Wie werden Digitalgeräte entwickelt?

Diskutiere Wie werden Digitalgeräte entwickelt? im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und möchte mich gerne im Schwestergebiet der Informatik, der Elektrotechnik, mehr beschäftigen...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
J

Juliette86

Beiträge
6
Hallo,

ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und möchte mich gerne im Schwestergebiet der Informatik, der Elektrotechnik, mehr beschäftigen.

Ich würde gerne eine kleine digitale Elektronik programmieren, z.B. ein Radio oder eine Uhr. Es soll am Ende genauso funktionieren wie Massenware.

Ich habe früher in der Lehre Assembler Programmierung gelernt und jetzt kann ich etwas C++ und Pascal.

Könnt Ihr mir sagen, wie komplex eine Herstellung inkl. Programmierung in Marke Eigenbau ist?

Danke!
 
Schon mal ein Radio oder Uhr auseinandergeschraubt? Dann kannst du die Komplexität sehen, die bei einem Eigenbau sicher nicht einfacher wird, es sei denn, du möchtest eine Qualität und Genauigkeit wie die einer Sonnenuhr.
 
Hallo werner,

wo liegt das Problem?

wenn man weiß wie es geht, ist alles einfach.

Ich will mich mit dem Thema befassen.

Eine Digitaluhr hat übrigens nicht viel Innenleben.
 
das ist nicht trivial. Ohne Elektrotechnik und Hardware Grund- und Spezialkenntnisse wird das nichts. Das Programmieren ist dabei noch der einfachste Job.

Wenn du ernsthaft damit anfangen willst, besorge dir einen Microcontroller (AVR) und die entsprechende Programmierumgebung und fang damit an ein paar LEDs blinken zu lassen (geht wunderbar in ASM) und dann mach weiter mit Versuchen, Hardwareauswahl und Datenblätter lesen bis zur fertigen Uhr.
Danach kannst du dich damit beschäftigen für deine Schaltung ein ensprechendes PCB zu entwickeln.

Wenn du Spass daran hast, kannst du in 10-12 Monaten schon etwas erreichen..


Gruß
Jürgen
 
Juliette86 schrieb:
Eine Digitaluhr hat übrigens nicht viel Innenleben.

Das ist richtig, du brauchst nur den Uhrenchip, Quarz, Display, Stromversorgung etc. nach irgendeinen Plan zusammen zu klöppeln und fertig.. Aber was hat das mit Entwicklung zu tun?
Dann kannst du dir auch einen fertigen Radiowecker im Mediamarkt besorgen :roll:


Gruß
Jürgen
 
hallo Jürgen,

vielen Dank.

Ich möchte nicht löten, wenn es nicht sein muss.

Genau gesagt will ich folgendes:

Ich programmiere die Uhr, das Radio oder den Taschenrechner selbst und übertrage den Code auf die Uhr.

Brauche ich dafür den Mikro-Controller?

Wie geht sowas?

PS: Kannst Du mir die Abkürzungen erklären?
 
ganz ohne Löten wird wohl schwierig.
Eine Uhr z.B. kann man auf verschiedene Arten bauen:

1. fertigen Uhrenchip benutzen, dann braucht man aber nicht programmieren

2. Microcontroller verwenden der programmiert werden muss. Dazu gehört aber noch die periphere Hardware
Dann sollte man aber löten können.

3.Man nutzt fertige Module wie Arduino etc. Dann geht es mit relativ wenig Lötarbeit.

Aber je höher die "Fertigungstiefe" ist, Schaltung, Simulation, Programm, Platine, um so mehr versteht man natürlich was man eigentlich macht und umso größer ist der Lerneffekt.

Abkürzungen:
AVR = 8-bit Microcontroller Familie von Atmel
ASM = Assembler
PCB = Printed Circuit Board (Platine zum Auflöten der Bauteile)

Gruß
Jürgen
 
Da kommen ja Erinnerungen hoch!

So sah meine erste Quarzuhr auch aus, ein Grab an 74xx Schaltkreisen und einer Stromaufnahme von fast 4A auf 5V ;-)

Dazu dann noch die Thermostatkammer für den Quarz...

Ciao
Stefan
 
sko schrieb:
. . . Dazu dann noch die Thermostatkammer für den Quarz...

Die gezeigte Ausführung arbeitet nicht auf Quarzbasis,
sondern wird von der Netzfrequenz getaktet.

Patois

PS: In dieser Schaltung wurden nur ICs vom Typ SN7490N und SN7441AN verwendet.
 
Hallo Patois,

Netzfrequenz ging in der DDR nicht, es sei denn Du konntest mit bis zu 20 Minuten Nachgehen der Uhr pro Tag leben :wink:

Das war ein gemeinsames Netz mit UDSSR, Tschechei, Polen usw. wo die Netzfrequenz bei Belastung, besonders im Winter massiv einbrach!

Erst nach der Wende mit der Abkopplung des "Ostblocks" haben wir eine brauchbare Netzfrequenz :)

Der Quarz war ungefähr so groß wie die Anzeigeröhren!


Ciao
Stefan
 
Hallo,

kann mir jemand Bücher oder Videos empfehlen? Es kann auch ruhig etwas kosten.

Und welchen MC könnt ihr mir empfehlen?


@hicom:

Kann ich den Code des Micro Controller auf den PC coden und dann auf den MC schieben? Wie gelangt der Code auf den Chip des Endgeräts?
 
Juliette86 schrieb:
Hallo,

kann mir jemand Bücher oder Videos empfehlen? Es kann auch ruhig etwas kosten.

Und welchen MC könnt ihr mir empfehlen?


@hicom:

Kann ich den Code des Micro Controller auf den PC coden und dann auf den MC schieben? Wie gelangt der Code auf den Chip des Endgeräts?

Ja, das ist die gängige Vorgehensweise. Die Programmierumgebung (z.B. AVR Studio) ist kostenlos.
Was du brauchst ist ein Programmieradapter u. ggf ein Testboard wie das STK500.

Bücher ist so ne Sache, was wirklich vernüftiges ist mir nicht bekannt aber schau mal hier, da gibt es ne Menge Infos:
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial

Gruß
Jürgen
 
:arrow: Was man zu ARDUINO noch sagen sollte

Suche mal im Internet nach FRITZING

und dann zu Arduino, der gibt dir wirklich die von dir

gesuchte Möglichkeit, dass du auf dem PC deine Programme schreibst,

um sie dann in den Programmspeicher des auf dem Arduino-Board befindlichen µP zu transferieren.

Das Breadboard aus dem Kit gibt dir die Möglichkeit, -ohne dass du löten musst -,
kleine Hardware-Schaltungen zu stecken, die von deinem µP angesteuert werden.

So kann man sich über einfache LED-Ansteuerung einüben, um später kompliziertere Schaltungen in Angriff zu nehmen.

Nebenbei bemerkt: es gibt eine Menge "Snippets", die man in Tutorials zum Arduino finden kann,
so dass man nicht immer das Rad von neuem erfinden muss.

Viel Spaß beim Einstieg in die Welt der Microprozessoren!

Patois
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Wie werden Digitalgeräte entwickelt?
Zurück
Oben