Naja, das der "Grüne Punkt" mit seinem gewinnorientierten Eigner nicht die Wohlfahrt ist, war ja schon relativ schnell nach Einführung bekannt. In den Anfangsjahren wurde ein Großteil in französischen wilden Deponien "ent-recycelt", dannach kurzzeitig in alle Welt zum "recyceln" exportiert, Afrika, Indien etc., oder wie kamen und kommen denn sonst die Aldi-Verpackungen in den indischen Ozean. Weil die hier wer in den Rhein oder Main geschmissen hat?
Dann stellt man fest, Mist ohne Kunststoffe schaut es schei***e mit der Verbrennung von Hausmüll aus (DER boomende Markt nachdem die Deponien voll waren), es fehlte der nötige Kohlenstoff um die Abgastemperaturen hoch genug zu halten. Also hat man "umgeschichtet" und wieder einen Großteil an die Kommunen zur thermischen Verwertung verkauft, jenachdem wer mehr bezahlte.
Gut, nebenbei liefen dann hier und da eine handvoll "Recycling-Anlagen", die meist bis zur Schliessung den Status "Probebetrieb" nie verlassen haben. Der Gedanke war aber geboren und wie man ja weiß, wird hierzulande auch ein totes Pferd immer wieder neu gesattelt
Grundsätzlich find ich das dahinter liegende System echt gut. Die "Duale System Deutschland" könnte mit der Lizensierung vollumfänglich auf die verwendeten Kunststoffe Einfluss nehmen, und so ein Kunststoffrecycling ermöglichen, das ähnlich dem des Glasrecycling entspricht. Will man aber nicht, weil so wie es jetzt läuft gibt es halt die dickeren Gewinne.
Das Pfandsystem für PET-Flaschen, was am Anfang auch alle belächelten, hat eine Recyclingquote die vom "Grünen Punkt" niemals erreicht werden kann, zumindest nicht wenn man den Profit über den Gedanken stellt.
Die Nutzer, und gerade kleine Gewerbetriebende, nutzen das ganze dazu noch sträflich aus. Ich könnte da von diversen Elektrofachbetrieben berichten, die ihren gesamten Kunststoffmüll über die gelbe Tonne entsorgen. Also nicht nur Verpackungen, sondern auch abgebaute versüffte Kunststoffrohre und -kanäle, das PVC der Mantelleitungen und und und.
Echt schade, aber hier ist zu beobachten, dass zb. auch mal Biotonnen stehen bleiben, wenn da was drin ist was da mal überhaupt nicht reingehört. Auch wurden schon Berge von gelben Säcken nicht eingesammelt, da offensichtlich nicht das drin war was rein gehört (alte ausgebaute Dämmwolle und Styropurdämmplatten, nicht 1-2 sondern 20-30 Säcke voll)
Aber hey, was beschwer ich mich. Meine Q-Tips sind jetzt aus 100% Bio-Baumwolle und der Schaft gemäß Zitat
FSC-zertifizierter Schaft und Karton aus kontrollierter Forstwirtschaft
ausserdem sind die vergan, sagt zumindest das Qualitätssiegel der V-Label GmbH (Schweiz), wobei es mich doch sehr wundert, auf Q-Tips so ein Siegel zu finden
Hergestellt ist es natürlich...nene, nicht in der EU, ihr seit ja lustig
...natürlich im EU-Ausland, nämlich der Türkei.
Es hat schon was erhabenes, wenn man sich für die Umwelt und gegen das Mircoplastik in den Weltmeeren einsetzt!
...wobei, ich hab auch schon früher immer die Q-Tips in den Hausmüll und nicht in den Rhein geworfen...