Stromspitzen - Ursachenfindung

Diskutiere Stromspitzen - Ursachenfindung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir haben Probleme mit unserer Stromanlage. Bei Einzug vor einigen Monaten ist uns aufgefallen, dass die Glühlampen der Decken- und...
seh ich auch so, 2h-3h wäre ein guter Ansatz für die Erstprüfung
Wenn ich alleine rechne das ich z.B bei meinem GM Master locker bei 12LSS ~30 min verbrate für die Doku inkl. Kundendaten usw.
 
Strippentod: Sportliche Methode: Mangelhafte Dokumentation als Mangel erfassen und wieder gehen, sehen die Kunden nur nicht so gern ;)

Durch die Zuordnung der Stromkreise behebst du schließlich schon Mängel, faktisch weichst du von deinem Auftrag - der Mangelerhebung bereits an diesem Punkt ab.

Gleiches gilt für an L/PE angeschlossene Leuchten - Isofehler, Punkt und Aus - Behebung ist ein anderer Auftrag.

Es gibt Kunden, bei denen findet nach einem entsprechenden Verteiler nur noch die Sichtprüfung statt und bestenfalls eine Iso-Messung über alle Stromkreise hinweg (mit i.d.R. entsprechendem Ergebnis) ... Ist nicht Nett, aber manche brauchen den Holzhammer um zu begreifen, dass ihr DIY-Bastelkram nur Müll ist.

Zur praktischen Durchführung: Messleitung auf Trommel mit automatischer Aufwicklung und Rauswurf der Bewohner hilft enorm bei der Niederohm-Messung und das Problem mit den Notizen umgehe ich mit Fotos vor Ort und die Messwerte samt Querschnitten, Schutzgeräten und Bezeichnungen landet in der Datenbank des Messgerätes über das Netbook, die Kunden bekommen bei mir auf Wunsch auch eine digitale Kopie der Protokolle per E-Mail.

kaffeeruler schrieb:
Wenn ich alleine rechne das ich z.B bei meinem GM Master locker bei 12LSS ~30 min verbrate für die Doku inkl. Kundendaten usw.

Die Editierfunktion am Gerät ist auch Mies, hilfreicher ist da die Software von GM, wenn der USB-Link mal nicht spinnt ;)
 
Na gut, ich geb ein bisschen nach: der Zeitaufwand hängt vor allem auch vom Zustand der Anlage ab. Wenn alles übersichtlich, hinreichend dokumentiert und einigermaßen mängelfrei ist, ist man natürlich schneller durch, als wenn einen das totale Chaos erwartet. Nebenbei: Wie handhabt ihr das? Berechnet Euer Betrieb für den E-Check eine Pauschale oder nach tatsächlichem Aufwand?

Den Herd mal kurz vorzuziehen und den Anschluss zu kontrollieren, macht gewiss Sinn. Ebenso Klemmstellen im Verteiler. Das kostet nur wenig und beugt mit wenig Aufwand größeren Schäden vor. Den korrekten Anschluss aller Leuchten zu überprüfen? Hängt davon ab, wie weit man's treibt... Bei fest angeschlossenen SK-I-Leuchten sollte der Schutzleiter angeschlossen sein, andere Fehler fallen ja ohnehin bei der ISO-Messung auf.

Was die Niederohmmessung anbetrifft, bin ich der Auffassung, dass ihre Bedeutung ziemlich überbewertet wird. Ich halte es für sinnvoller, an allen Steckdosen Schleifen- und Netzwiderstand zu messen, weil ich dabei auch die lose N-Klemmverbindung im kürzeren Zweig des Stromkreises finde, die ich übersehe, wenn ich lediglich die Niederohmmessung mache und Schleifenwiderstand plus Netzinnenwiderstand nur am von der Sicherung am weitesten entfernten Punkt des Stromkreises messe.

