TT und TN-S beim selben VNB?

Diskutiere TT und TN-S beim selben VNB? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, unten ein Foto von meinem HAK (das hatte ich auch schon mal hier im anderen Zusammenhang gepostet HAK erneuern, wenn Zählerschrank neu? )...
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Lebowski1

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  • TT und TN-S beim selben VNB?
  • #1
Hallo,
unten ein Foto von meinem HAK (das hatte ich auch schon mal hier im anderen Zusammenhang gepostet
HAK erneuern, wenn Zählerschrank neu? )
Wenn ich das richtig interpretiere, handelt es sich um ein TT-Netz, es kommt der Neutralleiter an und wird nicht aufgeteilt. Auf der PE-KLemme in der UV (zweites Bild) kommt oben ein 1x16 von der Potentialausgleichsschiene an.
Die Potentialausgleichschiene hängt am Erdspieß im Haus und ist mit einem Fundamenterder eines neueren Wirtschaftsgebäude in ca 20m Entfernung über 1x16 verbunden)

Das ganze steht in einer keinen Bauernschaft. Mein Vater wohnt in einem 2km entfernten Dorf. Der Hausanschluss dort gehört zum selben VNB, dort ist aber ein TNS Netz (Erde wird aus den HAK herausgeführt). Das ist zu 100% sicher dieselbe Hauptzuleitung vom Umspannwerk an der wir hängen.

Wie funktioniert das? Ist das Trafohäuschen hier relevant, ob es ein N oder PEN wird?

Vielen Dank
 

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  • #2
Bist Du einfach nur neugierig oder hast Du einen Plan (VNB verklagen)....? ;)
 
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  • #4
Man kann immer lokal ein TT-Netz errichten, auch wenn der Netzbetreiber TN-C liefert. Vielleicht liefert er bei Dir zuhause gar nicht das, was Du erwartest.

Auch gibt es Gebiete, wo sich die Netzform geändert hat, die Bestandsinstallationen aber nicht geändert werden mussten.

Zunächst solltest Du also sicher wissen, welche Netzform tatsächlich vorliegt. TN-S dürfte es eher nicht sein.
 
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  • #5
Möglicherweise wurde da mal ein Hinweis des VNB ignoriert, daß dieser auf TN-C umgestellt hat.
Beim VNB nach der Netzform fragen für diesen Anschluß und im entsprechenden Fall auf TN-C-S Netz umstellen lassen (Elektrofachkraft)
 
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  • #6
Wenn ich das richtig interpretiere, handelt es sich um ein TT-Netz, es kommt der Neutralleiter an und wird nicht aufgeteilt. Auf der PE-KLemme in der UV (zweites Bild) kommt oben ein 1x16 von der Potentialausgleichsschiene an.
Die Potentialausgleichschiene hängt am Erdspieß im Haus und ist mit einem Fundamenterder eines neueren Wirtschaftsgebäude in ca 20m Entfernung über 1x16 verbunden)

Dann ist es die Haupterdungsschiene (HES). Einem Leiter am HAK sieht man nicht an, ob es ein N oder PEN ist.

Das ganze steht in einer keinen Bauernschaft. Mein Vater wohnt in einem 2km entfernten Dorf. Der Hausanschluss dort gehört zum selben VNB, dort ist aber ein TNS Netz (Erde wird aus den HAK herausgeführt). Das ist zu 100% sicher dieselbe Hauptzuleitung vom Umspannwerk an der wir hängen.

Es ist kein TNS, sondern ein TN-C Netz. Ob TT oder TN hat mit dem Umspannwerk überhaupt nichts zu tun, sondern wird ab Niederspannungstrafo festgelegt.

Wie funktioniert das? Ist das Trafohäuschen hier relevant, ob es ein N oder PEN wird?

Das legt der Netzbetreiber fest. Der Mittelpunktleiter kann durchaus niederohmig genug sein und ist es in der Regel auch, um die Funktion als PEN zu gewährleisten. Wenn der Netzbetreiber aber festlegt, dass es nur ein N ist, dann garantiert er dies nicht und in der elektrischen Anlage sind eigene Maßnahmen zu errichten, um die Abschaltbedingungen einzuhalten. Bei uns hier ist es so, dass das Netz historisch ein TN-C war und die ältern Bestandsanlagen immer noch in TN-C, bzw. TN-C-S errichtet sind. Bei Neuanschlüssen oder größeren technischen Änderungen ist der Mittelpunktleiter am HAK aber schon seit Jahren nicht mehr als PEN, sondern nur noch als N zu betrachten und die Installation als TT-Netz aufzubauen.
 
