Spannungswaage

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DerMartin

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Moin Moin,

Kann mir jemand in einfachen Worten erklären, was es sich mit der Spannungswaage im TN System auf sich hat?
Nach meinem Verständnis kann aufgrund von zu hohen Leitungslängen und im Fehlerfall L PE die Schleifenimpedanz zu hoch sein, was wiederum zu einer zu hohen Berührungsspannung führt, daher verbindet man den PEN Leiter heutzutage mit dem Fundamenterder, da der Sternpunkt des Transformators ebenfalls geerdet ist.

Sehe ich das richtig?

Mfg und vielen Dank schonmal
 
DerMartin, die Darstellung ist im Prinzip so eindeutig richtig!
Das entsprechende Verteilnetz muß so ausgelegt sein, dass bei ungünstigen Netzbelastungen wie u. Asymetrien; Oberwellen etc.
die Spannungsanhebung auf dem PE- Leiter auch N oder beides nicht unzulässig groß wird.
Damit verbunden ist auch die Erdung des Verteilnetzes. I. d. Regel spätestens bei Einführung in ein Gebäude.
Der Begriff "Spannungswaage" in Zusammenhang mit Erdungsanlagen wird eigentlich in den neueren Normen nicht mehr angewandt.
Er ist auch irrführend.
Ich denke der Ausdruck "Spannungswaage" ist vielleicht so entstanden das Gleichgewicht der Außenleiter und zu Nulleiter
(Nullpunktverschiebung) zu beschreiben.

In Wikipedia ist damit was anderes gemeint als Erdungsanlagen.
Der Hinweis #4 bringt hier keinen Sinn!

Wichtige Normen : DIN VDE 0100-410; DIN VDE 0100-444; DIN VDE 0100-540

MfG
 
Der Begriff "Spannungswaage" in Zusammenhang mit Erdungsanlagen wird eigentlich in den neueren Normen nicht mehr angewandt.
Er ist auch irrführend.
Wohl nicht richtig, da erst in der VDE 0100-410:2018-10 in 411.4.1 eingeführt wurde.
Einhalten muss ihn im TN-Netz der Netzbetreiber.
Das erreicht er durch Massnahmen die die Anschlussnehmer durchzuführen haben. Er überwacht dies und trennt Anschlussnehmer die Ihre Anlage nicht nach den anerkannten Regeln der Technik errichten oder instandhalten.
 
Hallo elektroblitzer,

Wie ist denn jetzt die genaue Definition bzw. Beschreibung für die Spannungswaage, ich steh echt aufm Schlauch :(

Mfg
 
Dieser Begriff kommt in den Normen nicht vor.
Mir ist dieser Begriff nicht bekannt und ich arbeite schon seit 1994 mit Energietechnischen Anlagen.
Entweder ist das ein alter Begriff, oder aber auch ein regional begrenzt auftretender Begriff.
Ich wüsste auch nicht für was der in Elektroverteilnetzen der Niederspannung her halten soll.
 
Nach meinem Verständnis kann aufgrund von zu hohen Leitungslängen und im Fehlerfall L PE die Schleifenimpedanz zu hoch sein, was wiederum zu einer zu hohen Berührungsspannung führt
Die Höhe der Berührungsspannung hat mit dem Schleifenwiderstand erst mal nichts zu tun. Machst du einen Erdschluss oder Kurzschluss, dann halbiert sich die Netzspannung. Beide Leiter sind ja gleich lang. Du hast also an der Fehlerstelle 115V. Zu Viel als Berührungsspannung. Deshalb soll die Sicherung so schnell auslösen. Außerdem verbindet man den PEN mit dem Haus Potentialausgleich und dem Fundamenterder. Dadurch senkt man die Spannung auch etwas ab, viel wichtiger aber ich bringe alles im Gebäude auf die gleiche im Zweifelsfall auch hohe Spannung. Und wenn ich überall im Haus 115V habe. hab ich trotzdem keine hohe Berührungsspannung
 
Ich bin mir auch nicht ganz sicher, aber ich meine es bezieht sich auf den Fall eines massiven Erdschlusses im TN-Netz. Wenn man von den Leitungswiderständen absieht, verteilt sich dann Netzspannung auf die beiden Erdungswiderstände. Einerseits die gewollten, also Trafosternpunkterdung parallel zu den Fundamenterdern im Netz und andererseits den an der Fehlerstelle herrschenden Erdungswiderstand. Durch diesen Effekt wird ja sozusagen der PEN des Verteilnetzes "hochgezogen" und damit Gefahrenpotential geschaffen.
 
