Alter Zählerschrank Hager Zentralschrank Typ R1 R6 - was ist das?

Diskutiere Alter Zählerschrank Hager Zentralschrank Typ R1 R6 - was ist das? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, der alte Zählerschrank (Einfamilienhaus Bj 1979) hat im Netzseitigen Anschluss Raum 3 Schraubsockel (leer) neben den NH Sicherungen für die...
Kenne ich nicht.
Ich kenne von früher (Ende 1960er) nur 4-adrig sw/blau/sw/rot, mit sw/L1, blau/L2, sw/L3 und rot=Erde z.B. für DLE.

Die gab es bis 1965.

Heute gibt es braun/schwarz/grau/grün.gelb als vieradrig, aber wohl auch nicht gedacht als Steigleitung in die HV.

Es gibt sowohl br-sw-gr-gn/ge, als auch br-sw-gr-bl, je nach Ausführung "-J" oder "-O" seit 2003.

Der grün-gelbe war früher PEN (was ja auch völlig sinnig war, 2 Farben , 2 Aufgaben), mit der Umstellung 1973 wurde er zum Schutzleiter "degradiert". Altbau-Wechselstrom-installationen haben graue Ader als PEN und sw als Phase.

Es gab 1973 keine Umstellung und auch einen PE gab es schon lange vorher. Seit 1973 mußte der PEN bei Neuverlegung lediglich einen Mindestquerschnitt von 10mm² Cu oder 16mm² Alu aufweisen. Die zweiadrigen Leitungen mit sw-gr gab es ebenfalls bis 1965. Die graue Ader wurde entweder als PEN oder bei Schutz durch Nichtleitende Räume (Standortisolierung) auch als N verwendet.

P.S.: in der Hoffnung, dass in den nächsten 30-40 Jahren alle Straßen aufgerissen wurden, um die letzte Meile zu ertüchtigen (Stichwort Energiewende, Wallbox, E-Auto in der eigenen Garage..... ;) ), würde ich alle Steigleitungen bei Renovierung/Umbau zwischen HAK und HV zukunftssicher nur noch 5-adrig ausführen.

Viel Wahl hast du da nicht, denn das ist bereits seit 2010 Pflicht. Lediglich in Bestandsanlagen darf noch etwas anderes existieren. Was das aber mit den Kabeln in den Straßen zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht. Den Begriff "letzte Meile" gibt es nur in Kommunikationsnetzen, nicht in der Energieversorgung.
 
Naja, "fingersicher" ist anders ;)

Das ist die Zuleitung zum FI. Die Auftrennung PE/N kann ich nicht erkennen.

Hinsichtlich Fingersicherheit entspricht diese Installation den Normen zum Zeitpunkt der Errichtung. Da gibt es nichts zu bemängeln. Auch, wenn du es immer noch nicht verstanden hast, es gibt hier weder einen PEN, noch irgendeine Aufteilung. Das ist eine TT-Installation. Vom HAK kommt L1, L2, L3 und N. Der PE kommt von der HES und geht hier an die PE-Schiene des Verteilers, was zum Zeitpunkt der Errichtung so ebenfalls normgerecht war. Heute wird das nicht mehr so gemacht. Da geht der PE von der HES kommend isoliert auf die PE-Sammelschiene im AAR des Zählerschrankes.
 
Auch, wenn du es immer noch nicht verstanden hast, es gibt hier weder einen PEN, noch irgendeine Aufteilung.
Was habe ich nicht verstanden?
DU hast das natürlich 100% gewusst BEVOR der TE die Fotos reingestellt hat.

Der TE schrieb [zunächst]: "....
Hallo - erstmal Danke für die vielen Antworten! Schriftliche Auskunft des Netzbetreibers: TN-C Netz...."

Entweder stimmt die Auskunft des Netzbetreibers nicht (dann=TT) ODER die Zuleitung hat einen PEN (=TN-C).
Bei letzterem wäre die (auf den Fotos sichtbare) Installation nicht korrekt.
Der PEN ist aufzutrennen (z.B. PEN auf PE-Schiene => N zu FI-Eingang & N von Ausgang FI zu N-Schiene).
Die zusätzliche "Erdung" kann erhalten bleiben und als Potentialausgleich dienen.
Der Anlagenerder des (ehemaligen) TT wird zum zusätzlichen Betriebserder (bzw. Potentialausgleich).

1711263757375.png

Das wäre dann Variante 3. Schöner m.E. wäre die VARIANTE 1: Auftrennung im HAK:

1711264160464.png
Dies sehe ich bei dem vorhandenen HAK als nicht umsetzbar an.
 

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@schlaufon

Irgendwie verstehe ich deine Mission hier nicht?
Es ist ja schön das du dich als Laie im Thema TN-Netze eingelesen hast. Das war aber doch überhaupt nicht die Frage?
Dem TE ging es um die Sicherungselemente.

Der TE hat offenbar eine Anlage welche als TT-System installiert wurde. Das ist Okay. Selbst wenn der Netzbetreiber auch ein TN-System zulässt.
 
