2xAußenleiter (2 x L1) 1x Neutralleiter in einem Kabel

Diskutiere 2xAußenleiter (2 x L1) 1x Neutralleiter in einem Kabel im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Eine neue Frage zur Verwendung von 2 Stromkreisen (2 x L1) und nur einem Neutralleiter in einem Kabel. Dies scheint nach VDE nicht möglich. Dabei...
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fuchsi schrieb:
300 Meter mit 2 belasteten Adern 10A und 1 belastete Ader 20A und 2.5mm² kommt mir nicht schlüssig vor. (ohne jetzt nachzurechnen)

Das ganze Konstrukt klingt eher nach einer missglueckten Installation, vielleicht im Bereich Wohnungsbau. Wo dem GU/GÜ oder dessen Gutachter aufgefallen ist, das man noch ein paar Steckdosen für Waschmaschinen/Trockner im Mieterkeller braucht, die aber nicht so ohne weiteres angeschlossen bekommt...
 
Antwort auf den Beitrag von Octavian1977

1. Leider falsch.

Entgegen der landläufigen Meinung sind DIN-Normen keine Rechtsnormen, sondern nur private technische Regelungen des Herausgebers mit Empfehlungscharakter.

Energiewirtschaftsgesetz: (1) Energieanlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten.

Und in diesen Regeln steht:
Normenreihe DIN VDE 0100
„Abweichungen von den Anforderungen, die in den erwähnten Normen beschrieben werden, sind möglich, wenn auf andere Weise sichergestellt ist, dass eine gleichwertige Sicherheit erreicht wurde. Allerdings sollte dies nicht ohne eine nachvollziehbare Begründung bzw. Dokumentation erfolgen.“

Bedeutet: Wenn die Sicherheit mindestens gleichwertig ist müssen kann von den Regeln der VDE abgewichen werden.

Da das Regelwerk nicht jeden in der Praxis vorkommenden Fall berücksichtigen kann, gibt’s zur Sicherheit und zur rechtlichen Absicherung Sachverständige die das dann beurteilen. Die Bereiche für Elektrotechnik und Gebäudesicherheit beim TÜV sollten übrigens nicht mit dem PKW-TÜV verwechselt werden, der Fahrzeuge nur grob stichprobenartig untersucht.

2. Kabel: Leider wieder falsch (geraten?).
Offensichtlich ist das Kabel nicht bekannt. Selbstverständlich ist bei diesem Kabel eine Verwechslung ausgeschlossen, da alle Leiter/Neutralleiter (schwarz + blau) einzeln nummeriert sind. Entspricht dann evtl. doch der VDE oder? Der Großhandel bietet das Kabel übrigens als NYM J 7x2.5² an.

3. Leitungsschutzschalter. Leider nochmals daneben.

Für eine andere kreative Lösung wäre ich aber dankbar.

Vorgabe 1:
Aufgrund der Kabellänge (bestehende Anlage) darf die Gesamtbelastung der Leitung bei max. 20A (bzw. 16A) liegen

Vorgabe 2:
Eine einzelne Steckdose soll nur mit einer Leistung von max. 10A belastet werden können. (also z.B. keine 2 Heizlüfter à 1.500W)

Bei der Wahl von entsprechenden Charakteristiken kann hier eine Selektivität bei Überlast (nur das ist gewünscht) hergestellt werden. Eine Kurzschlussselektivität ist nicht erforderlich und auch nicht erwünscht.

Antwort für „fuchsi“
Kein Wunder das es "fuchsi" nicht schlüssig vorkommt, denn "fuchsi" hat ja auch wie so viele andere vorher den Text nicht gelesen. "es handelt sich um mehrere Räume"

Antwort für Karo28
Um Wohnraum oder ein Wohnhaus handelt es sich nicht. ...? ...! Richtig, es handelt sich um ein Gewerbeobjekt.

Ach so, Kabel fallen jetzt unter die Bauprodukteverordnung, da braucht man natürlich keine Sachverständigen mehr. Das mit der Eingliederung von Kabeln in die Bauproduckteverordnung aber nur die Klassifizierung für das Brandverhalten geregelt wird, hat Karo28 leider übersehen. Insofern hat dieser Hinweis mit meinem Thema nichts zu tun.

Sorry, ich komme hier aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Damit mir nicht übel wird, beende ich das Thema hiermit.
 
Fazit für mich:

Du bist dir zu fein die Karten auf den Tisch zu legen, warum es zu so einen komichen Konstrukt kommen soll, erwartest aber Lösungen auf dem Präsentierteller!

Ich zum Beispiel habe erwartet, das die zwei Leitungschutzschalter dazu diesen sollen, die einzelnen Stromkreise getrennt abschalten zu können, deshalb riet ich dir ersatzweise zu Reiheneinbauschaltern, mit denen jegliche Diskussionen auch mit kommenden Sachverständigen von vornerein aus dem Weg geräumt währen.

Das selektivität im Kurzschlußfall nicht benötigt wird, sondern lediglich Überlastschutz, ist auch äußerst ungewöhnlich. Der Überlastfall tritt bei festen zwecken korrekt zugeordneten Anschlüßen eigentlich nie auf, wohl aber ein Kurzschluß, wenn eines der beiden Verbraucher den Geist aufgibt.

