Modernisierung des Sicherungskastens

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rustasian

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Moin,
ich möchte meine Verteilung modernisieren und bräuchte ein wenig Inspiration.

Aktueller Zustand:
Einfamilienhaus BJ 1974. Ein Sicherungskasten, 650x240mm Unterputz, 7x B16 Automaten und 1x B20.
Je ein Automat für Keller, Erdgeschoss und 1.OG. Dachboden hängt am 1.OG
Je ein Automat für Waschmaschine, Zentralheizung, Geschirrspülmaschine, ein nicht mehr vorhandener Boiler in der Küche und der B20 ist für den Herd (einphasig).
Hauptzuleitung mit 3x50A NH Sicherungen abgesichert (ich glaube zumindest, dass es 50A sind)
Die Leitung von der Hauptsicherung zum Sicherungskasten verläuft Unterputz und ist mehrere Meter lang.

Meine Überlegung: neben die Hauptsicherung eine neue Hauptverteilung mit Stromzähler. Von da eine abgesicherte Leitung zu dem alten Sicherungskasten.

Die Leitung aus der Hauptsicherung müsste abgeklemmt werden und so weit wie möglich aus der Wand geholt werden, um in der HV angeklemmt werden zu können. Die Verbindung von der Hauptsicherung zur HV müsste dann neu verlegt werden.

Der alte Sicherungskasten soll durch eine neue Unterverteilung ersetzt werden, zB Hager VU48NC. Dafür müsste die Wand sowohl in Breite als auch Höhe etwas aufgestemmt werden.

In der Hauptverteilung würde ich zwei FI-LS für Waschmaschine und Trockner und einen dreifach B16 für den Herd einbauen. Der Waschraum liegt direkt hinter der Hauptverteilung. Ich muss also quasi nur durch die Wand. Für den Herd müsste ich 5x 4mm² Aufputz bis unter die Küche und da entweder direkt durch die Decke oder durch einen ungenutzten Kaminschacht. In die HV käme dann zB auch den Blitzschutz.

Die aktuelle Haupverteilung würde ich einfach als Unterverteilung ansehen. Ich würde wie gesagt einen Verteilerkasten mit vier Reihen verwenden. Auf die oberste Hutschiene würde ich Reihenklemmen setzen, damit ich mit den vorhandenen Leitungen nicht bis zu den Automaten muss und im dümmsten Fall verlängern muss. Ich würde den Sicherungskasten vorher verdrahten und dann Phase, Null und PE von den Stegleitungen direkt auf die Reihenklemmen legen.

Das ist jetzt natürlich nur grob skizziert, was ich mir überlegt habe, aber vielleicht bekomme ich noch die eine oder andere Anregung. Habe ich bei meinen Überlegungen etwas wesentliches übersehen?

Info zu meiner Person: ich bin gelernter Energieanlagenelektroniker, weiß also, wie Schaltschränke verdrahtet werden. Die Verteilerkästen werde ich selbst verdrahten und die Leitungen für Waschmaschine, Trockner und Herd kann ich selbst verlegen. Die Endmontage und die Arbeiten an der Hauptsicherung usw und natürlich die Abnahme lasse ich aber von einer Firma machen
 
Ham mal schnell vom Handy aus zwei Bilder gemacht.

Das Kabel von der Hauptsicherung ist eine nachträglich angebrachte Erdungsleitung in den Heizingsraum.

Den Hauptverteiler würde ich wie gesagt Aufputz neben die Hauptsicherung setzen. PXL_20231230_145653808.MP.jpgPXL_20231230_145641880.MP.jpg
 
Lade dir mal die aktuellen TAB deines Netzbetreibers herunter! Für Mindestabstände zum Hausanschlusskasten gibt es Vorgaben. Die stehen in den TAB. Die jetzige Hauptleitung wirst du entsorgen können, weil diese wahrscheinlich nicht mehr den heutigen Normen entspricht. Bitte nicht mehr den Begriff "Hauptsicherung" verwenden! Das ist der HAK. Danach kommt der Zählerschrank. Dort gehöhren jetzt auf jeden Fall Selektive Leitungsschutzschalter und Überspannungsableiter auf Tragschienensystem hinein. Was für ein Zählerschrank benutzt werden muss, regeln die Zählerplatzlisten des Netzbetreibers. Einen "Nullleiter" hast du mit Siherheit auch nicht mehr. Wenn du vom Netzbetreiber ein TN-C bekommst, dann wird der PEN bereits im HAK in Neutralleiter- und Schutzleiter aufgetrennt.
 
