Hallo,
ähh 30millisekunden? Habe ich da was verpasst? Wo steht das denn?
Also zu der Schleifenimpedanz:
Wenn in einem Netz KEIN RCD vorhanden ist muss trotzdem die Sicherheit der Personen bei einem Fehler sichergestellt werden. Liegt jetzt in einem Gerät ein Fehler vor und der Außenleiter berührt das Gehäuse, so steht dieses unter Spannung. Wenn dort jetzt eine Person anfassen würde, könnte sie unter umständen ein tödlichen Stromschlag bekommen. Dieses muss auf jeden fall verhindert werden.
Da jedes Gerät mit Metallgehäuse auch ein Anschluss für ein PE hat ergibt sich somit eine Fehlerschleife L --> PE . Das heißt Der Strom fließt vom Trafo über den Außenleiter über die Fehlerstelle des Gerätes auf den PE und wieder zurück zum Sternpunkt der Trafos. Die Fehlerschleife ist geschlossen.
Wie wir ja wissen liegt zwischen L --> PE eine Spannung von 230V. Jetzt müssen wir den Kurzschlussstrom ermitteln. Denn damit die Sicherungen ausschaltet benötigen sie immer ein Mindestkurzschlussstrom um SICHER der Fehler, innerhalb der erlauben Zeitwerte, abzuschalten.
Dieser Mindestkurzschlussstrom ist immer die obere Grenze der Sicherung Kennlinie. Das heißt, haben wir ein Sicherung B16A so löst diese bei dem 3-5 fachen ihres Nennstromes Sicher aus und schaltet den Fehler ab. Der Mindestkurzschlussstrom muss also mindestens 80A betragen.
Wie errechnet man jetzt den Strom?
Ein Strom wird immer mit I = U / R errechnet, auch hier. Die Spannung kennen wir bereits (230V) jetzt müssen wir noch den Gesamtwiderstand ermitteln der zwischen L --> PE liegt.
Der Gesamtwiderstand ergibt sich aus:
Trafo --> Zuleitung VNB --> Leitungsnetz des Hauses --> Anschlussstele Verbraucher --> Schutzleiter des Hauses --> Schutzleiter des VNB --> Trafo
Somit währe die Fehlerschleife geschlossen und wir können UNTER SPANNUNG den Schleifenwiderstand messen. Gemessen wird immer an der Anschlussstelle der Verbraucher, also an Steckdosen, Geräteanschlussdosen, Lampenauslass, usw.! Der ermittelte Widerstand (meistens zeigt das Gerät auch gleich den Kurzschlussstrom an) wir jetzt mit Hilfe der oben genannten Formel umgerechnet.
BSP:
Gemessener Widerstand 1 OHM. Sicherung B16A
Somit ergibt sich ein Kurzschlussstrom von I = U / R = 230V / 1OHM = 230A
Die B 16 Sicherung löst bei 80A sicher aus und schaltet der Kurzschluss weg. Wir haben an der Fehlerstelle aber bereits 230A somit ist die korrekt Funktionsweise der Kurzschlussschutzeinrichtung gewährleistet.
Trotzdem sollte man aber darauf achten das bei einem Messwert von 81A die Anlage nochmals überprüft wird und so nicht in Betrieb genommen werden sollte. So was heißt meistens schlechte Übergangswiderstände.
Mit freundlichen Grüßen Marcell