LED mieten?

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electricaenna

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Hallo liebe Community,
momentan herrscht ja gerade ein ziemlicher Umschwung in Sachen Beleuchtung. Ich habe in den letzten Wochen von so vielen Leuten in meiner Umgebung gehört, dass sie ihr Zuhause, aber auch zum Teil ihre Unternehmen auf LED Beluchtung umrüsten wollen.
Ich selbst habe in meiner eigenen Wohnung bereits ein paar Lichter ausgetauscht, aber noch nicht alle. In einer Wohnung bzw. im eigenen Haus ist es ja klar, dass man sich die Lampen selbst kauft und relativ einfach austauscht. Was ich mir jedoch noch nicht ganz vorstellen kann, ist wie das in einem größeren Unternehmen funktionieren soll?
Ist es nicht ein riesen Aufwand sich die richtige und passende Beleuchtung zu besorgen und diese dann überall auszutauschen und zu installieren? Oder wendet man sich direkt an Profis und überlässt ihnen die Arbeit?
Falls sich jemand von euch damit auskennt oder bereits Erfahrungen damit hat würde ich mich sehr über ein paar aufschlussreiche Antworten freuen :)
 
Große Betriebe haben meist eigene Betriebselektriker oder Fachbetriebe, die die Arbeiten bei ihnen ausführen.

Auch im Privathaushalt lohnt es sich meistens nicht, alle Leuchtmittel komplett auf LED umzustellen. Ich mache das bei mir jeweils bei Ausfall eines Betriebsmittels.
 
Was ich mir jedoch noch nicht ganz vorstellen kann, ist wie das in einem größeren Unternehmen funktionieren soll?

Es gibt 2 funktionierende und dutzende nicht funktionierende Varianten.

Was funktioniert:

a) Betriebelektriker oder Wartungsfirma im Betrieb beschaeftigen sich mit dem Thema, suchen mit Hilfe ihres GH oder Hersteller (Lichtberechnung) eines passende Austauschloesung und setzen diese um. Einschraenkung: bei groesseren Massnahmen, Foerdermitteleinsatz oder einem kritischen innerbetrieblichen Kosten-Controlling (Stichwort Rentabilitaet, Kosten DIN 276 usw...) kommen die oben genannten schnell an die Grenze des fuer sie machbaren.

b) Firma fragt bei Elektroplaner oder Lichtplaner an, der stellt einen Ausfuehrungsvorschlag, Lichttechnische Berechnung und ggbf. die Foerdermittelantraege, Rentabilitaetsnachweise,..usw. zusammen. Bei Bedarf wird noch LV erstellt, das geht an 3-4 Elektriker zur Ausfuehrung raus. Die Mehrkosten fuer den Planer werden grossteils durch die besseren Angebotspreise der Elektriker (Stichwort: Konkurrenz belebt das Geschaeft) wieder reingeholt. Foerdermittelgeber und Controller sind gluecklich, weil ja alles schoen dokumentiert ist.

Zu den nicht funktionierenden Varianten gehoeren allerlei obskure Mietmodelle fuer Beleuchtung. Diese sind prinzipbedingt darauf ausgelegt, das der Vermieter der Beleuchtung an der Vermietung Geld verdient. Das Wohl und Wehe des Mieters spielt dabei keine nennenswerte Rolle. Dieses Missverhaeltniss wird im Verhandlungsdeutsch gerne mit irgendwelchen Phrasen (ROI, FreeFloat, Liquid Cash...) ueberspielt, um sein Geschaeftsmodell in rosigen Licht darzustellen.
(Ausnahme hier stellt das sogenannte Contracting dar, das man z.B. im Bereich Strassenbeleuchtung haeufig antrifft. Hier sind aber i.a. Eigentuemer der Strassen und Betreiber der Beleuchtungsanlage beide im oeffentlichen bzw. halboeffentlichen Bereich (Stadtwerke, EVU...) zu finden, da gelten dann andere Spielregeln als im privatwirtschaftlichen Umfeld.)

