Stromkreis tot, aber Sicherung ist an

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Olaf

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Hallo miteinander,
folgendes Problem in einer Plattenbauwohnung Berlin / Ost. Gebaut in den 1980ern, teilmodernisiert 2005. Bei der Teilmodernisierung wurden bei der Elektrik ein neuer Sicherungskasten in der Wohnung mit Kippsicherungen eingebaut, im Keller (für Bewohner nicht zugänglich) Zähler und Sicherungskästen. Licht und Steckdosen laufen für die Zimmer jeweils über eine gemeinsame Sicherung.

Jetzt zum Problem. Im Schlafzimmer flackerte die LED-Deckenbeleuchtung. Ich nahm an, dass die Leuchtmittel defekt sind und tauschte diese aus. Flackern war weg. Heute nun ist der gesamte Stromkreis im Schlafzimmer tot. Die Sicherung ist aber an. Der Stromkreis besteht aus dem Deckenlicht und zwei Steckdosen. Licht wird über Relais im Sicherungskasten geschaltet. An der einen Steckdosen ist eine Nachttischlampe , bei der anderen ein dreifach Verteiler mit Nachttischlampe, Radiowecker und Ladekabel für Handy angeschlossen. Dreifachverteiler und Geräte in einem anderen Zimmer angeschlossen, funktionieren. Deckenlampe mittels Stecker und Kabel in einem anderen Zimmer getestet, funktioniert.

Ich habe dann beide Steckdosen mit einem zweipoligen Duspol Spannungsprüfer überprüft. Er zeigt zwar Wechselspannung an, aber nicht einmal die 12V Lampe leuchtet. Also Steckdosen aufgeschraubt und Anschlüsse geprüft. Die waren aber fest. Lichtschalter Kontakte geprüft, auch alle fest. Dann bin ich zum Sicherungskasten. Am Eingang der Sicherung liegen 230V an, gleichfalls beim Ausgang. Bei der Schlafzimmer-Sicherung gehen aber als einziges drei Kabel ab. Alle anderen Sicherungen haben dort nur ein Kabel. Ist das so richtig?

Bevor ich heute Nachmittag die Hausverwaltung anrufe und ein Elektriker kommt, würde ich gerne wissen, ob jemand eine Vermutung hat, was das sein kann.

Edit: Kabel sind alle noch Aluminium.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicherung aus lassen und neue Leitung ziehen.

Wenn die Leitungen noch original sind dann ist das auch noch klassische Nullung, diese sollte man dringend beseitigen.

Bei einer Mietwohnung den Vermieter mit der Mangelbeseitigung beauftragen.
Und ich würde diesen auch mal wegen einer generellen Sanierung dieser Schrott Anlage ansprechen.

Klassische Nullung ist schon gefährlich mit DDR Silber Installation noch wesentlich mehr.
 
3 Adern am Ausgang eines Leitungsschutz sind nicht optimal. Zugelassen sind von den meisten Herstellern nur 2 Adern gleichen Querschnitts. Hier kann es sein, dass eine Ader nicht richtig klemmt.

jetzt habe ich das EDIT gelesen: Aluminium
Hier ist Octavians Vermutung der klassischen Nullung durchaus möglich. Wenn Du da zwar Spannung (aber keine 230V) an der Steckdosen misst, könnte auch der PEN irgendwo unterbrochen sein. Dann herrscht Lebensgefahr, denn kann am Schutzleiterbügel einer Steckdose bzw. am metallschirm einer SK1 leuchte die vollen 230V anliegen!!!
 
Danke für die sehr schnellen Rückmeldungen! Also die Kabel an den Steckdosen sind dreiadrig. Schwarz, Blau, Grün/Gelb. Das was aus Decke kommt ist aber ein Flachbandkabel, auch dreiadrig und Schwarz, Braun, Gelb/Braun. Im Sicherungskasten ist auch ein FI-Schalter verbaut. Wenn ich zu Hause bin, mache ich davon Fotos. Die Steckdosen sind auch mit drei Adern angeschlossen. Klassische Nullung sind doch zwei Drähte und null und Schutzleiter gebrückt? In den Steckdosen ist nichts gebrückt.

Was mir noch einfällt. Als ich mit dem zweipoligen Duspol Spannungsmesser an den Steckdosen war, zeigte er nur an, das Wechselstrom anliegt. Wie oben geschrieben, nicht einmal die 12 V Lampe am Prüfer leuchtete. Aber hätte nicht der FI-Schalter auslösen müssen, als ich gegen den Schutzleiter prüfte? Das tat er nicht.
 
OK. 3-adrig und FI Schutz ist schon mal etwas beruhigend. Die Aluminiumleiter haben das Schlimmeres ahnen lassen.

