Leitungsschutz-, Leistungs- und Motorschutzschalter

[Birne 2000]

Hallo alle miteinander,

ich bin neu hier im Forum und hätte eine Frage zur Schaltschrankinstallation im Maschinenbau.

Wir integrieren Teilanlagen in bestehende Anlagen. Das heißt, wir bekommen unsere Spannungsversorgung über Sicherungen in einem Zentralen Steuerschrank (A)und versorgen damit unseren Steuerschrank (B). In unserem Steuerschrank (B) sind Netzteile je vor und je nach dem Hauptschalter eingebaut. Von dort aus werden weitere Anlagenteile versorgt.

Damit im Fehlerfall nicht die Hauptsicherung des Steuerschranks (B) im Zentralen Schaltschrank (A) auslöst und nicht die Kommunikation mit dem Rest der bestehenden Anlage verloren geht, möchte ich nach dem Hauptschalter eine weitere Sicherung einplanen.

Vor dem Hauptschalter befindet sich ein Netzteil das Bauteile wie CPU, CP, Switch und Not-Aus-Bauteile versorgt. Nach dem Hauptschalter befindet sich ein Netzteil das den Rest der Anlage versorgt.

Wir bekommen eine 5G2,5mm² Zuleitung zur Verfügung gestellt. Unsere Anlage hat eine Leistung von knapp 11kW (P=U*I*Wurzel3 ---- P=400V*16A*Wurzel3) Der Hauptschalter ist für 16A ausgelegt.

Nun möchte ich nach dem Hauptschalter einen weiteren Sicherungsautomaten setzen, hier stellt sich mir die Frage ob es ein Leitungsschutzschalter, Leistungschalter oder Motorschutzschalter sein soll.

Was muss ich hierbei berücksichtigen? Kann mir hier jemand Hilfestellung geben?

Mfg
Birne

 

[leerbua]

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Wir bekommen eine 5G2,5mm² Zuleitung zur Verfügung gestellt. Unsere Anlage hat eine Leistung von knapp 11kW
ist das die Anlagenleistung oder nur die lt. Rechnung mögliche Leistung?

(P=U*I*Wurzel3 ---- P=400V*16A*Wurzel3)
üblicherweise beinhaltet die Drehstromleistung noch den cos phi.

Der Hauptschalter ist für 16A ausgelegt.

Nun möchte ich nach dem Hauptschalter einen weiteren Sicherungsautomaten setzen, hier stellt sich mir die Frage ob es ein Leitungsschutzschalter, Leistungschalter oder Motorschutzschalter sein soll.

Was muss ich hierbei berücksichtigen? Kann mir hier jemand Hilfestellung geben?
Stichwort Selektivität - wenn du tatsächlich die Leistung von "knapp" 11 kW benötigst und die Leitungslänge nicht sehr kurz ist sehe ich keine Möglichkeit.

...

Also bitte konkrete Daten :arrow:
Leitungslänge
Verlegeart
höchste zu erwartende Umgebungstemperatur
Leistung
...

Was für eine Art von Anlage? evtl. mit FU?
soll / ist ein RCB (FI) vorgeschaltet?

 

[Birne 2000]

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Wir bekommen eine 5G2,5mm² Zuleitung zur Verfügung gestellt. Unsere Anlage hat eine Leistung von knapp 11kW
ist das die Anlagenleistung oder nur die lt. Rechnung mögliche Leistung?

Dies ist die errechnete Scheinleistung. Diese wird nicht ausgeschöpft werden.


(P=U*I*Wurzel3 ---- P=400V*16A*Wurzel3)
üblicherweise beinhaltet die Drehstromleistung noch den cos phi.

Der Hauptschalter ist für 16A ausgelegt.

Nun möchte ich nach dem Hauptschalter einen weiteren Sicherungsautomaten setzen, hier stellt sich mir die Frage ob es ein Leitungsschutzschalter, Leistungschalter oder Motorschutzschalter sein soll.

Was muss ich hierbei berücksichtigen? Kann mir hier jemand Hilfestellung geben?
Stichwort Selektivität - wenn du tatsächlich die Leistung von "knapp" 11 kW benötigst und die Leitungslänge nicht sehr kurz ist sehe ich keine Möglichkeit.

...

Also bitte konkrete Daten :arrow:
Leitungslänge
- Die Zuleitung haben wir zur Verfügung gestellt bekommen. Die Länge kann ich nur schätzen ca.30m

Verlegeart
- Die Zuleitung wird in gelochten Kabelpritschen verlegt.

höchste zu erwartende Umgebungstemperatur
- Umgebungstemperatur: 20 - max. 30°C

Leistung
...

Was für eine Art von Anlage? evtl. mit FU?
- Ja es sind jeweils 2 FUs verbaut.

soll / ist ein RCB (FI) vorgeschaltet?
- Nein es ist kein FI vorgeschaltet

 

[Octavian1977]

Eine Eingangssicherung in einer Anlage ist der größte Mist.

Jeder Anlagen und Geräte Hersteller meint er müsste hinter dem Hauptschalter in seiner Anlage nochmal eine Sicherung setzen. Folge davon ist, daß die Absicherung der Zuleitung erhöht werden muß um die Selektivität einzuhalten, was eine sinnlose Erhöhung des Querschnittes der Zuleitung nach sich zieht.

Wenn die Sicherung in der Verteilung schon ein Leitungsschutzschalter ist ergibt sich zu dem Leitungsschutzschalter in der Anlage sowie so keine Selektivität, es macht also noch weniger Sinn.

Ich trete unser Lieferanten immer dazu diese zusätzlichen Sicherungen aus zu bauen, die geeignete Sicherung wird in die Verteilung am Anfang der Leitung gesetzt.

 

[ego1]

@Oktavian

Ich bin ja selten deiner Meinung, hier aber 100%.

Eine Eingangsicherung ergibt nur dann Sinn, wenn die Sicherung vor der Zuleitung nicht zugänglich ist. Dann muß aber wirklich auf selektivität geachtet werden.

 

[Birne 2000]

Guten Morgen,

danke für den Hinweis. Das die Querschnittserhöhung durchgeführt werden muss und somit die Kosten steigen, stimmt. Ich dachte daran, dass wenn wirklich ein Fehler auftritt, man im Anlagenschaltschrank direkt die Sicherung zuschalten bzw. die Sicherungen austauschen kann.

In meinem Fall wäre diese Sicherung nur eine "zusätzliche Maßnahme". Wir haben vor jedem Bauteil was nach den Einspeiseklemmen kommt, wie Steckdose, Schaltschrankleuchte, Netzteil vor Hauptschalter und Netzteil nach Hauptschalter, einen Leitungsschutzschalter verbaut. Somit sind die Stromkreise bei einem Defekt des Bauteils geschützt.

Theroretisch wäre somit alles abgesichert und alles andere nur eine Zusatzoption.

 

[Octavian1977]

Diese Sicherung bringt Dir aber nichts, wenn sie gleichzeitig mit, oder erst nach der Absicherung in der Hauptverteilung auslöst.

Die Absicherung in der Hauptverteilung muß eine Schmelzsicherung sein, denn Leitungsschutzschalter sind generell nicht zueinander selektiv. Oder es wird dort ein selektiver Leitungsschutzschalter verbaut (teuer).

Das bedeutet du würdest mit z.B. einem Kurzschluß in Deinem Steckdosenstromkreis gleichzeitig auch die Hauptsicherung der Anlage in der Hauptverteilung auslösen.