Umstellung von Freileitungs- auf Erdkabelhausanschluß

Diskutiere Umstellung von Freileitungs- auf Erdkabelhausanschluß im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, vorab, ich bin kein Elektriker und 75 Jahre alt. Demnächst wird bei uns obige Umstellung, man kann sagen "zwangsweise"...
Die Hauptleitung muss schon neu sein, denn der jetzige HAK sitzt ja woanders. Wenn nur der HAK neu wäre nd sich örtlich nichts ändern würde, könnte man sogar die vieradrige HL weiter nutzen. Anschluss im Zählerschrank sollte auch kein Problem sein. Entweder man tauscht die vierpolige Hauptleitungsklemme gegen eine fünfpolige oder setzt noch eine einpolige dazu. Man muss dort schauen, wie die PEN-Aufteilung vorhenommen wurde und das entsprechend anpassen.
 
Die Hauptleitung darf nicht "geschnitten" werden. Bei deinem angedachten Weg müsste im DG eine Abzweigkasten für den ungezählten Strom gesetzt werden.

Bei uns in der Gegend (Bayernwerk) ist es übliche Praxis, im DG einen plombierbaren Abzweigkasten zu setzen, womit der neue Teil der Hauptleitung an die alte angestückelt wird.
 
Aber doch nicht, wenn HAK und Zählerschrank im Keller sitzen. o_O
 
Aber doch nicht, wenn HAK und Zählerschrank im Keller sitzen.

Klar, in diesem Fall ist das natürlich nicht sinnvoll.

Es ging mir um die allgemeine Aussage, dass die Hauptleitung nicht geschnitten werden dürfe.

Kann sein, dass dies in manchen Versorgerregionen so definiert ist.

Bei uns ist es jedenfalls erlaubt. Zählerplatz meist im 1.Stock. Wenn der neue Hausanschlusskasten außen angebracht wird, dann geht man an der Fassade hoch ins Dachgeschoss und dort sitzt der besagte plombierbare Abzweigkasten. Der Grund ist, dass man in bewohnten Räumen keinen Dreck durch Stemmarbeiten machen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
@EBC41, danke für die Hinweise. So sind die Hausanschlüsse doch regional sehr unterschiedlich.
Bei uns käme niemand auf die Idee, eine Hauptleitung an der Fassade hochzulegen. Außerdem gibt es hier seit ca. 50 Jahren keine Freileitungshausanschlüsse mehr, weder auf dem Land noch in der Stadt..
 
Hauptleitungen an der Fassade sind bei uns der Normalzustand. Wenn vom Mast auf Erdkabel umgestellt wird, ist es die einfachste Lösung, aussen an der Hauswand einen HAK zu setzen und aussen an der Wand eine Leitung hochzulegen und diese wieder an die alte Installation am Dachanschluss anzuschliessen. Soll ja schnell gehen und möglichst wenig kosten.
 
Wenn vom Mast auf Erdkabel umgestellt wird, ist es die einfachste Lösung, aussen an der Hauswand einen HAK zu setzen und aussen an der Wand eine Leitung hochzulegen und diese wieder an die alte Installation am Dachanschluss anzuschliessen. Soll ja schnell gehen und möglichst wenig kosten.

Ja, genau so wird das bei uns in der Gegend auch gemacht.


Außerdem gibt es hier seit ca. 50 Jahren keine Freileitungshausanschlüsse mehr, weder auf dem Land noch in der Stadt..


Bei uns gibt es aktuell auch noch etliche Freileitungsanschlüsse. Vor allem auf dem Land, aber auch innerorts von Kleinstädten noch gelegentlich zu sehen.
 
