Weils schön=wichtig ist LSS-Dimensionierung nochn Thread

[solitare]

Öfters wurden hier im Forum Fragen nach der LSS-Dimensionierung gestellt, mir fiel heute das Buch "Elektrische Anlagen in Haus
und Wohnung" von Hans-Joachim-Geist in die Hände.

Hier im Forum sind doch viele (genauso wie mein E-Meister und ein befreundeter E-Ingenieur)
der Ansicht das ein (stink) normales NYM-J 3x1,5qmm bei einer
Leitungslänge bis 18m in der Regel mit B-16 A Automaten abzusichern sind.

Herr "Geist" weisst aber in seinen Buch darauf hin das bei Verlegeart B2, 12 Leitungen im Rohr oder Kanal das 1,5er nur
mit 6A abzusichern.
Leitungslänge ist auch hier mit 18/24m angegeben.

Desweiteren schreibt er:

Für die Verlegeart B2 ist auch eine Häufung von mehreren
Leitungen berücksichtigt.

Für Leiter mit einem Nennbelastungsfaktor kleiner 30% und Leitungen mit sehr kurzen Einschaltzeiten muß die Häufung
nicht berücksichtigt werden.

Nun ich habe einen Hager Feldverteiler 2x 3 Reihig mit insgesammt 24-26 Stromkreisen die meisten Leitungen sind
Unterputz ein paar auch in den Thealit Fußbodenkanälen/leisten.
Die Häufung besteht bei mir vor allen an den Eiführungsstutzen am Verteiler (Ihr wisst die aus Kunststoff die durchstossen werden wie das halt bei den Feldverteilern so üblich ist) und am Kabelkanal zum Verteiler.

Dazu muss ich sagen ich habe momentan,
ein Boiler 2KW (kein Durchlauferhitzer nur Boiler 230V)
ist öfter in Betrieb.
Ab und zu auch mal 2 Kochplatten (kein herd sondern nur so ein Einlass für die Arbeitsplatte 3KW gesammt).
Ist aber eher selten im Betrieb (ausserdem kann ich nicht KOCHEN!)
Kühlschrank wäre noch zu nennen dieser ist auch immer am Netz
etwa 100W (son kleiner bin halt n single Haushalt).

Die anderen Leitungen sind nicht oder kaum belastet -habe allein im Schlafzimmer 5 Stromkreise einer davon mit 3x2,5qmm
ja weis ist unnötig habe ich aber vor paar jahren so gewollt und installiert.
Bei den Kupferpreisen würde ich es heute nicht mehr so angehen.

In der Küche ist permanent nur der Kühlschrank im Betrieb (ca.100W)

In der UV will ich jetzt komplett alle LSS bestücken und belegen, da bisher nur die angeschlossen eingebaut waren deren Stromkreise benötigt wurden- ist ja auch kein Problem.

Würdet Ihr für alle 16 A B nehmen?, achso übrigens die Leitungslängen sind sehr kurz kaum 18m alles so im Bereich
(schätze jetzt mal ich messe sicherheitshalber nochmal nach)
meistens zwischen 6-10 meter eins, zwei vielleicht auch ein oder 3 meter länger.

Auf der anderen Seite ,tschuldigung das Buch hat mich jetzt
etwas verunsichert könnte man doch auch einige Stromkreise mit
13,10 od 6A bestücken.
Meine, warum die Einzelsteckdose (sogar Einzelstromkreis)für die
Nachttischlampe mit 16 absichern 6A würden vollkommen ausreichen- es ist ja auch ausgeschlossen das dort jemals
ein Gerät mit höherer Leistung angeschlossen wird.
Wie gesagt es sind in dem Zimmer genug Stromkreise da.

Auf der anderen Seite sind die wie ich hier ja selber schon geschrieben habe die 10 und 6A wesentlich teurer.
Muß leider momentan auch rechnen sonst wärs mir egal.
Über Eure Tipps und Beiträge freue ich mich wieder, verzeiht
mir das es wieder etwas mehr geworden ist.
Grüße

PS: Es ist nicht ausgeschlossen das sich im Beitrag Rechtschreibfehler befinden,bitte um Nachsicht

 

[trekmann]

Hallo,

1. Warum ein neuer Thread? Im alten hätte man das auch klären können.

2. Es ist 100% korrekt was er schreibt. Ich möchte nix falsches sagen, machst du was mit Elektroinstallation? Wenn Azubi, dann kann ich verstehen, kommt wahrscheinlich noch, oder ausgelernt?

Also generell geht es hier ja um die Berechnung von Leitungen, ich denke die Grundlegendsten Dinge werde ich mal aufklären.

Vorgehen:

Die Gegebenheiten müssen genaustes ausgekundschaftet werden. Alles dokumentieren und dann ab an den Schreibtisch und dann folgende Reihenfolge abarbeiten:

- Bemessung der Schutzeinrichtung für den Überlast- und Kurzschlussschutz
- Überlastberechnung und Ermittlung der Querschnittes
- Kurzschlussschutzberechnung Ermittlung der Querschnittes
- Spannungsfall

Im weitere verlauf gehe ich nur auf die ersten Punkte ein auf die anderen beiden gibt es hier im Forum bereits genug Lesestoff.

Es kann einmal ein fester Querschnitt als Grundlage gelegt werden oder eine feste Sicherung. Ich gehe mal auf beides ein.
Wird eine feste Absicherung gewählt muss der nötige Querschnitt ermittelt werden um diesen Strom zu halten. Wird hingegen ein fester Querschnitt als Grundlage gesetzt, muss der Strom ermittelt werden den die Sicherung max. haben darf.

Den max. zulässigen Strom ermittelt man auf folgende weise:

Ausgangsdaten: Verlegeart B2, 30°, Häufung 3 Leitungen, WS

Feste Absicherung 16A:

Es muss jetzt der notwendige Querschnitt gewählt werden um diesen Strom sicher transportieren zu können.

1,5mm² Verlegeart B2: 16,5A
2,5mm² Verlegeart B2: 23A

Minimierung für die Verlegung in einem Kanal mit Häufung von 3 Leitungen: 0,7

Der Strom der Leitung muss nun nur noch mit 70% belastbar also mit:

1,5mm² mit 11,55A
2,5mm² mit 16,1A

Es kann also 2,5mm² verwendet werden, aber auch dieses wird Grenzwertig Betrieben.

Fester Querschnitt 1,5mm² bei Verlegeart B2, 30°, Häufung 3 Leitungen, WS.

Aus der Berechnung von oben sehen wir das 1,5mm² nur noch bis 11,55A belastbar ist. Der nächst kleine Normenabsicherung ist 10A. Also muss eine 10A Sicherung verwendet werden.


Diesen Link
http://www.de-online.info/service/erfa/a_de-eb01.html
kann man nur empfehlen. Er ist sehr Informativ.

Mit freundlichen Grüßen Marcell

 

[baum-max]

Hallo,

In Österreich beispielsweise dürfen Leitungen mit einem Querschnitt von 1,5mm^2 nur mit 13A abgesichert werden, was mE vernünftig ist und zum Allgemeinbedarf vollkommen reicht.

grtz
BM