Guten Morgen
@AHT
Wie schon gesagt, dein Thema ist ja ähnlich zu meinem im verlinkten Thread. Und auch dein Thread nahm eine gleiche Entwicklung wie bei mir.
Deshalb jetzt ein wirklich lieb gemeinter Ratschlag von mir:
Konzentriere dich momentan ausschließlich auf den Neubau deiner Verteilung. Überlege mal was du alleine dadurch schon an Verbesserung und zusätzlicher Sicherheit erreichst. Dort wo vorher ein paar popelige Uralt-Automaten drin waren kommen jetzt Sicherungen mit dem Stromkreis zugeordneten FI rein, wo vorher kein ÜSS war kommt jetzt das neueste von Dehn rein, wo vorher 1 N-Ader (indirekt) mit 25A abgesichert war werden jetzt 2 Adern mit jeweils 20A abgesichert. Außerdem bekommst du einen neuen Kasten mit schön Reserveplatz.
Das ist doch schon eine ganze Menge, findest du nicht ? Eine nahezu optimale Lösung wie ich meine, und an der Tatsache dass ein 11kW Herd für Einphasen-WS eigentlich zu groß ist können wir ja nichts ändern. Aber immerhin haben wir doch gemeinsam hier im Forum auch dafür eine Lösung gefunden, auch durch den erfahrenen User
@Hemapri bestätigt. So kann das Teil wenigstens sicher betrieben werden, wenn sonntags mal die Familie kommt und der Herd für 1 Stunde voll gefordert wird. Und die Stadtwerke werden auch nicht gleich das SEK losschicken nur weil
@AHT mal mehr Strom zieht als für Einphasenkreise vorgesehen. Es kann nichts passieren, als Backup ist immer noch die Neozed 35A da und die Zuleitung hat ja 10qmm.
Bereite jetzt den Umbau deiner Verteilung vor. Da du, wie mir scheint, auch nicht auf der Brotsuppe dahergeschwommen bist kannst du den Umbau selber machen. Es werden jetzt zwar wieder die üblichen Bedenkenträger kommen, aber das sind die selben welche auch meinen nur ein Elektrofachbetrieb dürfe eine durchgebrannte Schmelzsicherung auswechseln nur weil der Bewohner nicht alle Fachbegriffe kennt und immer noch von EVU statt VNB spricht, überspitzt formuliert. Immerhin hast du selbstständig alles Material zusammengestellt und für die offenen Fragen gibt es ja dieses Forum.
Handwerkliches Geschick und eine sorgfältige Arbeitsweise sollten natürlich vorhanden sein. Gehe den anstehenden Umbau Punkt für Punkt in Gedanken vorher im Detail durch. Habe ich alles Material, wo lauern Fallstricke usw. Richtiges Werkzeug, Aderendhülsen mit und ohne Kragen, Adern in richtigem Querschnitt und Farbe, sind die abgehenden Leitungen lang genug, muss ich Sammelschienen kürzen und an den Enden isolieren usw. Eine Zeichnung ist hier auch immer hilfreich.
Während des Umbaus ist deine Bude nämlich dunkel, und wenn du dann merkst es fehlt Material und der Baumarkt hat schon geschlossen geht das Gemurkse los (wie bei mir, als ich nicht bedachte dass ich ja auch hellblau in 2,5 brauche und deshalb über das Wochenende zwei Adern 1,5 parallel über Wagos führen musste...)
Und wenn dann noch Unsicherheiten oder Fragen auftauchen kannst du sie ja hier stellen.
Wo du allerdings keine Kompromisse eingehen darfst ist die Prüfung der Anlage nach dem Umbau. Es müssen hier wenigstens Schleifenwiderstand / Kurzschlussstrom, Auslösestrom und Auslösezeit des FI geprüft werden. Dafür bedarf es spezieller Messgeräte, die Messung gibt dir aber die nötige Sicherheit alles richtig gemacht zu haben. Wenn aber alles sorgfältig gemacht wurde und die Leitungslängen nicht extrem lang sind sollte es hier keine Probleme geben. Die Messung selbst ist auch hochinteressant, man sieht dass die Steckdose hinter der Verteilung einen höheren Kurzschlusstrom generiert als die Steckdose die im Keller sitzt. Also wirklich, bitte prüfen, hinterher kommen die schlauen. Auch wichtig die Dokumentation der Prüfung da du ja in einem 36 Parteien Haus wohnst. Dabei lernst du auch etwas über die Thematik "Abschaltbedingung". Als ich vor kurzem mal zusammen mit unserer Azubine eine Messung der neu eingebauten Steckdosen gemacht habe war sie davon so angetan dass sie darüber gleich einen Fachbericht geschrieben hat....
Die Sanierung des Zählerkastens im Treppenhaus ist dann "der nächste step" wie es heute so schön heißt. Und wie du schon gemerkt hast, da kommen dann wieder ganz neue Baustellen zu Tage. Das lässt sich dann ganz schnell weiterführen, Einbau eines SLS, ÜSS Typ 2, PA usw. Hier kommt dann auch der zertifizierte Fachbetrieb mit auf den Plan, da hat dann ein Laie eigentlich nichts mehr dran verloren.
Wünsche Dir gutes Gelingen beim Umbau. Stelle mal ein Bild hier rein wenn alles fertig ist, interessiert mich (uns) wirklich
Grüße aus dem Schwabenland