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goergensharald
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- Neue Hausinstallation - Vorbereitung für Elektriker
- #1
Hallo zusammen,
"Disclaimer"
vorab: ich möchte hier explizit keine Ratschläge oder Anleitungen für die Durchführung einer Installation, sondern nur für deren Vorbereitungen (Kauf, Vorplanung von Dimensionierung, Raumplanung,...) ein Feedback erhalten. Ich kenne mich zwar grundlegend mit Strom aus, hätte auch sicherlich das handwerkliche Geschick, bin mir aber durchaus bewusst, dass es zig Fallstricke und Besonderheiten zu beachten gibt, die im Zweifelsall Lebensgefährlich sein können. Die Installation wir ein Freund von mir vornehmen. Er ist Elektrikermeister, eingetragen beim NEtzbetreiber, alles in Ordnung. Um ihm die Arbeit abzunehmen und am Ende natürlich auch Kosten zu sparen, haben wir uns darauf verständigt, dass ich vorbereitend die "Planung übernehmen kann", sprich: ich genau weiß was ich will, gerne auch schonmal schauen kann, welche Teile man benötigt und mich allgemein eben vorbereitend auseinander setze.
Ich habe mir also ein paar Gedanken gemacht und würde euch bei ein paar Eckpunkten gerne mal fragen, ob ich damit grundlegend "richtig" liege, oder irgendwo falsch abgebogen bin.
Projektvorhaben:
Im Zuge umfassender Sanierung soll bei meinem Haus die Elektrik komplett erneuert werden. Dies betrifft Licht, sowie Steckdosen.
Aktueller Baustand ist Anfang 90er Jahre, kein FI ist verbaut. Die Elektrik war auch seinerzeit wohl schon nicht ganz Zeitgerecht mehr. Das soll sich jetzt ändern.
Ich plane folgendes:
Möglichst "granulare" Verkabelung. Sprich mindestens alle Steckdosengruppen (also jeweils im 2er-4er Pack) einzeln mit 5*1,5mm² zum Verteiler führen. Hintergrund ist vornehmlich, dass ich ebenfalls eine KNX Integration plane und entsprechend die Steckdosen und Lichter "schaltbar" haben möchte. Für die Steckdosen nehme ich also 5*1,5mm², würde diese auf eine oder zwei Phasen "betreiben" lassen und hätte immernoch eine oder eben zwei Phasen "Reserve", falls eben der Bedarf besteht diese über einen KNX Aktor anzusteuern.
Das für dann dazu, dass ich, bei ca 80 geplanten Steckdosen, ca. 50 einzelne Leitungen hätte. Ich schätze mal, dass davon 24 per Schaltaktor angesteuert und 26 auf "Dauerspannung" stünden.
Hinzu kämen ca. 20 Leitungen für die elektrischen Rolläden, sowie nochmal ca. 20 für das "große Deckenlicht (~1,5 pro Raum - die Werte sind jedoch nur überschlagen und gerundet. Es kann sein, dass da nochwas abgezogen wird, wenn zum Beispiel ein Raum nur zwei anstelle von drei Lampen hat, oder ich die Rolläden noch "gruppiere").
Mach in Summe also nach meiner Rechnung rund 100 stromführende "Adern", die es abzusichern gilt.
Hier meine ersten Fragen:
- bekommt jede "Ader" hier ihren eigenen Sicherungsautomat, oder können/dürfen diese sinnvoll zusammengefasst werden (zum Beispiel alle Rolläden in einem Raum, alle Lampen in einem Raum, ...?)
Prinzipiell ist es ja jetzt auch so: das komplette EG (ohne Herd) läuft mit Licht und Steckdosen über eine B16 Sicherung.
Falls ja: wie sähe dann die Reihenfolge aus? LS (z.B. B13) > auf Phönix Klemme "brücken" > von da einzelne Adern (ggf. über KNX Aktor) zu den Verbrauchern? In meiner Interpretation würde das funktionieren, da der LS natürlich immer noch die Ampere aller nachgelagerten Adern abbekäme. Oder wäre der richtige weg genau anders rum, also erst vom Zähler > Phönix Klemme "brücken" > einzelne adern per LS sichern > KNX Aktor
Mir geht es hier nicht darum am Ende 50€ Wert LS zu sparen, sondern eine Zeitgemäße Verdrahtung zu haben.
