Oberer Anschlußraum zu eng, was tun?

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Salatkabel

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Hallo, ich wollte meinen Hauptverteilerkasten erweitern, um in naher Zukunft eine Solaranlage anschließen zu können. Es ist ein Hager Univers Z verbaut mit 4 Zählerplätzen von denen 2 belegt sind (Hauptwohnung + Einliegerwohnung). Der dritte Zählerplatz ist leer und der vierte Zählerplatz ist nicht verkabelt und ebenfalls leer.

Vom OAR für Zähler 3 + 4 (leer) habe ich eine 6mm² Leitung in die Garage gezogen, wo eine Ladestation dranhängt und wo dann zukünftig auch ein Wechselrichter seinen Dienst tun soll.

Nun zur Frage, damit der Wechselrichter Null-Einspeisung kann, musste ein Smartmeter angeschlossen werden. Dieses wurde unter den LS Block für die Garage in den OAR von Zähler 4 montiert. Im anliegenen Bild seht ihr den Aufbau. Ist verdammt eng. Das Smartmeter kriegt Power von oben und die unteren Anschlüße gehen dann auf die 6 LS Phasenschiene oben drüber. Das ganze funktioniert und ja, ein Shelly 3EM hat dann auch noch gepaßt, aber der Abstand der 10mm² Kabel zwischen Smartmeter obere Reihe und LS-Block untere Reihe ist wirklich zu klein.

Ist das so handwerklich in Ordnung oder besteht die Gefahr, das die L1, L2, L3 Kabel zu eng zusammengedruckt werden?

Besten Dank und VG von der Salat(g)kabel ...
 

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Die ganzen Sicherungen haben dort nichts verloren, und die Schalter auch nicht.
Diese haben in einem separaten Verteilfeld unter zu kommen..
 
VDE-AR-N 4100:2019-04: Laut Anwendungsregel sind ausschließlich Zählerplätze nach DIN VDE 0603-2-1mit einem AAR von 300 mm zu verwenden. Im AAR dürfen folgende Betriebsmittel untergebracht werden:
  1. Hauptleitungsabzweigklemmen oder Hauptschalter
  2. Freigaberelais – für steuerbare Verbrauchseinrichtungen nach § 14a EnWG.
  3. HAN-Schnittstellen – (für die leitungsgebundene Übertragungvon Daten in die Kundenanlage)
  4. RCDs, LS-Schalter und Kombinationen beider Geräte (z. B. FI/LS) – zur Absicherung von maximal drei Wechselstromkreisen (z. B. für Waschmaschine, Trockner). Diese sind mit max. 16 A/10 kA abzusichern. Einer dieser drei möglichen Stromkreisedarf auch zur Absicherung von Erzeugungsanlagen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge verwendet werden. Es dürfen nur Kurzschlussschutzeinrichtungen mit einem Kurzschlussschaltvermögen von 10kA verwendet werden.
  5. Überspannungsschutz (SPD) – vom Typ 1 oder Typ 2
Scheint so zu sein, dass Hauptschalter und LS-Schalter doch (zum Teil) erlaubt sind. Aber nicht so viele wie in meinem Fall, d'accord.

Unabhängig davon war die Frage aber ob Komponenten die auf Hutschienen über/untereinander installiert werden, meinetwegen auch in einer Unterverteilung bei 10mm² Verkabelung so eng zusammenliegen können / dürfen ... und ein Smartmeter, welches so nah wie möglich am Netzeinspeisepunkt liegen sollte in einer separaten Verteilung zu installieren ist doch eigentlich auch nicht wirklich sinnvoll, oder?
 
Wer das installiert hat, besaß wohl sehr spitze Finger :D

Also wenn du die ganzen Einbaugeräte (bis auf die HLAKs) in einer extra Unterverteilung unterbringst, hat das Smartmeter ja auch Platz im Zählerschrank.

Übliche Verteilergehäuse haben Reihenabstände von 125 oder 150mm. Letzteres ist eher zu empfehlen. Kann man sich ja aussuchen..

