Erdwiderstandsmessung

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Volkmar54

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Hallo,

ich habe vor unseren Erdungswiderstand an der Haupterdungsschiene (HES) mit dem "VOLTCRAFT ET-02 Erdungsmessgerät" zu messen. Also die Hauserdung. Dafür muss ich natürlich zuerst den Schutzleiter von der Haupterdungsschiene (HES) trennen um keine Verbindung mehr zum PEN des Versorgers zu haben. Das bedeutet natürlich zuerst das ganze Haus stromlos zu machen und dann den Schutzleiter entfernen. Bei der anschließenden Messung zwischen Erde und HES sollte ich dann Werte < 20 Ohm bekommen. Wenn nicht, taugt mein Fundamenterder und das Wasserohr als Erdung nichts mehr.

Sehe ich das richtig?

Fragende Grüße
Volkmar
 
Wasserohr als Erdung gibt es schon seit 1990 nicht mehr. Was willst du denn an der HES messen wenn abgeklemmt?
 
Wasserohr als Erdung gibt es schon seit 1990 nicht mehr. Was willst du denn an der HES messen wenn abgeklemmt?
Der Fundamenterder und auch die Hauptwasserleitung ist mit dem HES noch verbunden. Ich simuliere also den Fall, dass der PEN abreißt. Wir haben das Stromhäuschen gleich neben dem Haus stehen. Auf unserem Grundstück sogar. Kann natürlich sein, dass der PEN dort tiefengerdet ist. Da müsste ich mich kundig machen? Wenn das so ist, dann wäre der PEN natürlich ein sicherer Ableiter nahe beim Haus.

Aber zunächst möchte ich nur mein eigene Hauserdung messen um auch im Notfall autark sein zu können. Ich hoffe natürlich, dass das Stromhäuschen nicht die Werte verfälscht. Aber solange ich < 20 Ohm bin ohne Schutzleiter bin ich zufrieden.
 
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Ich denke den PEN im Zählerkasten für die Messung abzuklemmen ist sicherlich sinniger. Dann bleibt der Schutzleiter auch sauber im System und greift weiter auf die HES zu. So als würde nur der PEN abreißen. Dann müssen wohl die NH Sicherungen gezogen werden.

Wenn die Werte dann unter 20 Ohm sind kann ich auch meine Notstromversorgung testen mit abgerissenen PEN.
 
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Aber zunächst möchte ich nur mein eigene Hauserdung messen um auch im Notfall autark sein zu können. Ich hoffe natürlich, dass das Stromhäuschen nicht die Werte verfälscht. Aber solange ich < 20 Ohm bin ohne Schutzleiter bin ich zufrieden.
Also, es ist nur normiert, wie hoch der Übergangswiderstand an einer Klemmstelle max. sein darf: 200mΩ !
Der maximale Erdausbreitungswiderstand ist gar nicht normiert und der gemessene Wert bei einer Sondenmessung sehr stark von Einstechstelle der übrigens viel zu kurzen Sonde abhängig, Schwanken im Bereich von 500-1000% sind nicht mal ungewöhnlich.

Und dann sollte man bei der Messung ca. (Laut Geräteherstellerempfehlung) die Sonde beim fünffachen Abstand der Erderlänge einstecken, also bei 10m Hausbreite ca 50m. Ich hoffe dein Grundstück ist lang genug.

Die meisten EFK messen übrigens, wenn sie messen, mit einem Niederohmmessgerät den Widerstand zwischen PEN und Erder. Wenn der zu hoch ist hilft dann nur, das Fundament an mehreren Stellen etwas auszuheben und mittel konzentrierter HO²NaCl-Lauge den Boden nachzumineralisieren.
 
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Aber wie kann ich sonst überprüfen ob meine Hauserdung ausreicht bei einem abgerissenen PEN?
 
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Ich würde nicht im verplombten Teil der Zähleranlage den PEN abklemmen.

Ebenso ist es kritisch, dass Du die NH Sicherungen im Hausanschlusskasten ziehen willst.

Ich meine natürlich den PEN an der Hauptleitungsabzweigklemme unter dem Zähler abklemmen. Die NH Sicherungen musste ich in den letzten Tagen des Öfteren zwecks Modernisierung ziehen. Wenn alles stromlos ist (messbar) und man alle Sicherheits-Regeln nach Einweisung befolgt ist das gar kein Problem.
 
Ich beziehe mich auch auf dieses Video bei dem ein Tiefen Erder gemessen wird. Eigentlich mache ich dann das Gleiche nur messe ich dann den Fundament-Erder und die Erdung über die Wasserleitung. Aber das Prinzip müsste das Gleiche sein.


Aber die Leitungen sind wirklich sehr kurz beim ET-02
 
Aber wie kann ich sonst überprüfen ob meine Hauserdung ausreicht bei einem abgerissenen PEN

Es ist immer kritisch, wenn der PEN der vom Trafo kommt abreisst. Da hilft auch die Erdung des eigenen Hauses nicht wirklich.

Angenommen, Du kämst auf 20 Ohm. Wenn man einen großen Verbraucher, wie eine Herdplatte einschaltet, zieht es die Erdung auf gefährlich hohe Spannungen hoch. 5 A führen schon zu 100 Volt.
Wichtiger als der Erdungswiderstand ist in diesem Zusammenhang, dass im Haus ein funktionierender Potentialausgleich existiert. Damit im Fehlerfall alles auf ein Potential "festgenagelt" wird.
 
