleichsleiters aufgehoben ! Somit ist dieser Leiter zuerst immer ein Schutzleiter und erst danach ein Potentialausgleichsleiter !
 
So wie ich die Frage lese gehen in einem Bestandsgebäude irgendwo nicht nachvollziebar diverse Schutzleiter oder Potentialausgleichsleiter quer durchs Haus.
 
Aber: der Fundamenterder (nennen wir ihn PE 2, der übliche Flachstahl-Stummel aus dem Betonboden) saß direkt neben dem HAK mit Potischiene, daran war aber nichts angeklemmt. Komplett leer.
Hast Du diesen auch schon mal gemessen? Vielleicht ist dieser defekt und sie haben deswegen einen neuen Erder hergestellt.
 
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