Eine Messung des Netzinnenwiderstands wäre auch beim TE m.E. dringend angeraten. Wurde ja hier schon mal vorgeschlagen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Und der Erdungswiderstand? Hmm, der dürfte in 90 Prozent der Fälle ohnehin nicht ohne vertretbaren Aufwand zu bestimmen sein. Abgesehen davon, ist er erstens wahrscheinlich sowieso nicht Bestandteil des Prüfauftrags im Rahmen eines E-Checks und zweitens ohnehin nur im TT-Netz von praktischer Bedeutung - falls der E-Check nicht auch noch zu einer Prüfung der Blitzschutzvorkehrungen ausgeweitet werden soll. Darüberhinaus lässt die Schleifenimpedanzmessung im TT-Netz ja ebenfalls Rückschlüsse auch die Erdungsverhältnisse zu.

Für den Spannungsfall gilt dasselbe: die Netzinnenwiderstandsmessung ermöglicht hier eine hinreichende Einschätzung.

Bei einer unbekannten Anlage mal den Potentialausgleich in Augenschein zu nehmen, halte ich auch für eine gute Idee. Wobei ich glaube, dass dies - da Prüfungen außerhalb der Wohnung erforderlich sind - im Rahmen des E-Checks vermutlich bestenfalls ausnahmsweise gemacht wird.

Letztlich bleibt immer die Frage der Verhältnismäßigkeit: welche Prüfungen machen unter Berücksichtigung der Kosten tatsächlich Sinn. In meinem Bekanntenkreis würde ich niemand dazu raten, für mehrere Hundert Euro einen fremden Elektriker mehrere Stunden lang seine Wohnung auf den Kopf stellen zu lassen. Bei Bedarf kann ich ihm in wesentlich kürzerer Zeit sagen, ob seine Elektroinstallation grundsätzlich in Ordnung ist oder nicht. In vielen Fällen, und da stimme ich mal mit T.Paul überein, kann man bereits nach einer ersten Sichtprüfung sagen, dass da streng genommen alles neu gehört. Trotzdem leben die Leute dann meistens weiter mit ihrer falsch ausgeführten klassischen Nullung, den fehlenden FIs und den nicht angeschlossenen Schutzleitern. Und in der Regel, das sollte man fairerweise auch sagen, passiert dann trotz dieser katastrophalen Umstände so gut wie nie etwas.

So gesehen kann man zu der Auffassung kommen, dass der E-Check in den meisten Fällen deutlich mehr zur Sicherung des Einkommens des beauftragten E-Betriebs beiträgt als zur Sicherheit des beauftragenden Kunden.
 
sko schrieb:
Hallo,

ich habe vorhin mal unsere Elektrofirma angerufen und gefragt was bei denen ein E-Check für unser Haus (4 Zimmer, Küche, 2 Bäder, Keller, Garage) kosten würde, Antwort war 2 Stunden mit Protokoll erstellen, Stundensatz 70€.

Ich finde das eine fairen Preis, oder?

Ciao
Stefan

Das, finde ich, bewegt sich in einem halbwegs angemessenen Rahmen...
 
und Rauswurf der Bewohner hilft enorm

Nun , ein Dienstleister der mich zum Verlassen meiner Wohnung auffordet hätte bei mir das Erste und das Letzte mal gemessen.....
 
edi schrieb:
und Rauswurf der Bewohner hilft enorm

Nun , ein Dienstleister der mich zum Verlassen meiner Wohnung auffordet hätte bei mir das Erste und das Letzte mal gemessen.....

Das ganze Posting ist etwas überspitzt geschrieben, denn wenn wir ehrlich sind kennt das jeder Praktiker: Es gibt Kunden, oder viel schlimer: Bewohner (Mieter des AG), die verstehen erst den ganzen Sinn der Aktion nicht, hinterfragen alles, stehen im Weg -> Man verbraucht wesentlich mehr Zeit und am Ende wird sich gewundert, warum die Rechnung so hoch liegt. Ergo kann ich mit dem Rauswurf auch nichts schlimmeres erreichen als mit der zu teuren Rechnung - da kann ich mir wenigstens den Stress dazwischen ersparen.