Es ist immer kritisch, wenn der PEN der vom Trafo kommt abreisst. Da hilft auch die Erdung des eigenen Hauses nicht wirklich.

Angenommen, Du kämst auf 20 Ohm. Wenn man einen großen Verbraucher, wie eine Herdplatte einschaltet, zieht es die Erdung auf gefährlich hohe Spannungen hoch. 5 A führen schon zu 100 Volt.
Wichtiger als der Erdungswiderstand ist in diesem Zusammenhang, dass im Haus ein funktionierender Potentialausgleich existiert. Damit im Fehlerfall alles auf ein Potential "festgenagelt" wird.
Das mit dem Herd ist ein gutes Beispiel. Ich denke ich werde zwar mal den IST-Zustand bei feuchter Erde messen aber auf jeden Fall später noch einen Tiefen-Erder am HES setzen. Mich interessieren die groben Messwerte trotzdem mal. Eventuell bin ich positiv überrascht. Selbst ohne Tiefen-Erder. Die ermittelten Werte kann man dann nachträglich sicher hier zur Diskussion stellen.
 
Die muss man dann durch passende Adern selbst verlängern, damit man in den Bereich 20 Meter kommt.
Ist aber schon ein schwaches Bild der Gerätehersteller, dass die Messsonden zwar mitliefern, die aber eine Pseudolänge haben und die Messstrippen gem. ihrer Empfehlung nicht annähend ausreichen. Zudem ist das beschriebene Messverfahren in enger bebauten Gebieten gar nicht möglich oder wird durch weitere vorhandene Erder oder Metallzäune verfälscht, so dass Messergebnisse unbrauchbar werden.

Empfehlung von mir ist immer min. 100m Abstand hinterm Haus zum nächsten, so dass man eine ordnungsgemäße aussagekräftige Messung vornehmen kann!

Darauf sollte man beim Haus- Grundstückskauf eh drauf achten, dass ein unverbauter Blick auch unverbaut bleibt. Entweder ist da ein geschützter Flusslauf, Naturschutzgebiet oder ähnlich oder man hat die Möglichkeit die 5ha hinter seiner Terrasse mit zu erwerben. Ein Wäldchen nützt übrigens wenig. Sowas wird mal gerne in einer Nacht- und Nebelaktion abgeholzt und wird dann nach einer Strafzahlung zu Bauland.
 
Ja, das ist wirklich ein schwaches Bild des Geräteherstellers. Unser Haus ist freistehend im Hang ziemlich weit oben und hinter dem Haus nach ca. 15m aufgeschüttetem Garten geht ein kleiner Abhang runter und danach kommt eine große Wiese mit Gefälle. Danach Bäume und dann nochmal unsere Wiese. Ich denke wir kommen in diese Richtung auf > 100m bis zum nächsten Haus. Neben uns (hinter dem Haus) ist nur Wiese in beiden Richtungen und auf einer Seite die Transformatorenstation mit ca. 10m Abstand zum Haus.

Ich denke bis auf die Transformatorenstation müsste es eigentlich relativ gute Messungen geben. Die 20m werden ab der HES gemessen? Sonst muss ich den Abhang runter zu den Kühen...
 
Wenn Du den Erder messen willst mußt Du diesen von der PAS abklemmen und nicht den PE.
Dann auch die zufälligen ERdugnen der Bauteile im PA sind aus zu klammern.

Vorab ist für so eine Messung die Anlage ab zu schalten!

Wesentlich einfacher wäre die Messung mit einer Erdungsmesszange, hier kann auch im Betrieb und ohne abklemmen gemessen werden.
 
Wenn Du den Erder messen willst mußt Du diesen von der PAS abklemmen und nicht den PE.
Dann auch die zufälligen ERdugnen der Bauteile im PA sind aus zu klammern.

Vorab ist für so eine Messung die Anlage ab zu schalten!

Wesentlich einfacher wäre die Messung mit einer Erdungsmesszange, hier kann auch im Betrieb und ohne abklemmen gemessen werden.
Ich klemme den PEN ab also den Versorger und schaue was dabei rauskommt. Dann muss meine Hauserdung übernehmen?
 
Einfach mal ist anders....
https://kupfer.de/wp-content/uploads/2019/11/EP-SD-Kupferinstitut-sp_end.pdf

Bei der Messung mit einer Erdungszange(set) mist man immer den Widerstand der Schleife eigener- Erder
+ alle parallel geschalteten Erder der anderen Häuser/Trafo, die am gleichen Kabel hängen.
https://www.tml-shop.de/media/5e/e3/61/1652718431/Leitfaden-Erdungsprüfung_TML_Chauvin_Arnoux.pdf

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Es gibt auch die Möglichkeit den Erder mit 2 Hilfserdern zu messen. Dazu wird R1+R2, R2+R3 und R1+R3 gemessen und dann aus den Ergebnissen die Werte berechnet.
 
Die Verbindung zum Sternpunkt über den PEN ist als Widerstand allerdings so extrem gering im Vergleich zu dem Erder, daß diese in dem Meßergebnis der Zange nicht auffällt, das verschwindet schon in der Meßtoleranz.
Somit ist das Messergebnis gleich dem Erdungswiderstand es gemessenen Erders
 
Thema: Erdwiderstandsmessung

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