Die gab es bis 1965.



Es gibt sowohl br-sw-gr-gn/ge, als auch br-sw-gr-bl, je nach Ausführung "-J" oder "-O" seit 2003.



Es gab 1973 keine Umstellung und auch einen PE gab es schon lange vorher. Seit 1973 mußte der PEN bei Neuverlegung lediglich einen Mindestquerschnitt von 10mm² Cu oder 16mm² Alu aufweisen. Die zweiadrigen Leitungen mit sw-gr gab es ebenfalls bis 1965. Die graue Ader wurde entweder als PEN oder bei Schutz durch Nichtleitende Räume (Standortisolierung) auch als N verwendet.



Viel Wahl hast du da nicht, denn das ist bereits seit 2010 Pflicht. Lediglich in Bestandsanlagen darf noch etwas anderes existieren. Was das aber mit den Kabeln in den Straßen zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht. Den Begriff "letzte Meile" gibt es nur in Kommunikationsnetzen, nicht in der Energieversorgung.
Danke Dir!!
Zur Ergänzung:

1711267089734.png

Siehe pdf. im Anhang:

1711267605774.png


P.S.: "letzte Meile" trifft es schon. Den Eigentümer des Hauses interessiert, was im HAK ankommt. Und das sind (ohne jetzt irgendwelche Statistiken zu wälzen - gibt es welche?) bestimmt über 80% in D'land nur 4-adrige Leitungen.
 

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@schlaufon

Irgendwie verstehe ich deine Mission hier nicht?
Es ist ja schön das du dich als Laie im Thema TN-Netze eingelesen hast. Das war aber doch überhaupt nicht die Frage?
Dem TE ging es um die Sicherungselemente.

Der TE hat offenbar eine Anlage welche als TT-System installiert wurde. Das ist Okay. Selbst wenn der Netzbetreiber auch ein TN-System zulässt.
Welche Mission?

Wenn Ihr mit Euren 10.000+ Beiträgen irgendwo in einem Thread links abbiegt und das/den Topic völlig wahllos verlasst, dann ist das OK. Wenn ich als "Laie" nahe am Thema bleibe und neugierig bin, welche Installationen so im Land existieren, bin ich auf einer Mission?
Und ja, der Netzbetreiber "liefert" TN-C über den PEN, somit ist die TT-Hausverteilung vielleicht nicht "lebensgefährdend", aber die Installation trotzdem nicht korrekt. Vielleicht hilft es dem TE , es zu wissen?!?

Auf einer Mission sind doch wohl eher jene, die einem "Laien" jeglichen Sachverstand und Wissen absprechen :p .
 
P.S.: "letzte Meile" trifft es schon. Den Eigentümer des Hauses interessiert, was im HAK ankommt. Und das sind (ohne jetzt irgendwelche Statistiken zu wälzen - gibt es welche?) bestimmt über 80% in D'land nur 4-adrige Leitungen.
Es werden wohl über 90% sein. Der große Rest ist zweiadrig. Drei- oder fünfadrige Zuleitungen dürften wohl eher die seltene Ausnahme sein. Bei Hausanschlüssen von Netzversorgern sind mir fünfadrige Anschlüsse gar nicht bekannt. Es gibt sie in privaten Netzen.
 
Und ja, der Netzbetreiber "liefert" TN-C über den PEN, somit ist die TT-Hausverteilung vielleicht nicht "lebensgefährdend", aber die Installation trotzdem nicht korrekt. Vielleicht hilft es dem TE , es zu wissen?!?
Warum sollte die nicht korrekt sein? Es gab dort früher ein TT und es wurde irgendwann auf TN-C umgestellt. Es gibt keine Notwendigkeit, das Hausnetz jetzt auf TN-C-S umzustellen. Auch bei gelieferten TN-C kann man ein örtliches TT errichten. Wichtig ist, dass ein ausreichender Erder vorhanden ist und die Abschaltbedingungen erfüllt werden, was durch den FI erreicht wird. PEN bedeutet nichts weiter, als das die Abschaltbedingungen über die Schutzerdung des Leiters bereits gewährleistet sind. Wird der Mittelpunktleiter nur als stromführender Betriebsleiter genutzt, muß für den Schutzleiter selbst gesorgt werden. Genau das ist TT.
 
Danke erstmal für die vielen Antworten!
Für mich haben sich daraus folgende Erkenntnisse ergeben:
1. die Schraubsicherungs-Sockel braucht Niemand. Die mache ich mit Schraubkappen zu und fertig.
2. Die TT Installation kann ich grundsätzlch lassen. Sofern der Erder i.O. Ist.
 
