Strom in der Dusche

Diskutiere Strom in der Dusche im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich stehe vor einem Problem, bei dem ihr mir vielleicht helfen könnt: ich wohne in einer Doppelhaushälfte aus den 60ern. Vor...
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Shrimp#1

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Hallo zusammen,

ich stehe vor einem Problem, bei dem ihr mir vielleicht helfen könnt:

ich wohne in einer Doppelhaushälfte aus den 60ern. Vor ungefähr zwei Wochen, habe ich beim Duschen ordentlich eine gewischt bekommen, als ich meine Duscharmatur angefasst habe. Ich habe dort eine geflieste Sitzbank mit einer Metallleiste als Abschluss für die Fliesen. Zwischen dieser Metallleiste und der geernteten Wasserleitung habe ich ca 100V Wechslspannung gemessen. Daraufhin habe ich meinen Elektriker kommen lassen und wir haben alles ausprobiert um den Fehler zu lokalisieren. Letztendlich hatten wir meinen Hausanschluss physisch komplett getrennt, und es lag immernoch die Spannung an. Es stellte sich später heraus, dass ein Stromkreis von meinem Nachbarn dafür verantwortlich ist. Wenn die Sicherung raus ist, ist bei mir alles gut. Er hat aber keine Probleme. Meine Vermutung ist, dass sich der Strom durch einen Kurzschluss beim Nachbarn über den Stahl in der Decke zu meiner Dusche verteilt.

Jetzt zu eurer Meinung: Mein Elektriker will einen Tiefenerder bei mir verbauen, bringt das wirklich was bei der aktuellen Situation, wenn da ein Kurzschluss ist? Verstehe nicht nicht wie der Strom von dort in die Erde abgeleitet werden soll.
Das Problem liegt ja auch offensichtlich beim Nachbarn, aber er sträubt sich jetzt groß was zu unternehmen. Ist sowas standardmäßig von Gebäudeversicherungen abgedeckt? Er müsste ja seine Versicherung bemühen. Um den Kreis zu erneuern müsste praktisch sein Ganze Haus aufgerissen werden (alle Deckenleuchten im Haus hängen dort dran und vieles mehr).

Vielen Dank für eure Meinungen
 
Sachverständigen kommen lassen und die elektrische Anlage des Nachbarn außer Betrieb nehmen. Hier besteht Gefahr für Laib und Leben und da lässt man sich nicht auf irgendwelche Experimente, wie einen Erder ein. Nach welcher Norm soll der denn errichtet werden. Darüber hinaus, was soll der bewirken? Habt ihr keinen Schutzleiter?
 
Wenn infolge einer angebohrten Phase einer Leitung die Bewehrung in der Geschossdecke unter Strom steht denn nützt auch ein zusätzlicher Erder nichts.
Da muss der Fehler gefunden werden.
 
Hallo und Willkommen im Forum!
ich wohne in einer Doppelhaushälfte aus den 60ern.
Lass mich raten: Gemeinsame 24er Brandwand mit beidseitiger Installation ohne Vorsatzschalen?
Mein Elektriker will einen Tiefenerder bei mir verbauen, bringt das wirklich was bei der aktuellen Situation, wenn da ein Kurzschluss ist? Verstehe nicht nicht wie der Strom von dort in die Erde abgeleitet werden soll
Ich auch nicht und wenn die spannungsführenden Teile mit dem eigenen Schutzpotentialausgleich verbunden wären, macht es beim Nachbarn PUFF.

Wie lang sind denn die Befestigungsschrauben?

EDIT: Nur für die Begrüßung nicht zu langsam gewesen. :)
 
Wenn infolge einer angebohrten Phase einer Leitung die Bewehrung in der Geschossdecke unter Strom steht denn nützt auch ein zusätzlicher Erder nichts.
Da muss der Fehler gefunden werden.
Genau das ist die einzige Möglichkeit und so lange besteht Lebensgefahr. Da wurde bestimmt irgendwo eine Schraube reingedreht.
 
Da wurde bestimmt irgendwo eine Schraube reingedreht.
So erlebte ich es in einem Neubau mit Trockenbau-Zwischenwänden, dort war eine Montageschraube in einer Leitung eingeschraubt die einen Wechselschalter bediente und der PE blieb unberührt während die UK. unter Strom stand. In der Küche bekam die Hausfrau an der Spülenarmatur nur zeitweilig einen gewischt wegen der Wechselschaltung, also auch lange den Fehler gesucht.
In der Wand fiel mir eine Wölbung dann auf und ich legte die Stelle frei und die eingequetschte Leitung kam zum Vorschein und eine Schraube ging durch diese.
Fotos gemacht, Leitung repariert, Loch zugemacht, Rechnung bekam Trockenbaufirma.
 
