Korrekte Erdung Netzwerkschrank – Fragen zur Materialauswahl und Ausführung

Diskutiere Korrekte Erdung Netzwerkschrank – Fragen zur Materialauswahl und Ausführung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich möchte meinen Netzwerkschrank erden bevor ich das Patchfeld auflege, weil es sich hierbei um geschirmte CAT7-Verlegekabel handelt...
Nein das ist nicht gängige Praxis und auch extrem abhängig vom Normstand und Wissen des Fachmannes der das Installiert hat.

Aktuell ist ab HAK 5 polig zu legen und dort der PA an die Trennstelle zu legen.

In älteren Installationen wurde je nach Alter die PEN Trennstelle in Richtung Verbraucher verschoben.
bis 1973 noch in die Steckdosen und Lampenanschlüsse (klassische Nullung)
Bis 2010 war noch zulässig das bis in die einzelnen Verteilungen zu ziehen (PEN mindestens 10mm²)
Seit 2010 ist der PEN innerhalb von Gebäuden gar nicht mehr zulässig, leider ist diese Normanpassung bei den meisten erst mit der Ausgabe der Anwendungsrichtlinien so ca 2016 angekommen und ich wette auch heute noch haben viele davon noch nie was gehört.
 
Aktuell ist ab HAK 5 polig zu legen und dort der PA an die Trennstelle zu legen.
Wenn jetzt aber am HAK nur 4 Leitungen ankommen sollten.
Dann ist doch auch bei der Verlegung eines 5 poligen Kabels zwei Mal ein PEN zum Zählerschrank geführt?
In dem Fall kann man doch so und so nur am Zählerschrank trennen oder verstehe ich dich falsch?
Also man hat ihn dann ja gezwungenermaßen im 5-poligen Kabel im Gebäude zum Zählerschrank gelegt.
 
Nein der PEN wird bei 5 Adern im HAK aufgeteilt in N und PE.
in einem 5 poligen Kabel ist auch kein Platz für zwei PEN da dieser nur in Grüngelb erlaubt ist
 
Wenn noch ein so weitgehendes TN-C im Haus vorhanden ist, ist das mit der Einbringung von Netzwerkkomponenten zu ändern!
Veränderung der Nutzung und Umgebungsbedingungen der Anlage -> auf neue Norm umrüsten.
 
Nein der PEN wird bei 5 Adern im HAK aufgeteilt in N und PE.
in einem 5 poligen Kabel ist auch kein Platz für zwei PEN da dieser nur in Grüngelb erlaubt ist
Rein zum Verständnis.
Es kommt vom Versorger z.B.:
L1
L2
L3
PEN

Dann wird im HAK aus PEN:
N -> blau (im 5 poligen Kabel)
PE -> grün/gelb (im 5 poligen Kabel)
Da am HAK aber keine Erde zur Verfügung steht ist doch auf N und PE das exakt selbe Potential?
Habe ich es soweit richtig verstanden?
Was danach passiert ist die "wirkliche Aufteilung" im Zählerschrank.
 
Nein ist es nicht.
Der essentielle Unterschied beider Leiter ist, daß über den N ein Betriebsstrom Richtung Netz zurückfließt.
Auch wenn recht klein hat auch dieser Leiter einen Widerstand.
Die Folge ist, daß entlang des Leiters entsprechend dem durchfließenden Strom eine Spannung abfällt.
Somit hat auch der N dann am Ende ein Potential gegen den PE auch ohne die zusätzliche Erdung des PE.

Mit dieser Spannung am N kannst Du gegen Erde einen Strom fließen lassen.
Für den PEN gilt soweit gleiches wie für den N nur das dieser noch den Schutz liefern soll und dadurch Spannungen gegen Erde aufbaut welche zu Strömen gegen Erde führen die dann auch über Deine Netzwerkkomponenten fließen, oder aber auch über Rohrleitungen und die Heizung etc.

Herzlich willkommen!
 
Ja aber eben nur genau an diesem Punkt.
Mit Entfernung von diesem Punkt steigt auch der Potentialunterschied zwischen N und PE.
Da über den PE (fast) kein Strom fließt besitzt dieser auch nach egal welchem Leitungsweg (fast) keinen Potentialunterschied zu dem Trennpunkt.

Die Verbindung zum Potentialausgleich und dem Hauserder brauchst Du, damit der PE auch kein Potential gegenüber Erde und Deiner Installation führt.
Denn leider kommt dieser ja aus dem PEN der zwangsläufig genau wie der N ein Potential gegen Erde aufgebaut hat Auch ist das Potential der Erde nicht an jeder Stelle gleich.
 
Und was hat das alles mit dem Anschluss eines Netzwerkschrankes an einer Potentialausgleichsschiene zu tun? Richtig, nichts. An der PAS gibt auch keinen PEN. Entweder ist diese Schiene die Haupterdungsschiene (HES) oder ist mit dieser verbunden. Die Einbindung des Netzwerkschrankes in den örtlichen Potentialausgleich erfolgt mit der Verbindung zur Schiene normgerecht. Ob die Hauptleitung vom HAK zum Zählerschrank 4- oder 5-adrig ist und wo sich die PEN-Aufteilung befindet, kann für diesen Sachverhalt so etwas von egal sein. Man kann einen technischen Laien, der nur einen Tip holen will, wie man es richtig macht, mit solchen Randbegebenheiten total verwirren. Jetz fehlt es nur noch, dass ein Grundsatzvortrag über verPENte Leitungen im TN-C System gemacht wird. Man kann auch das Haus abreißen und alles aktuell normgerecht wieder aufbauen? :eek:
 
Leider hat das sehr viel damit zu tun.
Je nach dem wo nun der PEN Aufgeteilt wurde und wo da die Anschlüsse des PE an den PA erfolgt sind ergeben sich dann über geerdete Bauteile erhebliche Störströme.

Das ist kein Randgebiet sondern für vernetzte Technik heute essentiell.
 
Ja, aber ein Laie weis in der Regel gar nicht, um was es da geht. Zählerschrank ist verplombt, HAK auch und ob da 4 oder 5 Adern liegen, was ein PEN ist und wo der aufgeteilt ist, sind böhmische Dörfer. Das hier ist in erster Linie kein Expertenforum.
 
Mag sein, daß er das nicht weiß deswegen beantworte ich ja die Fragen hier.
Unwissenheit schützt vor Schaden nicht!
Bei Netzwerktechnik ist ein sauberes TN-S eben essentiell wichtig.
 
Ich habe in meinen Netzwerkschrank "nur" eine Leiste (DN-19-EARTH) und muss es schaffen, daran eine 6mm² Leitung (starr) zu montieren, da ich über diese Leiste den PA realisieren lassen werde.

Spricht eigentlich etwas gegen die Verwendung eines Schraubkabelschuhs für das 6mm² Kabel?
Käme mir in Summe günstiger, da ich dann kein Werkzeug besorgen müsste.
Denke da z.B. an folgendes Produkt: Klauke 572R6
Daran würde ich dann einerseits die 6mm² Leitung für den PA einklemmen und den Schuh selbst auf meine DN-19-EARTH Leiste schrauben.
 
Prinzipiell kann man den nehmen ich würde allerdings zu Pressverbindern raten da schrauben eine potentielle Fehlerstelle sind.
 
Thema: Korrekte Erdung Netzwerkschrank – Fragen zur Materialauswahl und Ausführung
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