Es führt aber an den Übergangspunkten von hoch- zu niederimpedanten Leitungen zu Reflexionen des Signals, die sich im Niederfrquenzbereich noch nicht auswirken, aber im höherfrequenten Bereich des DSL deutlich zeigen.
Fehlanpassung kann schon sein, aber nicht sehr hoch- zu sehr niederimpedante Leitung, damit meine ich, es wird nicht eine Leitung für VDSL 600 Ohm und die andere 100 Ohm aufweisen. Die Impedanzen werden auch bei einer Fehlanpassung schon dichter beieinander liegen.
Kaum zu glauben, dass sich der Wellenwiderstand mit der Frequenz so stark ändert?.
Das ist aber so. Ab 1 MHz fangen Leitungen an, einen konstanten Wellenwiderstand aufzuweisen. Bei tiefen Frequenzen nimmt der Wellenwiderstand zu und wird komplex. Wäre das nicht so, dann würde ja jede lange Stromversorgungsleitung mit den übertragenen 50 Hz Wirkleistung verbraten. Dies ist aber nicht so, denn so eine Leitung verhält sich rein kapazitiv und somit fällt nur Blindleistung an (solange kein Verbraucher am anderen Ende der Leitung angeschlossen ist).
Für hohe Frequenzen ergibt sich der Wellenwiderstand:
Z = Wurzel (L/C) mit z.B. L: Induktivität pro Meter und C Kapazität pro Meter
Für tiefe Frequenzen gilt hingegen:
Z = Wurzel (R/(6,28 x f x C) mit z.B. R: Wirkwiderstand pro Meter, C Kapazität pro Meter und f: Frequenz.
Nimm mal z.B. auf diesem
Datenblatt das Kabel auf Seite 529 (PDF-Seite 530). Dort findest du den Schleifenwiderstand und die Kapazität und kommst bei 1 kHz damit auf einen Wellenwiderstand von 657 Ohm. Für höhere Frequenzen (1 bis 14 MHz) ist auf dem Datenblatt 100 Ohm angegeben.
Nun, das von dir genannte Kabel J-Y(St)Y findest du auf Seite 527 (PDF-Seite 528). Der Wellenwiderstand oberhalb von 1 MHz ist nicht spezifiziert, aber das Kabel wird sich ähnlich verhalten, wie das zuvor genannte Kabel, also wenigstens einen Wellenwiderstand ganz grob in der Nähe von 100 Ohm aufweisen.
Wenn man nun diese beiden Kabel hintereinanderschaltet, gibt es für VDSL eine Fehlanpassung aber nicht 100 zu 600 Ohm.
Die Herleitung der Gesamtformel und die Herleitung der beiden von mir verwendeten Formeln findest du z.B. in diesem
Wikipedia-Artikel
Gruß
Uwe