Fehler bei Telekommunikationsleitungen?

[Octavian1977]

Es ist ein Neubau, also Mangelanzeige an den Errichter.

 

[Hemapri]

CAT 7 ist eben heute Standard auch wenn man auf kurzen strecken 1GBit auch durch ein J-Y(St)Y bekommt.

Also, wie gesagt, wir nehmen grundsätzlich J-2Y(ST)Y xX2X0,6 St III Bd, weil genau dieses von der Telekom für VDSL vorgeschrieben ist. Netzwerkkabel, egal, welches, kann auch verwendet werden, wenn bauseitig vorhanden. Wir können uns darum auch gar keinen Kopf machen, denn die Leitung wird von der Telekom gestellt und was anderes wird nicht bezahlt.

 

[thom53281]

Ich denke, wir brauchen jetzt erstmal ein Foto von der besagten Verkabelung und interessant wäre auch, welcher Standard tatsächlich für die Übertragung verwendet werden soll. Da gibt es ja genug Wildwuchs. ONT im Keller und Ethernet in die Wohnung oder DSLAM im Keller mit G.fast oder auch VDSL.

Wenn hier durch den Elektriker Telefonkabel verlegt wurden und mehrere TAE verbaut wurden, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass z. B. die TAE parallel geschaltet wurden. Dann kriegen G.fast und VDSL Probleme. Ethernet ist mit einem Telefonkabel zwar nicht vorgesehen, geht aber auch, wenn man es richtig macht.


Denn ich denke der anfängliche Wunsch des Threadstarters ist, einen funktionierenden Anschluss zu bekommen. Daher muss man jetzt erstmal das beste aus dem machen, was da ist. Warum und nach welchen Normen andere Kabel hätten verlegt werden müssen, darüber kann man sich im Nachgang noch Gedanken machen.

PS: In die neue Kategorie verschieben wäre schön.

 

[werner_1]

Ist geschehen.

 

[LiPa0602]

Hallo! Vielen Dank erstmal für die Zahlreichen Antworten. Bin begeistert!

Ich versuche mal kurz auf alles mögliche einzugehen!

Also, da wir bereits 2 Jahre dort wohnen (es war nicht abzusehen, dass das mit der Telekom so ein Theater wird...) sind natürlich schon alle Rechnungen bezahlt.
Kabel liegen wie schon gesagt bereits im Estrich. Kabel nachträglich verlegen geht nicht, weil dann in 2 Wohnungen die Fliesen und der Estrich aufgehackt werden müsste. Das wollen die betroffenen Eigentümer verständlicherweise nicht und es weiß wahrscheinlich auch niemand genau, wo die Fußbodenheizung verlegt wurde.

Ich habe beim Bauträger die Elektro Dokumentationen angefordert. Zitat: Es gibt keine... wir fragen beim zuständigen Planungsbüro nach. Keine Reaktion...
In diesem Zusammenhang gehe ich davon aus, dass da auch noch nie etwas gemessen wurde.

Was genau verlegt wurde, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. In der Rechnung des Elektro Unternehmens steht bei mit CAT 7.
Überprüfen kann ich das nicht.

Im Bauvertrag wird KEINE Konkrete DIN genannt, auf die man sich berufen könnte. Lediglich "sämtliche Arbeiten werden nach den jeweiligen Vorschriften der DIN ausgeführt. Sowohl die DIN, VOB als auch die VOL garantieren eine grundsolide Bauausführung [...]"
In einer Anlage über die Anzahl der zu Installierenden Steckdosen und Brennstellen (Ausstattungswert 2) wird eine DIN 18015 erwähnt. Mehr gibt es nicht.

Die große Verzögerung kommt auch daher, dass die Straße, an der das Haus steht ebenfalls neu ist und die Telekom diese sehr sehr lange nicht im System finden konnte. Wahrscheinlich hat der Bauträger hier auch versäumt rechtzeitig anzumelden, das kann ich aber nicht genau sagen.