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  • #7
Man kann immer lokal ein TT-Netz errichten, auch wenn der Netzbetreiber TN-C liefert. Vielleicht liefert er bei Dir zuhause gar nicht das, was Du erwartest.

Auch gibt es Gebiete, wo sich die Netzform geändert hat, die Bestandsinstallationen aber nicht geändert werden mussten.

Zunächst solltest Du also sicher wissen, welche Netzform tatsächlich vorliegt. TN-S dürfte es eher nicht sein.
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Quelle (siehe Seite 47/47):

https://rheinenergieprod-media.e-sp.../Technische_Anschlussbedingungen_TAB7-min.pdf
 
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  • #8
So, heute sind die Elektrikarbeiten für die PV gemacht worden und ein neuer Zählerschrank montiert worden. Bein dem Elektriker hatte ich vorher schon ein ungutes Gefühl, das sich heute bestätigt hat. Quintessenz des Gesprächs: das kann man einfach umbauen. Und es ist meiner Ansicht kurios umgebaut worden: vom abgebildeten HAK geht jetzt eine 5x25qmm Leitung zum Zählerschrank. N und Pe sind im HAK auf den blauen gelegt. Im Zählerschrank gehen alle Leiter auf ihre Schienen. Von der PE Schiene gehen dann 1x25 auf die HES. Die Auftrennung ist also im Zählerschrank.
Die Tage kommt der Zählermonteur. Mal schauen was draus wird.
 
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  • #9
Was willst du denn der PEN ist im Hak aufgetrennt und der PE liegt richtig auf der PE -Schiene ! Völlig in Ordnung was der Elektriker da gemacht hat ! Die Netzform ist da TN-C-S-Netz im Gegensatz zu dem alten TT-Netz !
 
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  • #10
Und es ist meiner Ansicht kurios umgebaut worden: vom abgebildeten HAK geht jetzt eine 5x25qmm Leitung zum Zählerschrank. N und Pe sind im HAK auf den blauen gelegt. Im Zählerschrank gehen alle Leiter auf ihre Schienen. Von der PE Schiene gehen dann 1x25 auf die HES. Die Auftrennung ist also im Zählerschrank.

Und was ist da kurios? Wenn der Netzbetreiber jetzt ein TN-C anbietet, ist die blaue Ader der PEN und da wird PE und N dran angeschlossen.
 
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  • #11
Ich kann nicht beurteilen, ob da Wahlfreiheit je nach Netzbetreiber (bzw. TAB) besteht. Bei mir wurde der PEN erst in der HV aufgetrennt (Umbau 2022). Ich kenne nur die Stelle (zitiert aus dem Kopf) "....PEN muss spätestens(!) vor dem Zähler aufgetrennt werden". Bei neueren Zählerschränken also spätestens im NAR.

1714715918484.png



Hier mal zum Thema:

1714716604049.png


Quelle: elektro.net Link: Auftrennung des PEN - wo?

Der Fragesteller bei elektro.net hat hier durchaus einen Punkt! Anschluss HAK an HES. Leider wird in der Antwort nicht darauf eingegangen. P.S.: bei mir stellte sich die Frage nicht, weil mein HAK aus Gußeisen ist ;-)
1714717157810.png
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #12
.....N und PE sind im HAK auf den blauen [Anm.: jetzt PEN] gelegt. Im Zählerschrank gehen alle Leiter auf ihre Schienen......Die Auftrennung ist also im Zählerschrank.
Beides, was Du schreibst kann nicht gleichzeitig stimmen. Richtig: die Auftrennung ist also im HAK

P.S.: Wenn der HAK nicht in Sichtweite des neuen Zählerschranks ist, wird der Zählermonteur den HAK nicht mal ansehen ;)
 
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  • #13
Der PEN darf darüer hinaus nicht mehr mit der HES verbunden werden, sondern erst der PE ab der Auftrennungsstelle. Bei einer fünfadrigen Hauptleitung die blaue Ader unbenutzt zu lassen, ist absolut sinnfrei. Ist eine vieradrige im Bestand vorhanden, kann diese mit PEN dagegen weiter genutzt werden.
 
