Kondensator Messung Gartenhäcksler

Diskutiere Kondensator Messung Gartenhäcksler im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, mein Gartenhäcksler ist, wie immer mal, stecken geblieben. Im Rückwärtslauf habe ich ihn wieder mechanisch frei bekommen. Danach lief er...
Wundert mich oft, welche Dinge man den "Fragestellern" immer noch zutraut . . .
 
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Wenn man schonmal (wie hier) ein Multimeter hat, einen Kondensator erkennen und ausbauen kann etc. traue ich da durchaus etwas zu. Auch seine theoretischen Überlegungen sind jetzt nicht sooo praxisfern oder daneben.
Da gab es hier schon ganz andere "Kandidaten", die auch gerne unter Spannung arbeiten wollten mit nichts außer Kamm und Lügenstift.
 
Eine Methode für den Hausgebrauch, um unter realen Bedingungen die Kapazität solcher Kondensatoren zu bestimmen ist die Reihenschaltung mit einem ohmschen Verbraucher z.B. 100W Glühlampe oder 1kW Heizlüfter und das Ganze an 230Volt hängen. Natürlich nur für Leute, die sich auch der Gefahren dieses Experiments bewusst sind.

Dann sollte man in der Lage sein, den Blindwiderstand des C zu berechnen und den Pythagoras beherrschen.


Der Blindwiderstand eines 42,5 Mikrofarad liegt bei 75 Ohm.

In Reihe mit einer 100 Watt Glühlampe dürften dann ca. 30 Volt über ihm abfallen.

In Reihe zu einem 1kW Heizlüfter wären es etwa 187 Volt.



Nicht vergessen, am Ende des Experiments den C über den Widerstand zu entladen, sonst kriegt man eine gewischt!
 
Dabei ist mir noch aufgefallen, dass der grüne "Einschalter" und der schwarze "Ausschalter" getrennt sind. Sie fühlen sich auch nicht wie Schalter an, sondern wie Taster.

Das ist eine Sicherheitsschaltung mit einem Selbsthaltekontakt einer Relaisspule. Sie sorgt dafür, dass bei Netzausfall der Motor vom Netz getrennt wird und nicht bei Netzwiederkehr plötzlich anlaufen kann. Zusätzlich kann man den Selbsthaltekontakt in Reihe zu einem Thermokontakt (Klixon), der in die Motorwicklungen eingebettet ist, schalten. Damit wird der Motor bei Überhitzung auch vom Netz getrennt.

Der Thermokontakt ist ein Öffner, das heisst, wenn der Motor kalt ist, ist der Kontakt durchgängig. Bei Übertemperatur wird der Stromkreis unterbrochen und die Spule des Elektromagneten im Schalter lässt den Anker abfallen. Damit öffnen sich auch die Lastkontakte für den Motorstrom und der Selbsthaltekontakt.

Der grüne und rote Taster bewegen den Relaisanker rein mechanisch. Der grüne drückt ihn an den Eisenkern, schaltet somit alle Kontakte ein, der rote Taster drückt den Anker vom Eisenkern weg und schaltet somit alles aus.


Ob das jetzt bei deiner Maschine genau so wie beschrieben realisiert ist, kann ich nicht sagen. Aber es gibt dir schon mal grundsätzliche Hinweise.
 
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Theoretisch möglich, halte ich aber für höchst unwahrscheinlich.
Ein Kondensator ist weitestgehend "digital": geht oder geht nicht.
Du könntest aber den Kondensator mal mit einer Kleinspannung eines Netzgerätes laden (z.B. auf 15V) und nach ein paar Minuten messen, wieviel von dieser Spannung noch anliegt. Dann kannst Du einigermaßen beurteilen, ob dieser ein Leck hat.
(Die Spannung ist aufgrund des internen (Entlade)widerstand des Kondensators natürlich nicht mehr ganz 15V und beim Messen selber geht über den Widerstand des MM ja auch Spannung "verloren", wenn auch wenig).
Danke für den Hinweis. Hab halt keine Erfahrung mit Elektrotechnik. Ich habe den Kondensator mal mit dem Netzteil von meinem Notebook (24 Volt) geladen und ein paar Minuten gewartet. Das Multimeter zeigt dann nahezu diese 24 Volt an. Die Spannung sackt dann innerhalb von etwa 30 Sekunden auf 12 Volt ab.
 
hast Du dann jetzt mal den Widerstand der Spulen gemessen oder nicht?
Ich weiß halt nicht, wo ich mit dem Multimeter andocken soll:
Mir ist nicht klar, ob die Widerstandsmessung im derzeitigen Zustand machbar ist. Derzeit ist:
- der Kondensator ausgebaut
- der Sicherungsschalter, der den Betrieb ohne Auffangbehälter verhindert, nicht im Eingriff
- das "Bedienpult" (drei Steckverbindungen (zweimal zweipolig, einmal vierpolig)) abgesteckt

Wenn ich in diesem Zustand den Widerstand zwischen den beiden Polen, die von der Schuko-Buchse kommen messe, sehe ich in allen Messbereichen einen "unendlichen" Widerstand. Der Durchgangsprüfer piepst nicht.
Dasselbe Ergebnis erhalte ich, wenn ich den Widerstand an den beiden Polen messe, die vom Kondensator zum Motor gehen.
 