Bilder von der Anlage sind im Anhang. Da kann ich aber nicht viel sagen, weil mir da das techniche Wissen dazu fehlt. (Deshalb bin ich ja hier!) Zu sehen ist im Prinzip die Installation der Telekom im Hauswirtschaftsraum und ein nicht angeschlossener Kabelstrang "Klingeldraht", der in die einzelnen Wohnungen läuft.

Edit: Wir behelfen uns übrigens alle im Moment mit einer LTE Lösung in den einzelnen Wohnungen. Ist allerdings nicht das gelbe vom Ei!

 

[thom53281]

Das Kabel ist J-Y(St)Y. Wenn CAT7 verrechnet wurde, dann ist das Betrug.

Du benötigst hier Ethernet und musst das Glasfasermodem in dem Elektroraum montieren. Das Telefonkabel ist nur sehr eingeschränkt dafür geeignet, aber Du kannst es sehr wahrscheinlich vorerst mit 100 MBit/s verwenden.

Ethernet über Netzwerk- und Telefonkabel - Praktische Montage und Fehlersuche

Wenn neue Kabel gelegt werden, dann bitte geeignete Leerrohre für Glasfaser und Gf montieren lassen. Dann kann man die Gf-TA in der Wohnung montieren und ist vom Elektroraum draußen.


Edit: Ich vergaß. Wenn ein Austausch des Kabels wirklich absolut nicht in Frage kommt, könnte man auch mit entsprechenden Adaptern nachhelfen. Beispielsweise die Devolo Giga Bridge, gibt auch von anderen Herstellern was. Bitte beachte, dass hier die Dose dann abweichend zu Ethernet belegt werden muss, nämlich Kontakt 4+5.

 

[LiPa0602]

Zum Thema CAT 7 sei folgendes gesagt: Diese Bezeichnung befindet sich nur in der Rechnung für die Wohnung!
Ich habe Praktisch ein Heimnetzwerk mit einem Switch von wo aus die Kabel (CAT 7) in die einzelnen Räume verlaufen, wo dann jeweils eine Netzwerkdose in der Wand ist.

Die Leitungen Im Hauswirtschaftsraum haben mit der Bezeichnung in meiner Rechnung nix zutun und KÖNNTEN also theoretisch anders sein.

Allerdings stellt sich dann immer noch die Frage welcher Elektriker so etwas macht und ob es Absicht war?!

 

[bigdie]

Wie geschrieben, kommt die Antenne auch aus dem Keller?

 

[thom53281]

Allerdings stellt sich dann immer noch die Frage welcher Elektriker so etwas macht und ob es Absicht war?!

Der hatte einfach keine Ahnung wie man sowas heutzutage machen muss, um zukunftsfähig zu sein. Das Kabel ist für DSL nur sehr bedingt geeignet und für Glasfaser ungeeignet (bzw. innerhalb der Grenzen aus meinem Link).

Außerdem hat er die Norm ignoriert, dass Telekommunikationskabel austauschbar verlegt werden müssen.

 

[LiPa0602]

Welche Antenne meinst du? Für den Fernsehempfang? Das Haus hat eine Sat-Anlage auf dem Dach. Der Verteiler für die einzelnen Wohnungen hängt allerdings im gleichen Raum, wie das Telekom Zeug, das ist richtig!

Aber auch hier kommen direkt wieder die Zweifel: Warum sollten hier dann auf einmal Leerrohre liegen? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

 

[LiPa0602]

Der hatte einfach keine Ahnung wie man sowas heutzutage machen muss, um zukunftsfähig zu sein. Das Kabel ist für DSL nur sehr bedingt geeignet und für Glasfaser ungeeignet (bzw. innerhalb der Grenzen aus meinem Link).

Außerdem hat er die Norm ignoriert, dass Telekommunikationskabel austauschbar verlegt werden müssen.

Ja, das hat er ignoriert. Allerdings hat ganz am Anfang glaub mal jemand geschrieben, dass es keine Verpflichtung ist das so zu machen?!