Das ist genau so wie die Nachrüstpflicht für Rauchwarnmelder - ich kenne Wohnungen da sind die 10 Minuten nachdem ich die Tür geschlossen hatte abgenommen und in der Schublade verstaut worden - mit solchen Leuten brauche ich auch nicht über den Sinn diskutieren, die haben Recht, das ist alles unnötig, funktioniert nicht und bringt eh nix und Argumente dafür haben die dann auch noch und ich ein knappes Zeitfenster weils dem Eigentümer nicht billig genug ging und genau darum sind auch die einfachsten Melder dran, die man auch mit 3 Rauchern und geschlossenem Fenster zur Fehlauslösung bringen kann und das schlimmste: Darum fühlen sich diese Leute dann auch noch bestätigt die Teile abzunehmen.

Ehrlich, den Stress spare ich mir. Es gibt Kunden, die bekommen eine vernünftige Dienstleistung und es gibt Kunden die bekommen das nötigste. Wie man es in den Wald reinschallt, ...

Ich hatte auch grad eine Innenarchitektin (Netter Kontakt, keine Frage - aber eher der Typ "Spontaneingebung"), die, an bekanntem und pünktlich eingehaltenen Termin (Ihr Vorschlag), sich noch keine genauen Gedanken über die Positionierung der Leuchten gemacht hatte - dies geschah vor Ort, wir haben mit 2 Mann vor Ort also eine gute Stunde gewartet bis wir beginnen konnten - Ja, Sorry, aber das ist eine unverschuldete Verzögerung und damit bezahlte Arbeitszeit - Und jetzt rate mal wie hoch die Rechnung ist ... ZU hoch (War jetzt nicht der einzige Fall dieser Art ...).

Dienstleistung ist das eine und kann auch finanzielle Vorteile für den AG beinhalten, ich berechne echt nicht jeden Kleinscheiss, aber so ein Vertragsverhältnis hat 2 Parteien und die andere darf gerne daran mitwirken oder wenigstens nicht behindern.
 
Moin Moin, gibt es eigentlich schon eine Lösung zu diesem Problem? Ich habe nämlich exakt den selben Fehler und kann diesen ebenfalls nicht finden. Wäre doch nett zu wissen, ob nach so langer Zeit der Fehler gefunden und beseitigt ist... Danke für die Antwort, Gruß Lars
 
Hallo MrLR,

ich bin auch mal wieder da und gebe hier eine Rückmeldung. Nein, die Ursache haben wir bis heute nicht gefunden. Wie ist es Dir denn aufgefallen? Auch durch das Lichtflackern und Nachmessen? Hast Du auch Stromspitzen, die Du Dir nicht erklären kannst? Bist Du die hier erwähnten Tipps der anderen durchgegangen? Hast Du vielleicht mittlerweile die Ursache bei Euch finden können und kannst darüber berichten?
 
Ursache für solche Probleme sind häufig Oberwellenströme, anzeichen hierfür ist vor allem die Regelmäßigkeit des Flackerns.

Für unregelmäßiges Flackern sehe ich lose Klemmstellen oder Isolationsschäden als Ursache, beides eine hohe Brandgefahr.
Mit einfachen Stromzangen oder Multimetern lässt sich das Problem nicht verfolgen, dazu werden Netzanalysatoren benötigt die durchaus mal 5-8 Tausend Euro kosten.
Ein E-Check der Anlage bzw eine Prüfung nach VDE 0105 ist dringenst an zu raten.
 
Hallo Rosalie,

was für Lampen habt ihr? Glühlampen, LED oder was sonst? Tritt das Flackern auch bei Glühlamopen auf? In welcher Stadt wohnst du? (bzgl. Rundsteuerung interessant) Was spricht gegen den vorgeschlagenen Test mit nur einer Sicherung an oder FI aus?

Grüße
Martin
 
@Rosalie

Fällt das Flackern oder Flimmern nur dir oder allen Personen im Haus auf?

mfG
 
Thema: Stromspitzen - Ursachenfindung

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