Selektiver Leitungsschutzschalter?

Diskutiere Selektiver Leitungsschutzschalter? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Community, ich habe noch eine Frage zu meiner Hauptverteilung hier in meinem Haus in Griechenland. Aktuell ist die Situation wie folgt...
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ChrizzM

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Hallo Community,
ich habe noch eine Frage zu meiner Hauptverteilung hier in meinem Haus in Griechenland. Aktuell ist die Situation wie folgt: Oberleitung zu der geschlossenen Steinbehausung außerhalb des Hauses, in der der verplombte Zähler untergebracht ist (das ist Standard / Vorschrift hier). Angeliefert wird L,N,PE 10mm², eine Phase. Unterhalb des Zählers ist die Haupt-LSS (frei zugänglich) Typ C 40A (chint NXB-63). Vom Zähler geht es dann ca. 19m zur Hauptverteilung in das Haus (Erdverlegung im Kunststoffrohr in einem Metallrohr). In der Hauptverteilung sind zwei Überspannungsableiter (etitec
B T12 275/7) verbaut und der "Vor-LSS" Typ C 32A. Danach kommt die restliche Installation (FIs, LSS, etc)
OK, jetzt die Frage. Durch die 32A habe ich meiner Meinung nach eine unnötige Limitierung auf 32A statt der angelieferten 40A und dadurch dass es zwei normale LSS in Reihe sind (32A und 40A) ist nicht gewährleistet, dass der Haupt-LSS (außerhalb des Hauses) nicht auslöst (wenn ich alles richtig verstanden habe sind LSS nicht selektiv). Macht es Sinn den 32A LSS durch einen 40A selektiven Leitungsschutzschalter zu ersetzen? Oder eventuell durch eine Neozed 40A Sicherung?
Ich möchte das gerne verstehen, bevor ich mich mit meinem Elektriker in Verbindung setze.
 
Du bekommst einen PE geliefert? Das kann ich mir nicht mal in Griechenland vorstellen. Weder der ein Selektiver LSS, noch Schmelzsicherungen machen so Sinn. Da müsste schon der LSS vor dem Zähler getauscht werden, denn der würde ja sonst noch vor den selektiven Elementen auslösen. Einen Hausanschluss mit Hauptsicherungen gibt es nicht?
 
Leider ist das im Ausland so oftmals Üblich, trotzdem aber totaler Unfug mit den LSS als hauptautomaten.
Dadurch fallen beim Kurzschluß alle Automaten irgendwie meist gleichzeitig aber auf keinen Fall selektiv.

Sinn würde hier machen schon ganz vorne mit einem 40A Neozed Element an zu fangen, besser noch mit einem 40A SLS und auf den zweiten zu verzichten.
Wenn man diesen als selektiven Auslöser haben will dann wäre der mit 32A auch zu hoch da wäre maximal 25A passend.
Auch hier wäre dann eine Schmelzsicherung die richtige, denn der Leitungsschutzschalter ist NUR für den Endstromkreis gedacht und sinnvoll.
 
Zum PE, da würde ich mal vermuten, daß an der Anschlußsäule schon ein Staberder sitzt von dem dann der PE abgeht -> TT Netz.
 
Danke für die schnellen Antworten. Zum PE: Ja, habe ich falsch beschrieben. Es gibt drei miteinander verbundene 1m-Erdspieße, die mit einem 10 mm² Kabel zum Zähler gehen. Wenn ich Hemapri und Octavian1977 richtig verstehe, dann wäre die richtige Lösung, die, die leider nicht umsetzbar ist, denn der erste LSS ist zusammen mit dem Zähler verplombt. Ich kann ihn zwar betätigen, aber er ist vom Versorger eingesetzt. Ich werde das aber mal mit dem Elektriker besprechen. Alternativ könnte man den 32A LSS einfach weglassen oder durch einen 40A LSS ersetzten und hoffen, dass dieser vor dem LSS der Anschlusssäule auslöst. Am Ende möchte ich zwei Dinge erreichen: 40A Kapazität im Haus und potenziell vermeiden, dass man an die Anschlusssäule muss. Das zweite lässt sich aber im Zweifelsfall verschmerzen.
 
