Welches Multimeter?

Diskutiere Welches Multimeter? im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag zusammen, ich bin absoluter Neuling im Bereich der Elektrotechnik und auf der Suche nach einem digitalen Multimeter. Nachdem ich die...
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MannyF

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Guten Tag zusammen,

ich bin absoluter Neuling im Bereich der Elektrotechnik und auf der Suche nach einem digitalen Multimeter.
Nachdem ich die letzten Tage immer wieder Zeit zur Informationsbeschaffung zu Multimetern aufgewendet habe, bin ich mir noch immer unsicher.

Der zündende Moment um mein (unser) Interesse an Elektronik zu entfachen war ein defekter GameBoy Classic, den ich mit meinem Sohn erworben habe und wir ihn anhand von YouTube-Videos reparieren konnten. Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir uns nun einen Arduino anschaffen wollen und diverse defekte Geräte reparieren möchten (es zumindest versuchen wollen).

Die Tutoren in den Videos benutzen immer ein Multimeter, was mir ebenfalls als sehr sinnvoll erscheint. Jetzt ist die Frage, welches aus der gigantischen Auswahl?

Falls ich falsche Vorstellungen habe, bitte ich bereits an dieser Stelle um Entschuldigung.

Nach meinem (sehr rudimentären) Wissensstand ist wohl ein CAT-III-Gerät sinnvoll, da wir in einem kleinen Einfamilienhaus leben und das Multimeter somit alle eventuell eintretenden Aufgaben meistern kann. Ich möchte, wenn möglich, vermeiden immer noch ein extra Gerät nachzukaufen.
Es muss damit auch möglich sein, LEDs zu messen, was wohl nicht jedes Multimeter kann. Eine geniale Zusatzfunktion wäre, wenn es eine LED auch zum leuchten bringen kann - was wohl mit dem Fluke 18B+ machbar ist.
Ebenfalls, so wie ich es verstanden habe, sollten die prozentualen Abweichungen möglichst gering sein sowie die "Counts" einen weiten Bereich abdecken.

Bei meiner Suche stoße ich immer auf die Marken Fluke und Benning. Natürlich sind dies keine Geräte mit geringem Preis, was ich jedoch eingehen würde, da ich denke, dass gerade Elektrowerkzeuge von guter Qualität sein sollten. Außerdem ist die Langlebigkeit und Effektivität dieser Marken laut Benutzerberichten sehr hoch.

Können Sie Tipps oder Kaufempfehlungen zu diesem Thema aussprechen?

Ich bin für jedes bisschen Information Ihrerseits sehr dankbar. Herzlichen Dank im Voraus.

Manny
 
Wie sieht denn Dein Budget aus? Und was möchtest Du damit alles machen?

Leider wirst Du Dich damit abfinden müssen, dass es selten bei einem Messgerät bleibt, wenn man Elektronik und Elektrik macht. Für Hauselektrik geht nichts über einen Duspol (bzw. vergleichbare Geräte). Multimeter messen hochohmig und lügen daher oft in dem Bereich.

Als Multimeter habe ich mittlerweile ein graphisches Multimeter im Einsatz, welches auch eine rudimentäre Oszilloskopfunktion hat. Das hat mich schon das eine oder andere Mal unterwegs gerettet, aber mag für den Zweck hier vielleicht übertrieben sein.

Um Bauteile zu testen, würde ich einen der günstigen Komponententester empfehlen (Beispiel). Die Teile findet man auf Ebay und den meisten Elektronikläden in diversen Ausführungen für kleines Geld. Einfach nach Komponententester suchen. Bauteil rein, Knopf drücken, fertig. Zu 95% hat man dann die Antwort die man möchte.

Nicht zuletzt gibt es ein Prüfgerät, welches ich auch noch gerne verwende, aufgrund der Schnelligkeit und Einfachheit. Ein Testofon 3000. Nicht nur ein Durchgangspiepser wenn man weiß es zu benutzen (siehe z. B. hier).


Vielleicht hilft Dir das etwas, Deine Vorstellungen zu konkretisieren. :)
 
Meine Meinung : dabei sein sollte " Kondensatormessung" und Strommessung AC/DC bis 10A ( TRMS)
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Das ist schonmal weiteres Material zur Wissensbildung.