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  • #14
Der PEN ist SO FRÜH WIE MÖGLICH auf zu teilen.
Die Aufteilung erst kurz vor dem Zähler ist nur eine Notlösung.

Ich sehe mit der beschriebenen Installation keine Probleme, sofern auch wirklich vom VNB dort ein TN-C Netz anliegt.
 
  • TT und TN-S beim selben VNB?
  • #15
Der PEN ist SO FRÜH WIE MÖGLICH auf zu teilen.
Die Aufteilung erst kurz vor dem Zähler ist nur eine Notlösung.

Ich sehe mit der beschriebenen Installation keine Probleme, sofern auch wirklich vom VNB dort ein TN-C Netz anliegt.
1714747554684.png

Deinem Kommentar entnehme ich: die Anwendungs-Regel 4100:2019-04 ist hinfällig, oder ?
Meine Neuinstallation von 2022 ist demnach falsch installiert worden (PEN-Auftrennung erst in der HV, HV 1,5 Meter neben dem HAK)?
 
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  • #16
Der PEN ist SO FRÜH WIE MÖGLICH auf zu teilen.
Die Aufteilung erst kurz vor dem Zähler ist nur eine Notlösung.

Ich sehe mit der beschriebenen Installation keine Probleme, sofern auch wirklich vom VNB dort ein TN-C Netz anliegt.
So früh, wie möglich ist durchaus das Ansinnen, aber normativ ist es immer noch möglich, die Aufteilung im NAR vorzunehmen. Als Notlösung würde ich die Aufteilung im NAR nicht bezeichnen, das diese Möglichkeit auch in der aktuellen AR N 4100 explizit als Möglichkeit dargestellt wird.
 
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  • #17
DAs ist der Wortlaut der AR-n4100:
"Im TN-System ist eine Auftrennung des PEN-Leiters in PE- und N-Leiter ab der Einführung in das Gebäude an der Stelle, an der die Verbindung zur Haupterdungsschiene und damit zur Erdungsanlage hergestellt wird, erforderlich. Diese Anforderung gilt als erfüllt bei Anschluss

-
innerhalb eines Gebäudes mit Auftrennung

im Hausanschlusskasten oder

in einem Hauptleitungsverteiler oder

im netzseitigen Anschlussraum des Zählerschrankes;"

Dies ist aber nur eine Anwendungsregel und beschreibt nur wie die Norm aus zu legen sein sollte.

Der Text der VDE 0100-444 sieht allerdings folgendes vor:
444.4.3.2 Anlagen in neu zu errichtenden Gebäuden müssen von der Einspeisung an als TN-S-Systeme errichtet werden...In bestehenden Gebäuden, die bedeutende informationstechnische Betriebsmittel enthalten oder wahrscheinlich enthalten werden und die aus einem öffentlichen Niederspannungsnetz versorgt werden, sollte ab dem Anfang der Installationsanlage ein TN-S-System errichtet werden"

Auch hier wieder: "sollte" bedeutet "müssen wenn möglich"
 
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  • #19
Da solltest Du noch mal in Schulung gehen wie die Norm zu lesen ist.
 
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  • #20
Ich lese die Norm schon richtig. Es geht um bestehende Anlagen und da ist eine Errichtung des Systems als TN-S eben nicht in jedem Fall möglich, weil es möglicherweise schon bestehende Strukturen gibt, die das verhindern oder extrem erschweren. Man sollte also in bestehenden Anlagen, mit bedeutend informationstechnischen Betriebsmittels die Anlage von Anfang an als TN-S aufbauen, wenn das möglich ist. Wenn nicht, dann ist die Aufteillunng eben möglichst frühzeitig vorzunehmen. Aber das betrifft auch keine "normalen" Bestandsgebäude. Bei neuen Gebäuden sollte soweit alles klar sein.
 
Thema: TT und TN-S beim selben VNB?
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