FI in 110V/220V (USA, Karibik)

Diskutiere FI in 110V/220V (USA, Karibik) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ein Bekannter ist in die Karibik ausgewandert und möcte da seine 220V Gerätschaften aus Deutschland betreiben. Nur herrscht da eben das US-System...
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Methos

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Ein Bekannter ist in die Karibik ausgewandert und möcte da seine 220V Gerätschaften aus Deutschland betreiben.
Nur herrscht da eben das US-System.


Er möchte in seinem Haus die Elektroinstallation auf 220V (L1 - L2) umstellen und im Haus mehrere Gruppem mit LS-FI's absichern.
Sein ehemaliger Deutscher Hauselektriker hat ihm die LS-FI-Kombination verkauft und meint, der Schalter wäre 2-polig und hat mit dem US-Netz keine Probleme.

Ich bin mir diesbezüglich aber nicht so sicher. Kann mir da jemand weiterhelfen?
 

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Das US-System sieht ja grundsätzlich so aus:
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Weiß nur nicht genau, ob die ein TT- oder TN-System haben.

Grundsätzlich sollte der RCBO aber funktionieren, weil der Strom der beiden Außenleiter immer über die Erde zurück zum Trafo fließen kann. Ich kann dir aber nicht sagen ob der auch mit den dortigen 60Hz zurechtkommt bzw. inwieweit seine Funktion dadurch beeinträchtigt wird.

Was spräche dagegen, die MCBs und GFCIs dort zu erwerben und diese zu verwenden?
Das wäre für mich die bessere Lösung, weil das Material dort die entsprechenden Zulassungen hat und für das Netz dort spezifiziert ist. Auch aus versicherungstechnischen Gründen.
 
Bei den dort erworbenen könnte es allerdings sein, daß es diese nur in Typ AC gibt und das wäre durchaus erheblich von nachteil. Der Typ AC FI ist schon lange nicht mehr in der Lage ausreichend zu schützen, ist allerdings außerhalb von Deutschland fast überall noch Standard.

Ein FI ist immer zwei oder 4 polig, es wäre allerdings hier dringend zu prüfen ob dieser auch den Überlast und Kurzschlußschutz zweipolig liefert oder ob nur ein Pol über einen Stromauslöser läuft.
Denn hier sind ja zwei Phasen zwischen denen 240V liegen und damit jede gegen Erde auch eine Spannung trägt.

Ich würde hierzu bei Eaton nachfragen ob dieser auch mit 60Hz zurecht kommt.
 
Habe mal auf der amerikanischen Homepage von Eaton geschaut, konnte aber keine Information finden ob die FI/LS-Schalter (GFIC Circuit Breaker) dort Pulsstrom- oder Wechselstromsensitiv sind. Fast alle haben aber einen Auslösestrom von 5mA.
 
Das US-System sieht ja grundsätzlich so aus:
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Weiß nur nicht genau, ob die ein TT- oder TN-System haben.

Grundsätzlich sollte der RCBO aber funktionieren, weil der Strom der beiden Außenleiter immer über die Erde zurück zum Trafo fließen kann. Ich kann dir aber nicht sagen ob der auch mit den dortigen 60Hz zurechtkommt bzw. inwieweit seine Funktion dadurch beeinträchtigt wird.

Was spräche dagegen, die MCBs und GFCIs dort zu erwerben und diese zu verwenden?
Das wäre für mich die bessere Lösung, weil das Material dort die entsprechenden Zulassungen hat und für das Netz dort spezifiziert ist. Auch aus versicherungstechnischen Gründen.
Danke erstmal.
Das Netz sehe ich auch so und bin mir eben nicht schlüssig wegen der 60HZ und der 2 Phasen. Die LS-FI Kombi ist ja normal für Phase-Null ausgelegt.

Zum anderen nutzen die normale 230V Geräte (zB. Bohrmaschine, Lampen) mit 2 Phasen 110V.

Von Kuba hab ich nichts gefunden, mit LS-FI-Kombi. Die kennen glaub keine FI's.
 
5mA? das ist aber sehr gering.
Wie sind die Auslöseschwellen dort denn definiert?
 
Zumindest die Teile von Hager haben nur im L eine Überwachung.
ist vielleicht besser wenn dann einen 2pol LS zu nehmen und den FI als Gruppen FI extra.

vermutlich ist allerdings der Eaton FI/LS den Du da hast besser als alles was Du vor Ort kaufen kannst.
 
5mA? das ist aber sehr gering.
Wie sind die Auslöseschwellen dort denn definiert?
Scheint wohl auch welche mit 30mA zu geben. Aber 5mA scheint dort wohl der Standard zu sein.
Hier mal ein Paar Infos die ich so gefunden habe:
https://www.ehs.harvard.edu/sites/default/files/ground_fault_circuit_interrupter_gfci_fact_sheet.pdf
https://www.cpsc.gov/s3fs-public/099_0.pdf

Und hier nochmal ein Video von Technology Connection, gut gemacht wie ich finde:
Eine sehr gute Sache finde ich übrigens auch die im Stecker von Föhnen integrierten RCDs in den USA, wie im Video erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein FI ist immer zwei oder 4 polig, es wäre allerdings hier dringend zu prüfen ob dieser auch den Überlast und Kurzschlußschutz zweipolig liefert oder ob nur ein Pol über einen Stromauslöser läuft.
Ein FI hat noch nie überlast oder Kurzschlussschutz gehabt

Und FI LS 2polig gibt es von ABB auch mit 2poligem Überlast und Kurzschlussschutz

Aber wenn ich es richtig verstanden habe will der Fragesteller FI und LS getrennt und LS gibt es auch 1+N oder wirklich 2 polig. Letztere muss er dann nutzen.
 