Man kann den eingangsseitigen LSS einfach ersatzlos streichen und um Abschalten zu können, an dessen stelle einen einfachen Lasttrennschalter setzen.

Wenn man verhindern will, daß der verblompte wegen Überlast auslöst dann setzt man maximal 2 16A Leitungsschutzschalter (bzw FI/LS) für Endstromkreise ein.
ist natürlich nicht üppig so eine Versorgung.
 
Das mit TT ist möglich, deshalb wollte ich ja noch man nachfragen. Vieleicht haben sie auch einen PEN bereits am Zähler aufgetrennt. Was dieser Vor-LSS soll verstehe ich auch nicht ganz. Die Leitung und die nachfolgende Installation ist ja durch den 40A-LSS schon hinreichend geschützt, inklusive vorhandener 40A-FI. Man könnte den LSS vor dem Zähler gegen einen 40A Selektiven LSS austauschen. Wenn man nach den 40A eine Selektivität erreichen will, muss man auf 25A runter. Auch die jetzigen 32A sind nicht selektiv. Auch eien Lasttrennschalter halte ich für nicht notwendig. Man kann doch am FI abschalten.
 
Sofern es einen FI für alles gibt.
Da hier nur wenige Stromkreise überhaupt Sinn machen ist es Besser diese als FI/LS aus zu führen und sich einen FI für alles zu sparen.

Möglicherweise ist auch der 40A LS schon ein FI/LS?

Bei FI immer drauf achten, daß es mindestens mal Typ A FIs sind und nicht die im Ausland üblichen unzureichenden Typ AC.
 
Über den Aufbau der Verteilung und die Anzahl der Stromkreise ist ja nichts bekannt. Warum sollen FI/LS verwendet werden? Ich hatte bis vor 10 Jahren im Haus auch nur Einphasen-Wechselstrom und zwei Verteilungen mit über 20 einzeln abgesicherten Stromkreisen. Die alte Verteilung war eine Tafel mit 18 Diazed und die neue eine Erweiterung mit FI und 8 LSS.
 
Danke für die Kommentare.
OK. Ich habe eine fast vollständige Dokumentation der aktuellen Situation angehängt. Was ich noch untersuchen muss, ist ob alle LSS am FI hängen. Auch die Stärke der Zuleitung zu der Pool-UV muss ich noch checken und nachtragen. Den FI/LS für den Garten habe ich eingebaut, da ich die gesamte Verkabelung für den Garten (ist ausschließlich Beleuchtung) ersetzten musste (kleine Anekdote dazu: Das Kabel lief im Wohnzimmer direkt um den Auslass des Kaminschornsteins. Glück im Unglück: Der alte Kamin wurde von den Vorbesitzern NIE genutzt, da er nicht korrekt installiert war. Hätte bestimmt gut gerochen:oops: ).
 

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Für was braucht man denn im Haus einen K20A Automaten?
Mehr als C hab ich bisher nicht gebraucht.
Auch die Vielen Stromkreise über 16A finde ich etwas seltsam, vor allem weil die Hauptsicherung nicht sonderlich viel Leistung erlaubt.
 
Alles sehr gute Fragen. Wie beschrieben hängt am K20A eine Klimaanlage. Ist aus meiner Sicht heute völlig unnötig. Vielleicht war das vor 17 Jahren mal anders. Die Elektroinstallation habe ich mit dem Haus so zusammen gekauft, die war halt dabei. Deshalb bin ich ja auch gerade dabei das alles, so weit es möglich ist zu normalisieren. Was ich nicht verstehe versuche ich mit eurer Hilfe klar zu stellen und am Ende zu einer vernünftigen, best möglichen Lösung zu kommen. Die muss ich dann noch mit dem Elektriker absprechen, denn der hat die gesamte Installation zertifiziert und das soll auch so bleiben.
 
Möglicherweise ist auch der 40A LS schon ein FI/LS?
Nein das ist im Prinzip die Hausanschlusssicherung. Im Süden ist das Standard geworden.
Der 32A Vor-LSS in der UV dient als Überlastsicherung nach dem 40A.
Selektiv im Kurzschlussfall ist das nicht. Aber wie oft gibt es einen Kurzschluss bei euch? :rolleyes:
 
Kann es sein, dass der 32A-LSS nur die Vorsicherung zur nächsten Unterverteilung ist?
 