Da starb vor Jahren mal einer in der Dusche, weil auch eine Leitung bei der Montage einer Haltestange unbemerkt angebohrt wurde. Belangt werden konnte der Monteur nicht, es war ein tragischer Unfall.
 
Wenn infolge einer angebohrten Phase einer Leitung die Bewehrung in der Geschossdecke unter Strom steht denn nützt auch ein zusätzlicher Erder nichts.
In der Küche bekam die Hausfrau an der Spülenarmatur nur zeitweilig einen gewischt wegen der Wechselschaltung, also auch lange den Fehler gesucht.
Da starb vor Jahren mal einer in der Dusche, weil auch eine Leitung bei der Montage einer Haltestange unbemerkt angebohrt wurde.
Wo bleibt denn in diesen und vielen anderen Fällen der hier so viel gepriesene Schutz durch einen LSS in den TNCS-Systemen?

Im TT-System mit 30mA-FI für alles, wäre das nicht passiert.
 
Wo bleibt denn in diesen und vielen anderen Fällen der hier so viel gepriesene Schutz durch einen LSS in den TNCS-Systemen?
Wenn ein Strom nirgend wo abfließen kann, da nützt auch ein LSS nichts.
Ein 30 Milli- RCD. hätte wohl eher ausgelöst aber der Bau entstand 2003 und da war die Bestimmung nur für Bad und Balkon gewesen.
 
Hier wird vergessen, dass lt. dem TE die Spannung auch bei Abschaltung der eigenen Elektroanlage erhalten geblieben ist.

Ich bin ja für RCD aber damit kann man doch keine Spannungsverschleppung auf dem Netz des Nachbarn kompensieren. Schrauben raus und an der Stelle wo die Verschleppung stattfindet Wand öffnen und nachsehen was getroffen wurde.
 
Sachverständigen kommen lassen und die elektrische Anlage des Nachbarn außer Betrieb nehmen. Hier besteht Gefahr für Laib und Leben und da lässt man sich nicht auf irgendwelche Experimente, wie einen Erder ein. Nach welcher Norm soll der denn errichtet werden. Darüber hinaus, was soll der bewirken? Habt ihr keinen Schutzleiter?
Einziger vernünftiger Vorschlag hier.
 
Wenn ein RCD dagewesen wäre (beim Nachbarn), dann hätte der ausgelöst.
Klar doch.

Aber selbst wenn die eigene Elektroanlage über RCDs verfügt, kann man schwerlich vom Nachbarn verlangen auch welche einzubauen, damit man eine seiner Leitungen in der gemeinsamen Haustrennwand gefahrlos anbohren kann.

Als ehemaliger freier Wohnungsunternehmer fehlt mir jegliches Verständnis, wie man in einschalige Trennwände überhaupt für Installationen nutzen kann. Ich habe einmal bei zweischaliger Bauweise mit Trennfuge darauf bestanden, dass die hinter der Badewanne kropfunnötig eingeschlitzten Wasserleitungen wieder raus kamen.

Das hat mein Sanitär-Handwerker zwar überhaupt nicht eingesehen und erwartungsgemäß an den gesunden Menschenverstand appeliert. Kurz danach hat war er auf eines der EFRH so scharf, dass es gekauft hat. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber selbst wenn die eigene Elektroanlage über RCDs verfügt, kann man schwerlich vom Nachbarn verlangen auch welche einzubauen, damit man eine seiner Leitungen in der gemeinsamen Haustrennwand gefahrlos anbohren kann.
Es geht doch nicht ums Anbohren von Leitungen, sondern um Personenschutz.
Hier bei uns ist ein RCD für alles so selbstverständlich, wie ein Schloss in der Haustür. Aber leider siehts in der Republik ja scheinbar noch sehr altertümlich aus. :eek:
 
Also, wenn das jetzt plötzlich auftritt, dann gab es in der letzten Zeit wahrscheinlich eine Veränderung. Beim Nachbarn oder vielleicht auch bei dir. Daher mal gemeinsam überlegen, was in den letzten Wochen so passiert ist und das mal versuchen rückgängig zu machen - egal wie unwahrscheinlich es erscheint.

Anektode/Begründung dazu: Tochter zieht mit dem Freund zusammen. Plötzlich geht das Internet nicht mehr. Techniker kommt und zieht den Nagel zum Aufhängen eines Bildes auf der Wandrückseite(!) wieder raus. Internet geht wieder. Das Kabel lag halt auf der anderen Seite wie die Anschlussdose....


Kommt man da nicht weiter, nochmal mit dem Nachbarn reden und ihm die Problematik erklären und wenn nötig drohen mit:
Einziger vernünftiger Vorschlag hier.
 
