SAT Schüssel nicht im blitzgeschützem Bereich

Diskutiere SAT Schüssel nicht im blitzgeschützem Bereich im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend Zusammen, Ich möchte gern eine Sat Schüssel am Schuppen anbringen. Der Schuppen steht 8 Meter von der Dachkante entfernt und steht...
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RinkaDink

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Guten Abend Zusammen,

Ich möchte gern eine Sat Schüssel am Schuppen anbringen. Der Schuppen steht 8 Meter von der Dachkante entfernt und steht auf einem gewöhnlichen Fundament aus Platten. Nichts besonderes halt. Aber eben daher nicht im blitzgeschützem Bereich. Das Haus hat einen Ringerder und die Anschlussfahne liegt im Wirtschaftsraum. Ich habe natürlich sehr viele vorherige Beiträge gefunden. Nur dort wurde dann über Sinn / Unsinn von Staberdern diskutiert. Für mich stellt sich die Frage ob es möglich und fachlich richtig wäre aus dem Wirtschaftsraum ein 16mm CU zum Schuppen zu legen? Reicht das? Vorab vielen Dank für Kommentare und Beiträge. Viele Grüße
 
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Aber eben daher nicht im blitzgeschützem Bereich.

Das hat nichts mit dem Abstand zum Haupthaus zu tun.
Ob die Schüssel geerdet werden muss, hängt vom Montageort der Schüssel ab, bezogen auf das jeweilige Gebäude.

Hintergrund der Erdung einer Antenne auf dem Dach ist folgender:
Mit Erdung hast du nach einem Volltreffer in die Schüssel viele defekte Elektrogeräte im Haus.
Ohne Erdung geht der Blitz in den Dachstuhl und du hast kein Haus mehr.
Wer behauptet, die Erdung könne bei einem Volltreffer dafür sorgen, dass TV und Reciever überleben, hat noch kein Haus nach so einem Volltreffer gesehen.
 
Moin Carsten,

Vielen Dank. Die Antenne würde den Schuppen überragen und wäre dort auf dem Dach.

Viele Grüße
 

Dann gehört das geerdet.
Bitte schaue dir das PDF "Potentialausgleich und Erdung der Antennenanlage bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz" an, stammt von DEHN.
https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/PL013-D-Antennenanlagen.pdf

Ich würde mir den Blitz ungern erst ins Haus holen, um ihn dann ins Fundament zu jagen.
Da gefällt mir die Staberder-Variante doch viel besser.
Die Koaxleitungen gehören in den Potenzialausgleich eingebunden, ein Erdungswinkel mit Überspannungsableiter für F-Stecker (z.B. von Axing)ist eine feine und erschwingliche Sache.

Bedenken sollte man aber, dass hier unweigerlich zwei Erder verbunden werden - und zwar über die Schirme der Koxleitungen. Dann wäre es böse, wenn es "PEN"-Leiter im Haus oder sogar zwischen Haus und Schuppen geben würde, da dann Teilströme über die Schirme fließen können.

Hach, Blitzschutz, EMV und Überspannung - man redet und überlegt, am Ende werden 90% aller Schüsseln dann doch von "Ali's SatShop" irgendwie aufs Dach genagelt...

Sinn oder Unsinn von Staberdern: Das ist recht einfach. Ein Staberder hat einen richtig schlechten Erdungswiderstand gegenüber einem fetten Fundamenterder.
Wer das Ding in den Boden dengelt und denkt, er habe jetzt ne tolle Erde für die Elektroinstallation, der hat noch nie nachgemessen.
Dem Blitz sind die 72 Ohm (Beispiel!) aber egal. Für den ist das ein zigfach besserer Weg zur Erde als über den Masten ins trockene Holz der Dachkonstruktion.
Und nein, geerdete Antennen oder Blitzableiter erhöhen nicht die Einschlagwahrscheinlichkeit ins Haus. So weit wirken die nicht. Wenn der Blitz sowieso in deinen Schuppen einschlagen würde, dann kann die geerdete Antenne dafür sorgen, dass er ein paar Meter abgelenkt wird, in die Antenne einschlägt und nicht in den First daneben.
 
Die Chancen stehen auch ohne Erdung nicht schlecht.

Ja, Mist, das war missverständlich. Ich sage sonst immer:

Mit Erdung: Alle Elekrogeräte defekt.
Ohne Erdung: Alle Elektrogeräte defekt und Haus abgebrannt.

Das ist grob vereinfacht, ist ja klar!
 