Wer bist du das zu behaupten?
Was bitte ist da anhand der Bilder als "nicht korrekt" zu bezeichnen???
zu Frage 1: Hatte ich doch oben schon geschrieben: "ich war der, der die Schraubsockel so fachmännisch 1979 befestigt hat"
zu Frage 2: Hatte ich oben doch schon geschrieben: "der Netzbetreiber "liefert" den PEN frei Haus"

btw. kann ich noch weiter in die Glaskugel schaun und mich fragen, wie es um die Qualität des Anlagenerders steht, wenn dort ein 30mA FI (statt z.B. 300mA) eingesetzt wird. Das lässt mich einen bauseits hohen Erdungswiderstand >>100 Ohm vermuten.
ODER um @Hempari zu zitieren: ".....Wichtig ist, dass ein ausreichender Erder vorhanden ist...."

Also würde ich umrüsten und "erde" über den PEN. Wenn er denn schon da ist. Die Notwendigkeit oder die Vorteile das TT-Netz weiter zu betreiben sehe ich nicht.

Aber da lasse ich mich natürlich gerne weiterhin belehren, ist ja bald Ostern ;)
 
Also würde ich umrüsten und "erde" über den PEN. Wenn er denn schon da ist. Die Notwendigkeit oder die Vorteile das TT-Netz weiter zu betreiben sehe ich nicht.
Dann informiere dich mal über "VerPENte Netze". Vagabundierende Ströme auf dem Schutzleiter gibt es im TT-Nez nicht. Deshalb werden lokale TT-Netze errichtet, obwohl der Netzbetreiber einen funktionsfähigen PEN liefert.
 
zu Frage 1: Hatte ich doch oben schon geschrieben: "ich war der, der die Schraubsockel so fachmännisch 1979 befestigt hat"
zu Frage 2: Hatte ich oben doch schon geschrieben: "der Netzbetreiber "liefert" den PEN frei Haus"
Soll das ein Armutszeugnis werden?
 
....

btw. kann ich noch weiter in die Glaskugel schaun und mich fragen, wie es um die Qualität des Anlagenerders steht, wenn dort ein 30mA FI (statt z.B. 300mA) eingesetzt wird. Das lässt mich einen bauseits hohen Erdungswiderstand >>100 Ohm vermuten.
ODER um @Hempari zu zitieren: ".....Wichtig ist, dass ein ausreichender Erder vorhanden ist...."
Es ist ein 30 mA FI verbaut - siehe Bilder. Dieser funktioniert auch. Ich dachte diese Auslegung ist Standard - auch noch Heute? Warum ist der FI mit 30 mA ein Indiz, dass der Erder "schlecht" ist?

Ausführung des Erders ist eine Potential-Ausgleichschine, von der ein breites Metall Band im Fundament verschwindet. Daran hängt der Leiter zur Unterverteilung und eine Verbindung zu der Hauseinführung der Wasserleitung.
Die Leitung zur Unterverteilung ist ca. 14 m lang und mit 10 qmm ausgeführt.

Gibt es einen Trick, die Qualität des Erders mit "Hausmitteln" grob bewerten zu können?
 

Gibt es einen Trick, die Qualität des Erders mit "Hausmitteln" grob bewerten zu können?
Ja, mit einer Messung des Erdausbreitungswiderstandes* des vermutlichen (breites Metallband) Fundamenterders.
Dazu wird das breite Metallband von der PAS gelöst, eine Messsonde und eine Hilfssonde in fünffachen Abstand zur Hausbreite als gleichschenkliges Dreieck gesetzt und gemessen. Die Hilfssonde dient dazu, den Messleitungswiderstand zu kompensieren.

Diese Messung gehört mit zur neben vielen weiteren Messungen zur Abschlussmessung, bevor die E-Anlage in Betrieb genommen wird und kann aus dem übergebenen Protokoll entnommen werden. Es wird empfohlen, eine solche Messung auf Grund von Änderung der Bodenverhältnisse durch Überbauten regelmäßig alle paar Jahre zu wiederholen - ist aber leider nicht vorgeschrieben.
Und solches verzinktes Bandeisen könnte bei nicht fachgerechter Verlegung (fehlenden Betonunterdeckung) seit 1979 auch längst weggegammelt sein.


*) Multimeter auf den Messbereich 0,2Ω oder 2Ω stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es einen Trick, die Qualität des Erders mit "Hausmitteln" grob bewerten zu können?

Ja, es gibt schon Methoden, mit Hausmitteln, also ohne ein professionelles Messgerät. Aber wer die anwenden will, muss so fachkundig sein, dass er die evtl. gefährlichen Auswirkungen einer solchen Methode abschätzen kann.

In alten Lehrbüchern ist beschrieben, wie man mittels Widerstand einen definierten Strom auf den Erder gibt und gleichzeitig mit einem Spannungsmesser die Potentialerhöhung bestimmt. Dann eine kleine Formel zum Berechnen des Ausbreitungswiderstandes...

Wenn man einen Stell-Trenntrafo besitzt, lässt sich das mit entsprechendem Know-How auch perfekt durchführen. Sogar ungefährlich.


Auch ein 230 zu 12 Volt 50 Hz Trafo lässt ausreichend genaue Ergebnisse für deinen Fall zu.
 
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