Das Budget liegt, durch diverse Familienfeiern gesammelt, bei ca. 400,- EUR und ich denke, ich falle in die Kategorie der Hobbybastler - Reparieren und basteln an Elektrokleingeräten (Konsolen, Arduino, Radios, DVD-Player, Fernsehern, Computerbauteilen, Laptops, Platinen etc.).
Eben gemeinsam mit meinem Sohn die Welt der Elektrotechnik entdecken und die Physik dahinter verstehen.

Mit Erfolg habe ich schon eine neue Steckdose gesetzt, das Kabel in einem Leerrohr unter Putz verlegt und sie mit einem Shelly1 schaltbar gemacht - natürlich mit viel Vorbereitungszeit um keinesfalls Fehler zu machen.

Ich möchte mit dem Gerät/Multimeter "Leitfähigkeit", die Funktion von LEDs und wahrscheinlich noch weitere Dinge testen, deren Existenz beziehungsweise deren Bezeichnung mir noch gänzlich unbekannt sind :).

Ich hatte mir gerade das Video zu dem Testofon angesehen. So wie ich den außerordentlich sympathischen Tutor verstanden habe, könnte ich dieses Gerät zum testen der "Leitfähigkeit" (sicher gibt es dafür einen anderen Begriff) nutzen.

Ich arbeite mich weiter durch Ihre Vorschläge - auch TRMS hatte ich bereits wahrgenommen, was wohl eine wichtige Funktion ist.
Ich hoffe, ich kann Ihnen dann zumindest etwas solidere und verständlichere Informationen bieten.
 
Habe das Benning MM 7-2 und bin damit sehr zufrieden. Hat einen großen Funktionsumfang und ist bei Voelkner für 229€ zu haben.
High-End-Multimeter MM 7-2 - BENNING
https://www.voelkner.de/products/59...MI94OpiKmtgwMV25GDBx36igDlEAQYASABEgJVKvD_BwE
In dem Benning MM7-2 ist bereits ein Testofon integriert:
  1. Widerstand/ Durchgang ( / ) Max. Auflösung 0,01 Ω bis 60 MΩ Optisches und akustisches Signal mit schneller Ansprechzeit (< 100 µs)
richtig?

Auch die Messung und Prüfung der Funktionsweise von LEDs ist damit möglich:
Durchgang / DiodeJa / Ja
richtig?

Durchgang ist der eigentliche Begriff, für das, was ich mit "Leitfähigkeit" meine?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde vielleicht kein zu teures Gerät am Anfang empfehlen. Anfangs macht man doch den einen oder anderen dummen Fehler und wenn einem dann gleich ein Blödsinn mit so einem hochwertigen Gerät passiert, ist das dann auch doof.

Ich weiß, die haben Sicherungen. Aber trotzdem. :D

Ich möchte mit dem Gerät/Multimeter "Leitfähigkeit", die Funktion von LEDs und wahrscheinlich noch weitere Dinge testen, deren Existenz beziehungsweise deren Bezeichnung mir noch gänzlich unbekannt sind :).
Für sowas würde ich tatsächlich so einen Komponententester empfehlen. Einfach weil das Teil idiotensicher ist. Irgendein Bauteil in der Hand und keine Ahnung was es ist? Reinstecken, Taste drücken, fertig*.

* Also in gewissen Grenzen. Aber die können mittlerweile wirklich viel.
 
Hallo,

zur Vollständigkeit ist noch zu erwähnen, dass bei der Geräteprüfung nach VDE 0701 ein Multimeter nicht ausreicht.
Es sind Geräte zu verwenden, die der Norm entsprechen.
Die kosten gerne mal in einfachen Ausführungen 1000 Euro und mehr

Gleiches gilt für die Anlagenprüfung nach VDE 0100-600 nur mit anderen Messgeräten. Die auch ab etwa 700 Euro zu kaufen sind.

Das sind Pflichtprüfungen für den der Geräte repariert oder an der Elektrik arbeiten ausführt. Ganz gleich ob Firma oder Bastler
Für den Einsteiger sollte ein Elektronikbaukasten der bessere Anfang sein.
Keine 230 V Netzspannung. Dann reicht auch ein Multimeter.

Sorry für die Spaßbremse
 
Hallo,

zur Vollständigkeit ist noch zu erwähnen, dass bei der Geräteprüfung nach VDE 0701 ein Multimeter nicht ausreicht.
Es sind Geräte zu verwenden, die der Norm entsprechen.
Die kosten gerne mal in einfachen Ausführungen 1000 Euro und mehr

Gleiches gilt für die Anlagenprüfung nach VDE 0100-600 nur mit anderen Messgeräten. Die auch ab etwa 700 Euro zu kaufen sind.

