klassische Nullung,E-Herd anschliessen und Steckdosen erweitern

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Hallo mein Freund hat ein altes Haus gekauft Baujahr ca.: 1965 bis 1969, das Haus ist soweit in einem guten Zustand Außenwand ist gedämmt neue Fenster mit 3Fachverglasung. Das Haus hat eine Dachwohnung und eine zweite im Erdgeschoß, die Elektrik im Dachgeschoß ist neu mit FI (ca. 2019), die Elektrik im Erdgeschoß hat eine klassische Nullung, Zweileitung, Phase + Nullleiter, PEN, TN-C System, ohne PE(ohne FI).
Ich soll Ihm den Elektroherd anschließen und drei Steckdosen um jeweils eine erweitern geht das überhaupt, habe mal Elektriker gelernt bin aber schon über 40 Jahre aus dem Beruf, ich habe da ein bisschen Bauchweh dabei.
Hätte dazu Fragen, im Voraus schon einmal herzlichen Dank für eure Antworte.

Erste Frage: Mein Freund möchte gerne eine neue Küche im Erdgeschoß (klassische Nullung) einbauen dazu sollte ich den alten Anschluss den L1, L2, L3 (Kabeln sind 2,5 Q mm) von der alten Küche wo der Herd angeschlossen war nehmen.
Die Phase L1 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Glaskeramik-Kochfeld.
Die Phase L2 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für den Elektroherd.
Die Phase L3 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Spülmaschine
Kann man das so machen.

Zweite Frage:
Dazu möcht er 3Stück der vorhandenen Steckdosen von einer Steckdose auf zwei FI-Steckdosen erweitern?
Würde das gehen, ist das überhaupt erlaubt.

Dritte Frage:
Was würde rechtlich passieren, wenn ich Ihm die Elektrik so installieren würde und es würde ein Personenschaden oder Brandschaden danach irgendwann entstehen kann ich dann Haftbar gemacht werden, wie würde das aussehen?

Vierte Frage:
Wie sieht es dann Versicherungstechnisch (Gebäude-Brandversicherung) bei einem Brandschaden aus, würde er dann mit der Brandversicherung Probleme bekommen?
 
Ich kann Dir nur dringend davon abraten an eine Anlage mit klassischer Nullung noch irgendeine Erweiterung an zu klemmen!
Entweder man verwendet das so wie es ist, was auch schon eine erhebliche Gefährdung bedeutet, oder man erneuert von Grund auf.

Ein Elektroherd für die Steckdose wäre mir jetzt nicht bekannt es sei Denn es ist hier eine einzelne Kochplatte gemeint.

Selbstverständlich bist Du für Deine Handlungen und deren Folgen haftbar, insbesondere wenn Du als Laie daran arbeitest was Dir grundsätzlich untersagt ist.
Und noch mehr da Du als ehemaliger Fachmann grundsätzlich wissen solltest, daß Du nach 40 Jahren ohne elektrische Tätigkeit nicht im Ansatz mehr auf dem aktuellen Normstand bist, hättest Du überhaupt die nötigen Prüfgeräte? und kannst diese bedienen und deren Werte bewerten?

Rechtlich gibt es da zwei Schienen:
Einmal die Strafrechtliche in der Du für Schäden insbesondere Personenschäden zu Freiheitsstrafen verurteilt werden kannst, fahrlässige Tötung ist da nicht mehr ganz so einfach und wider besseren Wissens sogar grob fahrlässig.
zum Zeiten Zivilrechtlich können da zusätzlich noch Schadensersatzforderungen kommen, z.B. durch abgebranntes Haus, aber auch ein arbeitsunfähiger Mensch kostet Unsummen.
 
Das Haus hat eine Dachwohnung und eine zweite im Erdgeschoß, die Elektrik im Dachgeschoß ist neu mit FI (ca. 2019), die Elektrik im Erdgeschoß hat eine klassische Nullung, Zweileitung, Phase + Nullleiter, PEN, TN-C System, ohne PE(ohne FI).
PEN und Nullleiter ist das gleiche und logischerweise hat man bei klassischer Nullung keinen PE. Dafür ist ja der PEN da, welcher die Funktion des Mittelpunktleiters und die Schutzfunktion in sich vereint.

Ich soll Ihm den Elektroherd anschließen und drei Steckdosen um jeweils eine erweitern geht das überhaupt, habe mal Elektriker gelernt bin aber schon über 40 Jahre aus dem Beruf, ich habe da ein bisschen Bauchweh dabei.
Grundsätzlich geht das schon, aber es müssen dabei die aktuellen Normen für den neu zu errichtenden Anlagenteil eingehalten werden. Die Schutzmaßnahme durch die klassische Nullung wird dabei aber nicht verbessert und es wäre grundsätzlich anzuraten, diese zu modernisieren.

