Die nötigen Leistungen um alle Autos zu laden kann das Netz derzeit nicht und wird es wohl auch nie liefern können.
Dazu bräuchte jede Tankstelle einen Stromanschluß von 10MW, was nicht realistisch ist.
Mit dem E-Antrieb gibt es tatsächlich etliche ungelegte Eier. Auf die, die mir einfallen, komme ich gleich zurück.
Aber der Energiebedarf der E-Fahrzeuge wird allgemein überschätzt - auch von mir, bis ich es nachgerechnet habe. Legt man die durchschnittliche tägliche Fahrleistung zu Grunde, so würden alle PKW (ohne LKW) zusammen das Stromnetz mit 8-10% seiner Leistungsfähigkeit belasten. D.h. ein E-Auto, das steht, gehört an eine Steckdose. Die EVUs laden dann, wie es ihnen passt. Damit hätte man wunderbare Möglichkeiten zur Lastregelung. Ist zuviel Strom da, geht er in die Akkus. Vor dem Hintergrund ist dann auch die Idee der Tankstelle tot. Die Idee das Auto an einer Tankstelle zu tanken, ist halt jahrzehntelang in uns hinein gesickert. Für eine gewisse Menge an Vielfahrern braucht man natürlich auch ensprechende Schnelllademöglichkeiten.
Soweit der ideale Blick. Jetzt zu den Haken und Ösen:
1) Die Steckdosen um alle parkenden Autos anzuschließen sind einfach nicht da.
2) Lustig wird es zu Urlaubsbeginn, wenn einige Millionen Deutsche, Holländer und weiß ich was gleichzeitig los wollen.
3) Mehr fällt mir erst mal nicht ein.
Das ist jetzt der reine Ladeaspekt. Dazu kommt noch, dass das ganze nur dann Sinn macht, wenn der Strom CO2-frei erzeugt wird.
zu 1 noch: es müssten auch nicht alle parkenden Autos gleichzeitig am Netz sein. Aber viele. Und wenn sie vollgeladen sind, müssten sie gegen leere getauscht werden.
zu 2 noch: man könnte der Sache die Spitze nehmen, wenn man es schafft, den Urlaubsverkehr gleichmäßig über die Woche zu verteilen. Aber ob das reicht, ich weiß es nicht.
So, damit möchte ich jetzt nicht alles schönreden. Es bleibt eine spannende Sache....
Wasserstoff hat auch etliche Tücken. Der verschwindet einfach aus dem Tank, weil er so "dünn" ist. Der Transport ist teuer. Die Verdichtung frißt große Energiemengen und die Tanksäulen sind auch aufwendig. Meines Wissens ist es auch ein (indirektes) Treibhausgas.
Die fossilen flüssigen Brennstoffe haben schon etliche Vorteile auf ihrer Seite - bis auf das "kleine" Problem, dass sie bei der Verbrennung CO2 freisetzen.
So, jetzt gehe ich mal vorsorglich in Deckung.