Das sind Pflichtprüfungen für den der Geräte repariert oder an der Elektrik arbeiten ausführt. Ganz gleich ob Firma oder Bastler
Für den Einsteiger sollte ein Elektronikbaukasten der bessere Anfang sein.
Keine 230 V Netzspannung. Dann reicht auch ein Multimeter.

Sorry für die Spaßbremse
Ich erachte das eher als wertvolle Information und nicht als Spaßbremse. Ich empfinde das Gebiet der Elektronik so, dass man mit großem Respekt an das Thema treten sollte.

Ah! Also für alles Batterie- beziehungsweise Akkubetriebene was Kleingeräte betrifft und alles was man beispielsweise an einen Computer anschließen muss, um es mit Strom zu versorgen, kann man ein Multimeter nutzen. Bei allen Geräten mit Netzsteckern dann diese von Ihnen angesprochenen, der Norm entsprechenden, Werkzeuge?

@thom53281 - In die Komponententester lese ich mich gerade ein.
Edit:
System verstanden, denke ich. Für Arduinoprojekte ist der Komponententester eine klasse und effektive Lösung. Für die Arbeit an dem GameBoy wäre dann eher ein Multimeter/Testofon sinnvoll gewesen.
Stimmt meine Interpretation?
Irgendein Bauteil in der Hand und keine Ahnung was es ist?
Ich traue mir die Geduld und Vorsicht zu, herauszufinden um welche Bauteile es sich handelt, auch wenn es dann mal ein bisschen länger dauert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst schon noch mehr reparieren. Geräte mit Steckernetzteilen hängen zwar an 230V, arbeiten aber meist mit Kleinspannung. Solange Du am Netzteil nichts machst und dieses auch in Ordnung ist, kannst Du an solchen Geräten (<24V) auch ruhig herumbasteln. Da kann nicht soo viel passieren.

Nur bei Geräten, die intern mit Netzspannung oder auch anderen höheren Spannungen arbeiten, ist Vorsicht geboten. Auch daran kann man grundsätzlich mit einem Multimeter arbeiten. Nur sollte man da wissen, was man tut und nachher auch sicherstellen können, dass das Gerät sicher betrieben werden kann.
 
In dem Benning MM7-2 ist bereits ein Testofon integriert:

richtig?

Auch die Messung und Prüfung der Funktionsweise von LEDs ist damit möglich:

richtig?

Durchgang ist der eigentliche Begriff, für das, was ich mit "Leitfähigkeit" meine?
Also die Durchgangsprüfung funktioniert echt super mit dem MM 7-2, es piept tatsächlich ohne wahrnehmbare Verzögerung wenn Durchgang gemessen wird. Eine (Leucht)diode habe ich noch nicht damit gemessen aber das wird das Teil auch können wenn es in der Bedienungsanleitung steht.

Bei Fehlbedienung (Messleitungen in Strom-Buchsen bei Spannungsmessung) reagiert das MM 7-2 mit einem aggressiven Piepen und "InEr" (Input Error) wird im Display angezeigt.
 
Bei Fehlbedienung (Messleitungen in Strom-Buchsen bei Spannungsmessung) reagiert das MM 7-2 mit einem aggressiven Piepen und "InEr" (Input Error) wird im Display angezeigt.
Wenn die Messleitungen falsch eingesteckt sind, dann mag das zutreffen. Aber man kann allen möglichen Blödsinn auch mit richtig eingesteckten Messleitungen machen. :cool:
 
Ich habe 2 Multimeter im Einsatz.
Fluke 87III noch aus der Zeit als Fluke noch was taugte
und ein Peaktech 4325
Beide Geräte sind ca 20 Jahre alt.
Beim Fluke wurde mal vor 15 Jahren die Beleuchtung ersetzt.

Neu würde ich mir heute ein Benning Gerät kaufen.

Es ist immer die Frage was man damit machen will.
Soll es auch in der Niederspannung genutzt werden (230/400V) dann ist es auch extrem wichtig auf den Schutz zu achten (CAT)
 
Sorry, wenn ich die gute Stimmung trübe... oder doch eigentlich eher das Gegenteil?