@okken: Danke für die Antwort. Kurzschluss nicht, eher Überlast wenn die Gäste im Sommer mal alle Klimaanlagen auf Supercool stellen, den Herd, das Kochfeld, einen Fön und den Wasserkocher anmachen, gleichzeitig die Poolpumpe läuft und dann noch Warmwasser unnötigerweise über den Immersion Heater starten....
Aber nach dieser Diskussion hier tendiere ich auch den 32A LSS zu entfernen oder halt durch 40A zu ersetzen und zu hoffen, dass dieser eher auslöst, falls die 40A dann jemals überschritten werden. Außerdem ist es ja so, dass wir wie beschrieben die Hausanschlusssicherung jederzeit erreichen und betätigen können und die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass die 40A überschritten werden.
@Hemapri: Nein, die "sitzt" ganz vorne. Wenn dieser LSS abgeschaltet ist, ist alles aus.
 
Poolpumpe läuft und dann noch Warmwasser unnötigerweise über den Immersion Heater starten
Poolpumpe und Warmwasserboiler würde ich über Zeitschaltuhren laufen lassen, so dass diese niemals gleichzeitig in Betrieb sind.
hier tendiere ich auch den 32A LSS zu entfernen oder halt durch 40A zu ersetzen
Statt den 32A LSS solltest du dann einen Lasttrennschalter einbauen.
 

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Frage ans Forum:

Gebe es nicht eine Möglichkeit, die Klimaanlage zu "pausieren", während ein anderer Großverbraucher (z.B.: Herd und Kochplatte) angeschaltet werden und Aufheizen. Also einen Lastabwurf zu realisieren.
Gibt es Klimaanlagen, die von Haus aus mit so einer Funktion ausgerüstet sind?
 
Durchaus gibt es Wärmepumpen die externe Freigabekontakte haben.
bei den Splitklimageräten müsste man mal nachsehen leider gibt es bei denen selten die Möglichkeit von anderen Systemen auf diese Einfluß zu nehmen.
 
Poolpumpe und Warmwasserboiler würde ich über Zeitschaltuhren laufen lassen, so dass diese niemals gleichzeitig in Betrieb sind.
Gut gedacht, aber das geht leider nicht. Die Poolpumpe läuft über eine Zeitschaltuhr. Die Warmwasseraufbereitung läuft ja normalerweise über Solar. Es kann aber z. B. im Mai mal so bewölkt sein, dass es nicht ausreicht. Dann hat der Gast die Möglichkeit den Immersion-Heater einzuschalten. Wann er das tut, kann ich leider nicht bestimmen. Dass der Immersion-Heater überhaupt läuft sollt die Ausnahme sein, da er enorm viel Energie verbraucht (normalerwiese zwischen 3,5 und 4 KW/h). Auch aus diesem Grund ist die Idee mit der Zeitschaltuhr nicht umsetzbar. Die Temperatur des Boilers kann ich nicht messen. Also auch von dort keine Regel ableiten.
Statt den 32A LSS solltest du dann einen Lasttrennschalter einbauen.
Ja, das ist auch mein letzter Stand. Geplant habe ich jetzt einen ABB SD201/40.
 
Dann hat der Gast die Möglichkeit den Immersion-Heater einzuschalten. Wann er das tut, kann ich leider nicht bestimmen.
Statt dem Gast diese Möglichkeit zu geben, würde ich das automatisieren.
Der E-Heizstab verfügt doch über einen Thermostat?
Sollte z.B.: bis 16 Uhr das Wasser im Boiler noch nicht warm genug sein durch die Solaranlage, schaltet der Heizstab ein und erwärmt den Boiler.
Mit einem Lastabwurfrelais in der Herdzuleitung könntest du den Boiler abschalten, wenn nun um 18 Uhr jemand den Backofen einschaltet und der E-Heizstab beispielweise gerade wieder nachlädt. Somit verhinderst du einen ungewollten Parallelbetrieb.
 
Thema: Selektiver Leitungsschutzschalter?
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