Weiß nur nicht genau, ob die ein TT- oder TN-System haben.
Müsste TN sein. Normalerweise TN-C bis zum Haus und dann TN-S im Haus, also eben TN-C-S wie hier bei uns in vielen Häusern. RCD bzw. GFCI ist nur im Badezimmer vorgeschrieben afaik.

TT dürfte gar nicht geeignet sein um eine reine Absicherung via LS verwenden zu können. Zumindest bei uns wäre das nicht zulässig und ein RCD zwingend erforderlich.

Ganz allgemein ist das elektrische System dort verglichen mit unserem ziemlich rückständig. Als Verbinder kommen vorrangig diese komischen Wire Nuts zum Einsatz, die Spannung ist geringer und damit der Strom viel höher, meist kein RCD, nur zwei Phasen, usw.
 
Statt 1+n poligen LS würde ich beim amerikanischen System echte 2polige LS verwenden. Ob es die auch als FI/LS gibt, weiß ich nicht.
 
Die Frage ist halt was die 5mA bedeuten.
Für unsere FIs hier würden 5mA bedeuten, daß dieser schon ab 2,5mA auslösen dürfte, da ein einzelnes Gerät schon 3,5mA haben darf wäre das nicht passend.

Zusätzlich wird die geringere Spannung auch geringere Ableitströme produzieren.

Wenn wie in dem Video der FI in der Steckdose ist und somit nur ein Angeschlossenes Gerät überwacht sind natürlich auch 2,5mA nicht ganz so kritisch.

erheblicher Nachteil dieses Teiles aus dem Film ist die fehlende Überwachung von den Leitungen vor dieser Steckdose.

Für eine Anständige Installation gehört der FI in den Verteiler an den Anfang des Stromkreises.
 
Die Frage ist halt was die 5mA bedeuten.
Für unsere FIs hier würden 5mA bedeuten, daß dieser schon ab 2,5mA auslösen dürfte, da ein einzelnes Gerät schon 3,5mA haben darf wäre das nicht passend.

Zusätzlich wird die geringere Spannung auch geringere Ableitströme produzieren.

Wenn wie in dem Video der FI in der Steckdose ist und somit nur ein Angeschlossenes Gerät überwacht sind natürlich auch 2,5mA nicht ganz so kritisch.

erheblicher Nachteil dieses Teiles aus dem Film ist die fehlende Überwachung von den Leitungen vor dieser Steckdose.

Für eine Anständige Installation gehört der FI in den Verteiler an den Anfang des Stromkreises.

So wie ich Mal gelesen habe gilt bei denen beim auslösestrom 3.5-5mA

Die sind in den USA tatsächlich sehr unüblich normalerweise beifinden sie sich am Ort des Geschehens in einer Kombination mit einer Steckdose.
 
Als Verbinder kommen vorrangig diese komischen Wire Nuts zum Einsatz
Vorweg: Ich sehe diese wire nuts auch als totaler Pfusch an verglichen mit unseren Klemmen und würde sie auch niemals einsetzen. Selbst amerikanische Elektriker scheinen von den Wagos mehr überzeugt zu sein als von ihren wire nuts.
Aber: Bei richtiger Ausführung der Klemmstellen mit diesen wire nuts haben die bessere elektrische Werte als unsere Wago Klemmen.
So wie ich Mal gelesen habe gilt bei denen beim auslösestrom 3.5-5mA
Ich denke die 5mA gelten für Wechselfehlerströme. Jetzt wäre natürlich noch interessant ob die auch pulsstromsensitiv sind.
Die Hersteller halten sich was das angeht sehr bedeckt. Da gibt es bei unseren RCDs deutlich mehr und detailliertere Informationen über die Spezifikationen.
 
garantiert sind die das nicht, ich würde davon ausgehen, daß diese analog dem typ AC sind, so wie im Ausland fast immer üblich.

Die Tests in den Videos sind ziemlicher Nonsens, allein schon der Zugtest, denn auf eine Klemme egal welcher Art dürfen keine Zuglasten wirken.
Die Widerstände sind bei der Drehklemme gar nicht die der Klemme sondern des Drahtes und sehr stark der Alterung unterzogen.
Auch eine Klemme mit 70A zu belasten die nur 32A aushalten soll ist vollkommen unsinnig.
 
Statt 1+n poligen LS würde ich beim amerikanischen System echte 2polige LS verwenden. Ob es die auch als FI/LS gibt, weiß ich nicht.
Gibt es auch
Für unsere FIs hier würden 5mA bedeuten, daß dieser schon ab 2,5mA auslösen dürfte, da ein einzelnes Gerät schon 3,5mA haben darf wäre das nicht passend.
Das einzelne Gerät hat aber dank der halben Spannung und dank der Tatsache, das man dort auf Entstörung nicht wirklich Wert legt auch keine 3,5mA
 
Die Widerstände sind bei der Drehklemme gar nicht die der Klemme sondern des Drahtes und sehr stark der Alterung unterzogen.
Nö. Ist noch nicht so lange her, da wurden Freileitungen nicht mit Hülsen gecrimpt sondern da gab es Endbund am Isolator und Freileitungsbund zum Verlängern und das nicht nur bei Kupfer sondern auch bei Alu. Und das hält 100 Jahre und das auch bei hohen Strömen wie im Ortsnetz. und das ohne Schutz bei jeder Witterung
 
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2-polige Automaten für 110V ist ja kein Problem.
Es ging eben um die Kombination mit FI.
 
Thema: FI in 110V/220V (USA, Karibik)
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