Erste Frage: Mein Freund möchte gerne eine neue Küche im Erdgeschoß (klassische Nullung) einbauen dazu sollte ich den alten Anschluss den L1, L2, L3 (Kabeln sind 2,5 Q mm) von der alten Küche wo der Herd angeschlossen war nehmen.
Die Phase L1 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Glaskeramik-Kochfeld.
Die Phase L2 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für den Elektroherd.
Die Phase L3 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Spülmaschine
Kann man das so machen.
Ja, wenn man in der Küche eine Unterverteilung mit FI setzt. Elektroherd mit Steckdose?

Dazu möcht er 3Stück der vorhandenen Steckdosen von einer Steckdose auf zwei FI-Steckdosen erweitern?
Würde das gehen, ist das überhaupt erlaubt.
Ja, die vorhandene Steckdose müsste aber dann gegen eine FI-Steckdose getauscht werden. Eine Erweiterung ist danach nur dreiadrig möglich.

Was würde rechtlich passieren, wenn ich Ihm die Elektrik so installieren würde und es würde ein Personenschaden oder Brandschaden danach irgendwann entstehen kann ich dann Haftbar gemacht werden, wie würde das aussehen?
Wenn der Schaden auf einen Fehler zurückzuführen ist, den du begangen hast, ja.

Vierte Frage:
Wie sieht es dann Versicherungstechnisch (Gebäude-Brandversicherung) bei einem Brandschaden aus, würde er dann mit der Brandversicherung Probleme bekommen?
Gleiche Antwort. Du bist für die Installation, die du gemacht hast, verantwortlich, nicht für die bestehende Altinstallation.
 
Beim Thema erstellen habe ich bei der Frage eins statt Backofen Elektroherd angegeben,
unten stelle ich die Frage nochmals neu.

Könntet Ihr mir dazu auch noch antworten geben, möchte halt hier auch einmal genau Bescheid wissen.

Frage, die Erweiterung von einer Steckdose (klassische Nullung) auf zwei Steckdosen wenn ich die erste Steckdose eine FI Steckdose setze wäre die zweite Steckdose auch mit abgesichert. Müsste da dann ein RCD neu installiert werden oder hebt sich das auf weil ich eine FI Steckdose montiert habe und beide Steckdosen damit abgesichert sind.Oder geht es da allgemein nur um die Steckdosenerweiterung egal mit oder ohne FI Steckdose bei einer zweiten Steckdose müsste ich ein RCD neu installieren?


Frage, neue Küche im Erdgeschoß (klassische Nullung) einbauen dazu sollte ich den alten Anschluss den L1, L2, L3 (Kabeln sind 2,5 Q mm) von der alten Küche wo der Herd angeschlossen war nehmen. Die Phase L1 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Glaskeramik-Kochfeld. Die Phase L2 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für den Backofen. Die Phase L3 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Spülmaschine. Meine Frage, kann man das so machen, ist das überhaupt erlaubt bei klassischer Nullung (Bestandschutz).
 
Frage, die Erweiterung von einer Steckdose (klassische Nullung) auf zwei Steckdosen wenn ich die erste Steckdose eine FI Steckdose setze wäre die zweite Steckdose auch mit abgesichert. Müsste da dann ein RCD neu installiert werden oder hebt sich das auf weil ich eine FI Steckdose montiert habe und beide Steckdosen damit abgesichert sind.Oder geht es da allgemein nur um die Steckdosenerweiterung egal mit oder ohne FI Steckdose bei einer zweiten Steckdose müsste ich ein RCD neu installieren?
Man benötigt eine FI-Steckdose mit Abgangsklemmen für nachfolgende Schuko-Steckdosen. Damit kann man den Steckdosenstromkreis erweitern. Allerdings sind diese Steckdosen auch recht teuer. Eine Neuverlegung der Leitung oder ein Aufputzgehäuse mit FI kann durchaus günstiger werden.


Frage, neue Küche im Erdgeschoß (klassische Nullung) einbauen dazu sollte ich den alten Anschluss den L1, L2, L3 (Kabeln sind 2,5 Q mm) von der alten Küche wo der Herd angeschlossen war nehmen. Die Phase L1 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Glaskeramik-Kochfeld. Die Phase L2 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für den Backofen. Die Phase L3 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Spülmaschine. Meine Frage, kann man das so machen, ist das überhaupt erlaubt bei klassischer Nullung (Bestandschutz).
Das hat mit klassischer Nullung primär nichts zu tun. Man hat ankommend den Herdanschluss mit L1, L2, L3 und dem PEN. Der PEN wird aufgeteilt in Neutralleiter und Schutzleiter. Normalerweise schließt man dort einen Herd mit Backofen an. Man kann diesen Drehstromkreis aber auch in drei Wechselstromkreise aufteilen. Dabei ist zu beachten, das zumindest alle Steckdosenstromkreise, die neu installiert werden, von einem FI überwacht werden müssen. Den FI kann man in einem Miniverteiler installieren.

