Moin
@SPSFritze
erstmal danke für die ausführliche Antwort.
Zum Temperaturfühler
- das Tauchrohr mit eingestecktem Tempsensor hat keinen Durchgang auf einen Pin (+/-) des Sensors oder Schirm der Leitung. Ich messe mit dem Multimeter keine, ein Isolationsmessgeräte besitze ich nicht.
Ok soweit, zwar ungewöhnlich das der Kabelschirm nicht mit dem Metallgehäuse verbunden ist, ist aber auch nicht kriegsentscheidend. Du hattest ja schon geschrieben das du Werte bzw. Temperaturen angezeigt bekommst. Somit ist sehr unwahrscheinlich dass das Einstecken des Fühlers ins Rauchrohr eine elektrische Auswirkung hat. Kann man aber einfach testen. Ohmsche Messung zwischen Metallhülse des Fühlers und beiden verbundenen Adern des Fühlers. Das sollte im "kalten" Zustand je nach Messgerät nicht meßbar oder im hohen Megaohmbereich sein. Dann die Hülse mit einem Heissluftfön oder Feuerzeug erwärmen, der Wert sollte sich nicht ändern. Wenn das so ist, ist der Fühler definitiv ok und meiner Meinung nach auch nicht am Schadensbild direkt beteiligt.
Klar ist zu erwähnen das bei der "richtigen" Montage dann der Schirm an der Anschlußseite sauber und großflächig auf eine Schirmklemme oder ähnliches aufzulegen ist. Diese wiederum gehört ordnungsgemäß an den PE angebunden.
- wenn das Tauchrohr in das Abzugsrohr eingesteckt ist UND eine Verbindung zum FU besteht knallt es, ohne Verbindung zum FU (Analogeingang am FU) passiert nichts. Daher eine Abhängigkeit die ich nicht messe und nicht erklären kann.
Wie oben schon geschrieben, ist mir auch nicht ersichtlich.
Ein EMV Einfluss ist gegeben, ist die Steuerung zu nahe am FU, ist der Tempwert = 0, da wie bekannt noch keine korrekte Verkabelung (Schirmleitung) vorhanden ist. Wird die Steuerung weiter weg bewegt, egalisiert sich der Einfluss, aber nicht das Problem. Ein Einfluss kann hier nicht bestritten werden, welcher ist mir aber nicht klar und vor allem von welcher Seite er kommt. Ich bin der Meinung das kommt vom FU, auch so wie du schreibst.
Ok, ich will so einen Zusammenhang nicht ausschliessen, dafür hab ich schon viel zu viel solcher "Geschichten" live und in Farbe miterlebt.
Grundsätzlich aber ein Tipp aus meiner Erfahrung heraus. Gerade bei so "wilden Aufbauten" (nicht negativ sehen) wie mit einzelnen Platinen in deinem Fall, ist mutmaßlich ein Kunststoffgehäuse erstmal die richtige Wahl, jedoch würde ich da immer ein Metallgehäuse nehmen, sauber in den Potentialausgleich einbinden und die Platinen entsprechend auf Kunststofffüßchen stellen. Somit sollten die meisten EMV-Probleme im Keim erstickt sein.
- die Steuerung gibt einen Wert von 0-127 aus, das PWM-Modul erzeugt daraus 0-5V DC die zum FU übergeben werden. Alle GND sind am Modul durchgängig, d.h. das Modul selbst hat keine galvanische Trennung. Hier wird gerade ein neues gesucht, dass diese galvanische Trennung hat.
Hast du die Spannung auch mal bei unterschiedlichen Temperaturen des Fühlers gemessen? Wie oben schon geschrieben, zur Not einfach mit dem Heissluftfön/Feuerzeug oä warm machen und dann an den Abgangsklemmen direkt messen. Sollte sich der Spannungswert entsprechend ändern und auch nie über 5V gehen. Wenn auch das funktioniert, sind die Bezugspotentiale innerhalb deiner Steuerung auch ok.
Eine galvanische Trennung ist grundsätzlich auch nicht nötig, es wird dir zwar in dem aktuellen Fall verhindern das die Platinen hopps gehen, lösen aber das Problem ansich nicht.
Kommen wir zum Umrichter, ich zerstückle bewusst die Texte
Hier messe ich keinen Durchgang zwischen den Anschlüssen und Erde zu den Steuerklemmen und GND dieser. Für mich bedeutet das, dass diese galvanisch getrennt sind.
Jein, das kommt ganz auf dem Umrichter an. "Gute" Umrichter erzeugen ihre Hilfsspannungen wie 10VDC/24VDC aus eigenständigen internen Netzteilen, andere modelieren diese Spannungen aus dem Zwischenkreis, und wiederum andere machen da Mischmasch. Richtig galvanisch getrennt ist bei höherpreisigen Umrichtern eher vorhanden als bei den billigen Chinakrachern.
An den Steuerklemmen hänge ich GND und Vin an (oberer Klemmreihe, 2. und 3. von Rechts).
Jo, das sollte passen, wenn man der Beschriftung an den Steuerklemmen vertrauen kann. Hatte in einem vorigen Post ja schonmal was zur Belegung geschrieben. Hier ist es wohl so das "VI" Spannungseingang, "AI" Stromeingang, "+10V" Potentiometer und "GND" Bezugsmasse ist.
- Der FU bekommt 230VAC und Erde, 3x230VAC gehen zum Motor und Erde ist verbunden.
Erst später habe ich eine Messung gemacht die mir das mM Problem aufgezeigt hat. Ich habe am FU von Erde zu GND gemessen. AC = 0 aber DC = -160V.
Du misst bei angeschlossenen Umrichter, also eingeschalteter Zuleitung(Motorleitung muss nicht angeschlossen sein) zwischen PE an der Leistungsklemme und GND an der Steuerklemme "-160VDC"? Ok, mir ist aufgefallen das an Klemme R der Neutralleiter und an Klemme S die Phase angeschlossen ist. Vertausch mal beide Adern und mess dann nochmal bei eingeschalteter Zuleitung zwischen PE und GND.
- als nächstes werde ich am FU Erde auf GND der Steuerklemmen verbinden. Entweder es fkt. oder der FU stirbt. So kann ich ihn mM sowieso nicht verwenden.
Das Problem was mit der Brückung einher geht wäre die Tatsache das die Spannungsversorgung deiner Steuerung dann auch "geerdet" ist, sofern der PWM-Analogwandler nicht galvanisch von der Steuerung getrennt ist. Würde ich persönlich nicht empfehlen.
Wenn bei dem Vertauschen der Zuleitungsadern keine Änderung eintritt, kannst du es mit dem Brücken von GND und PE probieren, aber erstmal ohne Verbindung zur Steuerung und mit der Hintergrundinfo das es den Umrichter dahinraffen kann. Ich vermute die 160VDC kommen zustande, weil der Bezugspunkt der Spannungen an den Steuerklemmen aus dem Zwischenkreis gewonnen wird. Ist aber nur eine Vermutung, und in meinen Augen wäre dies das Aus für den Umrichter. So ein "Durchschlag" darf nicht passieren. Das ist halt der Nachteil bei den Chinakrachern, wenn sie funktionieren ok, aber wenn nicht kann das auch mal böse enden.
So langer Text, mach das bitte mal mit dem Tauschen der Adern der Zuleitung und berichte kurz.
Grüße