Stand mein Kronleuchter jahrelang unter Spannung?

Diskutiere Stand mein Kronleuchter jahrelang unter Spannung? im Forum Licht & Beleuchtung im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, vor langer Zeit hab ich auf'm Trödel einen Messing-Kronleuchter (6 Leuchtmittel) erstanden, mit vier Anschluß-adern in den Farben: -...
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  • Stand mein Kronleuchter jahrelang unter Spannung?
  • #1
Hallo,

vor langer Zeit hab ich auf'm Trödel einen Messing-Kronleuchter (6 Leuchtmittel) erstanden, mit vier Anschluß-adern in den Farben:
- schwarz, blau, grau und rot ---- weiß noch genau: schwarz+blau war verdrillt wie auch grau+rot verdrillt.
In meinem jugendlichen Leichtsinn an die zwei vorhandenen schwarzen Adern am Deckenauslass angeschlossen und funktioniert.


Man unterstelle rot sei der Schutzkontakt des Leuchters - ich müsste den noch aufschrauben um das zu überprüfen -
hab ich ihn dann (ohne es zu wissen) klassisch genullt angeschlossen und ständig 230V auf dem Messing gehabt? falls nun blöderweise grau+rot an der phase hing?
 
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  • #2
Klassisch genullt jedenfalls nicht denn das was Du da auf blau hast ist nur noch Neutralleiter kein PEN mehr.
230V hast Du damit nicht auf dem Leuchter solange der Neutralleiter nicht unterbrochen wird.
Da kein PEN, ist es deutlich gefährlicher noch als klassische Nullung, da man dem Neutralleiter deutlich weniger Beachtung schenkt und dieser unter Umständen auch absichtlich unterbrochen werden darf (Schalthandlung).

Ob der rote da nun wirklich ein Schutzleiter sein sollte ist erst mal zu klären, gerade bei den alten Messingleuchtern ist der Schutzleiter oft direkt am Gehäuse an geklemmt.

Jedenfalls ist eine Zuordung IMMER vor In betriebnahme und Anschluß zu prüfen!!!
 
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  • #3
hm, ok, hatte den Leuchter jetzt offen und nachgesehen.
Also rot ist tatsächlich der Schutzkontakt, weil innen ans Messing geschraubt.
grau ist Neutralleiter für beide Leuchtengruppen.
blau = Phase für Gruppe 1
schwarz = Phase für Gruppe 2

Am Lampenauslass hatte ich damals nur zwei Adern, beide in schwarz,
d.h. welcher davon Phase und welcher PEN war nie so wirklich klar, bzw. wurde nicht geprüft.

Bedeutet für mich nun zwei Möglichkeiten:
1. rot/grau hing am PEN => klassische Nullung ohne daß ich was davon wusste
2. rot/grau an der Phase => 230V auf dem Gehäuse

Hab ich irgendwo einen Denkfehler? wie auch immer, heute würd ich den nicht mehr einfach so dranhängen
 
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  • #4
Wir wissen gar nicht, was die beiden schwarzen Adern waren. Das können L+N oder auch L+PEN gewesen sein. Es gibt sogar Netze, wo man 2L hat. Wie auch immer, man darf sich nie auf irgendwelche Farben verlassen oder Adern auf Verdacht anschließen. Es muß vorher immer gemessen werden.
 
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  • #5
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  • #6
Na klar kann man einen PEN zweifelsfrei gegenüber einem Außenleiter feststellen. Am L liegen ca. 230V gegenüber dem Erdpotential an. Der PEN hat annähernd Erdpotential.
 
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  • #7
ok, aber wenn ich auf der Leiter stehe und Ader X gegen Erdpotential messen möchte, woher nehme ich das Erdpotential?
Hab ja keinen PE an der Decke gegen den messen könnte.
sorry, ernst gemeinte Frage. ich weiß es nicht :)
 
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  • #8
Jeder zweipolige Spannungsprüfer zeigt eine anliegende Spannung an. Prüft man jetzt gegen den anderen Leiter und erhält 230V, dann ist der spannungsführende der Außenleiter, der andere hat annähernd Erdpotential, ist also ein N, PEN oder PE.
 
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  • #11
Bei so alten Leuchten muss man immer die interne Verkabelung anschauen. Eventuell war das Metallgestell auch gar nicht angeschlossen.
 