Und noch einmal vielen herzlichen Dank für die Infos. Kennt vlcht einen Betrieb in Schleswig-Holstein Umland von Hamburg welcher auf Sat und Netzwerk spezialisiert ist? Viele Grüße
 
Bitte schaue dir das PDF "Potentialausgleich und Erdung der Antennenanlage bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz" an, stammt von DEHN.
https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/PL013-D-Antennenanlagen.pdf
In dieser zweiten Auflage der Praxislösung wurde in den Bildern 2 und 3 die zu kurze Erderlänge der Erstausgabe korrigiert, andere reklamierte Abweichungen zur DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02 wie fehlende Erdblöcke/Erdwinkel wurden noch nicht eingezeichnet.

Außer den in Bild 4 dargestellten Tiefenerdern mit 1 x 2,5 m bzw. 2 x 1,5 m Länge (Kopf 0,5 m unter Grund versenkt) ist mit längeren Erdern auch oberirdischer Anschluss und alternativ sind auch mind. 5 m lange Oberflächenerder zulässig.

Ich würde mir den Blitz ungern erst ins Haus holen, um ihn dann ins Fundament zu jagen.
Da gefällt mir die Staberder-Variante doch viel besser.
In allen bisherigen Beispielbildern auch abgelöster Normausgaben ist der Erdungsleiter vernüftigerweise außen abgeleitet und zuerst an einen Tiefenerder angeschlossen, der Kür aber keine Pflicht ist. Allerdings muss dieser mit dem Schutzpotenzialasugleich/HES verbunden sein. Nach dem relevanten Text der Norm ist die leider noch immer überwiegend übliche Innenableitung mit Direktanschluss an die HES noch immer nicht untersagt.

Die Koaxleitungen gehören in den Potenzialausgleich eingebunden, ein Erdungswinkel mit Überspannungsableiter für F-Stecker (z.B. von Axing)ist eine feine und erschwingliche Sache.
Der PA über Erdwinkel/Erdblock ist Pflicht. SPD 1 Blitzstrom- und /oder SPD 2 Überspannungsableiter sind normativ nur bei Direkterdungen an Blitzschutzsysteme gefordert.

Bedenken sollte man aber, dass hier unweigerlich zwei Erder verbunden werden - und zwar über die Schirme der Koxleitungen. Dann wäre es böse, wenn es "PEN"-Leiter im Haus oder sogar zwischen Haus und Schuppen geben würde, da dann Teilströme über die Schirme fließen können.
Sowohl die aktuelle deutsche Normversion wie auch die nächste IEC 60728-11 verlangen bei vom Gebäude abgesetzter Antennenmontage an der Antenne einen Erder. Getrennte Erder sind gefährlich und daher möglichst wie Ableitungen von Blitzschutzanlagen miteinander und dem Fundamenterder/HES zu verbinden. Ein Beispielbild vom Gebäude abgesetzter Antennen im Freiland oder auf abgesetzen Garagen wäre sinnvoll, ist aber auch im FDIS der IEC 60728-11:2021-? nicht enthalten.
 
Und noch einmal vielen herzlichen Dank für die Infos. Kennt vlcht einen Betrieb in Schleswig-Holstein Umland von Hamburg welcher auf Sat und Netzwerk spezialisiert ist? Viele Grüße
Suche dir lieber dann einen Betrieb, die auf Blitzschutz und Sat spezialisiert sind und beides können. Dann wirst du gleich 99% der Anbieter rauswerfen können. Das dürfte im Hambug-Holsteiner Raum nicht anders sein, als bei uns im Frankfurter-Südhessischen. Die allermeisten Firmen die SAT und Netzwerk installieren haben von fachgerechten Blitzschutz „0“-Ahnung
 
Suche dir lieber dann einen Betrieb, die auf Blitzschutz und Sat spezialisiert sind und beides können. Dann wirst du gleich 99% der Anbieter rauswerfen können.
Erdung und Potenzialausgleich von Antennen sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen nach NAV § 13 konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten. Nur wenn auf dem Haus von @RinkDink eine Blitzschutzanlage installiert ist, braucht er auch eine vom VDE oder VDB qualifizierte Blitzschutzfachkraft.

Die allermeisten Firmen die SAT und Netzwerk installieren haben von fachgerechten Blitzschutz „0“-Ahnung
Ohne Blitzschutzsystem reicht es schon, wenn die Elektrofachkraft des geringsten Misstrauens in der für Antennensicherheit maßgeblichen Norm kompetent ist und dazu keine Märchen erzählt.