Die jetzige Hauptleitung wirst du entsorgen können, weil diese wahrscheinlich nicht mehr den heutigen Normen entspricht.

Was genau meinst du mit Hauptleitung? Du meinst hoffentlich nicht die Zuleitung von draußen. Ich hatte nicht vor, Garten und Straße für eine neue Leitung aufzureißen.
 
Hauptleitung bzw. Steigleitung bezeichnet die Leitung zw. HAK (=Hausanschlusskasten) und Zählerplatz (Zählerschrank)
 
Es muss auf jedem Fall ein neuer Zählerschrank mit seitlichen Verteilerfeld montiert werden.
Die Zuleitung HAK-Zählerschrank in 5x16mm²
Ebenso muss der Potenzialausgleich mit HES. erneuert werden.
 
Hauptleitung bzw. Steigleitung bezeichnet die Leitung zw. HAK (=Hausanschlusskasten) und Zählerplatz (Zählerschrank)
Ok, dass meinte ich ja. Ihr müsst entschuldigen, ich habe zwar einen Elektroberuf gelernt, aber Haustechnik wurde dabei nur rudimentär behandelt. Die genauen Fachbegriffe und Abkürzungen sind mir daher nicht geläufig und haben sich seit meiner Ausbildung sicher auch geändert (was bedeutet zB HES?). Ist schon ein paar Jahre her. Also seid bitte nachsichtig, wenn ich nicht immer die richtigen Begriffe verwende. Früher hieß zB das braune Ding an der Wand noch Panzersicherung.

Also, vom HAK verläuft ja eine Leitung Unterputz zum derzeitigen Zähler. Da ich die Leitung nicht verfolgen kann und auch nicht komplett aus der Wand reißen kann und will soll sie bestehen bleiben. Sie soll aber im HAK abgeklemmt und zumindest der erste Meter aus der Wand befreit werden.

Neben dem HAK soll Aufputz ein neuer Verteilerschrank mit dem Zähler montiert werden und eine neue Verbindung vom HAK zum Zählerschrank hergestellt werden. Das alte Kabel soll den neuen Zählerschrank mit dem alten Schrank verbinden.

Der neue Zählerschrank soll natürlich nach aktuellen Vorschriften aufgebaut werden.
 
Man hat damals meist vieradrige Leitungen verlegt, also L1, L2, L3 und PEN. Wenn du alles modernisieren möchtest, dann ist diese Leitung, zumindest zwischen Zählerschrank und Verteiler nicht mehr zulässig. Die Leitung muß 5-adrig sein, nämlich L1, L2, L3, N und PE. HES ist die Haupterdungsschiene. Von dieser muß aktuell eine Leitung zur Aufteilungsstelle nach dem PEN im HAK und zum Überspannungsableiter im Zählerschrank verlegt werden.
 
Ok, ich verstehe das Problem. Ich fürchte, dass die Leitung vieradrig ist. Im Sicherungskasten sind die Klemmblöcke für N und PE gerückt.

Das würde bedeuten, ich muss eine neue Leitung zwischen den beiden Kästen ziehen. Geht in dem Fall nur Aufputz.
 
Was wäre, wenn ich die aktuelle Verteilung einfach nur größer mache und alles in einen Schrank integriere? Könnte die vorhandene Leitung dann weiter verwendet werden?

Ich hätte dann mehr Stemmarbeiten und die Verlegung mancher Leitungen wäre aufwendiger, aber ich müsste keine neue Zuleitung legen.