Aber leider siehts in der Republik ja scheinbar noch sehr altertümlich aus. :eek:
Moin,

eigentlich richtig, aber wo möchtest du anfangen? Ca. 40% unserer Wohnungen in den Städten stammen aus den 60er bis 80er Jahre.Mit dem entsprechenden Standard an Elektrik, medientechnische Ausstattung, Wärmebedarf etc.
Davon ist nur ein Buchteil wirklich saniert worden und im Osten mehr, als im Westen, da dort mehr Öffigelder hingepumpt wurden. Weitere Öffigelder wird es nicht mehr geben, da dies für unsere Landesverteiligung und unserer ehemaligen Ostgebiete benötigt wird.

Und das Problem bei solcher grundlegender Sanierung bei MFH ist immer, man müsste die Hütte komplett leer haben müsste, um richtig loslegen und kostengünstig arbeiten zu können. Dies bekommt man gerade in der jetzigen Situation der angespannten Wohnungsmärkte gar nicht hin. Daher beschränkte sich die Sanierung oft nur durch das Anbringen einer WDVS-Dämmfassade und Ertüchtigung der zentralen Haustechnik. Gilt als Modernisierung und ist zu 11% p.a. umlegbar, was sich nicht immer durchsetzen lässt.

Das Problem in der Republik ist der extrem hohe Mieterschutz, der eine effiziente Sanierung bei Block-MFH verhindert. Es gibt keine Möglichkeit allen Mietern wegen der Umbaumassnahme zum Tag X zu kündigen. Um überhaupt anfangen zu können, müssen min 30%-40% der Wohnungen leergezogen sein. Und wenn der Rest der Mieter mitmacht, denn durch Wohnungstausch den Rest sanieren.

Haben wir auch schon mal so durchgezogen, bedeutet aber aber einen sehr hohen logistischen Aufwand. Lärm und Dreck über zig Monate für die restlichen Mieter, höhere Kosten bei Material und Handwerkern, da die auch nicht so agieren können wie die möchten.
Damit die Mieter freiwillig in die neue Wohnung ziehen, darf diese nicht wesentlich teuerer sein, als die Alte.
Fazit: War ein ziemliches Verlustgeschäft für uns und wegen der anhaltenden Mietpreisbremse wird es auch so bleiben.

Einzige wirtschaftlich vernünftige Möglichkeit ist: Soweit herunterwohnen, bis die Mieter freiwillig ausziehen. Klappt momentan auch nicht, da der Wohnungsmarkt einfach zu angespannt ist.
Selbst wenn man leere Wohnungen mit OSB zuschraubt, die Uralt-Heizung immer wieder ausfällt und das Dach undicht ist, bleiben dort welche wohnen. Ein solches Objekt haben wir letztes Jahr erworben und waren überrascht, dass dort noch Mieter sind.
Jetzt haben wir erst einmal die restlichen Wohnungen unbewohnbar gemacht und einen Bauzaun vorgesetzt. Können nur abwarten, bis die letzten ausgezogen sind.

LG
Max
 
. . . und damit brüstet der sich auch noch hier ? ? ?
Moin,

muss man leider heutzutage! Sonst hat man ganz schnell die Hausbesetzerszene drin und dann geht gar nichts mehr!
Da muss man auch an die Nachbarn denken, eine solche Szene verändert die ganze Straße und wirkt sich auch nachteilig auf die umliegenden Geschäfte aus. Das ist nun mal so, die umliegenden Bewohner haben Auswirkungen auf ihr Viertel und könnte zum Dominoeffekt werden.

Das reicht schon so, wenn da ein sichtlich immer mehr verfallenes Gebäude in der Zeile steht und alle hoffen, dass dort bald was passiert, da der Voreigentümer irgendwo auf den Malediven weilt und dem das hier egal war - Hauptsache die Miete kam.
Wir gehen ja herum und reden mit den Leuten und legen unsere Absichten da. „Endlich passiert mal was!“. Jetzt leider doch nicht so schnell.

Und so unsozial sind wir nicht. Der Alleinerziehenden mit ihren vier Kindern, die sie mit zwei Jobs durchgebracht hat, hat von uns eine neue größere Wohnung und einen neuen Job bekommen, damit die sich diese leisten kann. Eine faire Bezahlung seiner Angestellten gehört auch zum Leben lassen.
Für die beiden restlichen Parteien sehe ich schwarz, dass die jemals in Arbeit kommen. Die will auch kein Vermieter haben!

LG
Max
 
Und was hat das nun mit dem eigentlichen Problem zu tun?
Nix.
Der Nachbar hat einen Fehler in der Anlage und interressiert sich nicht dafür.
Da ist die frage doch, wie man ihn nötigenfalls über die Behörde/den Versorger dazu zwingen kann, tätig zu werden.
 
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