Nicht mehr aktuell und auch nicht wirklich gut gemacht, aber mal als Beispiel für ein Gehäuse mit 125mm Reihenabstand - siehe Bild -
Da gehts schon relativ eng zu!
 

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Wenn nicht alle Zählerplätze gebraucht werden, so kann man ein Zählerfeld entfernen und dafür ein Verteilerfeld einbauen. Das hat den Vorteil, dass es die Beschränkungen vor den Anlagenseitigen Anschlussraum wegfallen und man hat genügend Platz für die Anwendungen.
 
bei einem Smartmeter mit Stromwandlern ist es kein Problem dieses weiter entfernt zu installieren. Die Anschlußleitungen sind meist lang genug.
 
Den Zähler für die PV Anlage würde ich noch als HAN Schnittstelle gelten lassen, aber alles andere was mehr ist als 3 Stromkreise muß dort raus.

Ob das an sich so zusammen in eine solche Fläche paßt muß man über die Betrachtung der Abwärme ermitteln.
Dazu gibt es von dern Herstellern der Verteiler Angaben über die maximal zulässige Wärmelast in dem Verteiler und auch zu den Automaten und Geräten Angaben zu möglicherweise nötigen Abständen usw.
 
Habe diesbezüglich kürzlich ein Datenblatt eines 1-pol LS gesichtet. Der hat 1 Watt bei Bemessungsstrom. Das kann man wohl knicken, jede klassische Kontrollleuchte hat mehr. Aber zusammen mit der Wärme der Leitung ist es schon messbar.
 
auch ein Watt muß irgendwo hin.
 
Persönlich finde ich diese ganze Rechnerei im Privathaushalt auch reichlich übertrieben. Da gibt es bei vernünftiger Aufteilung der Stromkreise normalerweise so wenige Dauer-/Großverbraucher, dass selbst volle Verteiler nicht merklich warm werden. Oder kennt wer einen Elektriker, der jemals mit der Temperaturpistole in den Kabelsalat gezielt hätte. In der Industrie vielleicht. Da macht das auch Sinn.

Was sich in Otto Normalo’s Hütte bemerkbar macht sind höchstens Klingeltrafos oder Relais die dauerhaft Strom ziehen.

Trotzdem sollte man natürlich nicht reinquetschen was geht und sich einen Kopf über Gleichzeitigkeit und zeitliche Belastung machen.

Aber gerade bei vielen LS verteilt sich das ja umso mehr auf die Fläche. Außer man wohnt in einem Palast mit nem Sack voller Angestellten, Großküche und zehn e-Autos. Aber dann hat man eh eine größere E-Anlage, an der man auch nicht sparen muss. :D
 
Wäre nicht der erste Verteiler an dem ich die gelblichen Spuren der Überhitzung oberhalb der Sicherungen an den Kunststoffabdeckungen sehe.
 
Wenn so ein Teil mit 35A Drehstrom abgesichert ist muß das Teil auch 35A Drehstrom können, fertig.
Wenn man die Verteilung auf diese Last nicht auslegen will und man meint das brauch man auch nicht dann ist die Absicherung entsprechend zu reduzieren.
Eine Sicherung hat nicht nur die Aufgabe die Leitungen zu schützen sondern die gesamte installierte Anlage.
 
Ich glaube, dass man in einem Strom sparenden modernen Haushalt keine 35A mehr braucht.
 
Gut dann sichere bitte den Verteiler entsprechend geringer ab wenn Du meinst das nicht zu brauchen und die Wärmeauslegung nicht auf 35A passt,
spätestens mit einer Ladestation von 11kW sieht das dann schon wieder anders aus.

Sensitivität dürfte dabei auch verloren gehen aber das wäre nun nicht zwingend vorgeschrieben wenn auch nicht gerade gescheit.
 
Müsste man dann im Umkehrschluss nicht auch mit diesen max. 35A oder 25A (je nach Vorsicherung) rechnen, statt der Summe der max. Verlustleistungen der Einbaugeräte? Oder fließt das mit ein?

Du meintest sicher Selektivität.
 
Thema: Oberer Anschlußraum zu eng, was tun?
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