Was hätte ich noch für Optionen? Ich skizziere späten mal den Grundriss von dem Keller, damit man sich das besser vorstellen kann.
 
Hier eine Skizze des Kellers zur Orientierung. Im Heizungsraum habe ich noch die Position des Kamins eingezeichnet.

Nochmal um das zusammenzufassen. Der Zählerschrank soll erneuert werden. Für Trockner, Waschmaschine und Herd sollen neue Leitungen gelegt werden. Die Küche befindet sich über dem Heizungsraum und der Herd etwa über der Gastherme. Es wurden nachträglich eine Verbindung vom HAK zur HES gelegt.

Option 1: Zählerschrank vergrößern. Dafür müsste ich Aufputz die Leitungen für Trockner, Waschmaschine und Herd durch den Flur verlegen.

Option 2: Zählerschrank nur noch als Unterverteilung nutzen und neuen Zählerschrank neben den HAK montieren. Wenn es keine Möglichkeit gibt, die alte Verbindungsleitung zu nutzen müsste eine neue Verbindung zwischen Zählenschrank und Unterverteilung gelegt werden. Wäre es eine Option, L1, L2, L3 und N vom neuen Zählerschrank über die vorhandene Leitung zu ziehen und PE mit 1x 16mm² direkt von der HES zu holen?
 

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Bei dieser Installation wird nicht nur der Zählerschrank erneuerungswürdig sein. Da sollten auch einige Stromkreise dazu kommen,z.B. Herdanschluss mit Drehstrom. Wenn das Haus bewohnt ist,eher unangenehm. Wenn Schalter und Steckdosen auch noch aus den 70er sind,wirds dafür auch Zeit die zu überprüfen und evtl. auszutauschen.
Such dir für den Zählerschrank einen Fachbetrieb,wenn du dir das Material selbst kaufst und da rumbastelst,wird dir keiner dort eine Abnahme inkl. Zählerumbau durchführen.
 
Moin,

Also du gehst das ganze Projekt nach meiner Auffassung zur Zeit ziemlich naiv an.

Die ersten Schritte sollten sein sich einen Elektriker zu suchen und dein Vorhaben mit diesen abzusprechen.

Bei mir würdest du mit Deinen Vorschlägen ich sage mal so hochkant rausfliegen, du gehört die komplette Anlage neu installiert, angefangen ab HAK bis zur Installation der Endverbraucher.

Zur Veranschaulichung was dafür für eine neue HV hingehört, kannst du dich hier informieren
Zählerplatz- & Wandleranlagenlisten zum Download

Von der Vorstellung einen Zählerschrank und daneben eine 4-reihige Verteilung wirst du dich verabschieden müssen.
 
Wie gesagt, ohne Fachbetrieb mache ich das sowieso nichts. Ich möchte nur erstmal ausloten, welche Optionen ich habe. Mir ist klar, dass es anhand von einer Skizze und zwei Fotos schwierig ist, da was genaues zu sagen, aber eine grobe Richtung wäre nicht schlecht.

Schalter und Steckdosen sind im übrigen schon neu und das ich eine dreiphasige Herdleitung ziehen will habe ich schon mehrfach geschrieben.
 
Gut dann versuche ich nochmal die grobe Richtung.

Vergiss deine bisherigen Vorschläge, schaue in die LISTE die ich dir im letzten Beitrag #18 geschickt habe.

Dort kannst du nachschauen was dein VNB (VerteilNetzBetreiber) das sind die umgangssprachlichen früheren Stadtwerke, diese schreiben vor wie dein Zähler aufzubauen ist.

Das er von deinen konzessionierten Elektriker abgenommen werden kann.

So könnte dann möglicherweise nur der Zählerschrank aussehen ohne irgendwelche Sicherungen; FI‘s oder sonstiges.

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https://www.elektroshopwagner.de/pr...MIhJuov-G5gwMVpZKDBx1f9wQ8EAQYAiABEgKA2fD_BwE

Ich glaube, nicht böse gemeint du stellst es dir zu einfach vor.
 
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