Freilandterrarium richtig ans Stromnetz anschließen

[JogaBonito39]

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem, bei dem ich erwarten würde, dass es von einem/einer ausgebildeten Elektriker/Elektrikerin im Handumdrehen gelöst werden kann.

Vor ein paar Monaten habe ich ein (gebrauchtes) Freilandterrarium für meine Schildkröten erworben und bei uns im Garten aufgebaut. Beim Abbau habe ich Bilder von allen Schaltkästen gemacht, um die Kabel beim Aufbau wieder genau so anschließen zu können. So ein Bild fehlt mir jedoch ausgerechnet vom wichtigsten Schaltkasten.

Dieser Schaltkasten ist hier abgebildet:


Durch das orangene Kabel, das im Haus ganz herkömmlich an eine Steckdose angeschlossen werden soll, wird das komplette Freilandterrarium mit Strom versorgt.
Mithilfe des abgebildeten Schaltkastens sollen folgende Verbraucher versorgt werden:

1. eine Wärmelampe (rosa markiert), die wahrscheinlich an die Zeitschaltuhr (hellgrün markiert) angeschlossen wird
2. zwei Heizungen (blau und türkis markiert)
3. die Motoren, die das Dach öffnen sollen (lila markiert)

In dieser Abbildung könnt ihr nochmal sehen, an welche Leitungsschutzschalter die Kabel angeschlossen werden sollen, ist vermutlich aber weniger wichtig:


Meine Frage ist jetzt: Wie schließe ich die einzelnen Leitungen richtig an?
Ich weiß noch, dass die einzelnen Leitungen auch über Brücken miteinander verbunden waren, diese sind ebenfalls vorhanden.

Hier wären auch noch zwei Bilder aus einem "aufgeräumten" Blickwinkel, falls das hilft:


Im Studium hatte ich zwei Semester Elektrotechnik, wie ihr euch aber denken könnt, hilft mir das hierfür kein bisschen.

Es wäre wirklich extrem nett, wenn mir hier jemand helfen könnte.
Ich bin für jegliche Erklärungen/Tipps oder auch für Links/Videos/ ..., mit denen ich mein Problem eventuell selbst lösen könnte, dankbar.

Falls noch mehr Bilder und Informationen notwendig wären, um mir helfen zu können, werde ich versuchen, diese zu beschaffen.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße

Robin

 

[Pumukel]

Das Gerät darf so nicht an einer Schukosteckdose betrieben werden. Schukosteckdosen sind nicht verpolungssicher!

 

[Akkublitz]

Wie muss man sich die Funktionsweise vom Motor/Öffner vorstellen?
Strom ein = auf und Strom aus = zu ?
Hat der einen Endlagenschalter?
Wie läuft der Schliessvorgang?

Nur Du kannst wissen, was über die Zeitschaltuhr gesteuert werden soll und was nicht.
Also nur die Wärmelampe über die Uhr?
Und an die drei Schalter jeweils eine der beiden Heizungen und einmal der Motor?

• alle Schutzleiter zusammenklemmen

• alle Neutralleiter zusammenklemmen und auch den blauen Draht der Uhr (N) dazu.

• den Aussenleiter von der Steckdose kommend an
  an alle Schalter oberhalb durchbrücken, von dort Brücke an die Uhr (L) und Brücke an den Uhrschaltkontakt (1)

• Aussenleiter Wärmelampe an den anderen Uhrschaltkontakt (2)

• Aussenleiter "Heizung links" an den ersten Schalter unterhalb

• Aussenleiter "Heizung rechts" an den zweiten Schalter unterhalb

• Aussenleiter Öffnermotor an den dritten Schalter unterhalb

Alles auf festen Sitz überprüfen.

 

[Hemapri]

Neutralleiter? Außenleiter? Wie will man das hier festlegen? An was für einer Steckdose soll das letzlich angeschlossen werden? Mit Hüneraugenzudrücken könnte man das noch an einer CEE betreiben. Keine oder nicht richtig montierte Aderendhülsen und von Selektivität will ich erst gar nicht anfangen. Wer ist auf die Idee mit den drei Leitungsschutzschaltern gekommen? Das ganze ist so nicht zulässig!

 

[Akkublitz]

Es handelt sich um ein ortsveränderliches Selbstbau-Schildkrötenhaus.

Es könnte auch auf Möbelrollen konstruiert sein.

Man könnte es sich auch wie die Konstruktion eines Aquarienschranks vorstellen, wo die Betriebsgeräte über eine Mehrfachsteckdose u.a. mit eingesteckter Zeitschaltuhr angeschlossen sind.

Im vorliegenden Fall hat man quasi auf die Mehrfachsteckdose verzichtet.

Natürlich ist das alles heimwerkermässig gestaltet.
@JogaBonito39 ist sich hoffentlich bewusst, dass jeder Elektriker diese Hobby-Bastelei als Murks einstuft und am liebsten verschrotten würde, weil sich ihm die Fußnägel hochbiegen.

Trotzdem geht es geht nun darum, die Verdrahtung wieder herzustellen, wie sie mal war.

Bei der Innen-Verdrahtung nicht verpolungssicherer, ortsveränderlicher Geräte werden Neutralleiter und Aussenleiter schlicht einmal frei festgelegt und beibehalten.