Ebenso gewarnt sei vor irgendwelchen fliegenden Leuchtenverkaeufern, gerne auftretend in Form einer UG oder aehnlicher haftungsbegrenzter Gesellschaft. Diese versprechen alles, werben gerne mit Sonderangeboten (da sind "zufaellig" genau die benoetigten Leuchten infolge von Fehllieferung irgendwo uebrig geblieben und muessen jetzt zum "Superpreis" verschleudert werden...) . Und diese sind ganz schnell wieder verschwunden, um Garantie, Gewaehrleistung u.dgl elegant zu umgehen.

Ist es nicht ein riesen Aufwand sich die richtige und passende Beleuchtung zu besorgen und diese dann überall auszutauschen und zu installieren?

Nein. Tagesgeschaeft fuer Elektriker, Planer und Grosshaendler (GH).

Oder wendet man sich direkt an Profis und überlässt ihnen die Arbeit?

Wenn du unter Profis die beiden Varianten a) und b) meinst, ja. Ansonsten Finger weg. Sonst Geld weg.
 
Es gibt auch Leasingangebote, da bezahlt man die Betriebsstunden, die die Beleuchtung läuft. Das hat einen Vorteil, da die Firma für die Funktion verantwortlich ist, bauen die keinen Schrott ein, der nach einem Jahr im Eimer ist. Und für die meißten Firmen ist das wohl steuerlich besser, monatliche Kosten zu haben als einmal 10000€ zu bezahlen.
 
Mietmodelle sind halt für Betriebe welche die Investitionskosten scheuen.
Diese Spart man sich zunächst, allerdings geht ein Großteil der Einsparungen durch Energie und Reparatur dann an den Vermieter.
Schwarze Schafe gibt es sicher auch bei diesen Modellen wie bei allem anderen auch
 
Das hat mit scheuen nichts zu tun, sind einfach steuerliche Aspekte. Kaum ein größerer Betrieb kauft heute noch Telefonanlagen oder Drucker oder PCs. Die leasen heute Drucker und Kopierer und bezahlen fürs Blatt. Brauchen sich um Tinte oder Toner nicht kümmern.
 
Steuerlich ist es aber egal ob ich eine Investition tätige und diese über Zeitraum X Abschreibe oder eine Gebühr zahle die auch den Gewinn mindert.
 
Scheint aber nicht so egal zu sein, sonst würde mein Chef nicht die Telefonanlage 5 Jahre leasen, wenn ich sie nach 12 Monaten mit den Leasingraten bezahlen könnte. Und ähnlich ist das mit Druckern und Kopierern. So gibt es alle 3 Jahre neue Geräte obwohl die nicht kaputt sind Beim Licht wurde es bisher nicht gemacht, obwohl die 1. Halle über 60000€ allein für die Leuchten gekostet hat also ohne Arbeitszeit.
 
Es gibt durchaus die Möglichkeit Beleuchtung zu Mieten statt eine alte Beleuchtung selbst zu modernisieren. ZB LED-Beleuchtung mieten statt kaufen . Für den Nutzer ergibt sich durchaus auch ein Vorteil, erstens spart er den Investitionsaufwand und zweitens entfallen die Wartungskosten. Kaufleute rechnen mit jedem Cent.
 
Es gibt durchaus die Möglichkeit Beleuchtung zu Mieten statt eine alte Beleuchtung selbst zu modernisieren. ZB LED-Beleuchtung mieten statt kaufen . Für den Nutzer ergibt sich durchaus auch ein Vorteil, erstens spart er den Investitionsaufwand und zweitens entfallen die Wartungskosten. Kaufleute rechnen mit jedem Cent.
Firma ist nicht seriös. Sehr riskante Angelegenheit. S. auch Riskantes Direktinvestment - LED-Industrieleuchten für Anleger - Special - Stiftung Warentest

Seriöse Unternehmen gehen zur Fachfirma, zahlen aus Eigenmitteln, oder gehen zur Bank und lassen sich das finanzieren. Financial Lease wäre eine alternative, ggbf auch operational lease, aber bei letztem würde ich schon sehr gut die Kosten anschauen.
 
