Ja - gerade durch die Verfügbarkeit der energiesparsammeren LED-Beleuchtung haben wir in den letzten Jahren einen massiven Verlust an Dunkelheit bekommen. Und dazu tragen viele bei, da die höhere Effizient der LED-Leuchten zumindestens draußen nicht zur Energieeinsparung genutzt wurde, sondern für mehr Licht. Und dies gerade vor Weihnachten. Und so sind wir dabei unserer Umwelt nicht nur mit CO² zu verschmutzen, sondern auch mit Plastik und Licht. Das Insekten- und Artensterben kann man nicht nur alleine auf die Landwirtschaft schieben, sondern ist ein bunter Strauß an menschengemachten Ursachen, wozu die massiv zugenommen (Außen-)Beleuchtung auch gehört.
Und nun noch mal zu der Beleuchtung von
@Isi. Ist jetzt zwar ein Reitplatz, aber kann man sich auch als Straße vorstellen, wie man ihn leider häufig vielerorts vorfindet, als auf LED umgerüstet wurde. Das Licht direkt unter der Leuchte ist deutlich mehr geworden schätze mal 200lx wird man dort haben. Auch rundherum wird man messtechnisch mehr feststellen können. Das ist aber für den Zweck (einer Straße) kein Sicherheitsgewinn, da man z.B. einen dunkel gekleideten Sparziergänger zwischen den Leuchten nicht mehr wahrnimmt. Früher reichten die leicht blinkenden Zipps der Reissverschlüsse oder Knöpfe, um die Person rechtzeitig zu sehen.
Auch unbeleuchtete Radfahrer sieht man einfach nicht mehr, da sich das Auge sich auf die Beleuchtung einstellt, früher hat man die Katzenaugen am Rad km-weit gesehen. Ich weiß wovon ich rede, erst letztens hätte ich fast einen davon umgenietet, als ich auf die hell beleuchtete Straße auffahren wollte. Meine Grundstücksausfahrt ist über die Jahre gefühlt immer dunkler geworden, da links und rechts und gegenüber weitere Leuchten stehen.
Und diese Erfahrung ist nicht neu - in der Stadt hat man durch die reichliche Reklamebeleuchtung schon früher Fussgänger und Radfahrer schlechter wahrgenommen.
Für den Reitplatz wäre eine geringere Beleuchtung, die aber gleichmäßig weiter streut hilfreicher. Die Leuchtenhersteller haben auch zugelernt und haben heutzutage auch asymmetrische Leuchten mit entsprechenden Optiken im Angebot. Nur dann ist man eher im Bereich von 500€/Leuchte. Auch zu Hause für die Terrassen oder Wegebeleuchtung sollte man sich einfach mehr Gedanken machen, wie man beleuchtet und nicht nur ob man beleuchtet. Eine Leuchte die beim Zutritt auf das Grundstück blendet ist schlimmer, als gar keine. Ein überbeleuchteter Weg lässt den Rest dunkler erscheinen.
Das Problem, da die Straßenumgebung immer heller wird, erscheint das eigene Grundstück immer dunkler und das Auge benötigt eine gewisse Zeit zur Anpassung und wir sind es auch nicht mehr gewohnt mit wenig Licht auszukommen und bringen daher immer mehr rein.
Natürlich ist mein Text auch eine Kritik an die Gedankenlosigkeit beim Einsatz der Außenbeleuchtung sein. Wenn man seine Terrasse hell beleuchtet, wird evtl der Nachbar geblendet und fühlt sich gestört - so groß sind die Grundstücke nicht mehr, sondern soll auch dazu anregen, einfach mal darüber nachzudenken wie man beleuchtet. Das ist natürlich auch ein gewisses Stück Fleißarbeit, da man sich auch mit dieser komplexen Thematik beschäftigen muss, anstatt im Baumarkt nur eine Leuchte nach Preis und äußeren Aussehen kauft. Auch ich musste diesen Weg erst gehen.