@elektroblitzer, dass der Begriff in der neuesten Norm so verwendet wird, überrascht mich.
Ich habe die neue Ausgabe noch nicht gelesen.
Wer im WWW nach "Spannungswaage" sucht wird mit größter Wahrscheinlichkeit bei der Kirchhoffschen Spannungswaage landen.
Ganz anderes Thema.
@patois ist auch irrgelichtert. Viele Fachartikel beinhalten auch das Wort nicht.
Aber seis drum:
Der Netzbetreiber in Deutschland ist verpflichtet die Erdungsbedingung (Spannungswaage) =
https://www.elektro.net/wp-content/uploads/2016/03/Formel2.jpg
einzuhalten!
RB= Erdungswiderstand aller parallelen Erder
RE=Widerstand vom Außenleiter zur Erde
U0= Nennspannung gegen Erde
RE ist in der Regel ja völlig unbestimmt.
Daher ist die Bestrebung RB so klein wie möglich zu halten.
Durch viele Erdungspunkte im Verteilnetz erreicht man niedrige Werte.
Im Prinzip ein normaler Spannungsteiler.
Eine halbierung der Fehlerspannung wäre ein Zufall und ein auch sehr schlechter RB.

MfG
 
Na wenn ich eine Netzschleife von 0,5 Ohm habe, und einen Erderwiderstand von 10 Ohm Wieviel % fließt denn dann über den Erder? Und der Erderwiderstand der Trafostation ist da noch nicht dabei. Und bei der Netzschleife ist ja der Widerstand vom L schon dabei. So viel trägt der Erder dann wohl nicht bei um die Berührungsspannung zu senken:D Kommst du dann evtl. auf 100 anstatt 115 V. Gegenüber Erdpotential.
 
Der Schleifenwiderstand fällt bei dieser Betrachtung in erster Näherung gar nicht ins Gewicht. Es geht in erster Linie um den Erdungswiderstand bei der Trafostation (und die ihm sozusagen parallelen Fundamenterder der Abnehmer) im Vergleich zu einem Erdungswiderstand an einer Fehlerstelle.

Sagen wir mal, ein Außenleiter eines Erdkabels (des Versorgers) bekommt durch Beschädigung Kontakt zu einer metallischen Wasserleitung, sowas gibts ja immer noch. Der Gesamterdungswiderstand des Versorgers läge z.B. bei 1,5 Ohm und der Erdungswiderstand der Wasserleitung läge jetzt bei 3 Ohm. Dann würde es das Potential des PEN um 77 Volt hochziehen. Es würde ein Strom von 51A fließen und das dauerhaft. Bei angeschlossenen Gebäuden mit intaktem Potenzialausgleich würde man innerhalb des Gebäudes nichts merken. Aber wenn man vor dem Gebäude steht und die metallische Türklinke berührt, bei Metalltüre, schaut es anders aus. Ok, durch den Spannungstrichter erniedrigt sich die Spannung von außen etwas.

Leitungswiderstände sind hier nicht berücksichtigt, gehen aber auch nicht groß ein.
 
Der PEN des EVU muss schon allein die Schutzbedingungen erfüllen. Dein lokaler Erder dient einzig und allein dem EVU den durch die Vermaschung und die vielen parallel geschalteten Erder singt der R der Anlagenerder. Da aber in den seltensten Fällen Der Betriebserder und der (Die) Anlagenerder für den Kurzschlussstrom niederohmig genug sind lösen eben im TT -Netz die Sicherungen nicht oder nicht rechtzeitig genug aus. Deshalb ja auch die generelle Forderung nach RCD. Würden die Netzversorger mal Ihre Hausaufgaben machen und saubere TN-S-Netze ab Trafo aufbauen wären FI Überflüssig bzw nur ein zusätzlicher Backupschutz. Es gab mal eine Berechnung in wie weit sich die PEN-Stützung tatsächlich auf die Fehlerspannung auswirkt und das war extrem gering. Kleiner 1%
 
@ Pumukel: Ja, da gebe ich dir recht. Lokal bringt beim TN-Netz die Erdung kaum was. Wichtig ist vor allem der vollständige Potentialausgleich, damit innerhalb des Gebäudes keine gefährlichen Berührungsspannungen entstehen können.

Allerdings, bei PEN-Bruch vor dem Hausanschluss hat eine niederohmige lokale Erdung schon gewisse Vorteile.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ bigdie:

Wenn ich richtig rechne:
In deinem Beispiel würden von den 460A Kurzschlussstrom nur etwa 11A über den Erder zurück zum Trafo fließen. Und die Berührungsspannung würde nur um 6 Volt geringer werden, also auf etwa 109V (gegenüber Erdpotential).
 
Allerdings, bei PEN-Bruch vor dem Hausanschluss hat eine niederohmige lokale Erdung schon gewisse Vorteile.

Nö das gar keinen Vorteil sondern im Gegensatz zu einem TT-Netz bei N -Bruch bleibt die Schutzfunktion dank lokalem PE und FI erhalten . Beim PEN -Bruch geht die völlig in die Knie Trotz lokalem Erder.
Den schwebenden Sternpunkt hast du nach wie vor
 
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