Auf den Dörfern ist in den meisten Fällen noch ein Freileitungsanschluss vorhanden. Selbst, wenn die Straßen und Gewege erneuert werden, wird Strom und Telefon nur in die Erde gelegt, wenn die Gemeinde dafür die Kosten übernimmt. Sonst werden maximal ein paar Masten ersetzt oder uralte verrostete Stahlgittermasten gegen Beton- oder Holzmasten getauscht. Die Leitungen sind für gewöhnlich Blankdrahtleitungen, wobei 2 Drähte die Regel sind. Drehstrom gab es nur bei Bedarf, wenn z.B. eine Dreschmaschine oder Werkstatt betrieben wurde. Arbeiten an Blankdrahtleitungen werden die gegen isolierte Leitungen ausgetauscht. Bei mir wurde der Dachständer getauscht, weil total verrostet und instabil. Die Spezialisten haben die Leitung abgeschnitten und deshalb gibt es jetzt 1m vor dem Mast eine Flickstelle.
 
Kommt drauf an auf was für einem Dorf du wohnst...
In Hessen dürfte auch im Letzten Dörfchen Drehstrom Standard sein, und Blankdraht wird immer mehr zurückgebaut und gegen Isolierte Leitungen ersetzt.
 
Hauptleitungen an der Fassade sind bei uns der Normalzustand. Wenn vom Mast auf Erdkabel umgestellt wird, ist es die einfachste Lösung, aussen an der Hauswand einen HAK zu setzen und aussen an der Wand eine Leitung hochzulegen und diese wieder an die alte Installation am Dachanschluss anzuschliessen. Soll ja schnell gehen und möglichst wenig kosten.
Bei uns wurde das teilweise sogar noch einfacher bewerkstelligt. Da wurde dann einfach das neue Erdkabel an der Fassade hochgelegt und oben am Dachboden auf den alten HAK geklemmt bzw. dieser ersetzt. Umgebaut wurde hier im Dorf gegen Ende der 90er und irgendwann da änderte sich auch die Netzform von TN auf TT, vermute ich. War da allerdings noch ziemlich klein und kann mich daher nicht mehr an alles erinnern.

Zweiadrig oberirdisch gibt es hier nicht mehr, hab ich zumindest noch nie gesehen. Hier bei uns hat praktisch alles Drehstrom. Selbst die, die nur Wechselstrom bestellt haben, haben einen HAK mit Drehstrom bekommen, wo dann zweiadrig zum Zähler weitergegangen wird. Einzige Ausnahme ist eine größere Stadt in der Nähe in der Altstadt. Da liegt teilweise wirklich noch viel alter Schund im Boden und da hab ich noch alte zweiadrige Bleikabel 6mm² mit Wechselstrom zur Versorgung mancher Gebäude in Betrieb gesehen.
 
Dachständer sind doch vollkommen normal. Die gibt es überall. In den alten Bundesländern wurden die Niederspannungsleitungen oft von Dachständer zu Dachständer verlegt, ohne, oder mit nur ganz wenigen Masten. In den neuen Bundesländern war es Standart, die Niederspannungslinie entlang der Straße mittels Masten zu errichten und die Häuser daran abzuspannen. Neubauten dürfen in Deutschland seit einigen Jahren auch nur noch mit Erdkabel erschlossen werden. Bei oberirdischen Niederspannungslinien wird das Erdkabel dann vom Mast heruntergeführt. Bie längeren Zuleitungen von der Straße hger stellt man auch einen Mast bis in Hausnähe und geht dann mit dem Kabel in die Erde. Im Falle von Arbeiten an Blankdrahtleitungen müssen diese gegen Leitungen ausgetauscht werden. Das betrifft dann einzelne Felder zwischen den Masten, sowie Hauszuführungen. Lediglich bei Dacharbeiten, werden Blankdrahtleitungen vorübergehend ummantelt, ohne sie zu entfernen. Neuverlegungen von Blankdrahtleitungen im Niederspannungsnetzt gibt es aber nicht mehr.
 
