Fragen zu Ausbildung, Fernstudium

Diskutiere Fragen zu Ausbildung, Fernstudium im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich bin 56 Jahre alt, habe Informatik mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz studiert und dabei auch ein Semester Elektrotechnik...
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bixite

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Hallo zusammen, ich bin 56 Jahre alt, habe Informatik mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz studiert und dabei auch ein Semester Elektrotechnik besucht. Das ist allerdings über 30 Jahre her.

Ich bin Musik- und HiFi-Liebhaber und habe in meiner Freizeit begonnen, alte Vintage HiFi-Geräte auf- oder umzurüsten. Bei einer Aufrüstung integriere ich beispielsweise einen Streamer mit DSP in einen alten Verstärker aus den 70er Jahren und mache diesen dann Spotify-fähig (usw. oder ähnlich). Bei einer Umrüstung geht es zu 80% um das Gehäuse. Ich nehme ein altes, defektes aber sehr schönes Gerät - z.B. ein Tape Deck oder einen Tuner - und baue dort einen eine kleine Verstärkerplatine mit Bluetooth, WLAN Streaming und DSP ein. In die Rückseite integriere ich Lautsprecheranschlüsse und evtl. noch Subwoofer-Ausgänge. Allgemein gesagt integriere ich neue Digitaltechnologien in alte, analoge HiFi-Geräte und versuche so schöne, alte Geräte zu erhalten und für den heute üblichen Bedarf, nutzbar zu machen.

Je intensiver ich mich damit befasse, desto mehr Themen kommen hoch. Ich bin neugierig und will mich weiterbilden. Daher überlege ich, in dem Themenbereich eine Ausbildung machen soll. Idealerweise eine Remoteausbildung wie z.B. ein Fernstudium.

Wer kennt sich mit den verschiedenen Ausbildungswegen aus? Was muss ich tun, um das nötige Mindestwissen zu haben und auch nachweisen zu können (reicht Efft?)? Was ist die nächste, sinnvolle Steigerungsstufen? Habt ihr Empfehlungen für Ausbildungsunternehmen? Wo würdet ihr zu- und wo abraten?

P.S.: Internetrecherche habe ich parallel gestartet. Da finde ich natürlich wahnsinnig viel. Ich hoffe, mit ein paar Tipps besser durch den Dschungel durchzukommen.
 
Wozu eine Ausbildung? Was willst du denn mit dem Abschluss machen, wenn du dann 57-58 Jahre alt bist?

Du bist Akademiker, da solltest du in der Lage sein dich in jedes Themengebiet einzuarbeiten. "Ausgebildet" bist du seit langem.
 
Du hast recht. Ausgebildet bin ich. Ich habe im Bereich Künstlicher Intelligenz sogar 10 Jahre geforscht in den 90ern. Z anderen Themen, die mich interessieren, bilde ich mich ständig weiter.
Ich mir die aber Frage inwiefern ich meine Geräte nach eigenem Umbau überhaupt verkaufen darf, wenn ich nicht eine entsprechende Ausbildung nachweisen kann. Wenn keine Ausbildung erforderlich ist, brauche ich auch keinen Gesellenbrief oder kein Diplom. Die Abschlüsse an sich sind mir egal.
Mich interessieren die Weiterbildung einerseits und die Erfüllung formaler Anforderungen andererseits. Da kenne ich mich (noch) nicht aus.
 
Verkaufen darf man ja so ziemlich alles was einem gehört, nur muß man auch die Verantwortug dafür übernehmen.
Baust Du da was um und jemandem passiert was an dem Gerät bist Du dafür persönlich haftbar.

Da elektrischer Strom lebensgefährlich ist, geht das dann bis zu fahrlässiger Tötung, was durchaus mit Gefängnis bestraft wird.
Insbesondere da Dir hier die Fachliche Bildung zu diesem Thema fehlt würde ich Dir davon abraten das allein zu machen.
Such Dir die Hilfe eines fähigen Fachmannes mit ausreichend Berufserfahrung.
 
Ergänzend zu Octavian1977 ist das ja ein in Verkehr bringen von Elektronik, wozu dann CE erforderlich ist. Selber brauchst Du da gar nicht soviel an Ausbildung. Es nützt Dir nichts, wenn du dann nicht das erforderliche Equipment hast, um die notwendigen Prüfungen durchführen zu können. Du brauchst dann eher eine gute Adresse für ein Prüfinstitut.

siehe z.B.:
https://www.ihk-muenchen.de/ihk/doc...-Kennzeichnung-elektrische-Betriebsmittel.pdf


Gruß
gerhard
 
Ich mir die aber Frage inwiefern ich meine Geräte nach eigenem Umbau überhaupt verkaufen darf

Ich würde mich mit jemanden zusammentun der das darf und auch Interesse auf dem Gebiet hat.
Zu zweit kann man oft mehr bewegen als allein.
Ganz witzig wäre ja ein ganz junger Partner dem du villeicht sogar eine interessante Zukunft schaffst.
 
Ich Rate da eher zu jemandem mit Erfahrungen auf dem Gebiet, als jemand "ganz junges".
Für Sicherheit braucht man eher Erfahrung als Innovation.
 
Danke euch für die vielen Hinweise. Da gibt es einiges zu überlegen. Zunächst will ich selbst wissen, was ich zu beachten habe und wie man die Arbeiten fachgerecht macht. Ein Fachmann, der dann draufschaut und , wäre natürlich hilfreich. Ist hier jemand aus Hamburg mit Spaß an HiFi? Jemand mit der entsprechenden Ausbildung und Erfahrung ... mal ganz unabhängig vom Alter.

