Wie Belastungsangaben bei Relais lesen?

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Wenn ein Relais wie das Eltako ER12-002-UC als „2 Wechsler, 16A“ angegeben ist: Heißt das, dass jeder Wechsler mit 16A belastet werden kann (bei rein ohmscher Last)?
 
ZITAT FINDER : Max. Dauerstrom – Grenzdauerstrom eines Kontaktes: Der höchste Wert des Stromes (Effektivwert bei Wechselstrom), den ein zuvor geschlossener Kontakt unter festgelegten Bedingungen dauernd führen kann. (Dieser Strom kann bei AC auch ein- und ausgeschaltet werden; bei DC siehe Diagramm: Schaltvermögen bei DC-Belastung).
 
Ein nützliches PDF, das du da referenziert hast, insbesondere auch wegen der Auflistung der Gebrauchskategorien.

D.h., obiges Relais könnte problemlos einen mit 2*16A abgesicherten Backofen schalten. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Unterschied zwischen Relais und Schütz ein gradueller: Hätte es einen Vorteil ein „echtes“ Installationsschütz zu verwenden (z.B. XR12-220-230V, um bei Eltako zu bleiben)?

Vielleicht von der Lebensdauer? Beide sind mit >10^5 Schaltspielen bei Nennlast und cos phi=1 angegeben, aber das Schütz hätte ggfs. eine höhere Nennlast?
 
Der Unterschied zwischen Relais und Schütz liegt in der unterschiedlichen Konstruktionsform der Kontakte.
 
Ein Backofen hat üblicherweise nur 1x16A als Sicherung wenn es um einen Kombi-Herd geht benötigt der drei.
Mit 2x16A geht höchstens ein separates Kochfeld.

Zusätzlich ist der Herdanschluß für 20A aus zu legen, wenn man so was macht wäre auf die Absicherung auch zu achten.
 
@patois: Das ist ja erstmal ein Konstruktionsmerkmal. Wie wirkt sich das von der Funktion her im konkreten Fall aus?

@Octavian1977, jetzt kommen wir von theoretischen zum konkreten: Der konkrete Backofen ist in der Tat 1- oder 2-phasig anschließbar und muss sich den Stromkreis mit 3*B16A nicht mit einem Herd teilen - der hat seinen einen Kreis.

Was meinst du mit „auf die Absicherung achten“? Der Stromkreis wird doch nicht dadurch anders belastet, dass eine Last per Relais/Schütz geschaltet wird? Oder meinst du, dass ein B16 zeitlich begrenzt auch mehr als 16A zulässt und das Relais daher entsprechend Reserven haben sollte?
 
Da der Herdanschluß für 20A aus zu legen ist, könnte im Verteiler auch eine 20A Sicherung verbaut sein.
Um das Schütz vor Überlast zu schützen sollte diese dann auf 16A reduziert werden.
 
Das ist ja erstmal ein Konstruktionsmerkmal. Wie wirkt sich das von der Funktion her im konkreten Fall aus?
Schütze haben sichere Trennung und in der Regel Doppelkontakte. Sichere Trennung bedeutet zum einen min 2mm Kontaktabstand zum Anderen schließt der Öffner erst, wenn alle Hauptkontakte getrennt sind Ist einer verschweist, bleibt der Öffner offen. Damit kann man die Funktion überprüfen und gegebenenfalls ein Wiedereinschalten verhindern. Das ist bei Relais nicht so, ist ein Kontakt verschweißt, dann funktioniert der oder die Anderen trotzdem.
Schütze haben in der Regel auch eine höhere Schaltleistung, kommen also auch mit höheren Einschaltströmen z.B. an Motoren klar.
Beim Backofen spielt das vermutlich noch keine Rolle. Bei einem Induktionskochfeld aufgrund der Kondensatoren, die geladen werden beim Einschalten schon. Da könnte allerdings das Eltako von Vorteil sein, zumindest, wenn es ein elektronisches ist, welches im Nulldurchgang der Wechselspannung einschaltet
 
Das mit der sicheren Trennung wäre mir neu für Schütze.
Gibt es dazu Datenblätter?
 
Das Glauben ist was für den religiösen Bereich, für Elektrik hab ich lieber ein passendes Schriftstück.

Alles was ich bisher dazu gefunden habe sind Aussagen über die sichere Trennung zwischen Last-, Antriebs- und Hilfskontakten.
Also die Sicherstellung, daß es dazwischen nicht zu Spannungsüberschlägen kommen kann.

Bisher sind auch in allen Schaltplänen zu Anlagen die mit Schützen sicher Trennen sollen zwei Schütze in Reihe gezeichnet um den nötigen Kontaktabstand gewährleisten zu können.

Die Doppeltrennung an den Schaltkontakten von Schützen dient eigentlich nur der schnelleren Herstellung des nötigen Abstandes zum Abschalten und somit die Belastung der Kontakte durch die geringere Abschaltzeit zu reduzieren.
Mit sicher Trennen hat das erst mal nichts zu tun.

In der Norm werden Schütze ausdrücklich als zum Trennen nicht zugelassen erwähnt siehe hierzu VDE 0100-530 Anhang B
 
Bisher sind auch in allen Schaltplänen zu Anlagen die mit Schützen sicher Trennen sollen zwei Schütze in Reihe gezeichnet um den nötigen Kontaktabstand gewährleisten zu können.
Die 2 schütze in Reihe dienen der sicheren Trennung, wenn einer klebt, gleichzeitig werden die öffner überwacht. Also wenn einer der beiden nicht mehr trennt, dann bekommst du beide nicht mehr eingeschalten. Das funktioniert aber bei Relais nicht.
 
NEIN.
Die Schütze in Reihe sind zur Herstellung des nötigen Kontaktabstandes erforderlich ansonsten reicht das nicht für die sichere Trennung.
Die Funktion der Kontaktüberwachung ist dabei noch ein zusätzlicher Pluspunkt.

Nochmal bringe mir bitte ein Herstellerdokument was ein Schütz für die sichere Trennung ausdrücklich zulässt nach Norm sind diese ausdrücklich dafür verboten.
 
Sichere Trennung bedeutet nicht, das der Kontakt immer sicher trennt. Sichere Trennung bedeutet das mehrere Stromkreise an einem Schütz sicher getrennt sind. du kannst an einem Kontakt Schutzkleinspannung haben und am Anderen Netzspannung
Seite 14
https://cdn.findernet.com/app/uploads/TecDE.pdf
 
Das ist doch genau das was ich schreibe.
Es gibt zwei Arten der Sicheren Trennung, einmal eben Stromkreise so zu trennen, daß diese nie aneinander geraten können und einmal einen Stromkreis von der Versorgung so zu trennen, daß sichergestellt ist, daß da keine Spannung mehr drauf ist.

Und um dieses Trennen durch eine Schalthandlung geht es hier, was ein Schütz eben NICHT kann
 
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