imarcus schrieb:
1. Blitzschutzonenkonzept innerhalb des Gebäudes geplant? -> Nein
2. ÜSE für Energie- und Telefon-/Daten- und Antennenleitungen vorgesehen? -> Geplant sind Ableiter Typ 1, 2 und bei sicherheitstechnischen Anlagen Typ 3
Bei einem Objekt mit schützenswerter EDV oder Steuerungsanlagen für Fertigung gehört das aber m. E. zu energetisch korrekt koordinierten ÜSE dazu.
Kannst du mir sagen inwieweit dies durch Normen gefordert ist? Der Dehn Blitzplaner hat dazu ja etwas in seinen Kapiteln aufgeführt, dennoch werde ich in der Norm nicht fündig.
imarcus schrieb:
3. Maschenweite des Ringerders? -> Geplant ist ein Ringerder innerhalb der Sauberkeitsschicht mit einer Maschenweite von 10x10m und ein Potentialausgleichsleiter mit einer Masche von 20x20m
Dass für Ringerder und alle daran angeschlossenen Verbinder und Anschlussfahnen seit 2007 ausschließlich aus V4A vorgeschreiben ist muss nicht extra ewähnt werden?
Dies Bedarf keiner Erwähnung das ist mir bewusst.
imarcus schrieb:
4. Abstand und Material der Anschlussfahnen? -> Geplant sind 20 Ableitungen mit einem Abstand von 15m. Wobei hier auf Architektur geachtet werden muss. Als Material für die Ableitungen wird Aluminium verwendet.
15 m sind der Maximal-Abstand und die Fassade soll hoffentlich nicht mit Alu-Ableitern an den Ringerder angeschlossen werden.
Die Verbindung an die Fassade erfolgt mittels Erdeinführungsstange, diese ist aus V4A und besitzt ebenfalls noch einen Korrosionsschutz im Übergangsbereich zwischen Luft und Erde.
imarcus schrieb:
5. Ringleitung zwischen EG und OG vorgesehen? -> Nein.
6. Armierung der Decken mit angeschlossen? -> Nein
Schluck! Mit meiner Blitzschutzkenntnis kann ich zwar keinem VdS-zertifizierten EMV-Sachverständigen das Wasser reichen, gehe aber davon aus, dass die Quervermaschung sinnvoll ist und die Einbindung der Deckenbewehrungen als erforderlich eingestuft würde.
Ist dir bekannt inwieweit die EMV-Thematik in die Norm des Blitzschutzes bzw. der Erdungsanlage erklärt ist?
imarcus schrieb:
7. Detail wie die Überbrückungsbänder an die Unterkonstruktion angeschlossen werden? -> Überbrückungsbänder sollen an die Unterkonstruktion genietet werden.
8. Maschenweite der Blitzschutzanlage? -> Geplant ist BLitzschutzklasse III, Maschenweite 15x15m
Sorry, aber die Blitzschutzklasse ist nicht geplant, die wurde willkürlich festgelegt.
Da hast du recht, ich habe es falsch ausgedrückt.
Siehe Blitzplaner Bild 5.1.3.1: Überbrückungsbänder sind auch auf dem Dach als Dehnungsausgleich einzuplanen.
Überbrückungsbänder sind für den Dehnungsausgleich nicht angedacht, sondern die Dehnungsstücke die es u.a. bei Dehn vorgefertigt gibt.
imarcus schrieb:
9. Schutzwürdige Dachaufbauten, Dachfenster, Klimaanlage, Edelstahlkamine, Antenne oder solare Einrichtungen? -> Genannte Dachaufbauten sind vorhanden und werden mit Fangstangen geschützt. Dabei wird die Fangstangenhöhe und der daraus resultierende Schutzwinkel berücksichtigt.
Bei einem Dach auf Erdpotenzial ist der richtige Schutzwinkel das kleinste Problem. Wenn jedoch die äquivalenten Trennungsabstände nicht stimmen ist der ganze Isolierte Blitzschutz nutzlos. Wie willst du die Trennungsabstände ohne Software von AixThor oder DEHN und ohne Know-How zum Knotenpunktverfahren ermitteln?
Mir liegt ein Excel-Tabellenblatt vor, in welchem ich die notwendigen Werte für die Ermittlung des Trennungsabstandes eingeben kann.
imarcus schrieb:
10. Wie soll der Personen-/Berührungsschutz im Fassadenbereich sichergestellt werden? -> Durch umlaufende Grünflächen.
Das ist keine Schutzmaßnahme und somit sind wenigstens noch Warnschilder erforderlich.
D.h. wenn die Fassade den Blitzstrom führt und diese von Personen berührbar ist, dann müssen in bestimmten Abständen Warnschilder angebracht werden? Bei Ableitungen an öffentlichen Gebäuden, wird letztendlich auch kein Warnschild o.ä. montiert.
imarcus schrieb:
Danke für deine bisherigen Kommentare und Anregungen. Das Objekt ist aus meiner Sicht schon sehr anspruchsvoll.
Nett verharmlost!
Den Auftrag hätte nur eine qualifizierte Blitzschutzfachkraft übernehmen dürfen, die als erstes eine Risikoanalyse nach DIN EN 62305 (VDE 0185-305) Teil 2 hätte erstellen müssen. Bei der nächsten Auftragsversuchung bist du hoffentlich von deiner blitzschutztechnischen Blauäugigkeit geheilt.