Herdanschluss 8m lang im Kabelkanal? (3-adrig, LS B20)

Diskutiere Herdanschluss 8m lang im Kabelkanal? (3-adrig, LS B20) im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Liebes Forum, gerade in der Küchenplanung frage ich mich, ob ich die DIN VDE 0 298-4 (Strombelastbarkeit und Schutz von Kabeln) richtig...
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knurrhahn

Guest
Liebes Forum,

gerade in der Küchenplanung frage ich mich, ob ich die DIN VDE 0 298-4 (Strombelastbarkeit und Schutz von Kabeln) richtig verstehe.
Wir haben die HAD auf der einen Seite der Küche und möchten den Herd (genauer: autarkes Kochfeld max. 6,9kW) gern per Kabelkanal (die Wand hoch , über der Tür lang und dann wieder nach unten, ca. 8m Kabellänge) verlegen.
Vorhandene Kabellänge vom LS bis HAD ca. 2m.
Vorhandener Herdanschluss (aus DDR-Zeiten) ist einphasig mit einem LS B20 abgesichert.
Meine Lesart der Norm ist, dass ich ein 2,5mm2 Kabel (3-adrig) brauche, da dieses bei Verlegeart B2 einen In von 20A (4,6kW) verträgt (Umgebung 25°C, Betrieb max. 70°C, 2 belastete Adern).

Häufung sollte nicht vorhanden sein, da kein anderes Kabel in der Nähe ist.

Da ja bei einem LS Typ B20 bis zu einer Stunde 1,45xIn (-> 6,7kW) oder kurzzeitig (10sec) bis zu 5xIn (-> 23kW) fließen können, wollte ich sicher gehen, dass sich das In für das Kabel wirklich auf auf den Bemessungsstrom des LS (also 20A) bezieht.

Ist für den Plan ein feinadriges Kabel zulässig (da der Herd ja mobil ist) oder muss wg. "Verlegung" im Kabelkanal (aufputz) ein starres Kabel ran? Darf man so ein Kabel eigentlich nur im Kanal ohne Schellen an der Wand lang führen?

Vielen Dank im voraus,

Knurrhahn

PS: Die Alternative wäre ein Kochfeld direkt neben der Spüle - das erscheint mir gefährlicher (und unpraktischer) als die Verlegung auf die andere Seite....
 
Hi, ohne lange Erklärung: Die Tabellen sind auf die "Sicherungen" abgestimmt.
Also bei Iz der Leitung größer 20A und kleiner 25 A wird dann In=20 A Sicherung zugeordnet.

ABER: Die Konstellation bei dir gefällt mir nicht. Tückisch für die Lebensdauer einer NYM Leitung sind kleine Überlastungen mit einem Strom <1,45 * In.

Diese löst der LSS nicht oder erst nach unbestimmbar langer Zeit aus. Die Leitung wird aber in dieser Zeit wärmer als 70°C was sehr schlecht für die Lebensdauer ist.

Deshalb sollte man eigentlich so planen, dass eine kleine häufiger auftretende Überlastung nicht entsteht.

Grad aber bei deinem Herd, der mehr Leistung hat als die Leitung mit Nennstrom zur Verfügung stellt sind dann häufige Überlastungen (wenn auch nur rel. kurzer Dauer) schon fast "geplant" und das ist nicht Sinn der Sache. Wenn man einmalig die Leitung überlastet stellt der verbaute Leitungsschutzschalter schon sicher, dass die Leitung nicht zerstört wird. Aber wie gesagt, häufigere Überlastungen führen dazu, dass die Leitung Weichmacher verliert und dann relativ schnell Isolationsfehler auftreten können, welche auch eine Brandgefahr darstellen.

Kann man so nicht empfehlen !!

Wenn nur 2m vom Verteiler bis zur Dose umrüsten auf 4mm² möglich ??

Gruß Kai
 
2,5mm² mit 20A ist nach der Strombelastbarkeit in Ordnung.
Prinzipiell sollte ein Kochfeld schon einen 3 Phasenanschluß erhalten, aber an alten Anlagen gibt es den oft nicht.
Der Spannungsfall und der minimale Kurzschlusstrom sind aber auch zu beachten.
Bei B20A müssen mindestens 100A fließen können und am Ende der Leitung ist ein maximaler Spannungsfall von insgesammt (also von Zählerkasten bis Herd) 3% zulässig.
Das der Kurzschlußstrom nicht unterschritten wird ist mestechnich nachzuweisen.
 
