4 Poliges Erdkabel zur Garage

Diskutiere 4 Poliges Erdkabel zur Garage im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen! Wir sind gerade dabei die Elektroinstallation in unserem Landwirtschaftlichen Betrieb zu erneuern. Die aktuelle Situation ist wie...
Lokales TT Netz ist die schlechteste Idee dafür!
Die einzige Möglichkeit wäre hier auf Drehstrom zu verzichten und die Verteilung mit 2 Phasen N und PE an zu klemmen.
Fehlt dann halt 1/3 der möglichen Leistung aber das langt ja vielleicht.

Wieso wäre ein lokales TT eine schlechte Lösung? Es gibt zig-tausende solcher Konfigurationen, die sicher arbeiten. Wurde früher (neunziger Jahre) von diversen Institutionen sehr empfohlen und jetzt wäre das auf einmal schlecht?

Und wenn man Bedenken wegen der Zuverlässigkeit der RCDs hätte, kann man zur Sicherheit zwei (verschiedene Fabrikate) hintereinander schalten.
 
dazu gibt es gerade in der aktuellen EP einen sehr lesenswerten Beitrag
1. die gesamte Schutzmaßnahme ist abhängig von nur einem Erder
2. Schutz durch Abschaltung wird nur durch FI erreicht, welcher eine erheblich höhere Wahrscheinlichkeit eines Defektes haben kann und auch bei besonderen Fehlern blockieren kann.
3. Berührungsspannungen im Fehlerfall sind wesentlich höher und können bis zur Höhe der Netzspannung anliegen. (TN Netz maximal 50%)
 
das wäre alles im Boden vergraben?
Nicht alles, nur der Teil durch den Hof zwischen den Gebäuden.
Geplant ist die Garagenzuleitung durch die Scheune laufen zu lassen bevor sie im Boden unter dem Hof zur Garage geht.
Alles Andere wäre viel zu aufwändig.
 
1. die gesamte Schutzmaßnahme ist abhängig von nur einem Erder

Wenn der Erder sorgfältig erstellt wird, sehe ich kein Problem, dass er versagen würde.

Schutz durch Abschaltung wird nur durch FI erreicht, welcher eine erheblich höhere Wahrscheinlichkeit eines Defektes haben kann und auch bei besonderen Fehlern blockieren kann.

Wenn man diesbezüglich Bedenken hätte, könnte man wie in #61 schon beschrieben, zwei hintereinander schalten. Macht nur etwa 40,- Euro Mehrkosten.

3. Berührungsspannungen im Fehlerfall sind wesentlich höher und können bis zur Höhe der Netzspannung anliegen. (TN Netz maximal 50%)

Bei einem satten L zu PE Schluss ist in der Zeit bis der RCD auslöst, die Berührungsspannung in Höhe der Netzspannung. Aber auch nach etwa 50 Millisekunden wieder weg. Gefordert sind in diesem Fall 200ms.
 
Geplant ist die Garagenzuleitung durch die Scheune laufen zu lassen bevor sie im Boden unter dem Hof zur Garage geht.

Wenn ihr den 4adrigen Teil der Zuleitung zur neuen Garagenunterverteilung der im Boden liegt nicht auswechseln könnt, muss man aber den durch feuergefährdete Bereiche verlaufenden Teil in 5 adrig ausführen, damit der vorgeschaltete 300mA RCD den Brandschutz erfüllen kann. Denn ohne PE klappt das nicht. Unter der Erde ist der fehlende PE dann kein Problem.
 
Die einzige Möglichkeit wäre hier auf Drehstrom zu verzichten

Der TE hat jetzt zigmal gebetsmühlenartig wiederholt, dass er Drehstrom benötigt. Warum wird das geflissentlich ignoriert? o_O
Es gibt in der Regel nicht nur "die einzige Möglichkeit".

Geplant ist die Garagenzuleitung durch die Scheune laufen zu lassen bevor sie im Boden unter dem Hof zur Garage geht.
Alles Andere wäre viel zu aufwändig.

Ist es nicht möglich, anstatt im Boden einen Teil der Leitung als "Freileitung" zu verlegen in einer gewissen (Durchfahrts)höhe?
 