Dabei ist mir noch aufgefallen, dass der grüne "Einschalter" und der schwarze "Ausschalter" getrennt sind.
Das ist aber seltsam, der Ausschalter ist doch der rote mit der Null? Der schwarze könnte eine Sicherungsautomat sein, der bei Überlast abschaltet? Wenn man mit dem Durchgangsprüfer die beiden Pins des schwarzen Schalters prüft, ist hier Durchgang oder ändert sich was bei Betätigen des schwarzen Knopfs?
 
- das "Bedienpult" (drei Steckverbindungen (zweimal zweipolig, einmal vierpolig)) abgesteckt

Wenn ich in diesem Zustand den Widerstand zwischen den beiden Polen, die von der Schuko-Buchse kommen messe, sehe ich in allen Messbereichen einen "unendlichen" Widerstand. Der Durchgangsprüfer piepst nicht.
Dasselbe Ergebnis erhalte ich, wenn ich den Widerstand an den beiden Polen messe, die vom Kondensator zum Motor gehen.

Wenn alles abgesteckt ist, kann eigentlich kein "Durchgang" entstehen.

Die beiden Adern des Kondensators gehen wahrscheinlich nicht direkt zum Motor, sondern über den Umschalter der Drehrichtung?
 
Mit der Erkenntnis keinen Durchgang messen zu können lässt sich erkennen, daß der Motor Schrott ist.
 
Hallo, nachdem die Vermutung ja in Richtung kaputter Stator ging und das Ersatzteil ca. 70 Euro kostet, habe ich den Häcksler erstmal als Totalschaden abgehakt und wieder zusammengebaut. Beim Zusammenbau ist mir wieder der Schalter in Erinnerung gekommen, der sich nicht wie ein Schalter, sondern wie ein Taster anfühlt (siehe Bilder). Wie ich herausgefunden habe, ist es nicht nur ein einfacher Schalter, sondern "merkt" sich, dass er an ist und schaltet bei mangelnder Stromversorgung (etwa Stecker gezogen) aus, und verhindert somit das unkontrollierte Wiederanlaufen.
Nach dem Zusammenbau habe ich nochmal etwas herumprobiert und festgestellt, dass ein etwas robuster Druck auf den grünen Taster bei gleichzeitigen Wackeln mit dem Daumen, der Motor kurz und etwas schwächlich anläuft. Wenn der Schalter der Übeltäter wäre, würde der Ersatz (ca. 10 Euro) dann doch lohnen.
Was ist eure Meinung dazu.
 

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Dann lass doch dieses ganze Schaltergeraffel einfach mal testweise weg; schließ den Kondensator wie gehabt an und starte den Motor mittels direkter Verbindung zum Netzt (wie gesagt, TESTWEISE!)
Dann erst kannst Du beurteilen, ob es ein Defekt an der Schaltmimik ist.
 
Dann lass doch dieses ganze Schaltergeraffel einfach mal testweise weg; schließ den Kondensator wie gehabt an und starte den Motor mittels direkter Verbindung zum Netzt (wie gesagt, TESTWEISE!)
Dann erst kannst Du beurteilen, ob es ein Defekt an der Schaltmimik ist.
Habe von einem Nachbarn, den Schalter eines baugleichen Häckslers ausgeliehen. Der Motor lief trotzdem nicht. Damit ist dann wohl doch der Motor defekt. Um den unwahrscheinlichen Fall, dass beides (Schalter und Motor) kaputt sind, habe ich der Neugierde halber dann meinen Schalter beim Nachbarn eingebaut. Der Motor lief zwar, jedoch nur mit festhaltendem Ein-Taster. Demnach dürfte das Relais im Schalter hinüber sein.
RIP
 
Oder eine Verbindung /Bauteil, die Spannung an die Relaisspule führt?
Die Verbindung /Bauteil hat ja mit dem Schalter des Nachbarn funktioniert. Merkwürdig jedenfalls, dass zeitgleich Motor und Schalter was abbekommen habe.
 
Deshalb sollte man den Motor nochmal separat prüfen auf Durchgang aller Wicklungen und evtl. Thermokontakte.

Kannst Du die gesamte Verschaltung als Skizze posten? Einfach nur alle Bauteile als Viereck zeichnen und die Aderverbindungen untereinander dazu.
 
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