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Einen verpenten Stromkreis erweitert kein vernünftig denkender Elektriker ! Und für dein Handeln stehst du vor dem Kadi bei einem Schaden ! Wo ist das Problem die Küche auf aktuellen Stand schon von der UV her zu bringen?
 
Es ist immer eine Frage, was will der Kunde und was ist er bereit zu investieren. Wenn die Erweiterung entsprechend aktueller Normen geschehen kann, warum nicht? Eine komplette Modernisierung ist natürlich immer vorzuziehen und dem Kunden anzuraten. Es wird genügend Pfusch gemacht, der in keiner Weise zulässig ist, dann lieber die normgerechte Erweiterung eines vorhandenen PEN. Wenn etwas gebaut werden soll, was so nicht zulässig ist, lehne ich es auch ab. Letzlich muss der Errichter die Entscheidung treffen.
 
Denkst du das der PEN mit 1,5mm² vor der FI-Steckdose nach mehr als 30 Jahren noch vertrauenswürdig ist? Die Zusätzlichen neuen Steckdosen sorgen zudem dafür das der bestehende Leitungsweg zusätzlich belastet wird.
Hier sollte die Elektrofachkraft klar nein zu Erweiterungen sagen.
 
Die Phase L1 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Glaskeramik-Kochfeld.
Die Phase L2 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für den Elektroherd.
Die Phase L3 möchte er mit einer Steckdose mit FI belegen für ein Spülmaschine
Kann man das so machen.

Meine Meinung ist auch, dass bei dieser Menge von Erweiterungen, eine neue Unterverteilung für die Küche notwendig ist. An die alten klassisch genullten Kreise würde ich das nie hängen.

Vielleicht kannst Du vom Zählerplatz ein 5x6mm² zur Küche ziehen, an der Wand, hinter einem Küchenmöbel mit ausgeschnittener Rückwand eine ap-Verteilung mit 30mA RCD und benötigten LSS setzen und von dort aus alles versorgen. Am Anfang des 5x6mm² reichen normalerweise 3x25A Schmelzsicherungen (Neozed).
 
Auch ein FI schützt nicht bei defekten am PEN!
Die Gefahr besteht auch an der gesamten Installation nach dem FI, daß bei Schäden am PEN lebensgefährliche Spannungen auf dem Schutzleiter entstehen!

Installationen mit klassischer Nullung zu erweitern ist grob fahrlässig!
 
Logisch, der FI sitzt ja auch erst nach dem PEN und an den bestehenden Gefahren durch die klassische Nullung ändert sich bei einer Erweiterung rein gar nichts. Die bleiben so, wie sie bis dato sind, weiter bestehen. Das beste ist, diesen Zustand grundsätzlich zu beseitigen und die Installation zu erneuern. Die Frage war ja, wie wäre es normativ gestattet, an einer solchen Installationen Erweiterungen vorzunehmen und das geht nur, wenn die neu zu errichtenden Anlagenteile einen getrennten N und PE besitzen und bis auf wenige Fälle, RCD-überwacht sein müssen. Es gibt etliche Fälle, da wird einfach nur zweiadrig erweitert. So etwas habe ich selbst schon mehrfach gesehen. Schwarz oder braun auf L, blau auf N im letzten Verteiler oder an einer Steckdose und grün-gelb wird abgezwickt, weil ja nicht gebraucht. So sieht die Installation vieler Baumarktkunden aus.
 
Was interessiert einen die Norm, wenn mit deren Einhaltung keine sichere Anlage errichtet werden kann?
Die Verantwortung bleibt auch mit 100% erfüllen der Norm beim Fachmann.
Auch hier gilt das Urteil, daß Normen an sich auch falsch sein können und zusätzlich macht die Norm keinerlei Aussagen dazu wie ein Neues System an ein altes angeschlossen werden soll und in wie weit das zulässig sein könnte.

Ein Neues System mit einem minimalistischen PEN von 1,5mm² zu versorgen ist meines Erachtens unverantwortlich.
Die negative Beinflußung der Sicherheit des Neuen Systemes ist so erheblich, daß dies nicht zu vertreten ist.
 
Thema: klassische Nullung,E-Herd anschliessen und Steckdosen erweitern
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