@Octavian1977 nach deiner Meinung sind alle TT-Netze unzulässig ! BZW wegen dem lokalem Erder und dem FI besonders gefährlich ! Für den TE du kannst die 4 adrige Leitung mit L1+L2+L3+N verwenden und mit einem FI/LS in der Hauptverteilung schützen. In der Garage wird dann ein TT-Netz mit lokalem Erder und weiterem FI errichtet. Einziger Nachteil der FI oder der LS in der Hauptverteilung ist nicht selektiv zu dem FI bzw den LS in der Garage!
 
Also ich kenn ausreichend Elektrofirmen, die haben selbst im Neubaubereich kein Problem damit, eine abgesetzte Halle oder neuen Bürotrakt mittel 4x35mm² ALU anzufahren und dann wieder aufzuteilen, sofern ein lokaler Erder vorhanden ist. Und der VNB würde auch nichts anderes machen, wenn er dieses Gebäudeteil separat anschliessen sollte.
 
TT Netze sind nicht generell unzulässig sondern im Bezug auf den Schutz unzuverlässig.
 
TT Netze sind nicht generell unzulässig sondern im Bezug auf den Schutz unzuverlässig.

Was soll daran so schlimm unzuverlässig sein? Die Punkte von #62, die in #64 widerlegt wurden.

Man könnte bei jeder Netzform die Nachteile herauspicken und breitwalzen.

Jedes Ding hat seine Vor- und Nachteile.

Man könnte auch argumentieren, dass in einem TN-Netz wegen der Verwendung eines PEN durch den Versorger, im Haus dann vagabundierende Ströme durch Potentialausgleich und Fundamenterder fließen.
 
Einziger Nachteil der FI oder der LS in der Hauptverteilung ist nicht selektiv zu dem FI bzw den LS in der Garage!

Diesen kleinen Nachteil sehe ich im privaten Bereich nicht problematisch. Wenn einmal in paar Jahren so ein Fall eintritt, ist das völlig egal. Man geht dann eben auch ins Haupthaus und schaltet dort die RCD/LSS wieder ein.

In einem Gewerbe- / Industriebetrieb oder Bürogebäude sollte man allerdings die Regeln der Selektivität beachten.
 
Ein TN-C Netz ist heute nicht mehr zulässig auf zu bauen und das TN-S netz ist im Bezug auf vagabundierende Ströme dem TT Netz gleich.
Natürlich ist auch der Strom im TN-S Netz nicht ungefährlich, es ist aber das beste der bekannten Netze.
TT ist die Notlösung, IT ein Kompromiss zwischen Schutz und Versorgungssicherheit.
 
Au weia sage das mal den Netzbetreibern. Die bauen auch neu immer noch TN-C-Netze !
 
Weiß ich und das ist mir auch nicht sonderlich recht.
Da geht es nur um Geld sparen für Netzbetreiber, die dürfen sogar blaue PENs verwenden.
Würde man hier einfach Flächendeckend über die verlegten Erdkabel einen V4A Runddraht legen hätte man hier einen äußerst gut geerdeten PE
 
Würde man hier einfach Flächendeckend über die verlegten Erdkabel einen V4A Runddraht legen hätte man hier einen äußerst gut geerdeten PE

Diese Idee wäre an sich nicht schlecht. Aber wie soll das dann bei Ortsnetzen mit mehreren Trafos gemacht werden, mit der PE-N - Verbindung? Nur an einem Trafo oder an allen? Schwierige Sache!
 
das TN-S netz ist im Bezug auf vagabundierende Ströme dem TT Netz gleich.

Das würde ich bezweifeln. Bei größeren Schieflasten im Netzbetreiber-Netz kommt es zu erheblichen Spannungsabfällen auf deren PENs. Da fließen dann erhebliche Ströme in den Fundamenterder. Es gibt Fälle, bei Ärztehäusern mit MRT - Anlagen die dadurch deutliche Probleme haben. Das magnetische Streufeld nimmt immense Größen an, weil Hin- und Rückleiter (durch die Erde) praktisch eine größere Fläche aufspannen.
 
Auweia PEN im TN-S-Netz
 
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