Veränderung im AAR / "Bestandsschutz"

Diskutiere Veränderung im AAR / "Bestandsschutz" im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Leute, in der Zähleranlage eines 3-Parteien-Hauses von 1970 (TN-C, ab den Wohnungs-UVen TN-S, also TN-C-S) ist im AAR des...
Bei den mechanischen Zählern waren ja Spulen im Strompfad in Reihe, welche dann die Zählerscheibe drehen.
Diese wirken natürlich Strom begrenzend, besonders durch deren Induktivität.
Aber ist das auch noch so bei den neuen Digitalen?
Ich würde da eher vermuten, daß dort im Zähler Mess-Wandler verbaut sind und somit keine großartige Strombegrenzung mehr stattfindet.
 
So gesehen stimmt es natürlich. Aber wie von Octavian geschrieben, je nach Zähler wäre dieser Effekt wieder neutralisiert, also keine Basis, auf die man die Auswahl von Betriebsmitteln stützen kann.

Unabhängig davon will mir gerade überschlagsmässig auch nicht ganz einleuchten, wie hinter (3x) NH 50 A gG mit nachgeordneter (3x) 35 A auch nur Ansatzweise Kurzschlussströme über 6 kA auftreten können ...
 
Im oberen Anschlussraum erfolgt die Begrenzung des Kurzschlussstromes schon durch den Zähler deshalb sind da 10 kA gefordert !

Ja, ja.

Das Teil heißt eigentlich "anlagenseitiger Anschlussraum".

Du bist der Meinung, weil dort der Kurzschlusstrom durch den Zähler bereits begrenzt sei, müssen besonders kurzschlussfeste LSS verbaut werden?
 
Ein LS mit 6 kA kann Kurzschlussströme bis 6 kA sicher schalten und ein LS mit 10 kA dagegen sogar solche bis 10 kA . In Deutschland sind für LS mindestens 6 kA gefordert . Und soviel ich weiß sind im unterem Anschlussraum LS mit 10 kA und kurzschlussfeste Verlegung gefordert . Diese Leitungen können ohne Gefahr ausbrennen ohne zu brechen . (Krachbumm Leitungen) die Kurzschlussfeste Verlegung entfällt im Oberem Anschlussraum . Die Forderung nach 10 kA bleibt aber da noch erhalten . Erst im Verteilerfeld gelten die 6kA.
Die vorgeschalteten Sicherungen begrenzen den max möglichen Kurzschlussstrom . In besonderen Fällen können nach dem Zähler aber immer noch Kurzschlussströme bis 10 kA auftreten .
@Carsten1972 jedes Element zwischen Trafo und Kurzschluss begrentzt die Höhe des Max möglichen Kurzschlusses . Das beginnt bereits bei der Sicherung in der Trafostation geht weiter mit den Leitungswiderständen bis zum Hak weiter über die Sicherung im Hak , der Hauptleitung , der Zählervorsicherung, dem Zähler bis zum Oberem Anschlussraum . Der mögliche Kurzschlussstrom wird so immer Kleiner . Den Zn und auch Zs wird je weiter du vom Trafo weg bist immer Größer.
 
@StSchu Was überschlägst Du denn um den Kurzschlußstrom zu ermitteln? Ich halte das durchaus für möglich.
 
Und soviel ich weiß

Die VDE AR N4100 ist dir unbekannt?

Eigentlich: 25kA im NAR, 10kA für Zähler, ebenso 10kA im AAR, 6kA im Stromkreisverteiler.

Eine Einstiegslektüre für Fachkräfte, die keinen Zugang zur Normenbibliothek habem bietet dir der "Hager Tipp 44".
Kurzschlussbegrenzend sei demnach bereits der SLS, so dass auch im AAR 6kA Kurzschlusschaltvermögen zulässig seien.
(Hager spricht dabei ausschließlich für HAGER-SLS und übernimmt keine Gewähr, dass das auch bei SLS anderer Hersteller gewährt sei.)
Striebel & John betont in seiner Broschüre "2CPC 000 347 B0101", dass im AAR 10kA notwendig seien - im direkt daneben liegendem Verteilerfeld seien 6kA ausreichend.
Das ist ziemlich sinnlos, wenn man sich die kurzschlussbegrenzenden Eigenschaften von 30cm H07V-K 10mm² betrachtet. Aber wer Sinnvolles sucht, wird ja auch nicht zuerst in den VDE Regeln suchen.
 
Thema: Veränderung im AAR / "Bestandsschutz"

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