Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk

Diskutiere Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Glück Auf!! ich schon wieder, der Bergmann.. Wie würdet ihr es machen ?? Da ich den TÜVer leider nicht erreiche, aber meine weitere Planung...
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KDJens

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  • Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk
  • #1
Glück Auf!!
ich schon wieder, der Bergmann.. Wie würdet ihr es machen ??

Da ich den TÜVer leider nicht erreiche, aber meine weitere Planung machen muss... bzw. Empfehlungen für den Betreiber des Bergwerkes.

Ist-Zustand: einer der beiden Trafos in der Trafostation ist bereits genullt, wie bereits beschrieben. Die Zuleitung zum Besucherbereich ist ein NAYFaY 3x185qmm. Das endet in einer alten Guss-Verteilung ähnlich einer DDR-SNV, mit ordentlichem Kabelendverschluss auf Alu-Sammelschienen. Also bis hier hin ein vier-Leiter-Netz.

Der TÜVer verbietet weiter Anschlüsse an die Guss-Verteilung. Hier ist also akuter Handlungsbedarf, zumal neue Toiletten entstehen sollen mit einem Fäkal-Schneidwerk (Scheißequirl genannt).. Die einzige Anschlussmöglichkeit wäre die alte Guss-Verteilung.

In der TAB (weis aber nicht ob die hier greift??)steht, das die Aufteilung von PEN in PE und N "so zeitig wie möglich zu erfolgen hat" Das wäre in der Trafostation. Von hier aus müsste ein neues H07RNF 5x95 qmm (habe das gerechnet) verlegt werden, 300 m. Über die "NUR" Materialkosten brauche ich ja nichts zu schreiben...

Dann eine neue Unterverteilung mit Last-Trennern (6) für den gesamten Besucherbereich.
Ab dort dann auch alles fünfpolig TN-S halt.

ODER man sagt das alte Plastkabel (Ende 70er Jahre Kabel, das Bergwerk ist noch jung, ging erst 1979 in Betrieb)kann bleiben, bis zu der neuen Unterverteilung "Besucherbereich" und man trennt dort erst PEN in PE und N auf. Dann habe ich aber ein "handwerkliches Problem" wie "integriert" man ein NAYFaY 3x185 qmm in die neue Unterverteilung?
Das NAYFaY gibt keinen mm nach..

Habe schon lange nichts mehr mit so großen Kabelquerschnitten zu tun gehabt. Mit einem neuen H07RNF 5x95qmm wäre es relativ einfach..

Irgendwo eine Muffe bauen vom NAYFaY auf H07RNF ginge auch noch, möchte ich aber nicht, da schon einmal eine Muffe im Berg abgefackelt ist (auf der HOCHSPANNUNGSSEITE!!! 10 KV) und es waren Besucher im Berg...

Glück Auf!!!
der Jens

Sorry für den "Roman"...
 
  • Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk
  • #2
Die TAB NS interessieren Dich nicht, wenn Du nicht am Niederspannungsnetz hängst - deine Trafostation hängt vermutlich an Mittelspannung - Alles dahinter ist ein privates und kein öffentliches Netz, der Betreiber könnte also auch seine eigenen TAB kreieren ...

Dennoch ist ein TN-S mit ZEP natürlich das anzustrebene Ziel für jede Elektrofachkraft.

Wie steht es denn um den Korrosionsschutz und die Iso-Werte in dem NAYFaY?
 
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  • #3
Glück Auf!! @T.Paul..

Die Trafostation hat eine Einspeisung von 10 KV von über Tage.

Wir haben also wohl doch ein "eigenes privates" Netz.

Ich möchte natürlich NICHT eine eigene TAB kreieren, sondern ein sicheres und funktionierendes Netz ausbauen. So und da der Betreiber ein Verein ist, bei welchem die Mehrheit der Mitglieder ehemalige Hauer sind..(ich hoffe es liest niemand mit) möchte ich "keine schlafenden Hunde" wecken.. Die TAB gilt!!! basta... will das Rad nicht neu erfinden..

Iso Werte und Korrosionsschutz sind absolut o.k. vom NAYFaY.. war halt ein ehemaliges (Outing) Wismut-Bergwerk eines der letzten/jüngsten.. Selbst die alten Kontrollbücher in der Trafostation sind noch da, ich schreibe die jetzt weiter... (Trafostation 10 KV/400V).

Glück Auf!!
der Jens
 
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  • #4
Wie kann aus einen 3adrigem Kabel ein 4-Leiternetz entspringen?
 
  • Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk
  • #5
Darf ich mal fragen, von was für Anschlussleistungen wir gerade sprechen mit dem Besucherbereich? Nichts gegen handeln, aber wenn die bestehende Anlage nicht mehr angefasst werden darf (an mehreren Ecken), sollte vielleicht ein neues Gesamtkonzept her...?

ego1 schrieb:
Wie kann aus einen 3adrigem Kabel ein 4-Leiternetz entspringen?

Konzentrischen Leiter als Null verwenden.
 
  • Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk
  • #6
Glück Auf T.Paul !!!
vorab.. VIELEN DANK für DEINE HILFE!!!

mir liegen die Rechnungen des Energieversorgers mit Messung von Lastspitzen vor. Die größte Lastspitze in den letzten drei Jahren war bis jetzt ca. 75 KW,da untertägig auch noch Grubenwetterlüfter arbeiten, besonders wenn viele Besucher im Berg sind um die Wetterverhältnisse im Besucherbereich zu verbessern. Besonderes Augenmerk ist auf die Weihnachtszeit zu richten, da dann im Berg die sogenannten "Mettenschichten" stattfinden. Die Weihnachtsbeleuchtung im Berg umfasst u.a. ca. 60 Weihnachtsbäume und an jeder Ecke Glühweinkocher..

In der Weihnachtszeit gibt es, wenn es hart kommt vier Veranstaltungen am Tag mit je 200 Besuchern. Zweimal Weihnachtskonzert am Vormittag und zwei Mettenschichten am Nachmittag/Abend.. im Moment liegen schon wieder 6500 Voranmeldungen für die Mettenschichten in 2015 vor..

Die Stromkosten des Bergwerkes belaufen sich auf über 50.000,00 EUR/Jahr...
Nur um mal die Ausmaße zu schildern.. was hier abgeht...

Hinzu kommen noch die regelmäßigen Konzerte im Berg... verteilt aufs ganze Jahr und jeden Tag zwei Führungen. 10.00 Uhr und 14.00 Uhr im Moment jede mit Laser-Show im Berg...

Ist also kein "kleiner Laden" hier...

Zum Thema "handeln" ich bin gerade dabei ein neues Konzept zu erstellen.. deshalb meine Fragen...

Glück Auf!!!
der Jens, wieder Bergmann
 
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  • #7
Und die Anlage wird von nur einem Verteiler gespeist? Ohne Ringleitung?

Ach ... Klein ... Groß ... Ich betreue u.a. einen Gewerbebetrieb mit 700kW im Mittel ... Da hats ca. 60 Verteiler (ALso was ich Verteiler nenne ... Anreihstandschränke und sowas) und diverse Kleinverteiler ... ;) Da kommen nach der Trafostation erstmal 3 NSHVs ...
 
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  • #8
75kW wie süß

Unser konstanter Verbrauch liegt so bei 6MW.
22 Trafos
18 Netzersatzaggregate
6 Niederspannugshauptverteiler
...
 
  • Ausbau TN-S-Netz im Besucherbergwerk
  • #9
KDJens schrieb:
mir liegen die Rechnungen des Energieversorgers mit Messung von Lastspitzen vor. Die größte Lastspitze in den letzten drei Jahren war bis jetzt ca. 75 KW,da untertägig auch noch Grubenwetterlüfter arbeiten, besonders wenn viele Besucher im Berg sind um die Wetterverhältnisse im Besucherbereich zu verbessern. Besonderes Augenmerk ist auf die Weihnachtszeit zu richten, da dann im Berg die sogenannten "Mettenschichten" stattfinden. Die Weihnachtsbeleuchtung im Berg umfasst u.a. ca. 60 Weihnachtsbäume und an jeder Ecke Glühweinkocher..

In der Weihnachtszeit gibt es, wenn es hart kommt vier Veranstaltungen am Tag mit je 200 Besuchern. Zweimal Weihnachtskonzert am Vormittag und zwei Mettenschichten am Nachmittag/Abend.. im Moment liegen schon wieder 6500 Voranmeldungen für die Mettenschichten in 2015 vor..

...

Zum Thema "handeln" ich bin gerade dabei ein neues Konzept zu erstellen.. deshalb meine Fragen.../quote]

Als Grundlage für dein Konzept gibt es doch sicherlich einen (bau-)rechtlichen Anforderungsrahmen? Sprich, fällt die Anlage unter die VStättVO (bei 200 Besuchern fast sicher...), welche Forderungen hinsichtlich Brandschutz/Flucht-/Rettungswege stehen an... (ja, ich weiss, wie das bei einem Verein damit aussieht...)

Aus den Aussagen des TÜVler (bzw. deinen Angaben) werde ich nicht ganz schlau: Die derzeitige Anlage ist irgendwann mal nach der damals gültigen TGL.. errichtet wurden und kann somit weiterbetrieben werden? Woraus resultiert dann die Forderung des TÜV nach RCD für die Endstromkreise? Eine Nachrüstpflicht für RCD wäre mir nicht bekannt. Oder wurde der TÜV im Vorfeld der anstehenden Erweiterung der Anlage nach seiner Meinung zur Erweiterung gefragt? Dann würde die Antwort wohl sinngemäss lauten: Bestandsanlage darf nicht grundlegend umgebaut werden, sonst muss alles auf aktuellen Stand gebracht werden.
 
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  • #10
Für Arbeitsstätten gibt es keinen Bestandsschutz. Hier werden vom VdS oder der BG oder auch aus den Arbeitsschutzgesetzen und TRBS anpassung zur Vermeidung von Arbeitsunfällen gefordert.

Man kann sich dabei mal alles durchlesen, aber im Endeffekt steht dort in etwa drin, daß wenn es neue Techniken gibt um das Risiko von Unfällen oder Bränden zu verringern diese einzusezten sind.
 
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