Ich persönlich installiere, sofern 50A Vorzählersicherung, meistens noch Gruppensicherungen vor den FI und LS. Es kommt aber natürlich auch sehr auf die örtlichen Gegebenheiten an. In deinem Fall, also mit 25A Vorzählersicherung, ist keine weitere Gruppensicherung möglich, selbst mit 35A wirds knapp. mit 50A gehts so, mit 63A schon besser, mit 80A lässt sich richtig was machen und mit 100A ist man voll dabei und kann nach belieben untergliedern.
Gründe für eine Vorsicherung können sein:
- Schutz von Last-Installationsteilen vor Überlast, z.B. FI
- Schutz vor zu hohen Kurzschlussströmen und dem festbrennen von LS-Kontakten
- schutz vor Auslösung einer Hauptgruppen- oder Hauptsicherung durch ein Kurzschlußereignis in einem Installationsteil.
Insbesondere der letzte Punkt ist mir wichtig, da ich nicht möchte, dass in Segment A ein Kurzschluss die komplette Versorgung lahmlegen kann, weswegen ich erst in einige Gruppensicherungen unterteile, dann in möglichst viele FI und dann in noch mehr LS.
Wenn du gerade in der Lehre bist, hier noch einige wichtige Punkte. Auf einen von Matze gehe ich nochmals ein, weil ich ihn für sehr wichtig halte, da die meisten Elektriker dies nicht beachten und so unvollständigen Schutz installieren:
Leitungsschutzschalter haben auch im Überlastauslöser Toleranzen. Die Charakteristik gibt Auskunft über diese Toleranzen bzw. über die Bereiche, in denen LS auslösen. Ein B-LS hat z.B. einen Kurzscvhlußauslösebereich von 3-5 * Nennstrom, bei B16 also 48 (3x16) bis 80 (5x16) Ampere. Die Überlasttoleranz ist bei LS A, B, C und D gleich, und zwar 1,13 - 1,45 * Nennstrom. Bei B16 also 18,1 - 23,2A. Dies bedeutet, dass ein B16 im Schnitt erst bei etwa 21A auslöst und im Extremfall erst bei 23,2A. Da Schukosteckdosen kaum Lastreserve haben, sollte man sie nicht mit 16A-LS dieser Charakteristiken absichern, sondern z.B. mit B13, C13, K13, aber auch mit B10, C10, K10 kann man sie absichern. Dass meistens einfach alles mit B16 zugepflastert wird, weil diese am billigsten sind, ist gleichermaßen unnötig, wie traurig und malt kein gutes Bild von handwerklicher Kompetenz...
Eine gute Übersicht über die Charakteristiken findest du bei Wikipedia unter "Leitungsschutzschalter". Ich habe da versucht, möglichst alle Charakteristiken einzutragen und meines wissens sind dies alle. Es sind auch die alten dabei.
Weitere wichtige Punkte (neben denen von Matze):
- Mindestens 1 separater Steckdosenstromkreis pro Raum
- Steckdosen- und Lichtstromkreise getrennt
- keine Billig-LS von Herstellern wie Dü*wi, AS*S, ... etc. verwenden, gute Hersteller sind z.B. Moeller, ABL Sursum, Hager, ... etc.
Was den Überspannungsschutz angeht: Das ist ein sehr interessanter Bereich, in dem es noch vergleichsweise wenige Fachkräfte gibt - wenn du dich da reinarbeitest, hast du anderen später einiges voraus!
MfG; Fenta