Generell verstehe ich es so, dass der LS ja "nur" die Leitung schützt, also eben bei Überlast oder Kurzschluss auslöst. In meiner Interpretation dürfte die o.g. Fragestellung also "egal" sein, so lange die Betriebsparameter eingehalten werden. Aber genau das kann man ja steuern (die LED Lichter im Wohnzimmer werden wohl nie mehr als ganz großzügige 50W mehr haben - also weit weg von den ~3+ kW )
Somit wäre auch maximal viel "geschützt" (z.B. auch der KNX Aktor).
Was mich mehr oder weniger zu nächsten Frage kommen lässt - und da geht es mit meinen Kenntnissen etwas ins trübe: Der FI für Hausinstallation ist Pflicht. Trotz eines 90er Jahre Baus habe ich aktuell keinen.
Soweit ich mich belesen habe, müssen heute alle Steckdosen über FI abgesichert sein. Das ergibt Sinn.
Ebenso habe ich gelesen, dass an einem 3-poligen FI 6 Stromkreise angeschlossen werden dürften. Verstehe ich das also richtig, dass mein Vorhaben (s.o.) dann quasi ~20 FI benötigt? Oder habe ich hier einen starken Denkfehler? Das käme mir, rein platztechnisch, sehr viel vor. Oder sprechen wir auch hier davon, dass man am FI sechs Stromkreise "abzweigt", diese dann aber per Phönix Klemme, unter beachtung der anliegenden Last, beliebig aufsplitten kann?
Soweit ich weiß, misst der FI ja Phase gegen Neutralleiter. In dem Fall "aufsplitten" könnte ich jetzt nicht sagen, ob dessen Funktion sowei noch gegeben wäre.
Ich hoffe hier ein bisschen Input zu bekommen. Generell auch zur Frage des Stromweges, was wäre die "richtige" Reihenfolge?
Zähler > FI > LS > KNX Aktor / Klemme > Verbraucher?
"Disclaimer"
vorab: ich möchte hier explizit keine Ratschläge oder Anleitungen für die Durchführung einer Installation, sondern nur für deren Vorbereitungen (Kauf, Vorplanung von Dimensionierung, Raumplanung,...) ein Feedback erhalten. Ich kenne mich zwar grundlegend mit Strom aus, hätte auch sicherlich das handwerkliche Geschick, bin mir aber durchaus bewusst, dass es zig Fallstricke und Besonderheiten zu beachten gibt, die im Zweifelsall Lebensgefährlich sein können. Die Installation wir ein Freund von mir vornehmen. Er ist Elektrikermeister, eingetragen beim NEtzbetreiber, alles in Ordnung. Um ihm die Arbeit abzunehmen und am Ende natürlich auch Kosten zu sparen, haben wir uns darauf verständigt, dass ich vorbereitend die "Planung übernehmen kann", sprich: ich genau weiß was ich will, gerne auch schonmal schauen kann, welche Teile man benötigt und mich allgemein eben vorbereitend auseinander setze.
Ich habe mir also ein paar Gedanken gemacht und würde euch bei ein paar Eckpunkten gerne mal fragen, ob ich damit grundlegend "richtig" liege, oder irgendwo falsch abgebogen bin.
Projektvorhaben:
Im Zuge umfassender Sanierung soll bei meinem Haus die Elektrik komplett erneuert werden. Dies betrifft Licht, sowie Steckdosen.
Aktueller Baustand ist Anfang 90er Jahre, kein FI ist verbaut. Die Elektrik war auch seinerzeit wohl schon nicht ganz Zeitgerecht mehr. Das soll sich jetzt ändern.