Zweiadrig oberirdisch gibt es hier nicht mehr, hab ich zumindest noch nie gesehen. Hier bei uns hat praktisch alles Drehstrom. Selbst die, die nur Wechselstrom bestellt haben, haben einen HAK mit Drehstrom bekommen, wo dann zweiadrig zum Zähler weitergegangen wird. Einzige Ausnahme ist eine größere Stadt in der Nähe in der Altstadt. Da liegt teilweise wirklich noch viel alter Schund im Boden und da hab ich noch alte zweiadrige Bleikabel 6mm² mit Wechselstrom zur Versorgung mancher Gebäude in Betrieb gesehen.
Neu gibt es das auch nicht mehr, aber es gibt eben noch viele alte Häuser im Bestand, wo das noch so ist. Einen Drehstromanschluss hatten ja nur die Häser, bei denen das auf Antrag mal genehmigt wurde. Da musste man begründen, wofür der benötigt wurde, bzw. es war ein Haus mit mehreren Wohnungen. Bei enem Neuanschluss oder Leitungstausch gibt es dann auch eine vieradrige Leitung, selbst, wenn es bei Wechselstrom bleibt.
 
Drehstromanschluß ist zumindest im Westen schon seit den 60ern spätestens aber den 70ern Standard, ohne irgendwelche Begründungen egal welcher Anschluß.
Selbst Wechselstromzähler waren seitdem nur noch für Allgemeinstromzählungen üblich.
 
Hallo zusammen,
zuerst nochmal vielen Dank für die vielseitigen und lehrreichen Antworten. Ich habe doch einiges gelernt.

Endlich habe ich jetzt ein Angebot von einer Elektrofirma, welche nicht mit Vorschriften und einem "neuen" Zählerkasten gedroht hat. Preis ist ca. 1150,-- Euro, incl. Mwst.; ohne die FI's
In dem Zusammenhang habe ich auch das Innenleben von dem rechten Kasten unter dem Zähler fotografiert. Ist der Platz für das neue 5-adrige Kabel o.k. ?
Der linke Kasten ist leer. Anbei die Bilder zur Info.

Es kommen jetzt, bis nächsten Mittwoch, noch zwei Firmen und ich denke das müsste ausreichen.

Mein Zählerkasten ist in einem Kellerraum, 2 Räume von dem neuen HAK entfernt. Ca, 14 m Kabel.

Man könnte theoretisch durch die Kellerflurwand von hinten oder von vorne direkt im Zählerkstenraum an/in den ZAK kommen und die Zuleitung anbringen. Weil es in diesem Thema hier auch unterschiedliche Aussagen gibt, frage ich euch was ist das Beste ?

Mit freundlichen Grüßen
 

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Mastanlagen gibt es hier nur in älteren Laubenkolonien.
 
Drehstromanschluß ist zumindest im Westen schon seit den 60ern spätestens aber den 70ern Standard, ohne irgendwelche Begründungen egal welcher Anschluß.
Selbst Wechselstromzähler waren seitdem nur noch für Allgemeinstromzählungen üblich.
So ein Unsinn. Ich habe aus beruflichen Gründen in Baden-Würtemberg eine Wohnung gemietet. Das Haus wurde 1982 fertig gestellt und verfügt über 36 Wohnungen. Der einzige Drehstromzähler im Haus ist der für den Allgemeinstrom. Da ich vorzugsweise für Kabelnetzbetreiber und die Telekom tätig bin, komme ich in unzählige Häuser und gerade in Mehrparteinhäuser ist das sehr oft der Fall, das nur Wechselstromzähler verbaut sind. In Häusern aus den letzten 25 Jahren habe ich es allerdings nicht mehr festgestellt, es sei denn, es handelt sich um Studentenwohnheime, Kleinappartments ect. Da wird das sogar heute noch gehandhabt, bzw. es werden zwar Drehstromzähler verbaut, aber nur ein Außenleiter angeschlossen und auch nur einphasig installiert.
 
In dem Zusammenhang habe ich auch das Innenleben von dem rechten Kasten unter dem Zähler fotografiert. Ist der Platz für das neue 5-adrige Kabel o.k. ?
Der Platz reicht, die Klemme müsste man aber gegen eine fünfpolige austauschen.
 
Thema: Umstellung von Freileitungs- auf Erdkabelhausanschluß
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