Benutzung AAR, AR-N4100

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Carsten1972

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Hallo zusammen,
da gibt es einen Zählerschrank (unter Putz), in dessem anlagenseitigem Anschlussraum (AAR) nur eine Hauptleitungsklemme sitzt.
Nun soll ein Ladepunkt mit 11kW für ein Auto angeschafft werden.

Meister A sagt: "Kabel von hinten in den Schrank hereinführen, FI und LSS in den AAR, passt."
Ich sagte "Sorry, da darf ich FI und LSS nicht einbauen. Da ich da auch keine Sicherungen einbauen darf, nehme ich ein Stück 5 x 16mm² und setze einen Kleinverteiler mit FI und LSS."

Ich bin zu teuer.

Interpretiere ich die AR-N 4100 falsch?

Ich verstehe ja auch nicht, dass ich FI und drei LSS für drei Wechselstromkreise setzen darf, nicht aber FI und einen dreipoligen LSS für den Drehstromkreis. (Begrenzung auf 6 TE greift nicht, da Einzelbelegung).
 
Ich hab die jetzt nicht vorliegen aber waren nicht auch Sicherungen für eine Ladestation dort zulässig?
 
Eigentlich war es doch so, dass man 6TE mit Abgangssicherungen belegen darf... Diese müssen allerdings mindestens ein Schaltvermögen von 10kA haben.

Aber ich schau gleich mal nach.
 
VDE-AR-N 4100 (VDE-AR-N 4100) Anwendungsregel: 2019-04Ausgabedatum: 2019-04
7.2 ... Der anlagenseitige Anschlussraum dient der Aufnahme von
...


Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs), Leitungsschutzschaltern und Kombinationen von beiden für bis zu drei einphasige Stromkreise mit einer Absicherung von maximal je 16 A für jede Anschlussnutzeranlage (z. B. für Kellerbeleuchtung, Waschmaschine, Trockner) sowie von Überspannungsschutz mit SPDs vom Typ 1 oder Typ 2. Von den drei einphasigen Stromkreisen mit einer Absicherung von maximal je 16 A darf auch einer für Erzeugungsanlagen oder Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge verwendet werden.

Jetzt bin ich verwirrt.
 
Jetzt bin ich verwirrt.
Das geht mir öfters so, wenn es um die VDE geht :rolleyes:

Ist nicht wirklich sinnhaftig, aber ich würde dies auch so deuten, dass es nicht erlaubt ist da die FI/LSS für den Ladepunkt zu installieren. Somit wäre die Ausführung von @Carsten1972 mit dem Stück 5x16qmm und die Unterverteilung eigendlich die einzig normgerechte Ausführung.
 
Carsten1972 Lösung ist normenkonform.
Wer jetzt der Meinung ist das man sich an Normen nicht halten muss, dem kann man sagen das der Netzbetreiber dies fordert. Es handelt sich dann um Vertragsbruch, der den Anschlussnehmer dazu veranlasst, den Errichter ggfls. durch Ersatzvornahme in Regress zu nehmen.
 
Carsten1972 Lösung ist normenkonform.
Definitiv!

Die Frage ist nur, warum man 3 einzelne Stromkreise mit 16A, aber nicht einen Drehstromkreis mit 16A dort unterbringen darf.

Persönlich hatte ich so einen Fall allerdings auch noch nicht.

Da ja ab und zu mal Korrekturen eingepflegt werden, wäre es eventuell sinnvoll das mal anzufragen.
Sind schließlich auch keine Gottgleichen Figuren, die diese Normen schreiben.
 
Denkt doch mal nach wie das gelaufen sein könnte:

Da hat jemand geschrieben:
"Es dürfen maximal drei Stromkreise dort angesichert werden!"
Dann hat der nächste gesagt: Ein Drehstromkreis ist auch ein Stromkreis!
Stimmt, war die Antwort, dann schreiben wir halt explizit "Wechselstrom"!

Den Satz mit "oder ein Drehstromkreis" zu benden, ist dann nichtmehr passiert.

Wer natürlich so paranoid durchs Leben läuft wie unser Blitzer, der sichert das ganze halt mit drei einpoligen LS-Schaltern ab. Spart Geld und bringt ihn nicht ins Gefängniss!
 
"Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs), Leitungsschutzschaltern und Kombinationen von beiden für bis zu drei einphasige Stromkreise"
sind auch 7 TE
 
Hallo,
mit einem 4 Teilungseinheiten FI / LS geht es schon vom Platz.
In der Norm bzw.TAB ist nur Kellerlicht, Waschmaschine ... zulässig.

Auch die neuen Siemens FI-LS in einer Teilungseinheit gehen für 3 Wechselstromkreise.
 
Die Frage ist nur, warum man 3 einzelne Stromkreise mit 16A, aber nicht einen Drehstromkreis mit 16A dort unterbringen darf.
Ganz einfach.
4 pol. RCD + 2 LS = 6 TE (es heißt "bis zu")
2 pol. RCD + 3 LS = 5 TE
3 LS/FI = 6 TE. :p

gibt also genügend Möglichkeiten. :D
 
waren nicht auch Sicherungen für eine Ladestation dort zulässig?

Ja. Aber nur für genau EINEN Wechselstromkreis bis 16A. Super, oder? Man könnte meinen, die AR stamme aus 2001.

noch den FI dazu bin ich schon bei 7 TE. hmm, und nu?

Das ist kein Problem, die Begrenzung auf 6 TE gilt nur bei Feldern mit Doppelbelegung.

Ich zitiere mich mal selber:

(Begrenzung auf 6 TE greift nicht, da Einzelbelegung).

Hier die 4100:
Für die in den Spiegelstrichen zwei, drei und vier aufgeführten Betriebsmittel stehen bei Doppelbelegung eines Zählerfeldes maximal 6 Teilungseinheiten je Anschlussnutzeranlage zur Verfügung.

Wer die Norm niocht hat:
"Spiegelstrich 1" betrift Hauptleitungsklemmen,Hauptschalter oder RCD für Zuleitungen zum nächsten Verteiler
Die "2" lässt Freigaberelais für steuerbare Verbraucher zu
Die "3" betrifft RJ45-Buchsen
Die "4" erlaubt RCD, LSS oder Kombinationen davon für drei EINPHASIGE Stromkreise bis 16A, sowie ÜSS Typ 1 und Typ 2

Ich darf bei einem einfach belegtem Zählerplatz z.B. einen (selektiven) RCD für die Zuleitung zur UV setzen, eine RJ45-Buchse, ein Relais für die Wärmepumpe, einen vierpoligen RCD und drei einpolige LSS. Voll zulässig, obwohl ich da 13 TE belegen würde.
Hätte ich aber dort eine alte 5 x 6mm² zum Schuppen liegen und wollte da ggf. drepolig mit 32A Neozed absichern, so ist das verboten.
Total dämlich und ärgerlich.
 
Naja kannst ja einen FI/LS nehmen den gibt es mit 4TE auch für 3 WS Kreise in einem Bauteil.
 
Aber halt nicht für einen Drehstromkreis.
Und selbst wenn, wäre das nicht erlaubt.
 
ein weiterer Grund für die Lächerlichkeit von Normen :D
 
Das ist nicht nur eine Norm, sondern Grundlage für die TAB der allermeisten EVU.

Und ich habe schon, zum Glück nicht bei mir, gesehen, dass Zählermonteure unverrichteter Dinge wieder abfahren, weil diese Bedingungen nicht eingehalten wurden.
 
Thema: Benutzung AAR, AR-N4100

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