Ich plane folgendes:
Möglichst "granulare" Verkabelung. Sprich mindestens alle Steckdosengruppen (also jeweils im 2er-4er Pack) einzeln mit 5*1,5mm² zum Verteiler führen. Hintergrund ist vornehmlich, dass ich ebenfalls eine KNX Integration plane und entsprechend die Steckdosen und Lichter "schaltbar" haben möchte. Für die Steckdosen nehme ich also 5*1,5mm², würde diese auf eine oder zwei Phasen "betreiben" lassen und hätte immernoch eine oder eben zwei Phasen "Reserve", falls eben der Bedarf besteht diese über einen KNX Aktor anzusteuern.
Das für dann dazu, dass ich, bei ca 80 geplanten Steckdosen, ca. 50 einzelne Leitungen hätte. Ich schätze mal, dass davon 24 per Schaltaktor angesteuert und 26 auf "Dauerspannung" stünden.
Hinzu kämen ca. 20 Leitungen für die elektrischen Rolläden, sowie nochmal ca. 20 für das "große Deckenlicht (~1,5 pro Raum - die Werte sind jedoch nur überschlagen und gerundet. Es kann sein, dass da nochwas abgezogen wird, wenn zum Beispiel ein Raum nur zwei anstelle von drei Lampen hat, oder ich die Rolläden noch "gruppiere").
Mach in Summe also nach meiner Rechnung rund 100 stromführende "Adern", die es abzusichern gilt.
Hier meine ersten Fragen:
- bekommt jede "Ader" hier ihren eigenen Sicherungsautomat, oder können/dürfen diese sinnvoll zusammengefasst werden (zum Beispiel alle Rolläden in einem Raum, alle Lampen in einem Raum, ...?)
Prinzipiell ist es ja jetzt auch so: das komplette EG (ohne Herd) läuft mit Licht und Steckdosen über eine B16 Sicherung.
Falls ja: wie sähe dann die Reihenfolge aus? LS (z.B. B13) > auf Phönix Klemme "brücken" > von da einzelne Adern (ggf. über KNX Aktor) zu den Verbrauchern? In meiner Interpretation würde das funktionieren, da der LS natürlich immer noch die Ampere aller nachgelagerten Adern abbekäme. Oder wäre der richtige weg genau anders rum, also erst vom Zähler > Phönix Klemme "brücken" > einzelne adern per LS sichern > KNX Aktor
Mir geht es hier nicht darum am Ende 50€ Wert LS zu sparen, sondern eine Zeitgemäße Verdrahtung zu haben.
Generell verstehe ich es so, dass der LS ja "nur" die Leitung schützt, also eben bei Überlast oder Kurzschluss auslöst. In meiner Interpretation dürfte die o.g. Fragestellung also "egal" sein, so lange die Betriebsparameter eingehalten werden. Aber genau das kann man ja steuern (die LED Lichter im Wohnzimmer werden wohl nie mehr als ganz großzügige 50W mehr haben - also weit weg von den ~3+ kW )
Somit wäre auch maximal viel "geschützt" (z.B. auch der KNX Aktor).
Was mich mehr oder weniger zu nächsten Frage kommen lässt - und da geht es mit meinen Kenntnissen etwas ins trübe: Der FI für Hausinstallation ist Pflicht. Trotz eines 90er Jahre Baus habe ich aktuell keinen.
Soweit ich mich belesen habe, müssen heute alle Steckdosen über FI abgesichert sein. Das ergibt Sinn.
Ebenso habe ich gelesen, dass an einem 3-poligen FI 6 Stromkreise angeschlossen werden dürften. Verstehe ich das also richtig, dass mein Vorhaben (s.o.) dann quasi ~20 FI benötigt? Oder habe ich hier einen starken Denkfehler? Das käme mir, rein platztechnisch, sehr viel vor. Oder sprechen wir auch hier davon, dass man am FI sechs Stromkreise "abzweigt", diese dann aber per Phönix Klemme, unter beachtung der anliegenden Last, beliebig aufsplitten kann?
Soweit ich weiß, misst der FI ja Phase gegen Neutralleiter. In dem Fall "aufsplitten" könnte ich jetzt nicht sagen, ob dessen Funktion sowei noch gegeben wäre.
Ich hoffe hier ein bisschen Input zu bekommen. Generell auch zur Frage des Stromweges, was wäre die "richtige" Reihenfolge?
Zähler > FI > LS > KNX Aktor / Klemme > Verbraucher?