RCD Typen und Fragen für den Hausgebrauch in der Praxis (inkl. Pool)

Diskutiere RCD Typen und Fragen für den Hausgebrauch in der Praxis (inkl. Pool) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Also vorweg, ich habe bei mir im Haus etliche RDCs alle vom Typ A mit 40A Bemessungsstrom. Damals als vor Jahren als die Elektrik errichtet wurde...
Die meisten Fehlerströme steigen über die Zeit langsam an.
Das fällt nur keinem auf, da man den ja erst bemerkt, wenn der Defekt so groß geworden ist, daß er den FI auslöst.

Aus dem Grund setzt man in der Industrie auch auf die Fehlerstrommessung, da kann man dann den langsamen Anstieg verfolgen und schon agieren bevor entsprechende Werte überschritten werden und etwas ausfällt oder gefährlich wird.
Da ist die FRCdM Serie von Eaton ganz interessant. Gibt es aber auch nur kurzzeitverzögert und erst ab 30mA.
https://www.eaton.com/content/dam/e...ffect-frcdm-rccb-catalog-ca003017de-de-de.pdf

Oder die FRBdM FI-LS-Schalter. Die sind deutlich günstiger und auch mit 10mA verfügbar.
https://www.eaton.com/content/dam/e...ffect-frbdm-rcbo-catalog-ca003013de-de-de.pdf
Ich sehe gerade, dass die wohl netzspannungsabhängig arbeiten und daher in Deutschland nicht zugelassen sind.

Und Siemens bietet mittlerweile einen Leitungsschutzschalter mit RCM Funktion an.
https://mall.industry.siemens.com/mall/de/WW/Catalog/Product/5SL6016-6MF
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Einzige was mir dazu einfällt ist die Auslösezeit. Alle RCDs ab Typ F sind kurzzeitverzögert (lösen 10ms später aus).
Das heißt, dass es bei einer Körperdurchströmung an einem Typ B stärker weh tun könnte als an einem Typ A, weil der Typ A höchstwahrscheinlich ein bisschen schneller auslöst.
Die lösen nicht zwingend 10ms später aus, sondern beginnen mit der Auslösung erst nach 10ms.
Dadurch werden unnötige Auslösungen bei Einschaltvorgängen verhindert.
Grundsätzlich lösen die Kurzzeitverzögerten auch unterhalb der normativ geforderten 100ms aus.
Ich habe soeben mal die Auslösewerte von einem Typ A (Doepke DFS 2 40/0,03A) und einem Typ B+ (Doepke DFS 4 B+ 40/0,03A) mit meinem IT130 gemessen und verglichen. Der Typ B+ (kurzzeitverzögert) löst schon merklich später aus.

Fun fact: Bei der ganz normalen Schleifenimpedanz-Messung (nicht Zs rcd) löst der Typ B+ nicht aus.

Hier mal die Messwerte:
 

Anhänge

  • Messwerte Doepke RCCB DFS 2 40-0,03A.pdf
    133,8 KB · Aufrufe: 8
  • Messwerte Doepke RCCB DFS 4 B+ 40-0,03A.pdf
    127,3 KB · Aufrufe: 7
bei liegen unterhalb der geforderten 0,1s für Leitungsschutz und FI Schutzschalter also völlig in Ordnung.

Der Typ B ist immer Kurzzeitverzögert, wenn Dein Meßgerät im Schleifenimpedanz Modus nur innerhalb einer Halbwelle (kleiner 10ms) mist ist es klar, daß der FI Typ B oder auch ein Typ A Kurzzeitverzögert nicht auslöst.
 
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