Feldlinien Dauermagnet

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KeineAhnung

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Ist euch mal aufgefallen, wie weit verbreitet die falsche Darstellung des Feldlinienverlaufs eines klassischen Dauermagneten sind?

Hab gerade ein ansich gut gemachtes relativ neues Buch in den Händen "Einführung in die Elektrotechnik".

Einführung in die Elektrotechnik

Das Buch ist aus dem Rheinwerk-Verlag, daher war ich ganz gespannt, weil die bisher nun nicht gerade durch Bücher in der Elektrotechnik aufgefallen sind.

Kurzum, ein wirklich neues Lehrbuch und was muss ich sehen?

Und genauso findet man es in Physikbüchern, Grundlagenbüchern usw. auch bei renomierten Verlagen. Einer muss da mal vor "hunderten" von Jahren mit angefangen haben und die anderen kopieren den Fehler einfach von Buch zu Buch und von Verlag zu Verlag. Und selbst bei den neuesten Büchern fällt es keinem auf. Dem Lektorat würde ich auch keinen Vorwurf machen, so genau stecken die da fachlich nicht drin.
 

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Was ist daran falsch?
Selbstverständlich treten die Feldlinien nicht nur auf den Stirnseiten aus. Das ist physikalischer Blödsinn und suggeriert Randbedingungen, die es gar nicht gibt.

Sogar Wikipedia macht es besser!
 

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Für das Verständnis des elektromagnetischen Feldes finde ich den zeichnerischen Austritt nur an den Polen jetzt nicht sooo schlecht, auch wenn es nicht der "reinen Lehre" entspricht. Wichtiger finde ich, dass dargestellt wird, dass die Feldlinien jeweils Anfang und Ende haben und zusammengehörig sind. (Vgl. Deinen Avatar ;) ).

Ist eben eine Vereinfachung, wie sie in vielen Bereichen gerne gewählt wird, z.B. dass in der Mechanik häufig "im Vakuum" gerechnet wird oder dass bei Trafoaufgaben ohmsche Verluste und Ummagnetisierungsverluste nicht betrachtet werden.

Allerdings ist zwischen theoretischer Darstellung und Rechenaufgabe schon ein Unterschied, das ist mir bewußt.
 
Ist eben eine Vereinfachung, wie sie in vielen Bereichen gerne gewählt wird, z.B. dass in der Mechanik häufig "im Vakuum" gerechnet wird oder dass bei Trafoaufgaben ohmsche Verluste und Ummagnetisierungsverluste nicht betrachtet werden.

Ist es wirklich eine Vereinfachung? Ich glaube nicht, dass die Zeichner an Vereinfachung denken, es hat sich einfach so "eingebürgert" und es wird nicht mehr drüber nachgedacht. Ein "Bogen" mehr reicht, um physikalische Korrektheit zu erreichen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei vielen hängenbleibt: "Beim Permanentmagneten treten die Feldlinien nur an den Stirnseiten aus." und das finde ich ziemlich gefährlich. Übrigens ist jedem natürlich sofort klar, dass die Kraftwirkung auch an den Seiten besteht und daher die Zeichnungen falsch sein MUSS, aber diese Transferleistung ist anscheinend schwierig, man lässt sich hier leicht in die Irre führen.
 
Ich habe inzwischen gemerkt, dass es nicht immer sinnvoll ist gleich von Anfang an die unverblümte, absolute, volle Wahrheit mit allen möglichen Hintergründen und Varianten zu "unterrichten".

Ist, wenn ich mich recht entsinne, auch ein didaktisches Grundprinzip.
Vom Einfachen zum Schwierigen.

Manchmal passiert es mir zwar z. B. noch, dass ich etwas weit aushole, aber wenn der Azubi erstmal lernt wie man, unter Aufsicht, Steckdosen einbaut, dann kann er nach einer Woche auch immernoch erfahren warum er das so macht.
Klappt besser.

Hier wurde sicherlich erstmal die einfachere Darstellungsform gewählt um das Grundprinzip zu vermitteln.
Und wer sich dann ernsthaft mit Magnetfeldern auseinandersetzen will oder muss, der wird sicherlich auch andere Quellen haben.
 
Ich habe inzwischen gemerkt, dass es nicht immer sinnvoll ist gleich von Anfang an die unverblümte, absolute, volle Wahrheit mit allen möglichen Hintergründen und Varianten zu "unterrichten".

Ist, wenn ich mich recht entsinne, auch ein didaktisches Grundprinzip.
Vom Einfachen zum Schwierigen.

Manchmal passiert es mir zwar z. B. noch, dass ich etwas weit aushole, aber wenn der Azubi erstmal lernt wie man, unter Aufsicht, Steckdosen einbaut, dann kann er nach einer Woche auch immernoch erfahren warum er das so macht.
Klappt besser.

Hier wurde sicherlich erstmal die einfachere Darstellungsform gewählt um das Grundprinzip zu vermitteln.
Und wer sich dann ernsthaft mit Magnetfeldern auseinandersetzen will oder muss, der wird sicherlich auch andere Quellen haben.
Ich muss energisch widersprechen. Bücher für ein Studium der Physik oder Elektrotechnik sollten niemals eine vereinfachte Darstellung wählen und wenn, dann ist dies ordentlich zu kennzeichnen. Überall wird mit geeigneten Vereinfachungen gerechnet/modelliert, aber diese Vereinfachungen müssen zwingend erläutert werden. Sonst glauben nämlich die Studierenden, die Vereinfachungen seien allgemeingültig. Bestes Beispiel: Feldgleichungen ohne Vektoren im 2. Semester, später im Masterstudium dann die "wahren" Maxwellgleichungen und Vektoranalysis. Es ist ein Graus, denn fast niemand schafft zu den Sprung zu den Vektoren, rechnet entweder mit unzulässigen Vereinfachungen oder rechnet gar nichts.

Zurück zum Dauermagneten, du schreibst etwas von "Grundprinzip". Eben genau das Grundprinzip wird mit der falschen Darstellung NICHT sauber vermittelt.

Sorry, ich bin da unverträglich. Ich stell mich mal Kraft meiner Wassersuppe hin und beschließe einfach, dass es hier keine 2 Meinungen geben kann. Die Schwäche der Darstellung in der Physik in vielen Bereichen wird übrigens wunderbar hier dargelegt:

https://www.amazon.de/Altlasten-Phy...ds=altlasten+der+physik&qid=1617973411&sr=8-1
 
Darüber habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht. Spätestens beim Experiement mit Eisenspänen irgendwann in der Hauptschule, weiß man eh dass Feldlinien überall und nicht nur an den Polen anzufinden sind.
 
Würde mich mit der Entstehung des Erdmagnetfeldes beschäftigen, die einem Dauermagnet vergleichbar wäre, seinen Feldlinien die unterschiedliche Ausdehnungen haben, der Verschiebung der magnetischen Pole bis zur Umkehrung des Magnetfeldes. Denke die Thematik, wurde den Unterricht sprengen.
 
Thema: Feldlinien Dauermagnet

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Octavian1977
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