Dabei kann festgestellt werden:

• Neutralleiter = Blau

• Aussenleiter = Braun bzw. Schwarz

• Anschluss an herkömmliche Schuko-Steckdose

• Leitungsschutzschalter (missbräuchlich) als gewöhnliche Schalter verwendet

• Natürlich fehlen noch Zugentlastungen bzw. Kabelschellen.

• Die Leistung der Wärmelampe liegt bei 60 - 150 Watt(?)

• Die Leistung der Heizungen (Heizmatten?) vielleicht bei jeweils 150 Watt (?)

Wurde in den zwei Semestern Elektrotechnik auch Vorträge über die Gefahren des elektrischen Stroms und über Sicherheits-Grundregeln in der Praxis gehalten?
(Wahrscheinlich nicht...)

 

[Octavian1977]

Wo ist der FI?(Düwi ist an sich ja schon mal billigste Schublade)
Für was sollen die Automaten überhaupt gut sein wenn das an eine Steckdose angeschlossen werden soll?
Wo sind die Zugentlastungen der Leitungen?
In der nähe von Tieren ist zudem mit 24V max zu arbeiten.
Das ist zusammengepfuschter Mist.

 

[elo22]

@JogaBonito39 ist sich hoffentlich bewusst, dass jeder Elektriker diese Hobby-Bastelei als Murks einstuft und am liebsten verschrotten würde, weil sich ihm die Fußnägel hochbiegen.

Aber so was von! Das tut schon weh und weils auch nicht mehr in die Schuhe passt.

Lutz

 

[patois]

Bei so viel Platz in der Holzkiste könnte man noch eine Phasenerkennung "reinbasteln".

Nein, von mir gibt's dazu keine Anleitung.

 

[JogaBonito39]

Vielen Dank erstmal für die zahlreichen Rückmeldungen!

Natürlich ist das alles heimwerkermässig gestaltet.
@JogaBonito39 ist sich hoffentlich bewusst, dass jeder Elektriker diese Hobby-Bastelei als Murks einstuft und am liebsten verschrotten würde, weil sich ihm die Fußnägel hochbiegen.

Dass das alles nicht ganz einwandfrei ist, war mir schon bewusst, aber wie schlimm es ist kann ich nicht beurteilen.
Zusammengebastelt hat es der Vorbesitzer bei dem es viele Jahre lang im Garten gestanden hat und (vermutlich) nie Probleme in Bezug auf Stromschläge/Brände/ ... gegeben hat.
Bevor ich jetzt noch auf die anderen Dinge eingehe stellt sich mir deswegen vor allem eine Frage: Wie schlimm ist es?

Das Freilandterrarium wurde jetzt noch nicht in Betrieb genommen und dann mache ich es jetzt lieber von Beginn an richtig. Ich will keinerlei Schäden an jeglichen Lebewesen/Gebäuden/Pflanzen/... hervorrufen.
Würdet ihr mir deswegen empfehlen das von professionellen Elektrikern komplett überarbeiten zu lassen?
Könnte ich das mit Hilfe dieses Forums auch selbst machen?

Noch ein paar kurze Informationen zum Abschluss bei denen ich mir denken könnte, dass sie für die Beantwortung meiner Frage wichtig sein könnten:

Es handelt sich um ein ortsveränderliches Selbstbau-Schildkrötenhaus.

Es könnte auch auf Möbelrollen konstruiert sein.

Das Freilandterrarium ist nicht ortsveränderlich. Die Seitenwände (aus Faserzement) sind 30 cm weit im Boden vergraben und es soll die nächsten Jahre auch an dieser Position bleiben.

Wie muss man sich die Funktionsweise vom Motor/Öffner vorstellen?
Strom ein = auf und Strom aus = zu ?
Hat der einen Endlagenschalter?
Wie läuft der Schliessvorgang?

Die Motoren/Öffner sind Jalousienmotoren bzw. Rohrmotoren. An einem weiteren Schaltkasten lässt sich eine Maximaltemperatur einstellen bei der das Dach geöffnet werden soll um zu verhindern, dass es im Inneren zu warm wird. Die Endanschläge können laut Bedienungsanleitung durch eine Setztaste eingestellt werden.

Wurde in den zwei Semestern Elektrotechnik auch Vorträge über die Gefahren des elektrischen Stroms und über Sicherheits-Grundregeln in der Praxis gehalten?
(Wahrscheinlich nicht...)

Nein, natürlich nicht. Wenn dann, dann wurde ganz am Anfang in der allerersten Vorlesung kurz für 5 Minuten darüber gesprochen und ab da ging es um das Einschwingverhalten von LC-Gliedern, komplexe Wechselstromrechnung und Halbleiter.

 

[Pumukel]

Da sind 1 polige LS als Schalter missbraucht. Du brauchst da 2 polige LS und auch einen FI im Schaltkasten. Deine Zeitschaltuhr muss auch 2 polig schalten also L und N ! Eine Alternative wäre der Festanschluss so das da immer der L geschaltet wird. Trotzdem fehlt dann immer noch der FI ! Der Betrieb über Schukosteckdose ist nicht erlaubt da Schuko nicht verpolungssicher ist und da der N geschaltet werden kann.

 

[Octavian1977]

Der FI muß schon vor dem Ganzen in der Hauselektrik sitzen.
Hier in dem Kasten ist dieser zu spät.