UV anschließen

Diskutiere UV anschließen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, ich hätte mal ne frage, ich hab mich in letzter Zeit viel mit Unterverteilungen beschäftigt. Jetzt wäre meine Frage wo ich die Zuleitung...
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Grilli

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Hi,

ich hätte mal ne frage, ich hab mich in letzter Zeit viel mit Unterverteilungen beschäftigt. Jetzt wäre meine Frage wo ich die Zuleitung für die UV anklemme. Geht man da direkt vom Zähler zur UV oder soll man in der Hauptverteilung eine Sicherung setzen und von dieser zur UV gehn?
 
Kommt drauf an:

Wenn du folgenden Aufbau hast:

HAK - NH-Sicherungen
HV - SLS

dann brauchst du im Normalfall keine weitere Sicherung vor der UV. Nur wenn der eingebaute RCD einen Nennstrom von 40A hat (was meisst der fall ist) und die Nachgeschalteten Sicherungen 40A überschreiten musst du auch Vorsicherung.

Wenn du keinen SLS hast solltest du aus Selektivitätsgründen die Verteilungen mit 35A Neozed vorsichern um bei größeren Fehlern nicht gleich NH´s tauschen zu müssen!


MfG

Marcel
 
Hallo zusammen,

die 35A Vorsicherung ist nicht immer möglich.
Bei Anlagen mit Warmwasserversorgung oder Heizung geht das nicht.

Im Neubau oder bei Änderungen im Zählerbereich werden SLS eingebaut.
Der SLS ist die Vorsicherung. Weitere sollen vermieden werden. Passenden FI zum Beispiel mit 63A einbauen oder auf mehrere 40A FI Aufteilen.

mfg sps
 
ah, ok danke. Mit dem FI ist schon der gemeint, der in die UV kommt, oda?
 
ja ...

erläutere mal den aufbau deiner Anlage von HAK aus.

also z.B.:

HAK NH-63A
HV SLS 63A (oder 50A)

UV 2 RCD 4Pol 40A
16 Sicherungen B13A

Nur ein Beispiel, aber sowas in der Richtung wäre hilfreich, dann können wir dir ein paar bessere Tipps geben!

MfG

Marcel
 
So sieht unser Anschluss aus (Is ne ältere Installation)

HAK - NH 80 A
Zählervorsicherung - Schmelzsicherung 25 A (kommt mir irgendwie sehr klein vor)
HV Schmelzsicherungen 16 A


@ s-p-s: wir haben einen eigenen Zähler für Warmwasserbereitung und Heizung. Wie sollte das dann da Funktionieren
 
Hallo,

ja 25A ist sehr gering,

Was für ein Querschnitt ist zur Verteilung verlegt?
Wenn es 10mm² oder gar 16mm² kannst du ggf. auf 35A hochsichern. In der HV 16A Schmelzsicherungen? Für die Endstromkreise? Ja, ist eine Alte Installation.

Also du kannst wie gesagt 35A Schmelzsicherungen einsetzen oder es gleich richtig machen und einen SLS setzen, der dann zwar ein paar €uro mehr kostet, aber dir alle Möglichkeiten offen lässt.

Was planst du für die UV zu installieren?
RCD Pflicht für die Endstromkreise* ist dir hoffentlich bekannt, wenn nicht SuFu im Forum, oft besprochen.


MfG

Marcel

* Genauer Wortlaut in der DIN
 
Hallo,


Warmwasserbereitung und Heizung über Strom?
Welche Leistung? Oder nur Steuerspannung und Gas oder Öl Heizung?
 
Ich will eigtl. keine UV installieren, mich interessiert das nur. Ich bin z. zt. noch in Ausbildung als Elektriker, deshalb lasse ich von solchen Sachen noch die Finger :) ...

aba trotzdem Danke, jetz weiß ich da schon besser bescheid
 
Ah ok,

in welchem Lehrjahr bist du? Ist nur aus persönlichem Interesse :)

Ich kann mich ja auch mal outen, ich selbst bin im 3. Jahr!

Also wenn du Verteilungen aufbaust solltest du auf folgende Dinge achten:

- Genug Platz, auch für mögliche Erweiterungen
- RCDs, mindestens 2 um nicht bei einem Fehler gleich alles dunkel zu haben
- Passende Wahl der Sicherungen (B13A für Steckdosen, B10A für Licht)
- Gute Aufteilung der Stromkreise (Großverbraucher wie Waschmaschine usw. mit eigener Sicherung
- ggf. Überspannungsschutz einplanen in Gebieten mit Dachständereinspeisung oder hoher Blitzgefahr/ Netzschwankungen
- Platz für Klingeltrafos, Relais, etc. einplanen
- Leitungswahl für UV (mindestens 10mm² da Zuleitungen von UVen für 63A ausgelegt sein sollen)
- Leitungswahl für die Endstromkreise, berücksichtigen von Verlegeart, Häufung, Leitungslänge, etc.