Von Gebäuden abgesetzt angebrachte Antennen sind aufwändiger als Dach- oder Fassadenantennen normkonform zu schützen und m. E. trotzdem unsicherer als konventionell direkt geerdete Dachantennen. Nur wegen optischer Vorlieben sollte man das nicht tun.
 
Mal was ganz anderes....
Schon mal über ein Glasfaser LNB nachgedacht?

Dann gibt es keine elektrische Verbindung über das Antennenkabel.
 
Dann gibt es keine elektrische Verbindung über das Antennenkabel.
Das stimmt bedingt für die metallfreien doppeladrigen Erdkabel aber nicht die grauen Einzelkabel mit einer Stahlarmierung. Siehe DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02, 10.2.6 Teilnehmeranschluss mit vollständiger galvanischer Trennung und das Bild 8.

Metallarmierungen von LWL sind normativ Koaxschirmen gleichgestellt. Die grauen LWL kann man aber nicht abmanteln um die Armierung in den Schutzpotenzialausgleich einbeziehen ohne sie zu zerstören. Nach IEC 60728-11 gibt es entgegen vom Hersteller und seinem Generalvertreter vor Jahren noch keck aufgestellter Behauptungen für Antennen mit LWL-LNB weder eine Befreiung von Erdung nach Klasse H noch vom PA des Koaxkabelschirms für die Stromversorgung bzw. armierter LWL.

Abgesehen vom Fakt, dass lt. zuverlässigem Buschfunk die Produktion der LWL-LNB schon eine Weile eingestellt wurde, können Sat.-Glasfasersysteme ihre unbestrittenen Vorteile bei nur bei Großanlagen wirtschaftlich zur Geltung bringen. Vorbehaltlich quasifreier Sicht auf den Satelliten gibt es für den TE eine bessere und billigere normkonforme Lösung: Die Montage auf dem Dach mit "klassischer" Direkterdung!
 
Vorbehaltlich quasifreier Sicht auf den Satelliten gibt es für den TE eine bessere und billigere normkonforme Lösung: Die Montage auf dem Dach mit "klassischer" Direkterdung!
Richtig.

Weiß nicht wie sie es genau gelöst haben, aber Kollegen von mir haben erst dieses Jahr eine neue Anlage mit LWL LNB gebaut.
Da gab es aber nur freie Sicht vom Nebengebäude und das war so weit weg, dass die Erderverbindung mit neuem Graben (Rohr war schon vorhanden) tatsächlich teurer als die LWL Anlage gewesen wäre.

In den PA des Gebäudes ist der Spiegel natürlich trotzdem einzubeziehen....das LNB hat schließlich trotzdem eine Stromversorgung über Koax.
 
Erdung und Potenzialausgleich von Antennen sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen nach NAV § 13 konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten. Nur wenn auf dem Haus von @RinkDink eine Blitzschutzanlage installiert ist, braucht er auch eine vom VDE oder VDB qualifizierte Blitzschutzfachkraft.

Ohne Blitzschutzsystem reicht es schon, wenn die Elektrofachkraft des geringsten Misstrauens in der für Antennensicherheit maßgeblichen Norm kompetent ist und dazu keine Märchen erzählt.

Von Gebäuden abgesetzt angebrachte Antennen sind aufwändiger als Dach- oder Fassadenantennen normkonform zu schützen und m. E. trotzdem unsicherer als konventionell direkt geerdete Dachantennen. Nur wegen optischer Vorlieben sollte man das nicht tun.
Das ist schön. Allerdings muss man die normalen Wohnhäuser mit einer Blitzschutzanlage regelrecht mit dem Fernrohr suchen. Und bei den meisten Elektrikern geht deren Kenntnisstand über eine Kreuzschaltung kaum hinaus und selbst die bekommt nicht jeder fehlerfrei angeschlossen, da muss denn der Geselle ran.
Mag auch sein, dass dies zum Ausbildungsinhalt gehört, aber wenn das Gelernte nie in die Praxis umgesetzt wird, dann ist es auch schnell wieder weg. Und meiner Meinung nach, müssen Firmen, die solche Anlagen installieren (dürfen) eine entsprechende Qualifikation nachweisen und zumindestens den Kunden auf den notwendigen Blitzschutz hinweisen. Aber nein - hauptsache verkaufen.
 
@RinkaDink:
Falls dein Interesse an einer normkonformen Lösung nicht erlahmt ist, bitte einen Lageplan mit Positionen von Antenne, HES sowie der Trassen von Erdungs- und Koax-Leitern einstellen. Auch ein Screenshot von Dishpointer wäre zielführend.
 
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