Für die hier beschriebenen Kenntnisse und Aufgabenstellungen (es geht sicher nicht um normgerechte Abnahmen und Prüfungen von Neuinstallationen in der Haus- und Gebäudetechnik oder fundierte RFT-Arbeiten) reicht (neben dem Komponententester) ganz sicher ein recht preiswertes Gerät in der 30-50 €-Klasse vollumfänglich aus.

Also z.B. ein Uni-t UT890D+
 
Nunja es sollte auch für so was schon durchaus Qualität haben, um sich auf das Meßergebnis verlassen zu können.
gerade die Billig Teile haben da oft ihre Macken.
Ich kann mich noch an ein Voltkraft Teil aus der Berufsschule erinnern, daß einmal die Spannung nicht mehr richtig anzeigte 8so irgendwas zwischen 30 und 50% des realen Wertes) und zum anderen bei der Widerstandsmessung Plus und Minus umdrehte, was beim Messen von Dioden und Transistoren erhebliche Probleme bereitete.

Wenn man nicht an Netzspannung mißt langt vielleicht auch ein Benning MM P3.
 
Gerätefehler kommen in jeder Preisklasse vor. Auch solche durch Fehlbedienung oder einfach Alterung.
Ein anekdotischer Bericht aus Schulzeiten ist sicher nicht geeignet, hier eine sinnvolle Kaufentscheidung zu treffen.
 
Die Häufigkeit nimmt bei billigen Teilen aber expotentiell zu und der Umgang der Hersteller damit ist auch ein anderer.
 
Die Häufigkeit nimmt bei billigen Teilen aber expotentiell zu

Das ergab welche hier bitte zu verlinkende wissenschaftliche Untersuchung? Oder ist das aus der Weihnachtsmärchenkiste?

Selbst WENN es so WÄRE: Dann ersetze ich halt ein defektes Gerät NACH der 3jährigen Garantiezeit durch ein neues zum Bruchteil des Preises eines Benning oder eines Fluke und "fahre" immer noch um Klassen günstiger. Wo liegt das Problem?

Ich habe ein günstiges Voltcraft seit Jahrzehnten im gelegentlichen Einsatz. Soll das nun ein Beleg sein, dass Voltcraft gut und günstig ist? Sicher nicht, denn es ist auch nur ein persönlicher Einzelfall. Aber eben genauso aussagekräftig wie Dein Berufsschulerlebnis.

Es muss ja nicht direkt der Grabbeltisch sein (aber eben auch nicht die Goldrandlösung) und es ist sicher ein Unterschied, ob man ein Gerät beruflich und täglich nutzt oder für Hobbyspielereien eines Einsteigers. Das wurde anscheinend leider nicht in Betracht gezogen bei Deiner Überlegung.
 
Für die hier beschriebenen Kenntnisse und Aufgabenstellungen (es geht sicher nicht um normgerechte Abnahmen und Prüfungen von Neuinstallationen in der Haus- und Gebäudetechnik oder fundierte RFT-Arbeiten) reicht (neben dem Komponententester) ganz sicher ein recht preiswertes Gerät in der 30-50 €-Klasse vollumfänglich aus.
Richtig, so sehe ich das auch. Aktuell weiß er noch gar nicht, was er effektiv dann alles machen möchte. Daher würde ich auch eher erst ein günstiges Gerät kaufen. Ich hab hier jede Menge Multimeter aus diversen Preisklassen herumliegen. Bisher hatte ich auch mit den günstigeren Geräten eigentlich keine Probleme. Selbst eine Fuhre der spottbilligen DT-830B hat relativ korrekt gemessen - habe diese aber im Prinzip nur gekauft um sie für einen anderen Zweck zu modifizieren.

Anekdotische Evidenz von vor 30 Jahren hilft hier nicht so viel. Mittlerweile sind die Fertigungsprozesse so gut, dass es selbst die Chinesen bei ihren spottbilligen Multimetern schaffen, dass sie halbwegs richtig messen. Und man muss ja nicht gleich das allergünstigste kaufen, das einem über den Weg läuft.

Das Uni-t UT890D+ ist sicher eine gute Option. Wenn man in ein paar Jahre dann genau weiß, was man mit dem Multimeter alles machen möchte, dann kann man das aufgesparte Budget dazu nutzen, ein zu den Aufgaben passendes Gerät in der entsprechenden Qualität zu kaufen.
 
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