Überlastbedingen sind erfüllt! Wenn vor den 8 m nicht noch 100 m bis zum LS verlegt sind, dann sollte die Sicherung auch noch auslösen.

Wenn du flexible Kabel verwendest, dann musst du für ausreichend Zugentlastung der Leitungen sorgen.
 
Du bist echt Gut wenn Du aus der Ferne erkennen kannst, daß die Überlastbedingungen erfüllt sind, ohne zu wissen welche Querschnitte verlegt wurden und welche Spannung anliegt.
 
2,5 mm²! Steht doch oben!
Bei 6,9 kW sind 400 V logisch!

Wozu brauch ich bei den Überlastregeln eine Spannung???
 
float schrieb:
2,5 mm²! Steht doch oben!
Bei 6,9 kW sind 400 V logisch!

400 V? Davon ist nie die Rede. So wie es den Anschein hat, geht es um reinen Wechselstrom mit nur einem Aussenleiter und 20 A LSS. Interessant wäre zu wissen, wie die Wohnung insgesamt abgesichert ist. Ich hatte mal in meiner alten Wohnung 2x16 A über 3x4mm² zur Herdanschlussdose verlegt und die Zuleitung zur Wohnungsverteilung war auch nur 3x4 mm² und mit 25 A nach dem Zähler im Keller abgesichert.

MfG
 
float schrieb:
2,5 mm²! Steht doch oben!

IMHO bezieht sich das auf die Anschlussleitung nicht auf die verhandenen Zuleitung. Da das ein DDR Anschluss ist könnte ich mir eine Alu Leitung vorstellen. Da wird es noch problematischer.

Lutz
 
Schon mal besten Dank für die vielen Antworten.

Also was in der Wand für ein Kabel liegt, weiß ich nicht (aber definitiv keine 400V ;-).
Ich gehe davon aus (Verteiler, Sicherungen usw. sind nicht mehr DDR-like) das die Zuleitung adequat zum LS gelegt wurde. Zu DDR Zeiten war der Herd ja auch mit den 20A abgesichert und das hat gepasst.
Aber normalerweise sind die Elektroinstallationen in Bad und Küche (also auch HAD) nach der Wende auf Schutzleiter umgestellt worden. Lediglich Wohnräume, Flur etc haben noch die Klassiche Nullung. Drehstrom am Herd geht nur nicht, da kein Drehstromanschluss vorhanden ist....grrr.
Die Wohnung insgesamt ist (leider noch DDR-like) mit 1x63A abgesichert.

Wie es um die Steigleitung vom Keller (Zähler und Hauptsicherung) bestellt ist, weiß ich nicht. Zählerschrank im Keller ist aber neu und die 63er ist auch ein Automat und keine alte Schmelzsicherung.
Leitung von HAD zum LS vielleicht 2m (siehe original post). Also alles zusammen 10m vielleicht 11m.

Zum Thema Zugentlastung: Wenn auf der anderen Seite auch eine HAD gelegt wird, müsste das ja passen, oder? Bisher hatte ich an eine verlängerte Zuleitung gedacht (direkt zum Kochfeld), aber man kann ja auch drüben ein Dose setzen und dann ein kurzes Kabel zum Kochfeld legen.

Ausserdem ist das Kabel ja sichtbar und fühlbar (bzw. der kleine Kabelkanal). Wenn es sich sehr stark erwärmt (wegen wiederholter kurzer Überlast), kann man das ja fühlen und reagieren (also doch "dicke" 3x4mm2 legen).

Also zusammengefasst darf (und werde) ich es so legen wie oben beschrieben und dann messen/abnehmen lassen. Mit einem kritischen Blick und Test ob's doch zu warm wird.

Ja dann vielen Dank für alle Antworten und Hinweise.

Gruß

Knurrhahn
 
Bitte nicht die Klemmen als Zugentlastung benutzen. Die Zugentlastung muss am Mantel gemacht werden. Lass den Schutzleiter etwas länger als alle anderen Leiter.
 
Zugentlastung

Hatte vor, unter der Arbeitsplatte (bevor es in den Kabelkanal geht) jeweils Kabelschellen zu setzen (die das ganze Kabel fixieren), so dass die Klemmen "kraftlos" sind.
Danke für den Tip.

Knurrhahn
 
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Thema: Herdanschluss 8m lang im Kabelkanal? (3-adrig, LS B20)
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