Du sollst da auch nicht in die Firma investieren sondern eine Leistung einkaufen. Wenn du eine Halle mietest kaufst du dich auch nicht beim Vermieter ein! Ich kenne Vermieter die ersetzen noch nicht mal Leuchten die 30 Jahre und älter sind und schon beim bloßen ansehen auseinander fallen. Aber wenn der Mieter die Anlagen erneuert auf seine Kosten sich die Hände reiben.
 
Du sollst da auch nicht in die Firma investieren sondern eine Leistung einkaufen. Wenn du eine Halle mietest kaufst du dich auch nicht beim Vermieter ein!
Ist klar, investieren in dieser Fa. ist eine andere Sache. Aber wenn die Firma schon von sehr vielen Seiten als sehr riskant dargestellt wird, dann würde ich da auch nicht "einkaufen". Es gibt Gründe warum eine derartig kleine Firma sämtliche, verbundene, Zwischenfirmen einschaltet. Ihr Modell ist ähnlich wie das Container-Modell, und da haben schon viele Leute ganz viel Geld verloren.

Außerdem, ich habe mir - vor vielen Jahren schon - die Mietpreise angeschaut, da zahlst du locker das dreifache über die Laufzeit. In diesem Bereich gibt es viele schwarzen Schafe, die schauen sich deine Stromrechnung an, es kommt dann für dich ein bisschen billiger, aber bei weitem nicht das Potential was möglich wäre bei seriöser Finanzierung. Ich kann nur raten: Finger weg.



Ich kenne Vermieter die ersetzen noch nicht mal Leuchten die 30 Jahre und älter sind und schon beim bloßen ansehen auseinander fallen. Aber wenn der Mieter die Anlagen erneuert auf seine Kosten sich die Hände reiben.
Das hat mit Lichtmiete gar nichts zu tun!
 
Wie gesagt, bei uns wurde gekauft, und rechnen kann unser Kaufmann eigentlich. Wer ihm allerdings welche Werte vorgesetzt hat, weis ich nicht. :D Oftmals wird da ja bei den alten Leuchten z.B. die Scheinleistung als Vergleich herangezogen statt der Wirkleistung. Auch gibt es und gab es Förderung oder Nachlass bei den Stromaufschlägen fürs Energie sparen. Das rechnet man alles schön mit ein. Das die Leuchten aber nach einigen Jahren (bei uns laufen die 24h/Tag) im Eimer sind und ich dann nicht wie vorher ein Leuchtmittel für 20€ tausche sondern die Leuchte für 800€ und das dann ohne Fördermittel, ob das in der Rechnung drin ist, weis ich nicht.
Ich denke mal, das wird auch irgendwann ein böses Erwachen geben bei Gemeinden, die jetzt die Straßenbeleuchtung auf LED umstellen.
 
Wie gesagt, bei uns wurde gekauft, und rechnen kann unser Kaufmann eigentlich. Wer ihm allerdings welche Werte vorgesetzt hat, weis ich nicht. :D Oftmals wird da ja bei den alten Leuchten z.B. die Scheinleistung als Vergleich herangezogen statt der Wirkleistung. Auch gibt es und gab es Förderung oder Nachlass bei den Stromaufschlägen fürs Energie sparen. Das rechnet man alles schön mit ein. Das die Leuchten aber nach einigen Jahren (bei uns laufen die 24h/Tag) im Eimer sind und ich dann nicht wie vorher ein Leuchtmittel für 20€ tausche sondern die Leuchte für 800€ und das dann ohne Fördermittel, ob das in der Rechnung drin ist, weis ich nicht.
Ich denke mal, das wird auch irgendwann ein böses Erwachen geben bei Gemeinden, die jetzt die Straßenbeleuchtung auf LED umstellen.

Scheinleistung setzen wir nicht an, aber Vorschaltgeräte sollte man natürlich bei den alten Leuchten dazu rechnen.

