Hallo,
hier die immer wieder gemachten Fehler als Sammlung:
FMM (Frequently Made Mistakes) – Immer wieder gemachte Fehler
Grundsätzliches:
Im Grundsatz soll er Arbeitsauftrag der Prüfung den betrieblichen Alltag widerspiegeln. Wenn in dem betrieblichen Arbeitsauftrag Material fehlt, defekt ist, falsch ist oder ein Messgerät vergessen wurde, kann der Auftrag nicht vollständig abgearbeitet werden. Wenn der Kunde eine Anforderung stellt, diese aber nicht realisiert wird, wird der Kunde die Abnahme ablehnen. In der Prüfung ist dies nicht anders. Weiterhin sollte der Prüfling sich so verhalten (und aussehen), als wenn er montagmorgens bei seinem ersten Kunden ist – also auch in korrekter, sauberer Arbeitskleidung.
Optisches:
• unsauberer Arbeitsplatz, unsaubere Kleidung (Schuhe, Hose, etc.) oder Erscheinung, ungepflegtes Werkzeug, persönliche Schutzausrüstung,
• Leitungen nicht gerade verlegt, Schellenaufteilung nicht optimal, Gehäusedeckel lassen sich nicht montieren (wegen Adern),
• Ösen am Motorklemmbrett falsch herum gebogen oder nicht geschlossen,
• Kanaldeckel an den Enden nicht umgebogen (besser Endstücke verwenden), Bohrungen und Sägekanten am Kanal nicht entgratet,
• „Schweineschwänze“ im CEE-Wandgerätestecker gebogen,
• unsaubere Verdrahtung in der Verteilung und in den Gehäusen,
• Leitungen nicht mit „r 4 x Leitungsdurchmesser“ gebogen (also „Kurven“ gebogen oder „Ecken“)
• nicht benötigte Adern abgeschnitten,
Funktion:
• Ader in Reihenklemmen locker – unbedingt alle Adern noch einmal mit Spitzzange auf festen Sitz kontrollieren !!!
• Material oder Werkzeug (Durchgangsprüfer, Kegelbohrer, Aderendhülsen-Crimp-Zange, Ösenzange, etc.) vergessen,
• Zu wenig Material mitgenommen – lieber ein bisschen mehr,
• defektes Material – unbedingt zuhause überprüfen (Funktionstest, Schrauben, Klemmen,…..)
• man kennt sein eigenes Material nicht (Anschließen, Ausprobieren, Bedienungsanleitung lesen und verstehen !!!)
• zu langsam gearbeitet – man wird nicht in der angegebenen Zeit fertig
• Aderisolierung mit unter die Klemmverbindung gesteckt, Adern hinter Zugbügelklemmen gesteckt (immer durch Zug mit der Spitzzange auf festen Sitz kontrollieren!!!), Adern bei Steckklemmen nicht in sondern neben die Klemme gesteckt (z.B. Lichtschalter),
• Reihenklemmen teilweise verkehrt herum montiert (2 offene Seiten aneinander), N-Verbindung der Schütze vergessen,
• Multifunktionsrelais falsch eingestellt oder falscher Anschluss,
• Lampen oder Sicherungseinsätze fehlen, Betriebsmittel (LS-Schalter, Hauptschalter, RCDs) sind nicht eingeschaltet,
• Motorklemmbrett: Brücken vergessen, Muttern nur handfest angezogen,
• L1 und N am Wandgerätestecker vertauscht,
• die Anlage am Ende nicht mit Durchgangsprüfer getestet, obwohl man noch Zeit genug dazu hatte
• vergessen nach der Prüfung evtl. abgeklemmte N-Leiter wieder anzuschließen,
• Netzwerkdosen / ISDN-Dosen werden nicht auf Funktion geprüft (Netzwerkleitungstester)
Sicherheit:
• PE nicht angeschlossen, PE am Motorklemmbrett nicht auf die Spannplatte geschraubt, PE im CEE-Wandgerätestecker zu kurz geschnitten, bei Steckübungen PE vergessen
• bei 3Schienen keine Endkappen benutzt (ggf. Kupferschienen kürzen) oder freie Einspeisungen nicht isoliert,
• zweite Reihenklemmleiste nicht mit Hauptleitungsquerschnitt geerdet,
• falsche Querschnitte (speziell beim PE oder vor den Sicherungen) oder Sicherungen verwendet,
• keine Ader-Endhülsen oder kein Crimpwerkzeug verwendet,
• zu viele Adern unter einer Klemme, verschiedene Querschnitte unter nicht dafür geeigneten Klemmen (vorher nachlesen),
• falsche Aderfarbe benutzt (z.B. Verteilung: Steuerstromkreise Rot, Laststromkreise schwarz)
• Berührungsschutz fehlt (z.B. gekaufte Gabel-Verdrahtungsbrücken, Endstücke Reihenklemmen),
• Passfedern oder Passhülsen in Neozed-Elementen vergessen, Gehäuseeinführungen vergessen (IP), Verschraubungen nicht festgezogen,
• „fliegende“ Klemmen in der Verteilung (Reihenklemmen oder Wago-Hutschienenadapter verwenden),
• Abdeckungen der Befestigungsschrauben Verteilung nicht verschlossen – Schutzklasse aufgehoben
VDE-Messungen:
• Man hat keine Ahnung von der VDE-Überprüfung, man weiß nicht wo und wie zu messen ist,
• Bei der Schutzleitermessung bitte alle Schutzleiter prüfen – auch die in Betriebsmittel der Schutzklasse 2 führen,
• Man kennt die Bedienung des Betriebseigenen Messgerätes nicht oder kann nicht damit umgehen,
• Man kann die gemessenen Werte nicht beurteilen,
• Man kann das Prüfprotokoll – den Übergabebericht - nicht vollständig und richtig ausfüllen,
• Das Messgerät kann nicht alle geforderten Werte messen (veraltetes Gerät),
• Man hat die erforderlichen Adapter (z.B. für die CEE-Steckdose) nicht dabei,
• Es sind keine Ersatzbatterien vorhanden,
• Das Messgerät ist nicht kalibriert (je nach Gebrauch beträgt die Prüffrist 1-3 Jahre)
Fachgespräch (Handlungskontrolle durch den Lehrling):
• Der Lehrling schweigt, bzw. man muss ihm alles aus der Nase ziehen,
• Er verfehlt das Thema des Fachgespräches (siehe Merkblatt: „Das Fachgespräch“)
Es sollte eine Kritische Reflexion, Beurteilung und Bewertung der Aufgabenlösung durch den Prüfling sein