 

[Hemapri]

Was da verlegt wurde, ist ein Witz. Das ist die billigste 2-paarige Telefonleitung, die es gibt. So etwas wird normalerweise schon seit Jahren nicht mehr verlegt, außer, es wird so verlangt. Optimal verlegt man ein Installationsrohr, in welches dann die Leitungen eingezogen werden können. Anders herum, auch, wenn nicht dafür spezifiziert, kann man den Anschluss darüberschalten. Wir machen das auch nicht anders, wenn strukturmäßig vorhanden und keine Leitung neu verlegt werden soll. Ein 100er Anschluss funktioniert in der Praxis problemlos und auch viele 250er laufen relativ störungsfrei, sofern es sich nicht um größere Längen handelt. Optimal ist es allerdings nicht.

 

[bigdie]

Allerdings stellt sich dann immer noch die Frage welcher Elektriker so etwas macht und ob es Absicht war?!

Naja, so lange ist es nicht her, das DSL Stand der Technik war und da hat das ja durchaus gereicht

 

[werner_1]

Ich habe Praktisch ein Heimnetzwerk mit einem Switch von wo aus die Kabel (CAT 7) in die einzelnen Räume verlaufen, wo dann jeweils eine Netzwerkdose in der Wand ist.

Und wie kommt ein Signal in den Switch?

Gibt es denn eine Möglichkeit, vom Keller zu dem Switch zu kommen? Man muss ja dazu das Leerrohr nicht unbedingt unter die Fliesen zu legen.

 

[LiPa0602]

Ich habe mir eine sündhaft teure Fritzbox 6890 gekauft. Von der gehe ich mit LAN Kabel in den Switch und von dort dann in die einzelnen Räume. Die 6890 kann sowohl DSL, als auch LTE. Ich nutze sie aktuell per SIM Karte mit LTE.

Wir haben leider keinen Keller von wo aus man einfach ein Loch hoch bohren könnte. Der Hausanschlussraum befindet sich zwischen den Wohnungen A und B der 4 Wohnungen. Genau das ist ja das große Problem. Um von Hausanschlussraum zu Wohnung C oder D zu kommen, müsste in A oder B entweder Fliesen und Estrich aufgerissen werden, oder die Wand geschlitzt.
Letzteres verbietet sich aber, weil das dann ein horizontaler Schlitz über 6-8 Meter wäre. Stichwort Tragfähigkeit / Stabilität und auch Schallschutz.

Ihr seht... die Lage ist verzwickt!

 

[werner_1]

Es gibt auch noch Wege außenrum oder über den Dachboden oder oder oder ...

 

[LiPa0602]

Ja, das gilt es dann abzuwägen, was da das beste wäre.

Hat jemand einen Tipp, wie ich herausfinde, ob in der Wohnung CAT 7 verlegt wurde? Reicht es, wenn ich eine Netzwerkdose abschraube und das Kabel dort fotografiere? Würde das jemand von euch dann erkennen?

 

[Hemapri]

Im Netzwerk wird schon anständiges Netzwerkkabel verlegt sein. Irgendwo sind diese Leitungen ja auch abgeschlossen oder wie ist das mit dem Switch verbunden. Da muß ja irgendwie gepatcht werden. Was die Leitung in den Hausanschlußraum angeht, wo endet die in der Wohnung? Habt ihr wirklich mal überprüft, ob da kein Rohr liegt? Normalerweise wird das standartmäßig schon so verlegt.

 

[LiPa0602]

Ich mach euch morgen mal ein Foto vom Switch und lade es hier hoch.
Die Leitungen vom Hausanschlussraum in Die Wohnung endet in einer Abstellkammer. Dort hängt dann auch direkt der Switch daneben und verteilt auf die anderen Räume.

Überprüft haben wir das mit dem Rohr nicht, der Geselle des Elektrikers hat uns auf Nachfrage gesagt, dass es keines gibt...

 

[Strippe-HH]

Ja, das gilt es dann abzuwägen, was da das beste wäre.

Hat jemand einen Tipp, wie ich herausfinde, ob in der Wohnung CAT 7 verlegt wurde? Reicht es, wenn ich eine Netzwerkdose abschraube und das Kabel dort fotografiere? Würde das jemand von euch dann erkennen?

Würde ich mal machen.