Hoffe das war das Wichtigste für ne kleine grobe Übersicht!

MfG

Marcel
 
Ich bin im 2. Lehrjahr. Allerdings lerne ich Betriebselektriker. Wir mussten halt leztes Mal in der Arbeit eine UV installieren, daher das Interesse. Vor allem kann ich es ja später selbst brauchen :D
 
Man kann alles gebrauchen!

Ich selbst lerne als EAT (Elektroniker für Automatisierungstechnik), habe also nicht viel mit der Allgemeinen Installation zu tun, trotzdem habe ich in der Richtung viel Wissen angehäuft, was aber auch an meinem Interesse liegt. Ich mag es mir viel Wissen in vielen Themen der Elektrotechnik anzueignen. Bin zwar in keinem Gebiet ein Profi, aber immerhin habe ich ein Grundlagenwissen was man dann vertiefen kann. Das kann hilfreich sein wenn es mit dem gelernten Beruf nicht klappen sollte.

MfG

Marcel
 
Ich persönlich installiere, sofern 50A Vorzählersicherung, meistens noch Gruppensicherungen vor den FI und LS. Es kommt aber natürlich auch sehr auf die örtlichen Gegebenheiten an. In deinem Fall, also mit 25A Vorzählersicherung, ist keine weitere Gruppensicherung möglich, selbst mit 35A wirds knapp. mit 50A gehts so, mit 63A schon besser, mit 80A lässt sich richtig was machen und mit 100A ist man voll dabei und kann nach belieben untergliedern.

Gründe für eine Vorsicherung können sein:
- Schutz von Last-Installationsteilen vor Überlast, z.B. FI
- Schutz vor zu hohen Kurzschlussströmen und dem festbrennen von LS-Kontakten
- schutz vor Auslösung einer Hauptgruppen- oder Hauptsicherung durch ein Kurzschlußereignis in einem Installationsteil.

Insbesondere der letzte Punkt ist mir wichtig, da ich nicht möchte, dass in Segment A ein Kurzschluss die komplette Versorgung lahmlegen kann, weswegen ich erst in einige Gruppensicherungen unterteile, dann in möglichst viele FI und dann in noch mehr LS.

Wenn du gerade in der Lehre bist, hier noch einige wichtige Punkte. Auf einen von Matze gehe ich nochmals ein, weil ich ihn für sehr wichtig halte, da die meisten Elektriker dies nicht beachten und so unvollständigen Schutz installieren:

Leitungsschutzschalter haben auch im Überlastauslöser Toleranzen. Die Charakteristik gibt Auskunft über diese Toleranzen bzw. über die Bereiche, in denen LS auslösen. Ein B-LS hat z.B. einen Kurzscvhlußauslösebereich von 3-5 * Nennstrom, bei B16 also 48 (3x16) bis 80 (5x16) Ampere. Die Überlasttoleranz ist bei LS A, B, C und D gleich, und zwar 1,13 - 1,45 * Nennstrom. Bei B16 also 18,1 - 23,2A. Dies bedeutet, dass ein B16 im Schnitt erst bei etwa 21A auslöst und im Extremfall erst bei 23,2A. Da Schukosteckdosen kaum Lastreserve haben, sollte man sie nicht mit 16A-LS dieser Charakteristiken absichern, sondern z.B. mit B13, C13, K13, aber auch mit B10, C10, K10 kann man sie absichern. Dass meistens einfach alles mit B16 zugepflastert wird, weil diese am billigsten sind, ist gleichermaßen unnötig, wie traurig und malt kein gutes Bild von handwerklicher Kompetenz...

Eine gute Übersicht über die Charakteristiken findest du bei Wikipedia unter "Leitungsschutzschalter". Ich habe da versucht, möglichst alle Charakteristiken einzutragen und meines wissens sind dies alle. Es sind auch die alten dabei.

Weitere wichtige Punkte (neben denen von Matze):
- Mindestens 1 separater Steckdosenstromkreis pro Raum
- Steckdosen- und Lichtstromkreise getrennt
- keine Billig-LS von Herstellern wie Dü*wi, AS*S, ... etc. verwenden, gute Hersteller sind z.B. Moeller, ABL Sursum, Hager, ... etc.

Was den Überspannungsschutz angeht: Das ist ein sehr interessanter Bereich, in dem es noch vergleichsweise wenige Fachkräfte gibt - wenn du dich da reinarbeitest, hast du anderen später einiges voraus!

MfG; Fenta
 
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