Ich bin mir relativ sicher, daß die VDE die Nutzung eines gemeinsamen Neutralleiters nur bei Drehstomkreisen erlaubt, aber das ist ja letzlich auch egal, solange du nun zufrieden bist!
 
So du Klugschei..... Es ist aus gutem Grund verboten 2 Stromkreise in einer Leitung zu führen! Auch wenn da eine Allpolige Abschaltmöglichkeit vorhanden ist so besteht immer noch die Gefahr das eben die Leitung nicht Spannungsfrei ist! Fakt auch wenn Deine Lösung in Deinen Augen Gleich oder höherwertig ist , so ist sie es doch nicht! Im Schadensfall spricht dann der Staatsanwalt mit Dir und erklärt dir dann sehr deutlich was die anerkannten Regeln der Technik besagen! Was spricht dagegen diese Konstrukt Normgerecht und Fachgerecht als aufgeteilten Drehstromkreis auszuführen ?
 
Sorry, ich komme hier aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Damit mir nicht übel wird, beende ich das Thema hiermit.

Den Unterschied zwischen Kabel und Leitung sollte man kennen.

Verstoss gegen VDE 0100-520:2013-06 521.8.1, 521.8.2, 521.8.3, VDE 0100-460

In Unkenntnis der Verlegearten kann die Leitung überlastet sein und generell zu prüfen.
 
Stephan AC/DC schrieb:
Für eine andere kreative Lösung wäre ich aber dankbar.

Vorgabe 1:
Aufgrund der Kabellänge (bestehende Anlage) darf die Gesamtbelastung der Leitung bei max. 20A (bzw. 16A) liegen

Vorgabe 2:
Eine einzelne Steckdose soll nur mit einer Leistung von max. 10A belastet werden können. (also z.B. keine 2 Heizlüfter à 1.500W)

Bei der Wahl von entsprechenden Charakteristiken kann hier eine Selektivität bei Überlast (nur das ist gewünscht) hergestellt werden. Eine Kurzschlussselektivität ist nicht erforderlich und auch nicht erwünscht.

Ein LSS 10A schaltet nicht bei 10,..A wegen thermischer Ueberlastung ab. Wenn du eine Strombegrenzung auf 10A brauchst, musst du in Richtung eines elektronischen Uberlastschalters was suchen. Oder eine Steckdose mit integrierter Feinsicherung 10A einsetzen.


Stephan AC/DC schrieb:
Ach so, Kabel fallen jetzt unter die Bauprodukteverordnung, da braucht man natürlich keine Sachverständigen mehr.

Ob man fuer irgendetwas einen Sachverstaendigen "braucht", ist in der jeweiligen PruefVO des Bundeslandes gesetzlich geregelt. Wenn man freiwillig oder aus versicherungsrechtlichen Gruenden einen Sachkundigen "moechte", hindert einem niemanden daran.

Stephan AC/DC schrieb:
Das mit der Eingliederung von Kabeln in die Bauproduckteverordnung aber nur die Klassifizierung für das Brandverhalten geregelt wird, hat Karo28 leider übersehen. Insofern hat dieser Hinweis mit meinem Thema nichts zu tun.

Entschuldigung, ich hatte deine abschweifenden Erzaehlungen zum Thema NYM-J 7x2,5 wohl so verstanden, das du damit auf das Brandverhalten und die Brandlast der Leitung im Flucht-/Rettungsweg hinweisen wolltest. Aber vermutlich wolltest du irgendwas anderes sagen, oder andeuten. Oder uns raten lassen...

(
Stephan AC/DC schrieb:
"Im Übrigen gibt es für ähnliche Fälle sogar ein NYM 7x 2,5² Kabel das TÜV geprüft ist. Dieses Kabel hat 3 (blaue) Neutralleiter und ist damit nicht VDE-Konform. Das Kabel erhöht nicht nur die Sicherheit im Brandfall besonders in Flucht- u. Rettungswegen (nur 1 Kabel statt 3) sondern senkt nebenbei auch noch die Installationskosten."
)
 
Text habe ich sehr wohl durchgelesen und auch registriert.
Trotzdem ist Deine Anordnung nicht ganz nachvollziehbar, warum man sowas überhaupt bauen will.

Wenn Du Dir 300 Meter Leitungslänge einsparen kannst, würde ich Deine angenommenen 20A bzw. 16A nochmal durchrechnen. Egal durch wie viele Räume du durch musst.
 
Die Betonung liegt auf, gleichwertigen oder höherwertigen Standard herstellen.
Weder das eine noch das andere wird durch diesen Pfusch erwirkt.

Auch im Überlastfall glaube ich kaum an eine Selektivität.
Das Funktioniert nur wenn der zweite Stromkreis zur Zeit der Überlast fast inaktiv ist.

Wenn Du das alles sowie so über einen (meines Erachtens nach zweifelhaften) Gutachter erledigt hast, dann belästige hier nicht mit Deiner Frage und sei beleidigt wenn die Antworten von Fachleuten nicht mit deinem Pfusch konform gehen.
 
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Thema: 2xAußenleiter (2 x L1) 1x Neutralleiter in einem Kabel

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