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  • #12
Bei so alten Leuchten muss man immer die interne Verkabelung anschauen. Eventuell war das Metallgestell auch gar nicht angeschlossen.
war angeschlossen:
rot (=Metallgestell) war verdrillt mit grau (=Neutralleiter beider Gruppen), und dies wiederum an eine Ader (PEN oder L, unknown) vom Deckenauslass angeklemmt.


falls es damals tatsächlich die Verbindung L an rot/grau war, glaub ich ein Glücksfall dass nichts passiert ist....
 
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  • #13
In diesem Fall ist ein Lügenstift sehr hilfreich.
Denn dieser leuchtet nur an der Seite des L (P) in einer sehr Alten Anlagen ist durchaus weder PEN noch L markiert und beides schwarz, meist noch mit den Stoffummantelten Kautzschukadern.
Installation von vor 1935 oder Recycelt aus zerstörten Gebäuden nach 45
 
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  • #14
In diesem Fall ist ein Lügenstift sehr hilfreich.
Ja, der vielgeschmähte "Lügenstift" hat durchaus seine Berechtigung. In der Hand des versierten Technikers liefert er brauchbare Ergebnisse. Leute mit wenig Ahnung können auch bei Verwendung teurer Meßgeräte total falsche Schlüsse ziehen.
 
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  • #15
Der Lügenstift heißt nicht umsonst so ! Und wenn da am Deckenauslass 3 Adern anliegen können das 2 L und ein N oder ein PEN sein. Selbst die Elektrofachkraft hat da Schwierigkeiten einen PEN von einem PE zu unterscheiden. Hier hilft dann nur Nachforschen woher diese Ader kommt ! Und zwar über alle zwischen liegenden Klemmstellen .
 
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  • #16
Wenn Du nicht weißt welche von zwei Adern PEN und welche L ist hilft der Lügenstift Dir sehr wohl, da er NUR an der Phase leuchten kann.
Leuchtet er an keinem der Drähte, heißt das allerdings noch lange nicht, daß dort an keinem Spannung drauf ist.

Ein Erdpotential zum Gegenmessen ist in einer klassisch genullten Anlage oft schwer zu finden, da auch oftmals in so alten Anlagen der Potentialausgleich sehr mangelhaft ausgeführt ist.
 
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  • #17
Der Lügenstift heißt nicht umsonst so !
Das ist eigentlich Unfug. Wenn man seine Eigenschaften genau kennt, kann man damit durchaus etwas anfangen.

Selbst die Elektrofachkraft hat da Schwierigkeiten einen PEN von einem PE zu unterscheiden.

Das ist klar. Aber auch mit einem Duspol oder 3000 Euro teurem Schutzmaßnahmenprüfgerät kann man das nicht, wenn Altanlage ohne RCD.
 
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  • #18
da er NUR an der Phase leuchten kann.
es sei denn da wird was eingekoppelt.... ich meine mich zu erinnern, dass damals beide Adern geleuchtet haben (selbst nach Betätigung des Lichtschalters) und ich dann vor lauter Verwirrung und sicherheitshalber doch die Schmelzsicherung rausgedreht hab.

Vielleicht lag da noch in der Decke eine Dauerphase daneben.... also das is ja mal
Dann noch der blöde Zufall mit den vorverdrillten Adern des Leuchters, hrm..
 
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  • #19
ich meine mich zu erinnern, dass damals beide Adern geleuchtet haben
Wenn das mit einpoligem Phasenprüfer festgestellt wurde, kann man fast sicher davon ausgehen, dass hier eine verbotene Hamburger Sparwechselschaltung vorliegt. Und je nach Position der beiden Schalter, am Metall des Kronleuchters volle Netzspannung anlag.
 
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  • #20
Und je nach Position der beiden Schalter
es gibt nur einen Schalter für diesen Lampenauslass.. ich kann's mir auch nicht so recht erklären. naja, jedenfalls sind die Gefahren des Altbaus wohl wirklich nicht zu unterschätzen.....

Am anderen Lampenauslass hab ich z.B. drei schwarze Adern....
was ich sicher weiß: die dritte Ader ist kein PE.... aber da hängt eine SK II Leuchte :)
 
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