Es lohnt sich mittlerweile auch - gerade in Industriebetrieben - ohne Förderung. ROI's von 1 - 3 Jahre sind realistisch, und wenn man dann tatsächlich nach 5 Jahren alle Leuchten austauschen müsste, hätte man immer noch Geld verdient. Dabei sind die Kosten von Leuchtmitteln nicht auf 20 Euro beschränkt. Der ständige Leuchtmitteltausch kostet natürlich gerade in der Industrie oder in großen Büro- oder Wohnanlagen viel mehr als nur das Leuchtmittel. HQI Leuchtmittel sind mal gerade für 1000h in Bezug auf Lichtausbeute und Farbwiedergabe garantiert.

Wir reparieren auch Leuchten (Leuchtmittel / Netzteil) lohnt sich natürlich nur wenn es etwas gescheites ist. 800 Euro ist übrigens ein extrem hoher Preis, darüber hatten wir mal diskutiert.
 
HQI Leuchtmittel sind mal gerade für 1000h in Bezug auf Lichtausbeute und Farbwiedergabe garantiert.
Bei uns liefen die 10 Jahre 5 Tage die Woche 24h also 60000h. In der Praxis werden die nähmich nicht getauscht, wenn sie dunkler werden, sondern erst wenn sie flackern oder ganz ausfallen. Und ob die LEDs so lange halten, will ich erst noch sehen. In einer Halle sind Betriebstundenzähler dran, da waren letztens über 18000 h drauf. Mal sehen ob die auch 60000 halten.
 
Übrigens, ich weis nicht wo du die 1000 Betriebsstunden her hast, das ist die Zeit einer Glühlampe. Die bei uns eingesetzten HQI sind mit 16000 Betriebsstunden angegeben
 
So wie ich die Anfrage verstanden habe, war es für ein Privathaus vorgesehen. Und da lohnt es sich nicht, da man weder die Investion über die AfA oder die Leasingraten steuerlich geltend machen kann.
Die Vorteile ergeben sich erst als UN oder gewerblicher Vermieter, da sich solche Leasingservicemodelle steuermindernd auswirken, personaleinsparend sind und die Kosten 1:1 Nebenkostenwürdig sich von den Mietern zurückholen lassen.

Eine (Neu-)Investion z.B der Beleuchtung muss zu dem in voller Höhe getätigt werden, die Abschreibung kann gemäß der AfA nur liniar über Jahre erfolgen und geht in der gesamtbetrieblichen Gemengelage unter - die Beleuchtung ist denn halt da. Bei einem Leasingservicemodell mietet man sich dieses quasi. Dann lohnend, wenn der ganze Betrieb eh Kreditfinanziert läuft oder die Cash-flow-Quote zu gering ist und sich kapitalbindende
Maßnahmen negativ auswirken.
Zudem ist in einem normalen Wirtschaftsbetrieb ein Leasingmodel auch immer eine betriebswirtschaftliche Kostenrechnung, wo eine imaginäre und real vorhandene Sache, die sich so nicht eindeutig fassen lässt, plötzlich einen Preis bekommt. So kostet denn eine Beleuchtung von 1qm xxCt/1h, die kostenmässig einem Produktionsbereich/-abteilung zugeordnet wird. Dies führt zu erhöhten Einspardruck in dem entsprechenden Bereich. Dabei muss es nicht mal ein externer Leasinggeber sein.
 
Was ich mir jedoch noch nicht ganz vorstellen kann, ist wie das in einem größeren Unternehmen funktionieren soll?
Ist es nicht ein riesen Aufwand sich die richtige und passende Beleuchtung zu besorgen und diese dann überall auszutauschen und zu installieren?
Das sieht wohl nicht wie eine Wohnhausfrage aus
 
Auch in solch einer große Wohnanlage mit 5 Häusern und etlichen Leuchten in den Allgemeinbereichen, so wie es bei uns der Fall ist, würde es sich mit Miete nicht rentieren.
Wir hatten dort eine Zeit die Sylvania-Mini-Lynx verwendet gehabt die sich rentiert hatten, die hielten im Durchschnitt 2 Jahre in Minutenlichtanlagen.
Unser Hausmeister schraubt nun neuerdings Halogen Leuchtmittel in die Leuchten, was ich als Beirat aber auch nicht so passend finde und daher hatte ich die schrittweise Auswechselung bei Leuchtmitteldefekt auf LED Filamente vorgeschlagen.
 
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