Strippe-HH schrieb:
Unsinn.
So manche Arbeitgeber hatten sich wieder dazu besonnen auch ältere Mitarbeiter einzustellen die ab 50+ sind.
Und das machen die nicht nur deswegen weil sie Eingliederungshilfen von der AFA dafür bekommen.
Das habe ich auch nicht behauptet, dass jeder so denkt. Bei kl. inhabergeführten Betrieben steht die Person im Vordergrund und was man kann - weniger das Alter.
Ich bin natürlich paar mal zum Vorstellungsgesprächen eingeladen worden, also wurde vorher nicht auf Grund des Alters aussortiert. Bei den Mittelständlern ist es in der Masse aber so. Großbetriebe gibt es bei uns einfach nicht, generell zu wenig Innovative Betriebe. Das hätte aber politisch schon längst angefasst werden müssen.
Irgendswann hat man diese wenigen abgegrast und sich dann auf unpassende Stellen beworben, weil man gegenüber dem Arbeitsamt welche nachweisen muss. Das ist in meinen Augen völliger Schwachsinn und bläht auch nur den Bewerbungseingang in den Personalabteilungen auf und dann fangen die an ganz schnell zu sortieren, anstatt sich Zeit für jede zu nehmen.
Oder weiter weg, aber selbst in HH war es zu dem Zeitpunkt (2008-10) nicht möglich für faire Konditionen unterzukommen. Meinen jetzigen Job als Schulhausmeister habe ich ja auch nur durch Glück bekommen, da ich damals an der Schule ehrenamtlich die IT betreut habe, der alte Hausmeister dann dauerkrank war und ich für ihn erst mal so eingesprungen bin.
Ich habe sogar bei den Bauhof einen Nebenjob als Betriebselektiker begonnen (Auf Lohnsteuerklasse 6, weil die Stadt keinen Minijob wollte), um auf diese Position hineinzurutschen, wenn der alte Elektriker in Rente geht. So als Einstieg - und das ich zeigen konnte, dass ich es drauf habe.
Stattdessen hat die Stadt aus Kostengründen den kompletten Bereich ausgegliedert und ext. vergeben. Ich sollte sogar noch die Fremdfirma einarbeiten, aber das habe ich nicht gemacht und den Nebenjob fallen lassen.
Mittlerweile hat die Stadt auch die Grünanlagen komplett vergeben - ich brauche mich darum an der Schule auch nicht mehr kümmern, es sieht aus wie Hulle und ich habe Zeit ohne Ende. Mitarbeitermotivation sieht anders aus!
Und das dass Handwerk schlecht Nachwuchs findet, ist doch Hausgemacht. 2006-2010 wurde doch weniger ausgebildet und heutzutage hat die Branche ein mächtiges Imageproblem.
Das tatsächliche Berufsbild der einzelnen Gewerke hat sich doch in den letzten Jahren total gewandelt und der Umgang mit den Mitarbeitern ist rauer geworden.
Was hier im Februar zur Ausbildungsmesse an unserer Schule präsentiert wurde, enspicht irgendein Ideal, welches vor Ort gar nicht mehr stattfindet. Warum sind Azubis heutzutage immer häufiger auf überbetriebliche Ausbildunglehrgänge? Da in den Betrieben viele ausbildungsrelevante Tätigkeiten nicht mehr verrichtet und somit vermittelt werden.
Und wer meint die Jugendlichen tippen nur noch rum und halten keinen Kontakt untereinander, der ist auf den Holzweg. Es spricht sich doch rum, wenn z.B. lernende und ausgelernte 'Elektroniker für Gebäude- und Systemtechnik' früh morgens nach HH gekarrt werden, dort ein Neubau nach dem anderen im Fliesband machen und abends spät nach hause kommen. Und richt fett Kohle gibt es auch nicht mehr dafür.
Und mit 40-50 bist du kaputt. Ich kenne genug aus meiner Alterskohorte, die auf irgendetas umgeschult wurden, da die 'Rücken' oder 'Knie' oder sonst körperlich aufgebraucht sind.
Da können die noch so große Plakate 'Kollege gesucht' an die Firmenwagen kleben.
Ich gebe den Jugendlichen an unserer Schule, wenn wir uns unterhalten, auch nur noch den Tip: "Wenn ihr was im Kopf habt, geht weiter zur Schule oder lerne was man in vierzig Jahren auch noch machen kann"
mfG