Beim Thema CE kenne ich mich nur wenig aus (ich habe mal an einem Medizinprodukt mitgearbeitet - dort hat der Hersteller eine CE-Konformitätserklärung selbst ausgestellt, was wohl auch üblich und möglich ist). Ich selbst arbeite nicht an einem Produkt, sondern an verschiedenen Unikaten. Jedes Gerät gibt es nur ein einziges Mal ... das ist ja auch Teil der Idee dabei. Brauche ich eine CE, wenn ich ein solches Unikat gewerblich verkaufen will (was derzeit noch Zukunftsmusik ist)?

Parallel bin ich schon am Werkeln und habe zwei meiner Geräte umgebaut - jetzt mit Erdung.
 
Das Thema elektrische Sicherheit wird wahrscheinlich einfacher, wenn das Gerät selbst mit Kleinspannung (<50V) betrieben wird. Die Stromversorgung erfolgt dann wie z.B. bei einem Notebook über ein externes Netzteil, das ja mit CE zugekauft werden kann.

Ob es Ausnahmen für Unikate gibt, ist mir nicht bekannt.

Auf jeden Fall sind Geräte, die unter die Schutzklasse 1 - Geräte fallen problematisch. Das sind also Geräte, die eine Schutzleiter benötigen, wenn im Fehlerfall am Gehäuse eine gefährliche Spannung anliegen kann.
Also sollte man, um sich die Arbeit zu erleichtern, besser Schutzklasse 2 oder gleich Schutzklasse 3 (Kleinspannung) anstreben. In wieweit sich das mit dem Erhalt des Retrodesigns vereinbaren lässt, weiss ich natürlich nicht.
Und CE ist mehr als nur elektische Sicherheit, da ghört dann auch EMV mit dazu. Und zur elektrischen Sicherheit gehört dann auch die IP-Schutzklasse - also Schutz vor dem Eindringen von Festkörprn oder von Flüssigkeiten.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema CE gibt es ja jede Menge Stoff im Netz. Das hier ist ja auch dazu passend:

KomNet - Wie wird die CE-Kennzeichnung bei Unikaten (Leuchten, bestehend aus Lampenfuß, Kabel und Stecker) gehandhabt?

insbesondere:
"Wenn an Endkonsumenten nur die Einzelteile einer Leuchte verkauft werden und diese dann von einem vom Endkunden beauftragten Elektriker zu einer betriebsfertigen Leuchte montiert werden, wird der Elektriker zum Hersteller im Sinne der Niederspannungsrichtlinie und muss in dem Fall das Konformitätsbewertungsverfahren selbst durchführen und das CE-Zeichen anbringen. Auch muss er dann eine Konformitätserklärung erstellen und zusätzlich die technischen Unterlagen zur Einsichtnahme bereithalten. Der Elektriker übernimmt damit komplett die in der Niederspannungsrichtlinie geregelte sicherheitstechnische Verantwortung für die Bauart des Produktes und haftet entsprechend im zivil- und strafrechtlichen Sinne. Dies gilt auch für Unikate bzw. Einzelanfertigungen. Darauf sollte beim Bereitstellen eines „Baukastens“ hingewiesen werden. Gleiches gilt auch für denjenigen, der im Rahmen einer Geschäftstätigkeit ein per Hand hergestellten „Lampenfuß“ mit anderen Teilen zu einer betriebsfertigen Lampe zusammenfügt und auf dem Markt bereitstellt."

Das heisst also: dem Kunden einen Bausatz verkaufen. Dann, so lese ich, entfällt die CE-Pflicht.
 
Es gibt keine Problematische Schutzklasse.
Die Schutzklasse I benötigt natürlich einen funktionierenden Schutzleiter um schützen zu können, Die Schutzklasse zwei liefert keinen Schutz mehr wenn die verstärkte Isolierung versagt, z.b. bei Gehäusebruch durch Alterung oder auch Produktionsfehler.
Bei beiden ist aber der FI das non plus Ultra des Schutzes.

Die Schutzklasse III heißt erst mal nicht Kleinspannung sondern SCHUTZKleinspannung.
Da gibt es einen gewaltigen Unterschied, denn es gibt da auch noch Funktionskleinspannung, die ist zwar an sich auch unter 50V (bei AC, DC unter 120V) nur eben nicht gesichert, im Fehlerfall kann diese gefährlich hoch werden.

Für Schutzkleinspannung gibt es heute zwei Typen SELV als ungeerdete und PELV als geerdete Schutzkleinspannung.

Ganz ungefährlich ist aber auch eine Spannung von 50VAC/120VDC nicht, für bestimmte Bereiche sind noch kleinere Spannungen vorgegeben, z.B. im Bad in bestimmten Zonen nur 12VAC/30VDC.
 
Das heisst also: dem Kunden einen Bausatz verkaufen. Dann, so lese ich, entfällt die CE-Pflicht.

Das ist interessant bzgl. der rechtlichen Seite und der Aufwände bei den Formalitäten - danke für den Hinweis. Bei der Sicherheit muss ich natürlich trotzdem sorgfältig sein und will sicher sein, dass ich technisch alles richtig gemacht habe. Jemand, der ein solches Gerät als Bausatz kauft, wird nicht zwangsläufig einen Elektriker beauftragen für den Zusammenbau und/oder die Prüfung.
 
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