Mach mal den entsprechenden Leitungsschutzschalter aus, und kontrolliere die 3 abgehenden Adern, ob die fest sitzen.
 
Was hat denn der duspol angezeigt als du

Das gemacht hast?
Wie soll ich das jetzt beschreiben? Linkes Steckdosenloch und Metallbügel nichts, rechtes Steckdosenloch und Metallbügel leuchtet. Aber nur das Spannung da ist, nicht mal 12 Volt. Zumindest leuchtete die 12 V-Anzeige nicht. FI-Schalter muss im letzteren Fall doch dann kommen, wenn ich beide Knöpfe drücke? Werde das noch mal machen.

Die drei Adern an der Sicherung waren eigentlich fest. Habe da mit einer isolierten Flachzange mal dran gezogen. Die Schraube war auch fest. Werde die drei Adern aber heute Abend in eine Verbindungsklemme stecken und dann nur mit einer neuen Ader von der Klemme an die Sicherung gehen. Und dann muss halt die Wohnungsverwaltung ran. Ist aber eben Deutsche Wohnen und die tun sich mit so etwas immer sehr schwer.
 
Am Beten ist so was zu messen mit einem definierten Potential.
z.B. mit einer langen Messtrippe vom PE aus dem Kasten dann gegen alle drei Kontakte messen.
Du weißt ja so nicht ob der PE an der defekten Dose nicht auch geschädigt ist.

Ich kann Dir totzdem nur Raten dich unbedingt an den Vermieter zu wenden und umgehende Mangelbeseitigung zu verlangen, im Zweifelsfall Mietkürzung androhen.
Gerade solche Gesellschaften werfen Dir dann nachher vor hier selbst tätig geworden zu sein.
Auch dreiadrig ist Alu nicht gerade ein einfaches Zeug, da kann man nicht jede Klemme wie für Kupfer verwenden und es sind meist zusätzlich Schutzfette in Klemmen zu verwenden.
Der Spruch nach fest kommt ab ist hier noch wesentlich genauer zu nehmen.
Meines Erachtens kommt bei Alu "Ab" schon kurz vor "fest".
 
Nochmals Danke für die Antworten. Dem Vermieter DW wurde das per Anruf und schriftlich mitgeteilt. Die Dame am Telefon meinte, es werde sich ein Elektriker melden. Das war vor zwei Tagen und es ist natürlich nichts passiert. DW eben. Sicherungskasten mit Tageszeitung in Anwesenheit zweier Nachbar fotografiert, ausgedruckt und von den Nachbarn bestätigen lassen, das dies der Zustand vom 14.12.2021 ist. Habe die Sache dem Mieterbund übergeben.

Da ich aber nun auch nicht ewig ohne Strom in dem Zimmer bleiben will, habe ich noch einmal eure Hinweise befolgt. Vor allem das von der Sicherung nicht drei Drähte abgehen sollten. Die Drähte waren, wie ich schrieb fest. Ich habe sie trotzdem mal abgeschraubt und siehe da, ein Draht war unten schwarz. Habe diesen Draht gekürzt und neu abisoliert. Anschließend jeden Draht einzeln angeschlossen und geprüft. Vorsichtshalber habe ich das Sicherungselement aber auch gegen ein baugleiches Teil ersetzt. Draht eins einzeln angeschlossen, es wurde Licht, aber die Steckdosen blieben aus. Draht zwei (der etwas schwarz war) angeschlossen, es blieb dunkel und Steckdosen waren auch aus. Draht drei angeschlossen, Steckdosen gingen, aber Licht blieb aus.

Kurz entschlossen habe ich dann noch ein Sicherungselement eingebaut und nun die Drähte eins und drei einen eigenen Sicherungsplatz zugewiesen. Steckdose funktioniert, Licht funktioniert. Blieb die Frage was der zweite (leicht schwarze) Draht dann zu bedeuten hatte? Und warum nicht gleich zwei Sicherungen gesetzt wurden? Platz wäre genug da. Alle anderen Zimmer funktionieren wie gewohnt und Schlafzimmer hat auch wieder Licht und Steckdosen. Ich habe jetzt auf den dritten Draht eine Wago-Klemme gesetzt.

Steckdosen hatte ich dann nach oben beschriebene Vorgehensweise geprüft. 230V lagen jetzt an und auch der Fi-Schalter löste nach betätigen der Tasten am Prüfer aus. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das die gesamte E-Anlage überprüft und gegebenenfalls erneuert wird. Aber das kann bei der DW dauern. Und ich mache das erst nach den Feiertagen. Wenn gewünscht, würde ich später das Ergebnis noch mitteilen. Noch einmal vielen Dank für die schnellen Antworten und Hilfe. Eine schöne Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und einen guten Rutsch!
 
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